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Weiterentwicklung und Anpassung des nationalen ...

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1. Einleitung<br />

Die amtliche biologische Fließgewässerbewertung in Deutschland erfolgte bislang<br />

vorwiegend anhand <strong>des</strong> Saprobiensystems (DIN 38 410, Teil 2). Die Bestimmung von<br />

Sauerstoffhaushalt <strong>und</strong> Saprobie über das Makrozoobenthos gilt als wissenschaftlich<br />

f<strong>und</strong>ierte, stabile Methode, die erheblich zur Meinungsbildung im politischen Raum<br />

<strong>und</strong> damit zur Verbesserung der Wasserqualität beigetragen hat. Das Saprobiensystem<br />

wurde vom <strong>nationalen</strong> Ausschuss DIN-NAW I 3 UA 5 AK 6 „Biologischökologische<br />

Gewässeruntersuchung“ (Obmann Dr. V. Herbst) hinsichtlich der Anzahl<br />

<strong>und</strong> Einstufung der Saprobierarten dem Stand der Wissenschaft angepasst <strong>und</strong> im<br />

F+E-Vorhaben „Leitbildorientierte biologische Fließgewässerbewertung zur Charakterisierung<br />

<strong>des</strong> Sauerstoffhaushaltes“ (FKZ 200 24 227) (Rolauffs et al. 2003) mit<br />

saprobiellen Leitbildern für die Gewässertypen Deutschlands untersetzt. Die Aussagekraft<br />

<strong>des</strong> Saprobiensystems bleibt jedoch auf die Indikation von Gewässerbelastungen<br />

mit biologisch abbaubaren, sauerstoffzehrenden Stoffen begrenzt.<br />

Als weitere, allerdings auf abiotischen Bewertungsparametern beruhende Verfahren<br />

zur Fließgewässerbewertung, sind die verschiedenen Systeme der Strukturgütekartierung<br />

<strong>und</strong> -bewertung anzuführen (LAWA 2001). Sie bewerten den morphologischen<br />

Zustand der Fließgewässer <strong>und</strong> tragen der Tatsache Rechnung, dass in Deutschland<br />

heutzutage nicht mehr die saprobielle Belastung den Haupt-Belastungsfaktor für den<br />

ökologischen Zustand darstellt, sondern der Gewässerausbau, die so genannte<br />

morphologische Degradation.<br />

Mit der am 22.12.2000 in Kraft getretenen EG-Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL) hat<br />

in der Gewässerbewertung <strong>und</strong> -bewirtschaftung ein neues Kapitel begonnen. Die EG-<br />

WRRL sieht eine integrierte biologische Bewertung <strong>des</strong> gesamten ökologischen<br />

Zustan<strong>des</strong> vor. Die Bewertung hat danach über verschiedene biologische Indikatoren<br />

(benthische Wirbellosenfauna, Fische, aquatische Flora) zu erfolgen, sich an<br />

gewässertypspezifischen Leitbildern zu orientieren <strong>und</strong> die verschiedensten, auf die<br />

Gewässer einwirkenden Einflussgrößen widerzuspiegeln. Ergebnisse direkter<br />

Messungen von Bewertungsparametern (Gewässermorphologie, Physikochemie <strong>und</strong><br />

Hydrologie) sind für die Bewertung nur begleitend heranzuziehen. Für die Umsetzung<br />

der EG-WRRL sind somit gänzlich neue Bewertungsverfahren erforderlich.<br />

Da die EG-WRRL handlungsorientiert konzipiert ist – bis 2015 soll der gute ökologische<br />

<strong>und</strong> gute chemische Gewässerzustand erreicht sein -, sollte das Bewertungsver-<br />

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