Unfalldatenspeicher (UDS) - Gesellschaft für Medizinische und ...
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(2) Der <strong>UDS</strong> als stiller Beifahrer <strong>und</strong> stummer Zeuge? 23<br />
Ausgehend von den Kostensätzen, die als Durchschnittswerte <strong>für</strong> die unterschiedlichen<br />
Verletzungs- bzw. Unfallschweregrade angenommen werden dürfen, ergeben<br />
sich folgende Kosteneinsparungspotenziale:<br />
Tabelle 2.4: Mögliche Kosteneinsparungspotenziale durch <strong>UDS</strong> (in Euro)<br />
Kostenaspekt<br />
Reduktion der Kosten<br />
in Abhängigkeit vom jeweils angenommenen<br />
Unfallrückgang (Szenario)<br />
„worst case“<br />
-13 %<br />
-20 %<br />
„best case“<br />
-30 %<br />
Personenschäden <strong>und</strong> Getötete 2.708.059.000 4.113.791.000 6.178.291.000<br />
Sachschäden bei Unfällen 170.081.000 261.934.000 406.837.000<br />
sonstiger Nutzen (Einsparungen <strong>für</strong> Versicherer<br />
bei HWS-Syndromen)<br />
511.292.000 511.292.000 511.292.000<br />
Gesamtvolumen 3.389.432.000 4.887.017.000 7.096.420.000<br />
Innerhalb eines Zehnjahreszeitraums würden nach Tabelle 2.2 <strong>für</strong> eine flächendeckende<br />
<strong>UDS</strong>-Einführung <strong>und</strong> Folgekosten über 25 Milliarden Euro Gesamtkosten<br />
entstehen. Es ergibt sich – selbst im ungünstigen Falle („worst case“) – <strong>für</strong> diesen<br />
Zeitraum noch ein positives unverzinstes Nutzen-Kosten-Verhältnis (Quotient 1,3).<br />
Selbst bei Berücksichtigung einer Abzinsung von 5,3 % (entspricht einer Vollfinanzierung<br />
durch öffentliche Anleihen mit zehn Jahren Laufzeit) wird danach noch ein<br />
günstiges Nutzen-Kosten-Verhältnis erreicht (Quotient 1,1), was einem monetären<br />
Nutzenüberschuss von 1,6 Milliarden Euro entspräche. Im günstigeren Falle (20 %<br />
Unfallrückgang) ergibt sich nach Verzinsung ein Quotient von 1,54. Dieses entspräche<br />
einem Einsparungspotenzial von 12,8 Milliarden Euro. Im günstigsten Fall („best<br />
case“) ergibt sich sogar ein Quotient von 2,23, was ein Potenzial von 29 Milliarden<br />
Euro bedeutet (Bach, 2000).<br />
Kritik: Bach entwirft ein sehr optimistisches Szenario. Ob die positiven Bef<strong>und</strong>e im<br />
Bereich von Fahrzeugflotten <strong>und</strong> kleinen Stichproben tatsächlich auch auf den wesentlich<br />
heterogeneren Individualverkehr übertragbar sind, ist noch nicht bewiesen.<br />
Ebenso ist zweifelhaft, ob sich Kostenrückgänge im Bereich der Geräteanschaffung<br />
<strong>und</strong> des Einbaus tatsächlich so dramatisch gestalten, wie Bach erwartet. Zu berücksichtigen<br />
wären weiterhin als laufende Kosten eventuell sinnvolle Updates. Der Ansatz<br />
von 1.000 Softwarepaketen <strong>für</strong> Fahrzeugflotten erscheint sehr niedrig. Da<strong>für</strong><br />
erscheint die Summe von über 500 Mio. Euro <strong>für</strong> Marketingmaßnahmen recht hoch<br />
gegriffen. Im Bereich der laufenden Kosten bleiben die Dunkelziffern – also nicht polizeilich<br />
aufgenommene Unfälle – unberücksichtigt. Aus den Berechnungen geht weiterhin<br />
nicht hervor, ob berücksichtigt worden ist, dass ein jährlicher prozentualer<br />
Rückgang an Opfern (der ja offensichtlich durch fortlaufend verfeinerte Sicherheits-<br />
<strong>Unfalldatenspeicher</strong> (<strong>UDS</strong>) als möglicher Beitrag zur Verkehrssicherheit im Meinungsbild Jugendlicher <strong>und</strong> Heranwachsender