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12 Anja Gerlmaier Ein weiteres Kernelement des Präventionsmanagements stellte die Evaluation des Vorhabens dar. Zum einen wurde mit der Evaluation das Ziel verfolgt, auf Basis von subjektiven Befindensparametern Erkenntnisse über die Wirksamkeit der durchgeführten Interventionen zu erhalten. Zum anderen sollten insbesondere die Ergebnisse der Erstbefragung zur Identifikation spezifischer Handlungsschwerpunkte im Betrieb genutzt werden. Der Projektablauf bei der Einführung des Präventionsmanagements wurde, wie in Abbildung 1 dargestellt, entsprechend den Kernprozessen eines betrieblichen Gesundheitsmanagements konzipiert (vgl. Badura / Hehlmann 2003). Abbildung 1: Phasen eines betrieblichen Gesundheitsmanagements % & " # $ # Quelle: Badura / Hehlmann 2003 (modifiziert) © IAQ 2007 # ! " # %
Ressourcenorientiertes Präventionsmanagement 13 3 Evaluationsdesign und -ziele 3.1 Evaluationsdesign Je nach Ziel und inhaltlicher Ausrichtung können nach Krieger (1998) im Rahmen eines Evaluationsdesigns verschiedene Evaluationskonzepte unterschieden werden. Von einer Ergebnisevaluation wird gesprochen, wenn im Vordergrund der Evaluation steht, die Programmwirkungen im Hinblick auf die Veränderungen des Ist-Zustandes zu beschreiben und bewerten. Dagegen zielt die Strukturevaluation darauf ab, ob die für das Programm gebildeten oder in Anspruch genommenen Einrichtungen personaler, materieller und organisationaler Art geeignet sind, um die Programmmaßnahmen in der geplanten Weise zu realisieren. Von Prozessevaluation wird dagegen gesprochen, wenn die tatsächliche Vorgehensweise der Programmeinrichtung zu bewerten ist. Fragen der Evaluation beschäftigen sich beispielsweise mit der Zufriedenheit der Beteiligten bezüglich des Verlaufs der Zusammenarbeit sowie mit Fragen, ob Lösungsvorschläge oder Maßnahmen tatsächlich realisiert wurden. Im Rahmen des Vorhabens wurde sowohl eine Ergebnis- wie auch Strukturevaluation vorgenommen. Nur Erstere bildet allerdings den Gegenstand dieses Berichtes. Als Evaluationsdesign wurde für das Vorhaben ein Pre-Post-Test-Design mit unbehandelter Kontrollgruppe (Vergleiche zweier Betriebsteile) konzipiert. Auf Hinwirken des betrieblichen Steuerungskreises musste bei der Umsetzung allerdings auf ein Kontrollgruppendesign verzichtet werden. Ebenso konnte eine Kodierung im Fragebogen, die für einen Pre-Post-Vergleich auf Personenebene notwendig gewesen wäre, beim Auftraggeber nicht durchgesetzt werden. Vertreter des Steuerungskreises befürchteten hierdurch die Gefahr einer geringeren Beteiligung bei der Befragung. Hierdurch konnten bei der späteren Analyse nur varianzanalytische Gruppenvergleiche anstelle von Längsschnittvergleichen mit Messwiederholungen durchgeführt werden. Eine zentrale Frage der Ergebnisevaluation war, inwiefern sich durch die Einführung des ressourcenorientierten Präventionsmanagements bedeutsame Verbesserungen der Gesundheit, des Wohlbefindens und der erlebten Arbeitssituation bei den Beschäftigten nachweisen lassen (Effizienzmessung). Gegenstand der Evaluation stellten vor allem „weiche“, d.h. subjektive Faktoren dar, die mit Hilfe einer Mitarbeiterbefragung zu Beginn und nach Abschluss des Vorhabens ermittelt wurden. 3.2 Theoretischer Rahmen des Evaluationsmodells Den Ausgangspunkt des Evaluationsmodells stellt ein handlungstheoretisch orientiertes Belastungs- / Ressourcenkonzept dar. Der Arbeitende wird darin als aktiv Handelnder verstanden, der Einfluss auf seine Umwelt und sein Verhalten nehmen kann und nicht Belastungen passiv erträgt, wie es in vielen klassischen Belastungsmodellen angenommen wird. In diesem Konzept wird zwischen Anforderungen, Belastungen und Ressourcen differenziert (Oestereich 1999). Arbeitsanforderungen fordern und fördern in diesem Kon-
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