27.02.2013 Aufrufe

Dokument_1.pdf - KLUEDO - Universität Kaiserslautern

Dokument_1.pdf - KLUEDO - Universität Kaiserslautern

Dokument_1.pdf - KLUEDO - Universität Kaiserslautern

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

1 Einleitung<br />

Einleitung 1<br />

Die Konzentrierung von Fruchtsäften wird heute in der Regel zur Verminderung von Transportkosten<br />

und der Haltbarmachung während des Transportes eingesetzt. Am Zielort wird das<br />

Fruchtsaftkonzentrat dann wieder rückverdünnt.<br />

Die Problematik langer Transportwege ist bei Trauben und Mosten in der Regel nicht gegeben, da sie<br />

meist direkt vor Ort durch den Winzer geerntet, gepresst, ausgebaut, abgefüllt und vermarktet werden.<br />

Dafür gibt es insbesondere in den nördlichen Weinbauzonen ein anderes Problem, nämlich einen<br />

natürlichen Mangel an Zucker (potenzieller Alkoholgehalt), der zu unselbstständigen Weinen führen<br />

würde. Bereits vor der Einführung der Anreicherung mit Zucker, zum Ausgleich dieses natürlichen<br />

Mangels, die Chaptal („Chaptalisation“) in Frankreich als Trocken- und Gall in Deutschland zu<br />

Anfang des 19. Jahrhunderts als Nasszuckerung empfahl, wurde versucht, die Qualität des Weines<br />

durch Konzentrierungsmaßnahmen zu steigern. Die einzige Möglichkeit, einen Konzentrierungseffekt<br />

zu erzielen und die gleichzeitig älteste Methode zur Eindickung von wässrigen Medien, ist die<br />

Verdampfung von Wasser durch Kochen. Wasserentzug durch Aufkochen des Mostes oder<br />

Beimischung von eingekochtem Most zu frisch gekeltertem Most führte zu sensorisch nicht sonderlich<br />

befriedigenden Ergebnissen. Der Kochgeschmack war nicht zu verleugnen.<br />

Mit fortschreitender Industrialisierung und den exponentiell steigenden technischen Möglichkeiten im<br />

20. Jahrhundert gab es bald Möglichkeiten, Wasser aus Medien zu entziehen, ohne sie dafür zu<br />

erhitzen. Diese Verfahren wurden zwar nie speziell für die Weinwirtschaft entwickelt, da der Markt<br />

dafür zu klein war und immer noch ist, aber sie ließen sich dafür adaptieren.<br />

Die Entwicklung der Mostkonzentrierung weltweit und in Deutschland fasst der Artikel von<br />

Wucherpfennig und Zürn [Wucherpfennig, Zürn 1981] zusammen. Demnach wurden bereits in den<br />

50iger Jahren des letzten Jahrhunderts Kältekonzentrierungen von Troost und Hennig [Troost 1980]<br />

in Deutschland vorgenommen. Dabei wurde bei den Weißweinen festgestellt, dass sich unreife Moste<br />

schlecht zur Konzentrierung eigneten, da grasige Unreifenoten aufkonzentriert wurden. Dies<br />

bestätigten auch Christmann und Wittkowski [Christmann, Wittkowski 2000]. Bei Versuchen<br />

Böhringers 1955 [Böhringer 1955] führte die Kältekonzentrierung von Rotmosten zu herben und<br />

unharmonischen Weinen. Dies lag an der Aufkonzentrierung von Gerbstoffen. Bei diesen Versuchen<br />

wurde das Krause-Linde-Gefrierverfahren und die Kohlensäure-Trockeneis-Konzentrierung im Most<br />

angewendet. Diese Verfahren kann man nicht mit dem in dieser Arbeit zum Einsatz gekommenen<br />

Schrägkühler-Verfahren vergleichen. Es zeigte sich aber, dass die Kältekonzentrierung für Rotweine<br />

wenig geeignet war.<br />

Aufgrund dieser Erfahrungen und weil rote Rebsorten damals in Deutschland nicht so verbreitet<br />

waren, wurde später bei den ersten in Deutschland unternommenen Versuchen zur

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!