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Nr. 28 Jahrgang 8 - batschkaerspuren.fw.hu

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VII. Richtung Dusnok befindet sich das Klein Kreuz, am<br />

Fluss Halasica (Lefflmihlkrawa). Sebastian Klein und seine<br />

Ehefrau Maria Etsberger ließen es im Jahre 1923 errichten,<br />

da Sebastian Klein nicht gemustert wurde, und so auch nicht<br />

in den Krieg ziehen musste. Damit drückte er seinen Dank<br />

an Gott aus 6 .<br />

Innerhalb des Dorfes stehen auch mehrere Kreuze.<br />

VIII. Vor der Brücke des Flusses, der unter den Einwohnern<br />

Kanal genannt wird, steht das hölzerne Brücken-Kreuz<br />

(Sallasch-Kraiz), auf dem Christus aus Blech dargestellt<br />

wird (Abb. 16). Nach Mitteilung des Informanten starb in<br />

den 20er Jahren während den Bauarbeiten der Brücke ein<br />

Arbeiter. Dieser tragische Unfall war die Ursache des<br />

Kreuzstellens.<br />

IX. An der Kreuzung der Hunyadi und Damjanich Straßen<br />

kann man das Kemernik-Kreuz finden (Kemernik-Kraiz).<br />

Dieses Denkmal stand nicht an diesem Platz, sondern in der<br />

entgegengesetzten Richtung, in dem Affengarten<br />

(Affekarta). Der heutige Spielplatz wurde so genannt, wo die<br />

Zirkusaufführungen stattfanden. Jakob Kemernik, Maria<br />

Suyer, Anton Kemernik und Elisabeth Koch widmeten es<br />

zum Gedenken an den Großvater, der im Jahre 1911 an<br />

Sumpffieber starb 7 .<br />

X. Am Ende der Arany Straße, neben dem damaligen<br />

Schlachthaus (Schlachthaisl) steht aus Holz das Ulmann-<br />

Kreuz (Ulmann-Kraiz). Es gibt drei Varianten über die<br />

Gründe des Aufstellens. Die Lehrerin Ulmann ließ das<br />

Kreuz aus Liebeskummer stellen, da sie von dem geliebten<br />

Mann nicht geheiratet wurde. Nach anderer Meinung gab es<br />

hier ein Übungsgelände für die Levente-Jungen. Aus<br />

Versehen wurde während der Übung ein Junge, Jakob<br />

Federer, erschossen 8 . Nach einer anderen Mitteilung wurde<br />

das Kreuz zum Andenken an die Grundkommasierung<br />

dieses Gebietes erstellt. Diese Gegend heißt Neudorf<br />

(Naitaraf) und ab diesem Zeitpunkt wurden die Häuser in<br />

Nadwar mit Nummern versehen. Das Ulmann-Kreuz wurde<br />

von den Gläubigen oft aufgesucht, besonders bei Dürre,<br />

damit sie um Regen flehen.<br />

XI. An der Kreuzung der Széchenyi und Hunyadi Straßen<br />

(Hinrkas und Schnirkas) steht das Koch-Knab-Kreuz<br />

(Koch-<br />

Knab-Kraiz). Dieses Kreuz wurde von Anton Koch und<br />

seiner Ehefrau Marta Knab gestiftet. Dieses Ehepaar konnte<br />

keine Kinder bekommen, und um ihre Trauer zum Ausdruck<br />

zu bringen, ließen sie dieses Kreuz erbauen 9 .<br />

XII. Auf der rechten Seite der Kirche befindet sich das<br />

Klein-Kreuz (Klai-Kraiz). Es stand nicht immer auf diesem<br />

Platz. Die Stifter, Sebastian Klein und Magdalena Etsberger,<br />

ließen es im Jahre 1883 gegenüber der Kirche, unter einem<br />

Lindenbaum erstellen. Der Grund der Errichtung ist nicht<br />

bekannt.<br />

Heiligenstatuen<br />

In Nadwar kann man die Heiligenstatuen in zwei Gruppen<br />

teilen. Die Statue der Mariä Heimsuc<strong>hu</strong>ng, Maria mit dem<br />

Jesukind und das Denkmal der Heiligen Dreifaltigkeit<br />

stellen Gestalten aus der heiligen Schrift dar. Diese<br />

Denkmäler stehen auf einem hohen Sockel, auf dem sich<br />

eine ungefähr fünf Meter hohe Säule befindet, die die Figur<br />

6 Mündliche Mitteilung von Eva Oberst.<br />

7 Mündliche Mitteilung von Simon Kishegyi.<br />

