Tag der Apotheke: 26. 9. 2012 - Österreichische Apothekerkammer
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HOMÖOPATHIE<br />
Homöopathische Hausapotheke – Teil 14<br />
Rheumatische Beschwerden Teil 1<br />
Unter dem Begriff Rheuma versteht man unabhängig von ihrer Ursache prinzipiell alle länger<br />
andauernden und wie<strong>der</strong>kehrenden Schmerzen o<strong>der</strong> Funktionsstörungen unseres Bewegungs -<br />
apparates – also Knochen, Gelenke und Muskeln – und steht somit als Sammelbegriff für über<br />
400 verschiedene Erkrankungen. AUTORIN: MAG. PHARM. IRINA SCHWABEGGER<br />
Phasen starker Beschwerden wechseln sich mit Besserung<br />
und Erleichterung immer wie<strong>der</strong> ab, jedoch ist die Ursache<br />
meist nicht heilbar – wer einmal an einer rheumatischen Erkrankung<br />
leidet, sieht sich mit einer lebenslangen<br />
Therapie konfrontiert. Kombiniert<br />
man die dabei unabdingbare Schulmedizin<br />
mit Homöopathie, so können gerade<br />
bei akuten Phasen oftmals schmerzstillende<br />
und entzündungshemmende Substanzen<br />
zumindest eingespart werden.<br />
Homöopathische Mittel lassen sich auch<br />
gut mit physikalischen Therapiemaßnahmen<br />
kombinieren.<br />
Mag. pharm. Irina<br />
Schwabegger<br />
40 DA September <strong>2012</strong><br />
ENTZÜNDLICH-RHEUMATI-<br />
SCHE ERKRANKUNGEN<br />
Zwischen 70.000 und 80.000 Patienten leiden in Österreich an <strong>der</strong><br />
so genannten rheumatoiden Arthritis, bei <strong>der</strong> es in unterschiedlichen<br />
Gelenken zu immer wie<strong>der</strong>kehrenden o<strong>der</strong> ständigen Entzündung<br />
eines – Arthritis- o<strong>der</strong> mehrerer Gelenke – Polyarthritis<br />
– kommt.<br />
Wer glaubt, Rheuma sei die Erkrankung <strong>der</strong> Senioren, <strong>der</strong> irrt:<br />
Die rheumatoide Arthritis manifestiert sich meist um das 40. Lebensjahr,<br />
vorzugsweise bei weiblichen Patienten, Fibromyalgiepatienten<br />
sind im Durchschnitt 35 Jahre alt, wenn die Krankheit<br />
zum ers ten Mal auftritt.<br />
Gerade im Akutfall <strong>der</strong> rheumatoiden Arthritis hat sich <strong>der</strong> Einsatz<br />
von homöopathischen Mittel in Kombination mit synthetischen<br />
Medikamenten bisher gut bewährt.<br />
Für chronische Krankheitsverläufe bewährt sich meist eine konstitutionelle<br />
Therapie, die in die Hand eines erfahrenen homöopathischen<br />
Arztes gehört.<br />
APIS MELLIFICA –<br />
DIE HONIGBIENE<br />
Blassrote Schwellung, brennende, stechende Schmerzen und eine<br />
Besserung durch Kälte – die Leitsymptome von Apis, <strong>der</strong> Honigbiene<br />
wurden bereits beim Thema Insektenstiche und Halsschmerzen<br />
vorgestellt. Tritt die gleiche Schmerzqualität im Rahmen <strong>der</strong><br />
rheumatischen Erkrankung auf, so gilt auch hier Apis als Mittel <strong>der</strong><br />
Wahl: Das betroffene Gelenk schwillt stark an und ist überaus<br />
berührungsempfindlich. Der Patient ist auffallend durstlos. Wärme<br />
verschlechtert die Beschwerden zusehend, während kalte Umschläge<br />
o<strong>der</strong> kühle Luft als angenehm empfunden werden.<br />
Apis bewährt sich auch beim akuten Gichtanfall und kann hier<br />
auch mit Aconit o<strong>der</strong> Belladonna abwechselnd gegeben werden.<br />
COLCHICUM AUTUMNALE –<br />
HERBSTZEITLOSE<br />
Die giftige Herbstzeitlose, <strong>der</strong>en rosa- violette Blüten sich erst im<br />
Spätsommer zeigen, liefert mit ihrem Inhaltsstoff Colchizin für<br />
die Schulmedizin seit Jahrzehnten ein stark wirksames Medikament<br />
zur Behandlung akuter Gichtanfälle. In <strong>der</strong> homöopathischen<br />
Form wirkt Colchicum bevorzugt auf Beschwerden <strong>der</strong><br />
kleinen Gelenke, Bindegewebe und Muskeln.<br />
Die ziehenden, oft auch reißenden Schmerzen treten im akuten<br />
Stadium plötzlich auf, werden auch als stechend o<strong>der</strong> schießend<br />
beschrieben wie bei einem elektrischen Schlag und wan<strong>der</strong>n rasch<br />
von Gelenk zu Gelenk. Die Gelenke sind bläulich-rot geschwollen<br />
und berührungsempfindlich, reagieren aber im Gegensatz zu<br />
Apis auf Wärme mit Besserung. Der Patient ist sehr gereizt und<br />
nie<strong>der</strong>geschlagen, ein Schwächegefühl macht sich breit. In Verbindung<br />
mit seinen Gelenksbeschwerden kann <strong>der</strong> Patient auch<br />
plötzlich zu schwitzen beginnen, wobei <strong>der</strong> Schweiß sauer riecht<br />
und ebenso plötzlich verschwindet wie er auftreten kann.<br />
© LilKar