Fachinformationen zu aminoplus osteo - Kyberg Vital
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L-Arginin und L-Lysin<br />
Eine italienische Gruppe untersuchte an 40 Patienten den klinischen<br />
Effekt von Arginin, Lysin und Laktose auf die altersbedingte Osteoporose.<br />
Ein Teil der Patienten wurde mit Carbocalcitonin bzw. mit einem<br />
Carbocalcitonin verbundenen Komplex i. m. behandelt [9]. Gemessen<br />
wurde Knochendichte (Basalwert und nach 6 Monaten) sowie Knochenschmerz,<br />
Betäubungsmittelaufnahme, Serumcalcium, Phosphat,<br />
Alkalische Phosphatase, Osteocalcin und Parathormon. Zusätzlich wurde<br />
die Ausscheidung von Calcium und Hydroxyprolin im Urin gemessen.<br />
In der mit Arginin-Lysin-Laktose-Mischung behandelten Gruppe<br />
zeigten sich eine Zunahme der Knochendichte, Rückgang des Schmerzempfindens<br />
und ein signifikanter Rückgang des Parathormonspiegels<br />
im Serum sowie der Hydroxyprolinausscheidung im Urin. Diese verbesserten<br />
Parameter wurden vermutlich durch die gesteigerte intestinale<br />
Calciumabsorption, gesteuert durch Lysin und Lactose, hervorgerufen.<br />
Aus diesen Zusammenhängen lässt sich ableiten, dass die Zufuhr spezifischer<br />
Aminosäuren:<br />
1.) den Calciumstatus<br />
2.) den Insulin-Like-Growth- Faktor<br />
3.) die Kollagen-Typ I Synthese sowie die Osteoblastenaktivität<br />
4.) die NO-Produktion und die Anregung des Knochenstoffwechsels<br />
beeinflusst.<br />
Interessanterweise wird ein ähnlicher Effekt wie der des NO-Einflusses<br />
auf Osteoblasten in der Supplementierung von Östrogenen vermutet.<br />
Östrogene weisen in vitro eine Stimulierung der Wachstumshormonsekretion,<br />
der <strong>osteo</strong>blastischen IGF-I-Produktion und der Osteoblastenproliferation<br />
auf. Östrogene erhöhen ebenfalls die basale NO-Abgabe<br />
in Endothelzellen, ähnlich dem physiologischen Effekt der Aminosäure<br />
Arginin [8].<br />
L-Arginin und L-Lysin<br />
Die Aminosäure Arginin sowie die Kombination von Lysin und Arginin<br />
wurde ebenfalls in vitro untersucht und präsentierte in der Kombination<br />
signifikante Anstiege spezifischer Knochenstoffwechselparameter.<br />
Hierbei wurden die genetische Expression der Enzymaktivität der Alkalischen<br />
Phosphatase (als Marker einer hohen Osteoblastenaktivität),<br />
Osteocalcin und die Bildung von Typ-I-Kollagen sowie die NO-Produktion<br />
und Zellproliferation untersucht. Die Knochenzellen wurden mit<br />
(A) Lysin, (B) Arginin, (C) Lysin und Arginin inkubiert – einschließlich<br />
einer Kontrollgruppe (D). Grafik 1 verdeutlicht die Ergebnisse dieser<br />
Studie. Bei der Behandlung allein mit Lysin erwiesen<br />
sich keinerlei positive Effekte verglichen mit<br />
der Kontrollgruppe (D). Die Gruppen (B)<br />
und (C) zeigten eine deutliche Verbesserung<br />
knochenstoffwechseltypischer<br />
Messparameter. Die Gruppen (A) und<br />
(D) zeigten keine Verbesserung.<br />
Calcium und Vitamine bei Osteoporose<br />
Der Calciumhaushalt wird vor allem durch die beiden Hormone<br />
Parathormon (PTH) und Calcitonin geregelt. PTH regelt die Bereitstellung<br />