8 Mündliche Mitteilung von Ferdinand Merényi.<br />

9 Mündliche Mitteilung von Elisabeth Raskopf.<br />

Batschkaer Spuren<br />

10<br />

in die Höhe hebt. Diese Statuen standen bis 1936 um die<br />

Kirche und wurden aus unbekanntem Grund vom Seelsorger<br />

Alexander Mehringer im Dorf verteilt aufgestellt 10 .<br />

Das Denkmal Maria mit dem Jesukind bekam am weitesten<br />

von der Kirche, in der Arany Straße (Naitaraf) einen neuen<br />

Standort. Diese Stelle spielte vor den 50er Jahren eine<br />

besondere Rolle, denn die Wallfahrer wurden an diesem Ort<br />

verabschiedet sowie bei ihrer Ankunft erwartet.<br />

Die Statue der Mariä Heimsuc<strong>hu</strong>ng ist in der Damjanich<br />

Straße (Naikas) vor dem Haus der Familie Heipt zu sehen.<br />

Der Name des Widmers war Susanna Bischof, aber die<br />

Jahreszahl und die Inschrift verblasste und ist nicht mehr zu<br />

lesen.<br />

An der westlichen Seite der Kirche befindet sich die Statue<br />

der Heiligen Dreifaltigkeit. Diese wurde im Jahre 1908 zu<br />

Ehren Gottes von Thomas Halbländer und Maria Ostheimer<br />

gewidmet.<br />

Seit dem Mittelalter werden jene aus religiösem Aspekt als<br />

vollkommen betrachtete Personen Heilige genannt, die von<br />

der katholischen bzw. der orthodoxen Kirche durch ein<br />

vorausgehendes kirchliches Verfahren und eine separate<br />

Zeremonie heiliggesprochen hat (Tám 1999: 35). Eine<br />

Besonderheit in Nadwar ist, dass die Heiligenfiguren nicht<br />

wie woanders nur an Kreuzungen, an Brücken und zentralen<br />

Plätzen von der ehemaligen tiefen Frömmigkeit der Siedler<br />

zeugen, sondern ihre Standplätze vor Privathäusern haben<br />

(Gerescher 2005: 12).<br />

Zum Andenken der Feuerbrunst im Jahre 1899 errichtete<br />

Johann Schauer die Statue des Heiligen Florians (Abb. 23),<br />

um das Dorf vor Feuer zu schützen (Kühner 1999: 39). Der<br />

Heilige Florian wird als Sc<strong>hu</strong>tzpatron der Feuerwehrleute<br />

und der mit Feuer Arbeitenden verehrt (Gaál 1994: 55). Er<br />

wurde im römischen Soldatengewand dargestellt, in der<br />

rechten Hand einen Zapftrog haltend, mit dem er ein<br />

brennendes Haus löscht. Das Denkmal steht heute noch in<br />

der Damjanich Straße (Naikas), vor dem Haus der Familie<br />

des Stifters. Die Figur aus Sandstein zerbröckelte völlig in<br />

den vergangenen zwei Jahren und fiel von der 2,5 Meter<br />

hohen Säule herunter.<br />

In der Hunyadi Straße (Schnierkas) befindet sich die Statue<br />

des Heiligen Prager Märtyrers, Johannes von Nepomuk. Der<br />

Heilige ist der Sc<strong>hu</strong>tzpatron der Flüsse, der Brücken, der<br />

Schiffer, der Wassermüller und der Flussfahrer (Gaál 1994:<br />

57). Zu Ehren Gottes wurde diese Figur im Jahre 1924 von<br />

Johannes Metzinger und seiner Frau Rosina Richter, zum<br />

Sc<strong>hu</strong>tz des Dorfes vor Wasserflut gewidmet.<br />

Literaturverzeichnis:<br />

Gaál, Anikó (1994): Ünnepnapok - hagyományok adventtől<br />

- adventig. Budapest.<br />

Gerescher, Konrad (2005): Die Gassenheiligen von Nadwar.<br />

In: Neue Zeitung 49/23, S. 12.<br />

Kühner, János (1999): Geschichte der Pfarrgemeinde<br />

Nemesnádudvar - Nadwar. In: Richter, Georg (Hrsg.):<br />

Familienbuch Nemesnádudvar. Sindelfingen und Ulm, S.<br />

35-41.<br />

Tám, László (1999): Keresztek, szentek, kálváriák, temetők.<br />

Kreuze, Heilige, Kalvarienberge, Friedhöfe. Budapest.<br />

10 Mündliche Mitteilung von Elisabeth Raskopf.

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