Ausgabe 14 (Mai 2003) - Rheingau-Taunus-Monatsanzeiger

Seite 2 Meinung und mehr
Mai 2003
Lügen haben kurze Beine,
noch kürzer sind dem Eichel
seine. Ende März wurde der
Bundeshaushalt 2003 beschlossen.
Schon damals war klar: das
war ein Phantasiegemälde. Wir
haben es im Ausschuß und in
der Bundestagsdebatte klar gesagt:
Wachstumsprognose plus
ein Prozent, 4,14 Millionen Arbeitslose
im Jahresdurchschnitt,
Zuschuß an die Bundesanstalt
für Arbeit auf Null
gesetzt, 3%-Kriterium eingehalten;
alles Märchen. Jetzt die
bittere Wahrheit: allerhöchstens
ein halbes Prozent Wachstum,
4,5 Millionen Arbeitslose,
BA-Zuschuß mindestens neun
Beschäftigt hat sich der
Taunussteiner Magistrat in
seiner letzten Sitzung mit einem
Antrag des Magistratsmitgliedes
Jürgen Reimann
(FDP), in dem die Verwaltung
gebeten wird, Vergleichsangebote
bei privaten
Postdiensten im
Rhein-Main-Gebiet für
die Nutzung der Stadt
Taunusstein zu überprüfen.
Hiermit, so Bürgermeister
Michael Hofnagel,
wolle der Magistrat deutlich
machen, daß er nicht bereit
sei hinzunehmen, das die
Stadt Taunusstein unter der
Milliarden, Defizitkriterium
um vier Prozent.
* * *
Deshalb sucht Eichel jetzt wohl
einen Wahlkreis. Finanzminister
wird er ja nicht mehr lange sein.
Wenn er denn mit dem SPD-
Bezirk Hessen-Süd verhandelt,
wo er ein Wahlkreisbüro (Eichel
ist Landeslistenabgeordneter
ohne Wahlkreis) im Taunus
zu eröffnen hat, soll er ruhig
nach Idstein kommen. Gerne
zeige ich ihm die wichtigen Projekte
im Bundesverkehrswegeplan,
für die er sich dann mit
dem Rest an Einfluß noch einsetzen
kann. Zur Kreis-SPD
paßt er mit seinen gescheiterten
Ambitionen ganz gut.
* * *
Die Post hängt heimlich Briefkästen
ab und keiner darf wissen,
wo noch welche sind. Kennt
jemand noch eine andere Firma,
die ihre Außenstellen vor
möglichen Kunden versteckt?
* * *
Was für ein Gezerre um die
Agenda 2010. Das ganze kann
doch nur ein Anfang sein. Aber
nachdem Rot und Grün schon
so schwer um diesen Einstieg in
Reduzierung des Angebotes
der Post leide, Briefkästen abmontiert
und Postfilialen geschlossen
wurden und man
gleichzeitig seitens der Verwal-
tung immer noch die Dienste
der Post in Anspruch nehme. Es
gäbe durchaus Möglichkeiten,
so Hofnagel, mit privaten An-
notwendige Reformen ringen,
ist klar, dass dann nichts mehr
kommt. „Jetzt haben wir aber
genug reformiert“ werden die
Matadore nach der Schlacht um
Formelkompromisse auf dem
Sonderparteitag der SPD ermattet
stöhnen. Und unser
Land wartet weiter, dass wirklich
etwas geschieht.
Taunussteiner Magistrat ist
sauer auf die Post
Bürgermeister will Angebot privater Betreiber prüfen lassen
* * *
Nach „Rasen für die Rente“ (sogenannte
Ökosteuer) und „Rauchen
für die Sicherheit“ (Tabaksteuererhöhung
nach den
Anschlägen vom 11. September
2001) jetzt „Rauchen für die
Gesundheit“! (ein voller Euro
mehr pro Päckchen für die
Krankenkassenreform). Endlich
werden die Quarzer ihr schlechtes
Image los. Also: Raucht
mehr, wenn ihr Deutsche seid,
damit die Krankenversicherungsbeiträge
sinken können!
Als nächstes kommt wohl „Saufen
für die Pflege“.
