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15. SEPTEMBER BIS 14. OKTOBER 2007 - Livegui.de

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Cavalleria Rusticana / I Pagliacci (Der Bajazzo)<br />

Santuzza ist traurig. Wo ist Turiddu,<br />

ihr Geliebter? Angeblich war er zum<br />

Weinkaufen fort, doch Santuzza<br />

weiß, dass er wie<strong>de</strong>r bei Lola, <strong>de</strong>r<br />

Frau <strong>de</strong>s Fuhrmanns Alfio, war.<br />

Als alle in die Kirche gehen, wartet<br />

Santuzza auf Turiddu. Er beachtet<br />

sie nicht; seine Aufmerksamkeit<br />

gilt Lola, die kokett vor <strong>de</strong>r Kirche<br />

tänzelt. Er will ihr folgen, doch Santuzza<br />

stellt sich ihm flehend in <strong>de</strong>n<br />

Weg. Aber Turiddu wirft sie nie<strong>de</strong>r<br />

und eilt Lola hinterher. Santuzzas<br />

Liebe schlägt in Hass um. Sie<br />

schleu<strong>de</strong>rt ihm einen Fluch nach<br />

und öffnet Alfio die Augen über<br />

die Untreue seiner Frau. Nach <strong>de</strong>r<br />

Messe stellt Alfio Turiddu zur Re<strong>de</strong>.<br />

Er for<strong>de</strong>rt ihn zum Kampf auf Leben<br />

und Tod. Turiddu hat Angst. Er<br />

nimmt Abschied von seiner Mutter,<br />

vertraut Santuzza ihrem Schutz an<br />

Foto: SFF Foto<strong>de</strong>sign Harald Dietz<br />

www.livegui.<strong>de</strong><br />

und eilt hinaus. Verzweifelt stürzt<br />

sich Santuzza in die Arme seiner<br />

Mutter. Draußen ertönt ein Schrei:<br />

Turiddu wur<strong>de</strong> erstochen!<br />

I Pagliacci: Mit seiner Commedia<br />

<strong>de</strong>ll‘arte-Truppe zieht Canio ins<br />

Dorf und lädt zur Vorstellung ein. Im<br />

Wirtshaus wird Tonio mit <strong>de</strong>r hübschen<br />

Nedda aufgezogen, was<br />

Canio, ihren eifersüchtigen Mann,<br />

erzürnt. Er verkün<strong>de</strong>t, an<strong>de</strong>rs als<br />

auf <strong>de</strong>r Bühne wür<strong>de</strong> er Untreue<br />

im echten Leben mit <strong>de</strong>m To<strong>de</strong><br />

rächen. Nedda ist beunruhigt: ihr<br />

Gewissen ist nicht rein. Zusammen<br />

mit ihrem Geliebten, Silvio,<br />

will sie fliehen. Aber Tonio alarmiert<br />

Canio. Mit <strong>de</strong>m Messer drohend<br />

verlangt er von Nedda <strong>de</strong>n Namen<br />

<strong>de</strong>s Geliebten. Beppo kommt<br />

dazwischen und die Schauspie-<br />

Sechs Tanzstun<strong>de</strong>n in sechs Wochen<br />

Alfieris Zwei-Personen-Stück ist<br />

Boulevard-Theater mit punktgenauen<br />

Dialogen und Pointen – und<br />

mit Rissen, wie es sich gehört,<br />

wenn Entertainment <strong>de</strong>n Flachsinn<br />

mei<strong>de</strong>t.<br />

Die wohlhaben<strong>de</strong> Lily Harrison<br />

bestellt sich über eine Agentur<br />

einen Tanzlehrer ins Haus.Michael<br />

Minetti ist ein arbeitsloser, schwuler<br />

Revuetänzer; ein zerrissener Typ,<br />

<strong>de</strong>r sein Leben nicht meistert - und<br />

allein, wie Lily. Und nun beginnt<br />

ein abendfüllen<strong>de</strong>s Kräftemessen<br />

von Führen und Geführtwer<strong>de</strong>n.<br />

Zwei Temperamente treffen wie<br />

Urgewalten aufeinan<strong>de</strong>r. Kampf ist<br />

angesagt zwischen <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n, die<br />

<strong>de</strong>m Leben abhan<strong>de</strong>n kamen und<br />

die nun im Tanz wie<strong>de</strong>r Tritt fassen.<br />

Zunächst gibt er <strong>de</strong>n coolen Muntermacher<br />

und selbstbewussten<br />

Dienstleister, bevor die Fassa<strong>de</strong><br />

bröckelt und ein zutiefst verunsicherter,<br />

gleichwohl liebenswerter<br />

Mann erscheint. Mit je<strong>de</strong>r Drehung<br />

kommen sich die bei<strong>de</strong>n ein bisschen<br />

näher und kreuzen <strong>de</strong>rweil<br />

mit Schlagfertigkeit und Sarkasmus<br />

die Klingen. Warum, so fragt<br />

sich <strong>de</strong>r unvorbereitete Zuschauer,<br />

lässt sich diese elegante Lady<br />

Lügen und Beleidigungen von so<br />

einem frechen Lackaffen gefallen,<br />

und warum kommt <strong>de</strong>r junge<br />

Premiere: 21. Sept. 20.00 Uhr<br />

theater hof<br />

ler gehen sich umziehen. Die Aufführung<br />

beginnt: Von ihrem Mann<br />

„Der Bajazzo“ (Canio) alleingelassen,<br />

erwartet „Colombina“ (Nedda)<br />

ihren Geliebten „Harlekin“ (Beppo).<br />

„Tad<strong>de</strong>o“ (Tonio) platzt herein. „Harlekin“<br />

verjagt ihn. Da kommt „Der<br />

Bajazzo“ nach Hause. Die Eifersucht<br />

seiner Rolle verschwimmt mit<br />

<strong>de</strong>r Eifersucht, die er in Wirklichkeit<br />

empfin<strong>de</strong>t. Erneut for<strong>de</strong>rt er <strong>de</strong>n<br />

