Ausgabe 14 (Mai 2003) - Rheingau-Taunus-Monatsanzeiger
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Seite 8 Europa und mehr<br />
<strong>Mai</strong> <strong>2003</strong><br />
Lehren aus SARS<br />
für den internationalen<br />
Tourismus ziehen<br />
Bedrohung durch Infektionen kennt heute keine<br />
Landesgrenzen mehr<br />
Die Tourismuswirtschaft ist<br />
gegenwärtig einer der Wirtschaftszweige,<br />
die besonders<br />
von den Auswirkungen der<br />
Lungenkrankheit SARS betroffen<br />
sind.<br />
Ärzte kämpfen in einer Pekinger<br />
Klinik gegen SARS.<br />
Die Länder mit hohen Zahlen<br />
an SARS-Erkrankten und -Opfern<br />
sind ausgerechnet attraktive<br />
Reiseziele mit großen<br />
Wachstumspotentialen.<br />
Nicht nur China, andere Zielländer<br />
in Asien und teilweise<br />
Kanada leiden darunter, sondern<br />
auch deutsche Fluggesellschaften,<br />
Reiseveranstalter und<br />
Reisebüros spüren den Rückgang<br />
von Reisen in diese Länder.<br />
Letztlich schadet dies auch dem<br />
deutschen Incoming-Tourismus,<br />
da Deutschland nach dem<br />
exklusiven Abschluß des so genannten<br />
ADS-Abkommens für<br />
erleichterte Individualreisen<br />
chinesischer Staatsbürger große<br />
Hoffnungen auf die einsetzende<br />
Reisefreudigkeit chinesischer<br />
Touristen gesetzt hatte. Dieses<br />
chancenreiche Geschäft ist damit<br />
vorerst schon in seiner Anfangsphase<br />
zum Erliegen gekommen.<br />
Panikmache ist allerdings die<br />
falsche Antwort auf SARS, ohne<br />
diese Krankheit und die Gefahren<br />
zu bagatellisieren. Doch<br />
AIDS, Malaria und Tollwut sor-<br />
gen weltweit jeweils jährlich für<br />
deutlich mehr Tote als bisher<br />
das akute Atemwegssyndrom.<br />
Die jährlichen Grippewellen in<br />
Deutschland sorgen für durchschnittliche<br />
20.000 Tote.<br />
Es ist jetzt die Aufgabe der Politik,<br />
das Gesundheitsbewußtsein<br />
der Reisenden zu steigern, die<br />
Aufklärung der Bevölkerung zu<br />
verbessern und die Wissenschaftler<br />
bei der Entwicklung<br />
von Impfstoffen zur Vorbeugung<br />
und Vorsorge nach Kräften<br />
zu unterstützen.<br />
Eine klare und offene Informationspolitik<br />
der Gastländer und<br />
Reiseveranstalter ist geboten,<br />
denn sonst drohen Vertrauensverluste,<br />
die auch auf lange<br />
Sicht nur schwer zu beheben<br />
sind. Beispiele aus der Vergangenheit<br />
zeigen eindeutig, daß<br />
eine Verschleierungstaktik und<br />
Desinformationspolitik den<br />
Zielländern selbst am meisten<br />
schadet.<br />
Die weltweite Vernetzung der<br />
Wirtschaft, der internationale<br />
Tourismus und die hohe Mobilität<br />
machen es notwendig, die<br />
Bevölkerung und die Reisenden<br />
gleichermaßen über die Gefahrenpotentiale<br />
weltweit verbreiteter<br />
Infektionen, Seuchen und<br />
Epidemien zu informieren.<br />
Sicherheit wird zum strategischen<br />
Standortfaktor der Tourismuswirtschaft<br />
im 21. Jahrhundert.<br />
Nur diejenigen Länder<br />
werden langfristig attraktive<br />
Tourismusstandorte sein, die<br />
den Terrorismus nachhaltig bekämpfen,<br />
eine umfassende Gesundheitsvorsorge<br />
betreiben<br />
und Umweltbelastungen so weit<br />
wie möglich vermeiden.<br />
info@rheingau-taunusmonatsanzeiger.de<br />
In aller Kürze<br />
Öffentlich-Rechtlichem<br />
Fernsehen<br />
fehlt Transparenz<br />
Die EU-Kommission bestätigte,<br />
eine Klage vom<br />
deutschen Verband Privater<br />
Rundfunk und Telekommunikation<br />
(VPRT)<br />
gegen die öffentlichen<br />
Sender ARD und ZDF erhalten<br />
zu haben.<br />
ARD und ZDF sollen über<br />
keine getrennten Konten<br />
für ihre Tätigkeiten im öffentlichen<br />
Dienst verfügen.<br />
Eine Überprüfung<br />
isteingeleitet.<br />
+++<br />
Diskussion um<br />
EU-Kulturförderung<br />
Die Generaldirektion Bildung<br />
und Kultur der Europäischen<br />
Kommission<br />
ruft die Öffentlichkeit<br />
auf, sich am Meinungsbildungsprozeß<br />
um die zukünftige<br />
Ausgestaltung<br />
des europäischen Kulturförderprogramms<br />
KUL-<br />
TUR 2000 zu beteiligen.<br />
Eine Online-Befragung<br />
dazu läuft vom 10. April<br />
bis zum 10. Juli <strong>2003</strong>.<br />
+++<br />
Erweiterungsnachrichten<br />
für Firmen<br />
Um Chancen der Erweiterung<br />