* * *
Meine harsche Kritik an der
Weinauswahl der Regierung
zeigt Wirkung: Frau Künast hat
bei einem Essen mit dem Haushaltsausschuß
einen pfälzischen
Grauburgunder aus garantiert
Film: Roter Drache – Red Dragon
Anthony Hopkins ist erneut
Hannibal, der Kannibale. Die
Filmreihe um Hannibal Lector
(Anthony Hopkins), dem
bekanntesten Kannibalen der
Filmgeschichte, geht mit
„Roter Drache – Red Dragon“
in die dritte Runde.
Der neueste Teil „Red Dragon“
spielt dabei aber vor den Ereignissen
aus „Das Schweigen der
Lämmer“ und dem zweiten Teil
„Hannibal“: Dem für sein Gespür
berühmten FBI-Agent
Will Graham (Edward Nortan,
Fight Club) gelingt es, Hannibal
zu verhaften.
Allerdings verliert er dabei fast
sein Leben und quittiert des-
halb seinen Dienst. Ein paar
Monate später beginnt ein Se-
rienmörder, der „Fan“ von
Hannibal ist, schlafende Familien
zu ermorden.
Die Bilder lassen Graham nicht
mehr los und sein FBI-Instinkt
ist wieder geweckt. Doch alleine
kann er den psychopathischen
Serienmörder nicht stellen.
Er braucht Hilfe von einer
anderen kranken Psyche: Hannibal.
Ein Muß für alle Fans des gepfelgten
Schockers. Der zweistündige
Film ist bereits in Ihrer
Videothek erhältlich und
erscheint am 19. Mai im Handel.
stephan-roettger@t-online.de
Zeit schenken - Senioren begleiten
Die ersten frisch ausgebildeten
Seniorenbegleiter/innen in
Taunusstein konnten am 13.
Mai 2003 im Rathaus der Stadt
nicht ohne Stolz in Anwesenheit
von Herrn Bürgermeister
Hofnagel und der Leitstelle
Älterwerden ihre Zertifikate
entgegennehmen.
Die Teilnehmer/innen im Alter
zwischen 50 und 70 Jahren haben
sich mit Erfolg in dem Kurs
„Zeit schenken - Senioren begleiten“
engagiert.
Mit hohen persönlichem Einsatz
und Motivation hat die
Gruppe an 40 Theoriestunden
teilgenommen und konnte mit
30 Stunden in Einrichtungen
der ambulanten Altenhilfe
schon mal in die Praxis schnuppern
und das Erlernte anwenden.
„Besonders viel Freude hat es
gemacht, mitzuerleben, daß
alle Teilnehmenden im Laufe
der Zeit aktiv einen persönlichen
Zugang zu alten Menschen
gefunden haben und ihnen
Verständnis und Zuwendung
entgegenbringen“, resümiert
Waltraud Möhrlein, Leiterin
des Kurses und Mitarbeiterin
der Leitstelle Älterwerden.
„Es ist ein Geschenk für Taunusstein,
solche Menschen zu
haben.“ Die Leitstelle Älterwerden
hat sich zum Ziel gesetzt,
ehrenamtlich Tätigen bei
der Betreuung älterer Menschen
Grundlagen zu vermitteln,
um ihren Wunsch zu helfen
befriedigender in die Praxis
umsetzen zu können.
Dies ist gelungen, denn das
kompakte Angebot des Kurses
beschäftigt sich mit einer Vielzahl
von Themen, die ältere
Menschen bewegen: Vorsorge-
vollmacht, Patientenverfügung,
Pflegeversicherung, Gesprächsführung,Biographiearbeit,
Dementenbetreuung sind
nur einige Beispiele.
Bürgermeister Michael Hofnagel
würdigte denn auch die
Teilnehmer, die mit ihrem Wirken
eine „Stärkung des Ehrenamtes“
leben würden.
Aufgrund interessierter Nachfragen
findet bereits ein zweiter
Ausbildungsdurchgang an
der Volkshochschule statt, der
im Herbst beendet sein wird.
Menschen die interessiert sind,
können sich Älterwerden
weiterhin bei Frau Feix und
Frau Möhrlein in der Leitstelle
unter der Telefonnummer
06128-934190/91 informieren.
info@rheingau-taunusmonatsanzeiger.de
bietern kostengünstiger als
derzeit mit der Post z.B. bei großen
Aussendungen, wie dem
Versand von Gebührenbescheiden
zu Beginn des Jahres, Kosten
einzusparen und den
privaten Wettbewerb der
Post zu fördern.
