Jahresbericht Die Arbeit des Rauhen Hauses 2010 - Das Rauhe Haus
Jahresbericht Die Arbeit des Rauhen Hauses 2010 - Das Rauhe Haus
Jahresbericht Die Arbeit des Rauhen Hauses 2010 - Das Rauhe Haus
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Die</strong> Möglichkeiten ausloten<br />
Sozialpsychiatrie<br />
16 17<br />
Neuausrichtung abgeschlossen<br />
Der mehrjährige Prozess der Neuausrichtung<br />
der sozialpsychiatrischen<br />
Hilfen <strong>des</strong> <strong><strong>Rauhe</strong>n</strong> <strong><strong>Haus</strong>es</strong> ist mit<br />
der Präsentation <strong>des</strong> Abschlussberichtes<br />
aus dem Evaluationsprojekt<br />
unter Begleitung von Prof. Dr. Knut<br />
Dahlgaard, HAW Hamburg, im Mai<br />
abgeschlossen worden. Neben konzeptionellen<br />
Klärungs- und Ergänzungsaspekten<br />
ergaben sich wichtige<br />
Hinweise auf die Modifikationen in<br />
der Aufbau- und Ablauforganisation.<br />
Dazu gehörte ganz wesentlich die<br />
Einführung der Teamleitungsfunktion<br />
in den Einrichtungen der vier Regionalzentren.<br />
Es hatte sich deutlich<br />
gezeigt, dass die Führungsspanne der<br />
Regionalleitungen zu umfangreich<br />
ausgelegt war. Sie waren mit dem<br />
Management von Alltagsaktivitäten<br />
blockiert und konnten nur eingeschränkt<br />
ihre eigentliche Funktion<br />
und Rolle ausfüllen. <strong>Die</strong> Lösung <strong>des</strong><br />
Problems war die Etablierung von<br />
„mitarbeitenden Teamleitungen“, die<br />
begleitet von interner Schulung und<br />
Coaching eingeführt wurden.<br />
Der Kern der Neuausrichtung war die<br />
Zusammenführung von ambulanten<br />
und stationären Angeboten. <strong>Das</strong><br />
brachte für die betreuten Menschen<br />
die gewünschte erweiterte und flexiblere<br />
Nutzung. Zwei Drittel der<br />
Klienten werden mittlerweile ambulant<br />
betreut und nur ein Drittel stationär.<br />
Für jeden Klienten gibt es einen<br />
persönlichen Ansprechpartner, der<br />
verantwortlich ist für die Umsetzung<br />
der vereinbarten Leistungen und der<br />
die fachliche Zusammenführung der<br />
beteiligten Mitarbeitenden koordiniert<br />
und steuert. Dafür wurden in<br />
<strong>2010</strong> alle organisatorischen und planerischen<br />
Voraussetzungen geschaffen,<br />
so dass in 2011 die Einführung<br />
der personenzentrierten Steuerung<br />
erfolgen wird.<br />
<strong>Arbeit</strong>splätze schaffen<br />
Für den Bereich <strong>Arbeit</strong> konnten in<br />
Barmbek geeignete Räumlichkeiten<br />
für die Weiterent wicklung eines<br />
qualifizierten Assessments gefunden<br />
werden. Hier haben Klientinnen und<br />
Verlorengegangene Fähigkeiten<br />
können wiedererlangt werden.<br />
Klienten die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten<br />
für einen Beruf zu entwickeln<br />
oder zu entdecken. Praktika und eine<br />
umfassende Begleitung gehören<br />
dazu. <strong>Die</strong> Begleitung wird auch nach<br />
dem Übergang in die Beschäftigung<br />
fortgesetzt. <strong>Die</strong>ses Angebot ist sehr<br />
gut nachgefragt und bietet für Interessenten<br />
eine förderliche Orientierungshilfe.<br />
<strong>Das</strong> Café-Bistro Weite Welt ist ein<br />
neues <strong>Arbeit</strong>sangebot im Gastronomiebereich<br />
für Menschen mit<br />
psychischer Erkrankung. Im September<br />
konnte die Weite Welt auf dem<br />
Ponton an der Flussschifferkirche im<br />
Hamburger Hafen feierlich eröffnet<br />
werden. Zwölf <strong>Arbeit</strong>splätze für psychisch<br />
erkrankte Menschen sind hier<br />
entstanden. Nach außen wirkt die<br />
Weite Welt wie ein Gastronomiebetrieb<br />
