Pusteblume März/April 2009
Pusteblume März/April 2009
Pusteblume März/April 2009
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Schleckermäulchen<br />
Für den Ursprung des Brauchs<br />
gibt es verschiedene Theorien.<br />
Bereits in vorchristlicher Zeit wurden<br />
- oft rote - Eier als Fruchtbarkeitssymbole<br />
verschenkt. Fleischgenuss<br />
ist (war) Katholiken während der<br />
vierzigtägigen Fastenzeit vor Ostern<br />
verboten; Eier wurden als "flüssiges<br />
Fleisch" mitgerechnet.<br />
So entstand ein Überangebot und man<br />
hat die Eier abgekocht, um sie haltbar<br />
zu machen. Angemalt wurden sie, um<br />
sie von den frischen Eiern zu unterscheiden.<br />
Andere Historiker stellten fest, dass<br />
der Zehnt, die Steuerabgabe der Bauern<br />
an ihren Grundherren, im Mittelalter im<br />
Frühling in Form von Eiern am Gründonnerstag<br />
gezahlt wurde, da es durch die<br />
vorösterliche Fastenzeit und gleichzeitig<br />
erhöhte Legefreudigkeit der Hennen zu<br />
einem Eierüberschuss kam (ähnlich den<br />
Martinsgänsen, die im November "fällig"<br />
wurden, weil die Weidezeit vorbei war).<br />
Und als später die Naturaliengaben für<br />
den Zehnten wegfielen, entstand der<br />
Brauch, die Eier zu verschenken. Überzeugender<br />
ist jedoch die Herkunft vom<br />
jüdischen Passah- (oder Pessach-) Fest,<br />
dem das christliche Osterfest entspringt.<br />
Seit Urzeiten werden beim Passahfest<br />
Eier gegessen - als Symbol der Dankbarkeit<br />
für den Jerusalemer Tempel, in dem<br />
Gott wohnt.<br />
Die Verbindung des Hasen mit Ostern<br />
hat verschiedene Ursachen: So ist in<br />
der byzantinischen Tiersymbolik der<br />
Hase ein Symbol für Christus, der im<br />
Tod das Leben gebracht hat: Da er keine<br />
Augenlider hat, schläft er mit »offenen<br />
Augen«. Zum anderen gilt der Hase wegen<br />
seiner starken Vermehrung mit bis<br />
zu 20 Jungen im Jahr als Symbol der<br />
Fruchtbarkeit und der Zeugungskraft,<br />
was zum Fest der Auferstehung und des<br />
Lebens passt. Das Bild des Hasen wurde<br />
dem Osterbrot aufgeprägt, in das ein Ei<br />
eingebacken war. So entstand die Vorstellung<br />
vom Hasen, der Eier legt.<br />
Ostereier bemalen<br />
Die Eier sollten eine glatte Schale<br />
haben, wenn man sie bemalen will.<br />
Rillen bleiben dauerhaft sichtbar.<br />
Vor dem Ausblasen sollten die Eier<br />
mit einem weichen Schwamm abgewaschen<br />
werden. (Bei stärkeren<br />
Verschmutzungen benutzt man dazu<br />
Essigwasser.)<br />
Eier ausblasen<br />
Beim Auspusten sollte man folgende<br />
Arbeitsgänge beachten:<br />
Zuerst wird das Ei an beiden Enden mit<br />
Hilfe einer Nadel mit einem Loch versehen.<br />
Dabei sollte das Loch am dickeren<br />
Ende etwas größer sein (mindestens<br />
3mm im Durchmesser). Vor dem Auspusten<br />
wird das Eigelb einmal angestochen<br />
(z.B. mit einem Schaschlikspieß), damit<br />
es leichter herauslaufen kann. Zum Auspusten<br />
hält man das Ei über eine Schüssel<br />
und pustet feste in das schmalere<br />
Ende. Der Inhalt sollte jetzt langsam aus<br />
dem Loch am dickeren Ende herauslaufen.<br />
(Ist das nicht der Fall, dann hat man<br />
entweder die Löcher nicht groß genug<br />
gemacht oder aber nicht weit genug<br />
hineingestochen.)<br />
Wenn der komplette Inhalt herausgelaufen<br />
ist, muss die Schale von innen<br />
gesäubert werden. Dazu wird das Ei in<br />
Spülwasser gelegt. Ist das Ei zur Hälfte<br />
gefüllt, hält man die Löcher zu, schüttelt<br />
es kräftig und lässt das Wasser wieder<br />
herauslaufen. Das wiederholt man mehrere<br />
Male. Dann macht man das Gleiche<br />
noch einmal mit klarem Wasser. Den<br />
letzten Rest Wasser pustet man heraus<br />
und trocknet das Ei dann von außen ab.<br />
Schließlich stellt man es zum Trocknen<br />
mit der dicken Seite nach unten in einen<br />
Eierkarton. Am besten bläst man die Eier<br />
einen Tag vor dem Bemalen aus, damit<br />
sie genug Zeit zum Trocknen haben.<br />
Das Innere der Eier kann man noch für<br />
Rührei oder Ähnliches benutzen.<br />
Eier bemalen<br />
Um ausgeblasene Eier schön<br />
bemalen zu können, steckt man sie<br />
am einfachsten auf einen hölzernen<br />
Schaschlikspieß, um den man 10 cm<br />
vom Ende einen Gummiring gespannt<br />
hat (mehrmals drumwickeln). Der Gummiring<br />
hält das Ei fest. Ein zweiter Gummiring<br />
über dem Ei hält das Ei dann ganz<br />
fest. Man kann dazu auch kleine Stückchen<br />
Radiergummi nehmen, die man auf<br />
die Spitze spießt, oder ein Stück dickes<br />
Moosgummi.<br />
Quelle: www.kirstin-meyer.de<br />
Ostereier bemalen<br />
Ostereier kann man mit Tusche, Filzstiften,<br />
Acryllackfarbe etc. bemalen. Aber<br />
bevor man sich an die Arbeit macht,<br />
sollte man die Eier vorher gründlich reinigen.<br />
Das geht am besten, wenn man<br />
die Eier in eine Wasser - Essiglösung<br />
legt. Dazu gibt man auf ein Liter lauwarmes<br />
Wasser etwa einen Teelöffel Essigessenz.<br />
Dann legt man vorsichtig die<br />
Eier hinein und lässt sie dort mindestens<br />
eine halbe Stunde.<br />
Rohe Eier, die man bemalen möchte,<br />
muss man natürlich vorher auspusten.<br />
Dazu sticht man ein kleines Loch in beide<br />
Enden des Eies. Am besten geht das<br />
mit einer Nadel.<br />
Nach dem Auspusten spült man das Ei<br />
aus und lässt es gründlich trocknen. Am<br />
besten über Nacht.<br />
Mit einem Holzspieß kann man rohe Eier<br />
gut halten:<br />
Dazu wird ein Gummiband oberhalb der<br />
Mitte des Spießes gewickelt. Dann wird<br />
das Ei aufgespießt und auf die Spitze<br />
des Spießes wird ein Korken gedrückt.<br />
So ist das Ei fixiert und man kann es am<br />
unteren Teil des Spießes gut festhalten.<br />
Quelle: www.kessie.de<br />
<strong>Pusteblume</strong> Seite 23