Das Ergebnis der Prüfung
der Verwaltung wird in einer
der nächsten Sitzungen
des Taunussteiner Magistrates
zur Entscheidung
vorgelegt, so Bürgermeister
Michael Hofnagel abschließend.
info@rheingau-taunusmonatsanzeiger.de
ökologischem Anbau kredenzt,
unter ausdrücklichem Bezug
auf meine Kritik an der Weinauswahl
des Kanzlers. Allerdings
fand das ganze bei einem
italienischen Wirt mit unterdurchschnittlicherKüchenleistung
in Schöneberg statt.
Als Aperitif mal wieder Prosecco,
neben dem pfälzischen Alibiwein,
ein italienischer Roter
und Weißer. Keine CMA-Güteprodukte
auf dem Teller,
aber dafür eine Regenbogenfahne
mit der Aufschrift „Pace“
über der Tür. Arme deutsche
Landwirtschaft!
* * *
Der tschechische Ministerpräsident
Spidla sagt im Audimax
der Frankfurter Uni
bei einem Vortrag unter Applaus
des Publikums, daß die
Benes-Dekrete gültig sind
und gültig bleiben. Schlimm,
dass er so was sagt. Schlimmer
noch, dass Deutsche dafür
applaudieren.
Ihr
Klaus-Peter Willsch
Herausgeber
IMPRESSUM:
Rheingau-Taunus Monatsanzeiger
erscheint monatlich im
Rheingau-Taunus-Kreis mit einer
Auflage von 90.000 Exemplaren.
Es gilt die Anzeigenpreisliste
1/2002.
Herausgeber und
verantwortlich für den Inhalt:
Klaus-Peter Willsch
Redaktion:
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Internet: www.rheingautaunus-monatsanzeiger.de
Namentlich gezeichnete Artikel
geben nicht unbedingt die Meinung
der Redaktion wieder.
Die nächste Ausgabe des Rheingau-Taunus
Monatsanzeigers erscheint
am 14./15. Juni 2003.
Redaktionsschluß für die nächste
Ausgabe ist am 2. Juni. Anzeigenschluß
ist am 4. Juni.
Druck:
Druck- und Pressehaus
Naumann
Fotos: RTMA-Archiv und
Fotos: Wolfgang Kühner
Satz und Layout:
ELZET Verlags-GmbH,
Taunusstein
✉ Leserbriefe ✉ ✉ Leserbriefe ✉
Weg mit dem Embargo
gegen Irak
Die Grundlage für das nach
dem Kuwaitkrieg von 1991 verhängte
Wirtschaftsembargo ist
entfallen.
Die Kampfhandlungen im Irak
sind so gut wie beendet, das
verbrecherische Regime von
Diktator Hussein beseitigt.
Stumpfes Profil
Keine Frage, die Hochschulpolitik
ist bei der CDU in guten
Händen. Doch beim Lesen des
Regierungsprogramms der
CDU Hessen stieß ich im hochschulpolitischen
Teil auf einen
krassen Widerspruch.
So wird in dem Abschnitt „Profilschärfe
in einem gegliederten
Hochschulsystem“ angekündigt,
daß man die Abschlüsse
an Berufsakademien mit den
Abschlüssen an Fachhochschulen
gleichstellen will. Das hat
Vom Irak geht nicht mehr das
Risiko eines Überfalls mit Massenvernichtungswaffen
auf seine
Nachbarstaaten aus. Damit
entfällt die Grundlage für das
nach dem Kuwaitkrieg von
1991 verhängte Wirtschaftsembargo.
Die Menschen im Irak benötigen
jetzt unsere schnelle und
umfassende Hilfe für den Aufbau
ihres Landes.
nichts mit Profilschärfe zu tun
- es ist die faktische Nivellierung
unterschiedlicher Studienformen.
Die Berufsakademien leisten
mit ihren praxisintegrierten,
unternehmensnahen Studienprogrammen
einen wichtigen
Beitrag zur Ausbildung qualifizierter
Fachkräfte. Aber vergleichbar
mit einem Fachhochschulstudium
ist die BA-Ausbildung
nicht.