Namen seines Nebenbuhlers. Die<br />

hingerissenen Zuschauer erkennen<br />

erst, als Canio die fliehen<strong>de</strong> Nedda<br />

ersticht, dass aus Spiel Ernst<br />

gewor<strong>de</strong>n ist. Auch <strong>de</strong>r Geliebte<br />

wird vom rasen<strong>de</strong>n Ehemann<br />

ermor<strong>de</strong>t. Canio lässt sich freiwillig<br />

festnehmen und schickt das Publikum<br />

mit <strong>de</strong>n Worten La commedia<br />

e finita – die Komödie ist aus<br />

– nach Hause.<br />

Wie<strong>de</strong>raufnahme: 23. Sept. 20.00 Uhr<br />

theater hof<br />

Mann immer wie<strong>de</strong>r zurück,<br />

obwohl sie ihm je<strong>de</strong> Verletzung<br />

tüchtig heimzahlt? Antwort: Die<br />

Bei<strong>de</strong>n tanzen eben nicht nur gut<br />

zusammen, son<strong>de</strong>rn zwischen<br />

ihnen schwingt ein geheimnisvolles<br />

Pen<strong>de</strong>l, das ihre Schicksale<br />

mit einem feinen Seelenband<br />

aneinan<strong>de</strong>r bin<strong>de</strong>t. In leichtfüßigen,<br />

schnellen Dialogen erzählt<br />

„Sechs Tanzstun<strong>de</strong>n in sechs<br />

Wochen“ vom Beginn einer wun<strong>de</strong>rbaren<br />

Freundschaft zwischen<br />

zwei älteren, komplizierten Charakteren<br />

und von <strong>de</strong>r Ent<strong>de</strong>ckung<br />

eines <strong>de</strong>r charmantesten<br />

Tanzpaare seit Ginger Rodgers<br />

und Fred Astaire.<br />

Ein Stück von exakt gesetzter,<br />

unsentimentaler Leichtigkeit, wie<br />

sie Tragikomödien im schönsten<br />

Fall auszeichnet.<br />

sep-okt <strong>2007</strong><br />

Die Orestie <strong>de</strong>s Aischylos<br />

Premiere: 06. Okt. 20.00 Uhr<br />

theater hof<br />

Die Orestie <strong>de</strong>s Aischylos ist die<br />

einzig vollständig erhaltene Trilogie<br />

<strong>de</strong>s antiken griechischen Theaters,<br />

das Kernstück seines Erbes.<br />

Der erste Teil, Agamemnon, ist die<br />

Geschichte <strong>de</strong>s Mannes, <strong>de</strong>r aus<br />

<strong>de</strong>m trojanischen Krieg als Sieger<br />

heimkehrt. Seine Frau Klytaimestra<br />

hat ihn betrogen, doch kann sie<br />

für sich anführen: ihr Mann hat <strong>de</strong>m<br />

Kriegsglück ihre Tochter geopfert,<br />

er ist zehn Jahre im Fel<strong>de</strong> gewesen<br />

und hat als Beute eine Geliebte, die<br />

Seherin Kassandra, mitgebracht.<br />

Sie tötet <strong>de</strong>n Gatten und heiratet<br />

Aigisthos, ihren Geliebten. Dem<br />

Mord-Stück folgt das Rache-Stück:<br />

Die Choephoren. Orestes, Agamemnons<br />

und Klytaimestras Sohn,<br />

betrachtet es als eine von <strong>de</strong>n Göttern<br />

auferlegte unausweichliche<br />

Pflicht, <strong>de</strong>n Tod seines Vaters zu<br />

rächen. Die Mör<strong>de</strong>rin seines Vaters<br />

aber ist seine Mutter. Die Last <strong>de</strong>s<br />

Muttermor<strong>de</strong>s lässt ihn unter Gewissensqualen<br />

zusammenbrechen. Im<br />

dritten Teil, <strong>de</strong>n Eumeni<strong>de</strong>n, emanzipiert<br />

sich das Drama und entfaltet<br />

seinen religiösen und politischen<br />

Hintergrund. Der Familienfluch, <strong>de</strong>r<br />

durch Schuld und Verblendung auf<br />

<strong>de</strong>m Geschlecht <strong>de</strong>r Atri<strong>de</strong>n liegt,<br />

hat zu einer Kette von Freveln und<br />

Gegenfreveln geführt. Bei <strong>de</strong>r Verhandlung<br />

in Athen wer<strong>de</strong>n Gattenmord<br />

und Muttermord gegeneinan<strong>de</strong>r<br />

abgewogen. Die Göttin Athene<br />

zerbricht die Kette <strong>de</strong>r Blutrache<br />

durch das Schwurgericht <strong>de</strong>r Bürger<br />

von Athen, das sie begrün<strong>de</strong>t. In<br />

<strong>de</strong>r Orestie spiegelt sich eine <strong>de</strong>r<br />

entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Wendungen in <strong>de</strong>r<br />

Menschheitsgeschichte: die Ablösung<br />

<strong>de</strong>r von Blut und Sippe gefor<strong>de</strong>rten<br />

Rache durch das von <strong>de</strong>r<br />

Vernunft gesetzte staatliche Recht.<br />

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