Jahresbericht Die Arbeit des Rauhen Hauses 2010 - Das Rauhe Haus
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Liebe Leserin, lieber Leser!<br />
Sabine Korb-Chrosch und<br />
Pastor Dr. Friedemann Green<br />
Begriffe wie „Management“, „Funktionsprofil“<br />
und „unternehmerisches<br />
Alleinstellungs merkmal“ wären bei<br />
Johann Hinrich Wichern, dem Gründer<br />
<strong>des</strong> <strong><strong>Rauhe</strong>n</strong> <strong><strong>Haus</strong>es</strong>, vermutlich<br />
auf Unverständnis gestoßen. Denn<br />
in seinem Weltbild drehte sich in<br />
der Diakonie alles um die Gemeinschaft<br />
engagierter Christen, die Jesus<br />
Christus nachfolgten, indem sie sich<br />
der Nöte ihrer Nächsten annahmen.<br />
Innerer Antrieb und christliche Glaubensüberzeugung<br />
waren für Wichern<br />
die entscheidenden Merkmale und<br />
Quellen diakonischen Handelns.<br />
Gleichwohl lag eine seiner hervorragenden<br />
Begabungen in der mit<br />
schier unerschöpflichem Ideenreichtum<br />
vorangetriebenen Organisation<br />
der Nächstenliebe. Wirkungsvoll und<br />
effektiv sollte nach seiner Vorstellung<br />
alles diakonische Engagement sein<br />
und individuelle Nöte lindern ebenso<br />
wie die Gesellschaft verändern.<br />
Längst ist <strong>Das</strong> <strong>Rauhe</strong> <strong>Haus</strong> zu einem<br />
diakonischen Unternehmen geworden,<br />
das selbst verständlich auch<br />
unternehmerische Grundsätze<br />
zu beachten hat. Und dabei ist zu<br />
gewährleisten, dass die Fragen der<br />
Gesinnung und <strong>des</strong> christlichen<br />
Grundanliegens aller Diakonie nicht<br />
„unter die Räder kommen“ und nur<br />
soweit geduldet werden, wie sie<br />
unternehmerischen Zielen nützen. Es<br />
bleibt dabei, dass Nächstenliebe und<br />
Diakonie als Äußerungen <strong>des</strong> Glaubens<br />
ihren Eigensinn und Eigenwert<br />
behalten, die keinen ökono mischen<br />
oder anderen Kriterien unterliegen.<br />
Daraus ergibt sich die dauerhafte<br />
Aufgabe, keinen Gegensatz zwischen<br />
diakonischen und unternehmerischen<br />
Gesichts punkten entstehen<br />
zu lassen, sondern deren inneren<br />
Zusammenhang immer wieder<br />
sichtbar zu machen und diese beiden<br />
Pole in guter Balance zueinander zu<br />
halten. Gerade weil dem einzelnen<br />
Christen daran gelegen ist, dass Notlagen<br />
überwunden werden und dass<br />
Engage ment für Bedürftige auch<br />
Wirkung zeigt, muss Nächstenliebe<br />
gut und effektiv organisiert werden<br />
– auch in diakonischen Unternehmen<br />
wie dem <strong><strong>Rauhe</strong>n</strong> <strong>Haus</strong>.<br />
In den Einrichtungen der Bildung<br />
und der sozialen Betreuung, die<br />
zum <strong><strong>Rauhe</strong>n</strong> <strong>Haus</strong> gehören, konnten<br />
auch im Jahr <strong>2010</strong> wieder sehr<br />
viele Menschen in Notlagen und<br />
auf bestimmten Lebensabschnitten<br />
begleitet und gestärkt werden. Für<br />
diese Aufgabe haben sich die rund<br />
1 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
in und um Hamburg ebenso<br />
eingesetzt wie die vielen freiwillig<br />
Engagierten und ein eindrucksvoll<br />
großer Kreis von Unterstützerinnen<br />
und Unterstützern. Jede und jeder<br />
Einzelne bildet einen Teil <strong>des</strong> großen<br />
Mosaikbil<strong>des</strong>, welches <strong>Das</strong> <strong>Rauhe</strong><br />
<strong>Haus</strong> darstellt. Stellvertretend für die<br />
bei uns betreuten und begleiteten<br />
Menschen danken wir allen Mitarbeitern<br />
und Unterstützern sehr herzlich<br />
für ihr Engagement ebenso wie den<br />
Einrichtungen und Partnern, mit<br />
denen wir zusammenarbeiten.<br />
Hamburg, im Juni 2011<br />
Vorwort<br />
Vorsteher Pastor Dr. Friedemann Green<br />
Kaufm. Vorstand Sabine Korb-Chrosch<br />
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