Inhaltlich orientieren sich die
Lehrinhalte der BAs oft an den
Bedürfnissen bestimmter Un-
Die noch gültigen Embargo-
Bestimmungen, die dies massiv
behindern, müssen so
schnell wie möglich aufgehoben,
mindestens aber ausgesetzt
werden. Die rot-grüne
Bundesregierung, bleibt aber
hierzu sprach- und konzeptlos
- zu Lasten der bedürftigen Bevölkerung
im Irak.
Thomas Müller,
Taunusstein
ternehmen. Fachhochschulen
hingegen bieten ein wesentlich
universelleres und breitgefächertes
Studium. Nicht nur inhaltlich
sondern auch organisatorisch
und im Umfang der
Lehrinhalte unterscheiden sich
also Fachhochschulen und Berufsakademien
sehr deutlich.
Die CDU sollte dieser Tatsache
gerecht werden und die Absicht,
Fachhochschul- und Berufsakademieabschlüssegleichzustellen,
schnellsten fallen lassen.
Henri Häfner, Walluf
Leserbriefe geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder. Der Verlag behält
sich sinngemäße Kürzungen vor.
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5 EXEMPLARE DES GASTRONOMIEFÜHRERS „DER RHEINGAUER WEINSCHMECKER“ ZU GEWINNEN
Der Rheingau-Taunus Monatsanzeiger verlost unter den Einsendern des Preisausschreibens mit den richtigen
Lösungen 5 Exemplare des neuen Gastronomieführers von Oliver Bock „Der Rheingauer Weinschmecker“. Mitmachen
dürfen diesmal wieder alle. Hier sind die Fragen:
1. In welchem Zeitraum findet die Magic-Bike Rally 2003 statt?
2. Wann war der Volksaufstand in der ehemaligen DDR vor fünfzig Jahren (exaktes Datum)?
3. Wann hat sich der Unternehmer Klaus Plönzke das erste Mal selbstständig gemacht?
4. Wie hoch wird der Zuschuß an die Bundesanstalt für Arbeit in diesem Jahr voraussichtlich ausfallen?
5. Welche Erhöhung der Mehrwertssteuer wird derzeit in der rot-grünen Regierungskoalition diskutiert?
6. Wieviel Bürger beteiligten sich an der Eltviller Frühlings-Reinigungsaktion?
7. Wann findet die Premiere des Theaterstücks „Viel Lärm in Chiozza“ im Freilichttheater Burg Hohenstein statt?
Sie finden alle Antworten im Rheingau-Taunus Monatsanzeiger.
Die richtigen Antworten bitte auf eine Postkarte schreiben, Absender und Telefonnummer nicht vergessen, ausreichend
frankieren und ab mit der Post bis zum 30. Mai (Einsendeschluß) an den Rheingau-Taunus Monatsanzeiger,
Klaus-Peter Willsch, Hirsenstraße 13, 65329 Hohenstein-Holzhausen.
AUFLÖSUNG DES PREISAUSSCHREIBENS
FÜR FREUNDE DES WEINS
Hier zunächst die richtigen Antworten auf unsere sieben Fragen:
1. Seit wann erscheint der Rheingau-Taunus Monatsanzeiger? April 2002.
2. An wie vielen Tageszeitungen hält die SPD Anteile? Knapp 30 Tageszeitungen.
3. Wieviele Resolutionen haben die Vereinten Nationen gegen das Regime Saddam Husseins beschlossen?
17 Resolutionen
4. Aus welchem Jahr stammt die erste Nennung des „Osterhasen” im deutschen Raum? Aus dem Jahr 1678
5. Wie hoch ist der Fehlbetrag der Bundesanstalt für Arbeit im ersten Quartal 2003? 2,8 Milliarden Euro
6. Welche Summe steht auf dem Spendenscheck der Stadt Taunusstein an Grimma? 11.450,11 Euro
7. Welche deutsche Schauspielerin hat eine Hauptrolle in unserem Video-Tip? Franka Potente
Die 10 Exemplare des Rheingau-Vinorello haben gewonnen:
Markus Zell, Kaub am Rhein • Dorothee Reineck, Rüdesheim am Rhein • Helmut Schwenk, Bad Schwalbach
Maria Jost, Soisdorf • Helga Haas, Oestrich-Winkel • Erich Müller, Hünstetten • Irene Christmann, Taunusstein
Elisabeth Schäfer, Bad Schwalbach • Klaus Ehrhart, Niedernhausen • Cilli Walthart, Rüdesheim am Rhein