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Technical Architecture - Virtual Vehicle

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Im Zuge der immer weiter gehenden<br />

Steigerung der Leistung moderner Verbrennungsmotoren<br />

steigt ebenso die<br />

erforderliche Kühlleistung, um die Bauteiltemperaturen<br />

des Motorblocks auf<br />

einem akzeptablen Niveau zu halten.<br />

In thermisch hoch belasteten Bereichen<br />

am Zylinderkopf beginnt das Kühlmittel<br />

lokal sogar zu sieden. In der konventionellen<br />

Auslegung von Kühlsystemen<br />

wurde dieses „Kochen des Kühlmittels“<br />

zumeist als negativer Effekt betrachtet.<br />

Es wurde daher versucht, das Einsetzen<br />

von Sieden zu verhindern. In der modernen<br />

Motorenentwicklung geht man von<br />

dieser Philosophie nunmehr bewusst ab.<br />

Da nämlich der Wärmeabtransport an<br />

ein siedendes Kühlmittel, weit größer ist<br />

als bei einem nicht siedenden Medium,<br />

macht man sich das Sieden zur Steigerung<br />

der Kühlleistung gezielt zunutze.<br />

Man betrachtet Sieden nicht mehr als<br />

unerwünschten Nebeneffekt im Hochlastbetrieb<br />

des Motors, sondern setzt<br />

das Sieden vielmehr bewusst ein, um<br />

lokal den Wärmeabtransport und damit<br />

die Kühlleistung signifikant zu steigern.<br />

Durch dieses Kühlkonzept können<br />

die Bauteiltemperaturen trotz immer<br />

kompakterer Bauweise der Zylinderblöcke<br />

auch bei Höchstlast im zulässigen<br />

Bereich gehalten werden. Der Einsatz<br />

dieses Kühlkonzeptes in der industriellen<br />

Motorenentwicklung erfordert eine<br />

möglichst realistische rechnerische Simulation<br />

des Kühlmittelkreislaufes.<br />

Zur Untersuchung des Wärmeübergangs<br />

bei Siedevorgängen wurde in Kooperation<br />

mit dem Institut für Strömungslehre<br />

und Wärmeübertragung der Technischen<br />

Universität Graz eine Versuchsanlage<br />

entwickelt.<br />

Projekt<br />

„Modellierung des Wärmeübergangs beim unterkühlten Strömungssieden an metallischen Oberfl ächen“<br />

Projekt „Modellierung des Wärmeübergangs beim unterkühlten<br />

Strömungssieden an metallischen Oberflächen“<br />

Diese Versuchsanlage enthält einen geschlossenen<br />

Kühlmittelkreislauf, in welchem<br />

über eine definierte Heizfläche<br />

Wärme ins Kühlmittel eingebracht wird.<br />

Die Temperatur der Heizfläche und der<br />

Wärmestrom über die Heizfläche werden<br />

gemessen. Weiteres Verständnis der<br />

Siedephänomene wird durch Aufnahmen<br />

mittels Hochgeschwindigkeitskamera<br />

und Geschwindigkeitsmessungen mittels<br />

Laser-Doppler-Anemometrie (LDA) gewonnen.<br />

Basierend auf den gewonnenen Messdaten<br />

soll im Zuge dieses Projekts ein<br />

Modell zur realistischen Beschreibung<br />

des Wärmeübergangs bei Siedevorgängen<br />

hergeleitet werden. Relevante<br />

Einflussfaktoren wie Kühlmittelzusammensetzung,<br />

Heizflächenorientierung,<br />

Oberflächenbeschaffenheit und Vibrationen<br />

sollen im Modell erfasst werden.<br />

Damit das Siedemodell auch in der Motorauslegung<br />

verwendet werden kann,<br />

muss es für die Implementierung in CFD-<br />

Codes geeignet sein.<br />

Zur Überprüfung der Praxistauglichkeit<br />

des Siedemodells wird es zur Simulation<br />

des Wärmeübergangs an realen Verbrennungskraftmaschinen<br />

angewendet.<br />

Projektpartner<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

AVL List GmbH<br />

BMW Motoren GmbH<br />

BASF AG<br />

MAN Steyr AG<br />

Institut für Strömungslehre und<br />

Wärmeübertragung, TU Graz<br />

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