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Alle inklusive! – - SPD-Landtagsfraktion Brandenburg

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Sylvia Lehmann:<br />

Herr Alt, wie lässt sich gelungene Inklusion<br />

im betrieblichen Alltag gestalten, und wie<br />

schwierig ist es?<br />

Herwig Alt:<br />

Unsere Firma „First Solar“ gibt es in Frankfurt<br />

(Oder) seit dem Jahr 2007. Wir haben in<br />

dieser Zeit rund 40 schwerbehinderte Menschen<br />

eingestellt, darunter 20 Gehörlose.<br />

Wir dachten tatsächlich, dass es sehr schwierig<br />

sei, Gehörlose bei uns zu integrieren. Wir<br />

haben aber sehr schnell festgestellt, dass die<br />

Barrieren nur in unserem Kopf vorhanden<br />

sind und nicht in der Praxis. Ich kann also<br />

heute, nach den ersten Erfahrungsjahren<br />

sagen: Gerade die Gehörlosen sind sehr geschätzte<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />

die sich gut integriert haben und die auch im<br />

Team <strong>–</strong> egal wo sie arbeiten <strong>–</strong> voll anerkannt<br />

sind, und zwar aufgrund ihrer Leistung, die<br />

sie bringen. Die Führungskräfte schätzen die<br />

Gehörlosen besonders, weil sie meist sehr<br />

engagiert sind und über Fähigkeiten verfügen,<br />

über die Nicht-Behinderte vielleicht<br />

nicht verfügen. Wir bauen nun ein zweites<br />

Werk in Frankfurt (Oder) und wir bemühen<br />

uns auch dort wieder zusammen mit dem Integrationsamt,<br />

behinderten Menschen eine<br />

berufliche Chance zu geben. Ich glaube, wir<br />

sind auf ganz gutem Wege.<br />

Sylvia Lehmann:<br />

Ich sehe eine Frage aus den Reihen der Gäste.<br />

Bitte sehr!<br />

Vertreterin von „Tropical Islands“:<br />

Unsere Erfahrungen sehen so aus, dass<br />

manchmal ganz verschämt bei der Arbeitsvertragsunterzeichnung<br />

ein Grad der Anerkennung<br />

zur Schwerbehinderung auf den<br />

Tisch gelegt wird. Wir würden uns aber wünschen,<br />

dass die Leute das mit mehr Selbstvertrauen<br />

ansprechen, so dass man sich im Vorfeld<br />

dazu äußern kann, und nicht, dass dann<br />

wie eine Entschuldigung ein Stück Papier auf<br />

den Tisch kommt.<br />

Bei uns sind behinderte Menschen gern<br />

gesehen, sie müssen sich nicht verstecken.<br />

Was wir uns in der Personalarbeit wünschen<br />

ist, dass die Offenheit und das Bewusstsein<br />

auch bei den Bewerberinnen und Bewerbern<br />

da ist: Es gibt nichts zu verstecken!<br />

Jürgen Dusel:<br />

Ich freue mich sehr, dass „Tropical Islands“<br />

das Thema Beschäftigte mit Behinderungen<br />

aufgreift, und ich verspreche Ihnen, dass garantiert<br />

übermorgen ein Integrationsfachdienst<br />

bei Ihnen an die Tür klopft und Ihnen<br />

bestimmt viele sehr begabte, sehr motivierte,<br />

fröhliche und selbstbewusste Menschen<br />

mit Behinderungen vorbeischickt. Ich möchte<br />

Ihnen gern erklären, warum Menschen mit<br />

Behinderungen manchmal leider Schwierigkeiten<br />

haben, selbstbewusst mit ihrer Behin-<br />

<strong>Alle</strong> <strong>inklusive</strong>! <strong>–</strong> Die neue UN-Konvention und die berufliche Teilhabe von Menschen mit Behinderungen<br />

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