von Calcium. Bei einem Absinken der normalen Calciumkonzentration<br />
im Blut erfolgt die Ausschüttung von PTH aus der Nebenschilddrüse.<br />
Hierdurch wird Vitamin D aktiviert, das synergistisch mit PTH<br />
fungiert und die Bildung des calciumbindenden Proteins in der Darmschleimhaut<br />
induziert. Dieses Protein ist für den aktiven Transport von<br />
Calcium durch die Darmmukosa notwendig. Des Weiteren bewirkt PTH<br />
eine erhöhte Freiset<strong>zu</strong>ng von Calcium aus den Knochen. In der Niere<br />
wird folglich bei einer erhöhten PTH-Konzentration im Blut die tubuläre<br />
Rückresorption von Calcium gesteigert, um den natürlichen Calciumverlust<br />
über den Urin so gering wie möglich <strong>zu</strong> halten.<br />
Durch diesen, über PTH gesteuerten Mechanismus wird der verminderte<br />
Blutcalciumspiegel wieder angehoben. Vitamin D ist vor allem<br />
für den Erhalt der Homöostase zwischen Calcium und Phosphat verantwortlich.<br />
Die klassischen Zielorgane sind hierbei die Knochen und<br />
die Niere. Neben der Calciumresorption aus dem Darm, welche über<br />
das spezifische calciumbindende Protein erfolgt, ist Vitamin D ebenfalls<br />
für die Knochendemineralisierung <strong>zu</strong>ständig. Dies bedeutet, Vitamin<br />
D stellt für den Organismus bei erniedrigtem Calciumspiegel Calcium<br />
bereit, indem es in den Nieren die Calciumrückresorption und die Phosphatausscheidung<br />
beeinflusst.<br />
Ein steter Mangel an Calcium und Vitamin D3 würde dem<strong>zu</strong>folge –<br />
neben weiteren pathologischen Veränderungen (bspw. wird durch<br />
die entstandene Hypocalcämie die PTH-Sekretion stimuliert, wodurch<br />
wiederum die tubuläre Rückresorption von Phosphat blockiert und die<br />
Konversion von 25- Hydroxyvitamin D in 1,25-Dihydroxycholecalciferol<br />
stimuliert wird) – <strong>zu</strong> einem Rückgang der Knochendichte führen [11].<br />
Gemäß den DVO-Leitlinien 2009 für die Osteoporose und- Frakturprophylaxe<br />
sollten täglich 1.000 mg Calcium mit der Nahrung <strong>zu</strong>geführt<br />
werden. Falls diese geringer ist, sollte durch Supplemente ergänzt werden.<br />
Begleitend ist eine täglich orale Gabe von 800 - 1.000 IE Vitamin<br />
D <strong>zu</strong> empfehlen [12].<br />
Einfl uss von L-Lysin und L-Arginin auf den Knochenstoffwechsel [12]<br />
6 Aminosäuren bei Osteoporose<br />
Calcium und Vitamine bei Osteoporose 7<br />
Gesunde<br />
Osteoblasten<br />
Osteopenische<br />
Osteoblasten<br />
L-Arginin<br />
Signifikante q<br />
der Kollagen-I-Synthese<br />
Signifikante q<br />
von Osteocalcin<br />
Signifikante q<br />
der Kollagen-I-Synthese<br />
nach 7 Tagen<br />
Signifikante q<br />
von Osteocalcin<br />
nach 7 Tagen<br />
Grafi k 1<br />
L-Lysin und<br />
L-Arginin<br />
Signifikante q<br />
der NO-Synthese<br />
Signifikante q<br />
der Kollagen-I-Synthese<br />
Signifikante q<br />
der NO-Synthese<br />
nach 7 Tagen<br />
Signifikante q<br />
der Kollagen-I-Synthese<br />
nach 7 Tagen<br />
Gesunde<br />
Osteoblasten<br />
Osteopenische<br />
Osteoblasten