an einem interessanten Ort. <strong>Die</strong><br />
Gäste kommen aus den umliegenden<br />
Büros, um Mittag zu essen. Erst<br />
auf den zweiten Blick ist erkennbar,<br />
dass das Café-Bistro ein Projekt <strong>des</strong><br />
Bereichs <strong>Arbeit</strong> der Sozialpsychiatrie<br />
für die Schaffung niedrigschwelliger<br />
Im September wurde das Café-Bistro „Weite Welt“ eröffnet. Hier haben zwölf<br />
Menschen mit psychischer Erkrankung einen <strong>Arbeit</strong>splatz gefunden.<br />
<strong>Arbeit</strong>splätze ist, das in Kooperation<br />
mit der Flussschifferkirche entstanden<br />
ist.<br />
Steuerung und Dokumentation<br />
<strong>Die</strong> Balanced Scorecard (BSC) ist als<br />
Planungs- und Steuerungsinstrument<br />
im Stiftungs bereich eingeführt.<br />
Sie verbindet Strategiefindung und<br />
-umsetzung, denn in ihr werden die<br />
traditionellen finanziellen Kennzahlen<br />
durch die Klienten-, die interne<br />
Prozess- und eine Lern- und Entwicklungsperspektive<br />
ergänzt. 2011 wird<br />
ein kompletter Durchlauf mit der BSC<br />
umgesetzt werden. <strong>Die</strong> Erfahrungen<br />
daraus werden in die weitere <strong>Arbeit</strong><br />
mit der BSC einfließen.<br />
Im den drei betreuenden Stiftungsbereichen<br />
wird eine einheitliche<br />
EDV-gestützte Dokumen tation eingeführt.<br />
<strong>Die</strong> Entscheidung fiel auf das<br />
Programm SENSO. Zusammen mit<br />
dem Anbieter wurde die Software<br />
an die individuellen Anforderungen<br />
für die drei betreuenden Stiftungs-<br />
bereiche angepasst. Schulungsmaßnahmen<br />
wurden entwickelt. In einzelnen<br />
Teams der Stiftungsbereiche<br />
konnte die Erprobung beginnen, so<br />
dass von einer Umsetzung insgesamt<br />
im kommenden Jahr ausgegangen<br />
werden kann.<br />
Wohnungsmangel für<br />
psychisch Erkrankte<br />
Psychisch erkrankte Menschen finden<br />
in Hamburg nur schwer geeigneten<br />
Wohnraum. Seit etwa zwei Jahren<br />
arbeiten die in der <strong>Arbeit</strong>sgemeinschaft<br />
Rehabilitation (AG Reha)<br />
für psychisch erkrankte Menschen<br />
zusammengeschlossenen vierzehn<br />
Träger – dazu gehört auch <strong>Das</strong><br />
<strong>Rauhe</strong> <strong>Haus</strong> – daran, den Zugang für<br />
psychisch erkrankte Menschen zum<br />
Wohnungsmarkt in Hamburg zu<br />
verbessern. Mit Unterstützung der<br />
Stattbau Hamburg GmbH wurden<br />
Kontakte in die zuständigen Behörden<br />
und die Wohnungswirtschaft<br />
intensiviert. Dazu gehörten neben<br />
regionalen Treffen zwei übergreifende<br />
Tagesveranstaltungen unter<br />
Beteiligung aller Akteure. Damit sind<br />
die Probleme aber nicht behoben.<br />
Um die Wohnraumplanungen in den<br />
Hamburger Fachbehörden und die<br />
der Wohnungswirtschaft weiter zu<br />
befördern und gegebenenfalls auch<br />
selbst Wohnraum anbieten zu können,<br />
haben Ende November zwanzig<br />
Träger aus den Bereichen Kinder- und<br />
Jugendhilfe, Behindertenhilfe und<br />
Sozialpsychiatrie – dazu gehört auch<br />
<strong>Das</strong> <strong>Rauhe</strong> <strong>Haus</strong> – in der Patriotischen<br />
Gesellschaft die gemeinnützige<br />
Wohnungsbaugenossenschaft<br />
„Schlüsselbund eG“ gegründet, um<br />
Menschen mit Unterstützungsbedarf<br />
besser mit bezahlbaren Wohnungen<br />
zu versorgen.<br />
Wechsel in der<br />
Stiftungsbereichsleitung<br />
Am 29. Juli 2011 scheidet Stiftungsbereichsleiter<br />
Hans Hermann Ger<strong>des</strong><br />
aus und geht in den Ruhestand. Mit<br />
Wolfgang Bayer ist ein qualifizierter<br />
Nachfolger gefunden und vom Vorstand<br />
bestellt worden.