StromNot - eXperimenta.de

EDITORIAL
Liebe Leserinnen und Leser
Die Wissenschaft weiß schon seit Langem, dass die Eruption der Sonne Einfluss auf das
Magnetfeld unserer Erde hat. Mit Satelliten untersucht die NASA die Sonnenaktivitäten. Demnach
stehen Eruptionen kurz vor ihrem Ausbruch. Jetzt rückt die Stunde der Wahrheit näher. Wie
wirken sich die Sonneneruptionen auf unsere Erde aus?
Bereits in der eXperimenta im November beschäftigte sich Dieter Broers in seinem Beitrag
„Checkliste 2012“ mit den Folgen der Sonnenstürme. In der aktuellen Ausgabe untersucht der
Wissenschaftler Ervin Laszlo die globalen Veränderungen auf der Erde. Globale Veränderungen
wirken sich auch auf unsere Gesellschaft aus. Sie können auch eine Chance zum Umdenken
sein. Die Zeit ist jetzt gekommen, um unsere Zukunft zu planen. Wollen wir auf diesem Planeten
unsere menschliche Existenz auch für unsere nachfolgenden Generationen
erhalten, dann müssen wir jetzt handeln.
Astronomen erwarten bereits im Dezember oder im Frühjahr 2013 die ersten
Sonnenstürme, die das Magnetfeld der Erde beeinflussen können. Eine
Veränderung der Magnetfelder könnte in riesigen Regionen Stromausfälle
nach sich ziehen. Was das bedeutet, können wir im Augenblick nur vermuten,
denn in einer elektrifizierten Welt wie der unseren funktioniert ohne Strom so gut wie gar n i c h t s
mehr. Wir können uns zum Frühstück keinen Kaffee kochen, das Wasser in der Dusche wird nicht
warm, der Aufzug fährt nicht, die elektronische Tür öffnet sich nicht, unser Auto springt nicht an,
der Verkehr gerät ins Chaos, die Ampeln fallen aus, in den Kliniken funktionieren lebensrettende
medizinische Apparate nicht mehr, die Brennstäbe der Atomkraftwerke können nicht mehr
gekühlt werden. Kein Internet, kein Telefon, kein Handy … die Liste der Geräte, die wir nicht mehr
benutzen können, ist lang.
Wer nun darauf hofft, dass Notstromaggregate das Schlimmste verhindern, irrt sich. Auch diese
funktionieren bei einer Zerstörung des Magnetfeldes nicht.
Eine Welt ohne Strom. Können Sie sich das vorstellen? Ich nicht.
Stellen wir uns vor, die Sonnenstürme haben keine Auswirkungen. Alles geht so weiter wie bisher.
Die Erde erwärmt sich weiterhin, Kriege im Nahen Osten, in Afrika, Asien und anderswo werden
weiterhin geführt, die Trinkwasserressourcen werden
immer weniger und täglich verhungern Menschen. Pro
Minute sterben 11 Kinder an Unterernährung. Das sind
pro Tag 15.000 Kinder, die eigentlich nicht sterben
müssten, wenn die Reichen Länder anfangen würden,
Nahrungsmittel umzuverteilen. Wir brauchen gar keine
Sonnenstürme, um uns zu vernichten, das machen wir
schon von alleine.
Foto: Steve Wilber (UK)
Trotzdem: Viel Spaß beim Lesen der eXperimenta
Rüdiger Heins www.ruedigerheins.de
Dezember 2012 3
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