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Tag der Apotheke: 26. 9. 2012 - Österreichische Apothekerkammer

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Was ist das metabolische<br />

Syndrom?<br />

Wir Österreicher sind zu dick und wir werden immer dicker. Und das beginnt schon bei unseren<br />

Kin<strong>der</strong>n. Zahlreiche Medien bieten zwar diverse Vorschläge für eine bessere Figur, aber oft stecken<br />

einseitige Diäten für eine kurzfristige Gewichtsreduktion dahinter, die man nicht lange durchhält.<br />

Und danach wiegen die meisten Menschen mehr als vor <strong>der</strong> Diät. Experten sprechen vom so genannten<br />

»Jo-Jo-Effekt«. Eine langfristige Umstellung unserer Essgewohnheiten mit regelmäßiger<br />

körperlicher Betätigung ist dagegen <strong>der</strong> Schlüssel zum Erfolg.<br />

AUTOR: DR. THOMAS SCHWINGENSCHLÖGL<br />

Ü bergewicht<br />

ist aber nicht nur kosmetisch störend o<strong>der</strong> eine<br />

psychische Belastung. Übergewicht löst auch eine Reihe<br />

von Krankheiten aus und för<strong>der</strong>t die allgemeine Gefäßverkalkung,<br />

die Arteriosklerose.<br />

Gesellen sich zum Übergewicht noch an<strong>der</strong>e<br />

so genannte Risikofaktoren wie hoher<br />

Blutdruck, hohe Blutfette und hohe<br />

Blutzuckerwerte, dann werden unsere<br />

Blutgefäße noch schneller verkalken und<br />

es treten vermehrt Schlaganfälle und<br />

Herzinfarkt auf.<br />

Bei einer solchen Kombination verschie-<br />

Dr. Thomas<br />

Schwingenschlögl<br />

dener Risikofaktoren spricht man von einem<br />

»metabolischen Syndrom«. Dieses<br />

Krankheitsbild wird bei Vorliegen folgen-<br />

<strong>der</strong> Risikofaktoren diagnostiziert:<br />

�Bauchumfang über 88cm bei Frauen und über 102cm bei Männern<br />

(gemessen wird <strong>der</strong> größte Bauchumfang)<br />

�Triglyceride nüchtern über 150mg/dl<br />

�HDL-Cholesterin, das ist das gute Cholesterin im Körper, unter<br />

35mg/dl bei Männern o<strong>der</strong> unter 45mg/dl bei Frauen<br />

�Blutdruck über 135/85mm Hg<br />

�Nüchternblutzucker über 100mg/dl o<strong>der</strong> bekannter Diabetes<br />

mellitus<br />

Liegen drei <strong>der</strong> fünf aufgezählten Faktoren vor, dann darf die Diagnose<br />

eindeutig gestellt werden. Je mehr Risikofaktoren zu finden<br />

sind, desto schlechter schaut es mit unserer Durchblutung aus.<br />

Denn diese Stoffwechselerkrankungen addieren sich nicht nur,<br />

son<strong>der</strong>n sie potenzieren sich. Mit jedem weiteren Risikofaktor wie<br />

Rauchen o<strong>der</strong> einer genetischen Veranlagung steigt das Risiko für<br />

einen Herzinfarkt o<strong>der</strong> Schlaganfall sprunghaft. Aber zum Glück<br />

können wir vieles selbst beeinflussen.<br />

DAS KÖNNEN SIE SELBST TUN<br />

Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Therapie ist eine Än<strong>der</strong>ung<br />

unserer Lebensweise, also unserer Essgewohnheiten und<br />

unserer Bewegung und sportlichen Aktivitäten. Mit Medikamenten<br />

alleine ist es auf gar keinen Fall getan.<br />

Gerade bei <strong>der</strong> Bewegung schätzen sich viele Menschen falsch<br />

ein. Denn eine aktive Lebensweise mit Arbeiten im Garten und<br />

Haushalt, Spielen mit den Enkelkin<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> wie<strong>der</strong>holtes Treppensteigen<br />

im eigenen Haus ist zwar grundsätzlich gut, hat aber<br />

lei<strong>der</strong> kaum einen positiven Einfluss auf unseren Stoffwechsel<br />

o<strong>der</strong> schon bestehende Risikofaktoren. Dafür ist ein »kardio-respiratorisches<br />

Ausdauertraining« notwendig, bei dem konstant<br />

über einen bestimmten Zeitraum mit einer vorgegebenen Pulsfrequenz<br />

trainiert wird. Ein Herz-Kreislauf-Belastungstest am Fahrrad<br />

o<strong>der</strong> am Laufband (Ergometrie) bei Ihrem Internisten gibt<br />

Aufschluss über die optimale Herzfrequenz beim Trainieren.<br />

Sportarten wie Radfahren (gerade am Heimtrainer zu je<strong>der</strong> Jahreszeit<br />

möglich), Walken, Nordic-Walken, Skaten o<strong>der</strong> Joggen<br />

eignen sich hervorragend zum Abnehmen und Fitmachen unseres<br />

Stoffwechsels. Natürlich muss so ein Training regelmäßig betrieben<br />

werden, wobei ungeübte mit einigen Minuten pro <strong>Tag</strong> beginnen<br />

und ihre Trainingseinheiten dann sukzessive immer um ein<br />

paar Minuten verlängern sollten. Wer aber eine halbe Stunde<br />

nicht durchhält, z.B. aufgrund von Gelenksproblemen, <strong>der</strong> kann<br />

auch dreimal täglich zehn Minuten trainieren. Das ergibt den<br />

gleichen Effekt. Zwischen den einzelnen Trainingseinheiten dürfen<br />

jedoch nicht mehr als 48 Stunden vergehen, sonst geht <strong>der</strong> positive<br />

Effekt auf Gewicht und Stoffwechsel verloren. Das heißt,<br />

dass wir nicht nur am Wochenende, son<strong>der</strong>n auch zwischendurch<br />

»sporteln« müssen.<br />

Neben Ausdauersportarten hilft auch ein vorsichtiges Muskeltraining<br />

o<strong>der</strong> Body-Building beim Abnehmen. Denn erstens wer-<br />

DA September <strong>2012</strong><br />

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