Die komplette MONITOR-Ausgabe 7-8/2000 können
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NETZ & TELEKOM<br />
GRPS<br />
GPRS - Mit High-Speed mobil ins Internet<br />
Der Erfolgsfaktor Mobilität<br />
gewinnt zunehmend an Bedeutung.<br />
<strong>Die</strong> Verfügbarkeit von Daten<br />
auch unterwegs wird für die<br />
effiziente Unternehmenskommunikation<br />
und damit auch für den<br />
Geschäftserfolg immer wichtiger.<br />
Ilse u. Rudolf Wolf<br />
Eines der größten Hindernisse für die weltweite<br />
mobile Kommunikation über das Internet<br />
stellen jedoch die niedrigen Übertragungsraten<br />
von 9600 Bits pro Sekunde heutiger<br />
Mobiltelefone dar. Für den Austausch<br />
kurzer E-Mails reicht dies auch aus, aber angesichts<br />
der hohen Verbindungskosten ist bei<br />
dieser Geschwindigkeit ein ökonomischer<br />
Datentransfer kaum möglich. <strong>Die</strong>s haben<br />
auch die Hersteller von Mobiltelefonen und<br />
Netzbetreiber bereits vor einiger Zeit erkannt<br />
und fieberhaft an Lösungen gearbeitet.<br />
Von einer Lösung mit Breitband ISDN<br />
über ATM kam man immer mehr zu Evolutionslösungen<br />
des existierenden GSM. Eine<br />
Zwischenlösung und erster Schritt ist die Darstellung<br />
der Internet-Inhalte mit Hilfe des<br />
WAP-Protokolls (Wireless Application Protocol)<br />
und spezieller Web-Portale auf Internet-fähigen<br />
Mobiltelefonen und anderen<br />
Kleingeräten. <strong>Die</strong> Internet-Möglichkeiten<br />
von WAP, WML (Wireless Markup Language)<br />
und der verschiedenen Mikro-Browser<br />
sind zwar relativ beschränkt, aber immerhin<br />
ein Anfang. <strong>Die</strong> derzeitigen WAP-Angebote:<br />
News, Aktienkurse, Fahrplanauskunft usw.<br />
sind nach Meinung von Experten nicht jene<br />
<strong>Die</strong>nste, mit denen WAP den Durchbruch<br />
schaffen wird. Der WAP-Boom wird erst nach<br />
der Einführung von GPRS (General Packet<br />
Radio Service) einsetzen.<br />
GPRS wird die mobile Datenübertragung<br />
revolutionieren. <strong>Die</strong> neue Technologie wird<br />
auch Informationsservices wie Navigationssystemen,<br />
location based services wie etwa lokalen<br />
Wetter- und Verkehrsberichten etc.<br />
enorme Bedeutung verleihen. Auch Telematik-Anwendungen<br />
wie Messungen, Steuerungen<br />
oder Flottenmanagement werden<br />
dank GPRS-Technik über das Mobiltelefon<br />
rascher und effizienter möglich sein.<br />
�� GPRS ante Portas<br />
Im April <strong>2000</strong> hat die mobilkom austria mit<br />
Motorola Österreich und der Kapsch-Tochter<br />
Austria Telecommunication/AT einen Vertrag<br />
über den flächendeckenden Ausbau der<br />
GPRS-Netzinfrastruktur unterzeichnet.<br />
Bereits im Sommer wird das GPRS-Netz<br />
aufgebaut sein und damit 2,4 Millionen mobilkom-Kunden<br />
Zugang zu den Hochgeschwindigkeits-Datendiensten<br />
bieten.<br />
�� Was ist GPRS?<br />
GPRS ist eine neue Technologie zur Datenübertragung<br />
über das Handy. Mit GPRS <strong>können</strong><br />
Daten bis zu einer Übertragungsrate von<br />
115 Kilobit pro Sekunde übertragen werden.<br />
Mit GPRS (General Packet Radio Service)<br />
erfolgt die Datenübertragung paketvermittelt.<br />
Durch den Paketmodus fällt das Problem<br />
des Verbindungsauf- und -abbaus weg.<br />
Bei GPRS werden aber nur dann Daten übertragen,<br />
wenn das auch benötigt wird. Wer<br />
nicht online ist, hat somit bei GPRS auch<br />
keine Verbindung zum Netz, ist also offline.<br />
Dennoch ist ein GPRS-Handy ständig in Bereitschaft<br />
für Datentransfers, genauso, wie<br />
ein eingeschaltetes und in ein Netz eingebuchtes<br />
Handy immer in Bereitschaft ist, einen<br />
Anruf entgegenzunehmen.<br />
Für den Anwender bedeutet das, ständig<br />
online zu sein, ohne eine Funkverbindung<br />
dauerhaft zu belegen und dafür bezahlen zu<br />
müssen. <strong>Die</strong> Bezahlung erfolgt nach der tatsächlich<br />
übertragenen Datenmenge. <strong>Die</strong> zur<br />
Verfügung stehende Übertragungskapazität<br />
wird bei GPRS von allen Teilnehmern in einer<br />
Funkzelle geteilt, d.h. ein Teilnehmer belegt<br />
die Funkstrecke nur, wenn wirklich Pakete<br />
übertragen werden.<br />
GPRS verwendet dieselben Frequenzen,<br />
wie GSM bei der Sprachübertragung. Das<br />
Frequenzband wird bei der Sprachübertragung<br />
in acht Bereiche unterteilt. GPRS kann<br />
diese Bereiche kombinieren. Dadurch hat jede<br />
mobile Station die Möglichkeit, so viel<br />
Bandbreite zu nutzen wie für die aktuelle<br />
Übertragung nötig ist.<br />
GPRS wird auf der Netzarchitektur von<br />
GSM realisiert, auf der ein reibungsloses<br />
Nebeneinander von durchschaltevermittelten<br />
Kanälen und paketvermittelten Kanälen<br />
im selben Netz möglich sein muss. Zu einem<br />
bestimmten Zeitpunkt kann ein Teil der Zeitschlitze<br />
von GSM-<strong>Die</strong>nsten und ein anderer<br />
Teil von GPRS-Paketen benutzt werden.<br />
Beim paketvermittelten GPRS wird zwischen<br />
verbindungsorientierten und verbindungslosen<br />
<strong>Die</strong>nsten unterschieden. Bei den<br />
Letzteren wird in jedem Paket die vollstän-<br />
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