zu nutzen, benötigen<br />
Unternehmen aktuelle<br />
Informationen. Mit<br />
dem „Neusten“ aus Brüssel,<br />
Marktstudien, Messeterminen<br />
in den Beitrittsstaaten<br />
und Netzwerken<br />
in Deutschland begleitet<br />
der Newsletter eu das Geschehen.<br />
Herausgegeben wird die<br />
Online-Publikation von<br />
MEDIA RES, die erste<br />
<strong>Ausgabe</strong> ist aus dem Internet<br />
herunterzuladen:<br />
http://www.media-reskoeln.de.<br />
Das Europäische Parlament<br />
Ihr Europa-Abgeordneter schreibt zur europäischen Volksvertretung– Politiklexikon Teil 2<br />
Das Europäische Parlament<br />
besteht aus Volksvertretern<br />
der in der Europäischen Union<br />
zusammengefaßten Staaten.<br />
MdEP Michael Gahler<br />
Zum heutigen Zeitpunkt sind<br />
375 Millionen Europäer aus<br />
15 Ländern über ihre 626 Abgeordneten<br />
im Europäischen<br />
Parlament am europäischen<br />
Egal, in welcher Branche man<br />
später auch tätig sein will,<br />
Auslandserfahrung kommt bei<br />
Personalchefs immer gut an.<br />
Deshalb haben der Deutsche<br />
Akademische Auslandsdienst<br />
(DAAD), der Internationale Jugendaustausch-<br />
und Besucherdienst<br />
der Bundesrepublik<br />
Deutschland (IJAB) e.V., die<br />
Internationale Weiterbildung<br />
und Entwicklung GmbH (In-<br />
WEnt), der Pädagogische Aus-<br />
Aufbauwerk beteiligt. Die Abgeordneten<br />
werden in jedem<br />
Mitgliedstaat von den Bürgern<br />
der Union für eine Amtszeit<br />
von fünf Jahren gewählt.<br />
Das seit 1979 durch allgemeine<br />
Direktwahl legitimierte Europäische<br />
Parlament hat<br />
durch die Überarbeitung der<br />
Verträge immer größere Einflußmöglichkeiten<br />
und Befugnisse<br />
erhalten.<br />
Im Laufe der aufeinander folgenden<br />
Verträge, insbesondere<br />
des Vertrags von Maastricht<br />
(1992) und des Vertrags von<br />
Amsterdam (1997), hat sich<br />
das Europäische Parlament<br />
von einer einfachen beratenden<br />
Versammlung zu einem<br />
Mitgesetzgeber entwickelt<br />
und besitzt jetzt ähnliche Befugnisse<br />
wie die nationalen<br />
Parlamente.<br />
Das Europäische Parlament ist<br />
übrigens das einzige Organ<br />
der Gemeinschaften, das in<br />
öffentlichen Sitzungen Aussprachen<br />
hält.<br />
Zusammensetzung und<br />
Organisation<br />
Die Anzahl der Abgeordneten<br />
pro Mitgliedstaat ist durch Verträge<br />
festgelegt: 99 Abgeordnete<br />
für Deutschland, 87 für<br />
Frankreich, Italien und das Ver-<br />
einigte Königreich, 64 für Spanien,<br />
31 für die Niederlande,<br />
25 für Belgien, Griechenland<br />
und Portugal, 22 für Schweden,<br />
21 für Österreich, 16 für Dänemark<br />
und Finnland, 15 für Irland<br />
und 6 für Luxemburg.<br />
www.michael-gahler.de<br />
Michael Gahler empfängt Bürger aus seinem Wahlkreis in<br />
Brüssel. Er vertritt ihre Interessen im Europäische Parlament.<br />
Neues Web-Portal informiert junge Leute<br />
über Auslandsaufenthalte<br />
Auslandsaufenthalte für Berufsbiographie wichtiger denn je<br />
tauschdienst der Kultusministerkonferenz<br />
der Länder (PAD)<br />
und die Zentralstelle für Arbeitsvermittlung<br />
der Bundesanstalt<br />
für Arbeit (ZAV) nun<br />
gemeinsam das Web-Portal<br />
„wege-ins-ausland.de“ geschaffen.<br />
Junge Menschen im Alter von<br />
18-35, die ein Praktikum, einen<br />
Job, ein Studium oder Freiwilligendienst<br />
im Ausland machen<br />
möchten, werden hier ausführ-<br />
lich und gezielt über Möglichkeiten,Zulassungsbestimmungen<br />
und Förderkriterien in<br />
Kenntnis gesetzt.<br />
Des Weiteren werden Schüler,<br />
Studierende und Auszubildende<br />
nicht nur zum Thema „Vorbereitung<br />
eines Auslandsaufenthaltes“<br />
fündig, nebenbei<br />
lernen sie auch die beteiligten<br />
Institutionen, die sich und ihre<br />
Aufgaben kurz vorstellen, kennen.<br />
Mit dieser Website ist der<br />
Schritt hin zum Auslandsaufenthalt<br />
um einiges leichter gemacht<br />
worden und gerade für<br />
die gemeinsame Zukunft Europas<br />
ist es wichtig, daß möglichst<br />
viele junge Leute schon früh internationale<br />
Erfahrungen sammeln.<br />
Informationen und Kontakte<br />
finden Sie unter<br />
www.wege-ins-ausland.de.<br />
info@rheingau-taunusmonatsanzeiger.de