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Instrumente der Stadtplanung.

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kommunal beeinflusste Wohnungsunternehmen<br />

und Entwicklungsgesellschaften) und/<br />

o<strong>der</strong> mit Unterstützung von Bundeslän<strong>der</strong>n (in<br />

NRW zum Beispiel durch Grundstücksfonds<br />

und eigene Programme etwa für Bahnflächen)<br />

gemanaged.<br />

Standortentwicklung<br />

Öffentliche Akteure wirken durch Bau, Umbau,<br />

Pflege etc. auch direkt auf die räumliche Entwicklung<br />

ein und betreiben so Standortentwicklung<br />

(ein neuer Park erhöht Bodenwerte<br />

und schafft attraktive Lagen, neue Straße verän<strong>der</strong>t<br />

Lagegunst und Erreichbarkeit etc.).<br />

Auch diese »Produktion von Lagen« kann strategisch<br />

eingesetzt werden.<br />

Hier ist zwar im Zuge <strong>der</strong> Privatisierungen<br />

einiges in Bewegung geraten (etwa: Finanzierung<br />

öffentlicher Einrichtungen durch Private),<br />

aber noch gehören wesentliche Teile <strong>der</strong> Infrastrukturausstattung<br />

von Städten und Regionen<br />

zum öffentlichen Aufgabenbestand. Bei <strong>der</strong><br />

Wahrnehmung dieser Aufgaben geht es nicht<br />

nur um die Bereitstellung <strong>der</strong> Infrastrukturen<br />

an sich, son<strong>der</strong>n auch um die Steuerung <strong>der</strong><br />

räumlichen Entwicklung: »Harte« Infrastrukturen<br />

wie Straßen, Schienen und Flughäfen spielen<br />

bei Industrieansiedlungen o<strong>der</strong> Standortsicherungen<br />

noch immer eine wichtige Rolle. So<br />

wäre etwa die BMW-Ansiedlung im Leipziger<br />

Nordraum nicht ohne massive Infrastrukturinvestitionen<br />

denkbar gewesen.<br />

Auch bei <strong>der</strong> Innenentwicklung hat sich gezeigt,<br />

dass die neuen Standorte durch öffentliche<br />

Vorleistungen attraktiviert werden müssen,<br />

um die gewünschten Nutzer anzuziehen: Industriebrachen<br />

o<strong>der</strong> aufgelassene Bahn- und<br />

Hafengelände haben zunächst wenig Standortqualitäten<br />

und leiden zudem oft unter einem<br />

schlechten Image. Um das zu än<strong>der</strong>n und<br />

den gewünschten hochwertigen Nutzungen<br />

eine angemessene »Adresse« bieten zu können,<br />

steht am Anfang <strong>der</strong> Standortentwicklung<br />

– neben <strong>der</strong> Anpassung <strong>der</strong> infrastrukturellen<br />

Erschließung – oft die Schaffung von ansprechenden<br />

Freiräumen. Auch kulturelle Einrichtungen<br />

beson<strong>der</strong>er Art können, so fern ihre<br />

Ansiedlung gelingt, zu »Magneten« für Folgenutzungen<br />

werden (»Bilbao-Effekt«).<br />

Versuche, auf diese Weise durch öffentliche<br />

Vorleistungen Standortqualitäten zu prägen<br />

und Adressen zu schaffen, sind inzwischen<br />

nicht mehr nur auf einzelne Projekte begrenzt.<br />

Vielmehr werden ganze Regionen in diesem<br />

Sinn als Aufgabenfeld begriffen: Im Zuge <strong>der</strong><br />

Internationalen Bauausstellung Emscher Park<br />

war zum Beispiel die Rede von <strong>der</strong> »ökologischen<br />

Mo<strong>der</strong>nisierung« als Voraussetzung für<br />

die ökonomische Entwicklung <strong>der</strong> Region.<br />

Auch an<strong>der</strong>norts dachte man ähnlich: Viele <strong>der</strong><br />

großräumigen Freiraumprojekte <strong>der</strong> 90er Jahre<br />

verdanken diesem Begründungshintergrund<br />

ihre Entwicklung.<br />

Prozessmanagement, Organisationsentwicklung,<br />

Projektentwicklung<br />

Zuletzt zu erwähnen sind die <strong>Instrumente</strong>, die<br />

sich auf die Prozessgestaltung und die Organisation<br />

<strong>der</strong> Arbeit öffentlicher Akteure (untereinan<strong>der</strong><br />

und mit an<strong>der</strong>en Beteiligten) beziehen:<br />

Ob und wie zum Beispiel die Verwaltungsaktivitäten<br />

bei <strong>der</strong> Umgestaltung öffentlicher<br />

Räume koordiniert werden, hat wesentliche<br />

Wirkungen auf das Ergebnis. O<strong>der</strong>: Ob und<br />

wie öffentliche Verwaltungen sich mit Immobilienentwicklung<br />

auskennen, bestimmt nicht<br />

unwesentlich ihre Verhandlungssituation mit<br />

privaten Investoren etc. Dieses »<strong>Instrumente</strong>nbündel«<br />

bezieht sich also auf Prozessmanagement,<br />

Organisationsentwicklung, Qualifizierung<br />

etc.<br />

Die auf die Binnenwelt von Politik und Verwaltungen<br />

gerichtete Koordination gewinnt im<br />

Zuge <strong>der</strong> Entwicklung und Realisierung von<br />

Projekten weiter an Bedeutung: Um <strong>der</strong> Dynamik<br />

<strong>der</strong> Projektentwicklung folgen und sie<br />

mitgestalten zu können, müssen Informationen<br />

zusammengeführt, Zuständigkeiten gebündelt,<br />

Verantwortlichkeiten geregelt und Abstimmungsprozesse<br />

auf kurzen Wegen ermöglicht<br />

werden. Zudem gilt es, für die oft zahlreichen<br />

verwaltungsexternen Akteure klare Ansprechpartner<br />

zu benennen und <strong>der</strong>en Einbindung<br />

»in die Tiefen <strong>der</strong> Verwaltung« zu gewährleisten.<br />

Für diese vielen Aufgaben wurden und werden<br />

unterschiedliche Lösungen gefunden. Sie<br />

reichen von informellen Abstimmungen auf <strong>der</strong><br />

Arbeitsebene innerhalb <strong>der</strong> Verwaltung, <strong>der</strong><br />

Baustein <strong>Instrumente</strong> | Selle & Wachten 4|12

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