Instrumente der Stadtplanung.
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Bausteine Integrierter Handlungskonzepte<br />
»Diese Bausteine sind nicht immer trenn- scharf<br />
voneinan<strong>der</strong> abzugrenzen, da Integrierte<br />
Handlungskonzepte unter an<strong>der</strong>em dadurch<br />
charakterisiert sind, dass verschiedene Prozesse<br />
parallel ablaufen (Gleichzeitigkeit …von<br />
Zielformulierung und Realisierung erster<br />
Projekte)…. Deshalb sind sie nicht als fest gefügte<br />
Konzeptstruktur zu verstehen…«<br />
1. Identifizierung von Problemen und Potenzialen<br />
sowie <strong>der</strong> Klärung von Handlungsbedarfen und<br />
damit <strong>der</strong> Analyse <strong>der</strong> Ausgangssituation u.a. mit<br />
• Zusammenführung bereits vorhandener<br />
Untersuchungsergebnisse und Planungen;<br />
• Bestandsaufnahme von Initiativen und<br />
Aktivitäten im Quartier;<br />
• Benennung <strong>der</strong> zentralen Problemfel<strong>der</strong> und<br />
Entwicklungspotenziale (Analyse von Stärken und<br />
Schwächen des Stadtteils).<br />
2. Formulierung von Leitvorstellungen und Zielen<br />
sowie <strong>der</strong> daraus abzuleitenden Maßnahmen und<br />
Projekte u.a. mit<br />
• Leitbild für die Stadtteilentwicklung (Ver-<br />
netzung und Operationalisierung von Zielen<br />
verschiedener Handlungsfel<strong>der</strong>, Hinweise auf<br />
Prioritäten und absehbaren Zielkonflikten);<br />
• Einbindung <strong>der</strong> Entwicklungsziele für den<br />
Stadtteil in gesamtstädtische Überlegungen;<br />
• Darstellung von Strategien, Maßnahmen und<br />
Projekten.<br />
3. Überlegungen zur Umsetzungsprogrammatik<br />
und zur Bündelung möglicher Finanzierungs-<br />
quellen. Hier geht es insbeson<strong>der</strong>e um Ver-<br />
netzung, Koordination und Kooperation - u.a.<br />
• Angaben zur Organisation und zur<br />
Projektsteuerung sowie zum Management;<br />
• Strategien zur Aktivierung und Beteiligung (Wer<br />
wird durch wen wie beteiligt, welche<br />
Handlungsmöglichkeiten bestehen, werden<br />
Entscheidungsstrukturen dezentralisiert – Quartierbudgets,<br />
Verfügungsfonds – und so fort.<br />
• Kosten- und Finanzierungsübersicht;<br />
• Angaben zum Zeitablauf und Umsetzungsplan;<br />
• Evaluierungskonzept;<br />
• Entwicklung von Verstetigungsstrategien …<br />
Bausteine integrierter Handlungskonzepte; nach: Difu<br />
2003 (Kap. 3)<br />
Im Zusammenhang mit dem StadtProjekt (5.<br />
Semester Bachelor) verwenden wir die Bezeichnung<br />
Rahmenkonzept – als Zusammenfassung<br />
<strong>der</strong> Begriffe »Rahmenplan« und »integriertes<br />
Handlungskonzept«. Damit sollen<br />
die beiden zentralen Aussagenbereiche verdeutlicht<br />
werden, die ein solches Rahmenkon-<br />
zept enthalten soll:<br />
1. räumlich-funktionale Aussagen (Flächennutzung,<br />
funktionale Zusammenhänge, städtebauliche<br />
Strukturen)<br />
2. thematisch-inhaltliche Aussagen (z.B. Programme<br />
und Maßnahmen zur wirtschaftlichen<br />
Entwicklung, zur Verbesserung <strong>der</strong> Freiraum-<br />
o<strong>der</strong> Umweltsituation, Konzepte für einzelne<br />
Zielgruppen, etwa Kin<strong>der</strong> und Jugendliche und<br />
so fort).<br />
Räumliche und inhaltliche Aussagen hängen<br />
eng miteinan<strong>der</strong> zusammen: Wer etwa ein für<br />
Familien attraktives Quartier entwickeln will,<br />
wird verdeutlichen, was das inhaltlich bedeutet<br />
und wie das in den städtebaulichen Strukturen<br />
seinen Ausdruck findet; wer einen wirtschaftlich<br />
starken Standort beför<strong>der</strong>n will, muss beschreiben,<br />
was dazu notwendig ist und wie das<br />
räumlich umzusetzen ist und so fort…<br />
In Rahmenkonzepten finden sich in <strong>der</strong> Regel<br />
viele Gestaltungsideen und Maßnahmenvorschläge.<br />
Nicht alle werden in einem Zuge zu<br />
realisieren sein. Daher ist<br />
3. eine Prioritätensetzung notwendig. Sie beinhaltet<br />
Maßnahmen, die unbedingt als erste<br />
durchgeführt werden sollten und solche, die in<br />
anzugebenden Zeiträumen folgen könnten.<br />
Diese Auswahl und Reihung wird begründet –<br />
sowohl mit räumlich-funktionalen wie mit inhaltlichen<br />
Argumenten.<br />
Der Maßstab <strong>der</strong> Darstellung ist konzeptabhängig.<br />
Wer etwa großräumig funktionale Freiraumbezüge<br />
sichtbar machen will, wird einen<br />
an<strong>der</strong>en Maßstab wählen als <strong>der</strong>jenige, <strong>der</strong><br />
Maßnahmen im Gebäudebestand des Plangebietes<br />
kennzeichnen will. Es ist also sinnvoll,<br />
das Konzept auf verschiedenen Maßstabsstufen<br />
und mit Hilfe verschiedener Medien (Text,<br />
Bild etc.) darzustellen.<br />
Fingerübungen<br />
<strong>Instrumente</strong>nkenntnis ist ein unabdingbarer<br />
Bestandteil des Fachwissens. Da wir jedoch keine<br />
Juristen sind, kommt es nicht so sehr auf das Formulierungs-Detail<br />
an (hier ist lediglich entscheidend,<br />
dass man weiß, wo dies nachzuschlagen o<strong>der</strong><br />
im Internet zu finden ist – wobei man stets darauf<br />
achten muss, die jeweils aktuelle Gesetzes-, Verordnungs-<br />
o<strong>der</strong> Planfassung zu finden, denn die Mate-<br />
Baustein <strong>Instrumente</strong> | Selle & Wachten 11|12