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Monolog über die Zukunft<br />

Gedanken von Manja Braune –<br />

zusammengefasst von Gabi Kremeskötter<br />

Ach herrje, die Zukunft!<br />

Ist sie für mich doch mehr geprägt durch Wunsch<strong>de</strong>nken als eine konkrete Vorstellung!<br />

Es wäre so schön, wür<strong>de</strong> sich die Menschheit auf ihre Ursprünge zurückbesinnen, Traditionen auf<br />

erleben lassen und sich auf das persönliche Beisammensein konzentrieren. Statt<strong>de</strong>ssen schreitet<br />

die Technologie immer weiter fort- Telefon, Internet, Termine bestimmen <strong>de</strong>n Takt unseres Lebens.<br />

Die Welt ist zwar virtuell sehr klein gewor<strong>de</strong>n, die menschliche Distanz jedoch immer größer. Die<br />

Scheinwelt <strong>de</strong>r sozialen Netzwerke bestimmt die Kommunikation, <strong>de</strong>r reale Augenkontakt verliert<br />

sich, wem fehlt nicht ständig Zeit?<br />

Ich gebe ja zu, die technischen Möglichkeiten missen, möchte ich auch nicht! Könnten wir nicht<br />

mit ihrer Hilfe zurückholen, was aus <strong>de</strong>r Gesellschaft verbannt wur<strong>de</strong>? Back to the roots- aber<br />

eingefasst in die Mo<strong>de</strong>rne, die Trennung im Zwischenmenschlichen überwin<strong>de</strong>n.<br />

Das Schöne von gestern mit <strong>de</strong>m Bequemen von heute ins Morgen übertragen, das wäre mein<br />

I<strong>de</strong>al. Hoffe ich vergeblich, dass die Menschen sich ihrer ureigenen Kreativität öffnen, wie<strong>de</strong>r<br />

mehr aufeinan<strong>de</strong>r zugehen, sich im An<strong>de</strong>ren wie<strong>de</strong>rfin<strong>de</strong>n und neu ent<strong>de</strong>cken?<br />

Wenn das gelänge, wür<strong>de</strong> auch ich weniger fremd gesteuert leben können und davon weg<br />

kommen, <strong>de</strong>n Wünschen und Ansprüchen <strong>de</strong>r gesellschaftlichen Meinung zu entsprechen.<br />

Ich stehe an einem Punkt in meinem Leben, an <strong>de</strong>m ich mich entwe<strong>de</strong>r für meine sich weiter<br />

erfolgreich entwickeln<strong>de</strong> Karriere entschei<strong>de</strong>n darf o<strong>de</strong>r aber abbiege von diesem gera<strong>de</strong> Weg<br />

und loslassen kann, mich meiner Kreativität überlassen darf. Was will ich und wo will ich hin?<br />

Am wärmsten ist mir dieses Bild: Ich bin eines Tages Mitglied einer Musikgruppe mit meinem<br />

Cello, ich schreibe Kin<strong>de</strong>rbücher mit ganz tollen Bil<strong>de</strong>rn, <strong>de</strong>nn die es jetzt gibt, gefallen mir nicht.<br />

Und könnte ich nicht auch sonst ganz viel für die Kin<strong>de</strong>r- und Erwachsenenbildung tun?<br />

Der persönliche Kontakt mit <strong>de</strong>n Menschen liegt mir am Herzen und eines weiß ich ganz sicher:<br />

Wüsste ich heute, die Welt ginge morgen unter, ich wür<strong>de</strong> die Dinge tun, die mich ausfüllen: Den<br />

Tag mit Musik beginnen, versuchen all die Menschen, die ich sehr liebe und die mich geprägt<br />

haben, noch einmal zu erreichen und mit ihnen in Austausch treten. Danach ginge ich in <strong>de</strong>n<br />

Wald, um ganz nah bei mir zu sein, die Natur noch<br />

einmal intensiv einatmen.<br />

So fiele es mir leicht, <strong>de</strong>n Untergang abzuwarten<br />

und in <strong>de</strong>r Natur zu sterben, Allein.<br />

Gabi Kremeskötter, geb. 1966 in Pinneberg, Industriekauffrau; nach<br />

mehreren Etappen von Nord- nach Süd<strong>de</strong>utschland inzwischen an<br />

<strong>de</strong>r Mosel zuhause; Mutter von zwei großen Kin<strong>de</strong>rn (w20 und m18),<br />

somit <strong>de</strong>r Erziehungsrolle inzwischen enthoben und ihr unabhängiges<br />

Leben immer wie<strong>de</strong>r neu ent<strong>de</strong>ckend; dazu gehören Laufen und<br />

Motorrad fahren, UNTERWEGS sein und neue Kontakte knüpfen;<br />

<strong>de</strong>m Schreiben sehr zugetan; seit Juni 2011 in <strong>de</strong>r <strong>eXperimenta</strong>-<br />

Redaktion und ab Oktober 2012 Stipendiatin am INKAS-Institut.<br />

www.<strong>eXperimenta</strong>.<strong>de</strong><br />

38 Dezember 2012

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