Artikel als pdf - Dis|kurs
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Alina Bothe<br />
nach weiteres gelesen werden könne (Langbein 1972, 222). Im Quellenverzeichnis<br />
wird dann die Herausgabe der Leventhal-Handschrift durch Bezwińska und Czech<br />
aus dem Jahr 1972 im Auftrag des Staatlichen Auschwitz-Museums aufgeführt.<br />
Allerdings findet sich in der 1972 erschienenen Fassung von Inmitten des grauenvollen<br />
Verbrechens dieses Zitat Leventh<strong>als</strong> nicht.<br />
Im Literaturverzeichnis von Was von Auschwitz bleibt nennt Agamben nicht nur<br />
Langbein 1972 <strong>als</strong> Quelle für das Zeugnis Zalman Leventh<strong>als</strong>, sondern Leventhal<br />
selbst wird <strong>als</strong> Autor genannt und zwar in dem von Bezwińska und Czech herausgegebenen<br />
Band. Agamben hat aus dem 1972 veröffentlichten Zeugnis mindestens<br />
ein anderes Zitat entnommen. Dieses Zitat hat er am Anfang des ersten Kapitels<br />
zum Zeugen verwendet und <strong>als</strong> zitiert aus dem Band von Bezwińska und Czech aus<br />
dem Jahr 1972 angegeben. Es findet sich am angegebenen Ort (Agamben 2003,<br />
13). In der 1996 erschienenen zweiten Ausgabe von Inmitten des grauenvollen<br />
Verbrechens, in dem beide überlieferten Texte Leventh<strong>als</strong> enthalten sind, findet<br />
sich das obig zitierte und am angegebenen Ort nicht aufzufindende Fragment in<br />
Leventh<strong>als</strong> Kommentar zum Tagebuch des unbekannt gebliebenen Juden aus dem<br />
Ghetto Łodz. Allerdings weicht das Fragment in der Ausgabe von 1996 von der von<br />
Langbein 1972 veröffentlichten Fassung ab:<br />
»So genau, wie die Ereignisse selbst [verliefen], das kann sich kein Mensch<br />
vorstellen, denn man kann sich nicht vorstellen, daß man so genau unsere<br />
Erlebnisse wiedergeben [kann] « (Lewental 1996, 196) »[…] Wir aber – eine<br />
kleine Gruppe grauer Menschen, mit denen sich die Historiker nicht weniger<br />
beschäftigen werden, <strong>als</strong> mit irgendwelcher […] Geschichte […]« (Lewental<br />
1996, 195).<br />
Über die Gründe, warum das entsprechende Textfragment vom 15. August 1944,<br />
das wie dargelegt bereits 1961 aufgefunden worden war, nicht in die 1972 erschienene<br />
Ausgabe von Inmitten des grauenvollen Verbrechens aufgenommen wurde<br />
und Langbein dies jedoch in seinem ebenfalls 1972 erschienenen Werk angibt,<br />
ohne dabei eine genaue Seitenzahl zu nennen, lässt sich nur spekulieren. Langbein<br />
gibt allerdings ohnehin durchgehend keine Seitenzahlen für die von ihm verwendeten<br />
Quellen an. Gleiches gilt für die Gründe, warum in der 1996 erschienenen<br />
zweiten, überarbeiteten Ausgabe von Inmitten des grauenvollen Verbrechens das<br />
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