November 1999 · Jahrgang 51 - Tiroler Jägerverband
November 1999 · Jahrgang 51 - Tiroler Jägerverband
November 1999 · Jahrgang 51 - Tiroler Jägerverband
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Zeitschrift des <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong>es<br />
<strong>November</strong> <strong>1999</strong> <strong>·</strong> <strong>Jahrgang</strong> <strong>51</strong>
Inhalt:<br />
50 Jahre <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong> 4<br />
Sonderausstellung „Wild und schön -<br />
Die Jagd in Tirol” 12<br />
Pressespiegel 14<br />
Unsere Leser meinen . . . 15<br />
20 Jahre Vogelrichtlinie 16<br />
Tollwutimpfprogramm Herbst <strong>1999</strong> 17<br />
Ein Weidmannsheil den Jubilaren 18<br />
Die Jagadistel 19<br />
Mitteilungen der Geschäftsstelle 20<br />
Rechtsecke 23<br />
Aus den Bezirken 24<br />
Büchertips - Neues Video 26<br />
Jagdverpachtungen 28<br />
Titelfoto: Heinz Eisl<br />
IMPRESSUM<br />
Vorwort<br />
Die Jagadistl hat mir die herrliche spätbarocke<br />
Kirche in Eben am Achensee<br />
wieder in Erinnerung gebracht. Sie<br />
wurde zu Ehren der Hl. Notburga geweiht,<br />
die als Dienstmagd empört darüber,<br />
daß sie zur Sonntagsarbeit genötigt<br />
wurde, eine Sichel in die Luft warf, die<br />
dann nicht mehr zurückkam. So gesehen<br />
war sie eine Vorkämpferin für die<br />
Arbeitszeitverkürzung und wäre die<br />
ideale Schutzpatronin für die Gewerkschaften<br />
und ihre Mitglieder. Erwähnenswert<br />
ist dies deshalb, weil es nicht<br />
schaden würde, wenn unsere Mitbürger<br />
im Rahmen der Ausübung ihrer unterschiedlichen<br />
Passionen und Hobbies sich<br />
ebenso wie wir Jäger eines Schutzpatrones<br />
bedienen würden. Wäre dem so,<br />
würden sich auch diese - so wie wir bei<br />
unseren jährlichen Hubertusfeiern - die<br />
Frage stellen, ob wir, rückblickend auf<br />
das vergangene Jahr, mit unserem Tun<br />
und Lassen vor unserem Schutzpatron<br />
bestehen können.<br />
Wir stellen uns die Frage, ob wir nicht<br />
manchmal den Finger zu schnell<br />
krumm gemacht haben und uns vielleicht<br />
auch das eine oder andere Mal<br />
auf das Glück des Tüchtigen verließen,<br />
der von einer Nachsuche Abstand<br />
nahm, weil er überzeugt war, daß das<br />
abspringende Stück nicht gezeichnet<br />
hat. Wenn nun auch die übrigen Naturnützer,<br />
angefangen vom Schwammerlsucher<br />
bis zum Mountainbiker,<br />
einmal jährlich ihr Verhalten in der<br />
Natur kritisch hinterfragen würden, käme<br />
so manche unnotwendige Rücksichtslosigkeit<br />
heraus.<br />
Wenn wir alle nicht das Maximum beanspruchen,<br />
sondern bei Ausübung unserer<br />
unterschiedlichen Tätigkeit in<br />
Gottes freier Natur aufeinander mehr<br />
Rücksicht nehmen, hätten wir letztlich<br />
alle Platz, um die Freizeit in unserer<br />
herrlichen Bergwelt nebeneinander zu<br />
genießen.<br />
Es wäre daher wünschenswert, wenn einige<br />
unserer Mitbürger auch ohne<br />
Schutzpatron darüber einmal nachdenken<br />
würden.<br />
Dr. Rudolf Wieser<br />
Landesjägermeister von Tirol<br />
11/99 JAGD IN TIROL 2<br />
➜<br />
JAGD IN TIROL <strong>·</strong> Zeitschrift des <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong>es<br />
Herausgeber und Medieninhaber (Verleger): <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong>, Adamgasse 7a, 6020 Innsbruck.<br />
Redaktion: Adamgasse 7a, 6020 Innsbruck, Telefon 0 <strong>51</strong>2 / 57 10 93, 57 49 73 oder<br />
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wird an alle Mitglieder des <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong>es kostenfrei abgegeben. Sie ist eine Fachzeitschrift,<br />
welche die behördlichen Kundmachungen und Verlautbarungen zu veröffentlichen<br />
hat und zusätzlich über grundsätzliche Fragen und aktuelle Ereignisse auf dem Gebiet<br />
des Jagdwesens, des Naturschutzes usw. informiert.<br />
„Jagd in Tirol” erscheint jeweils zur Monatsmitte.<br />
Redaktionsschluß ist der 15. des Vormonats.<br />
Für unverlangte Manuskripte übernimmt die Schriftleitung keine Verantwortung. Namentlich<br />
oder mit Kürzel gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung von Redaktion<br />
und Herausgeber wieder.<br />
Seite<br />
Schutzpatrone
Festansprache des<br />
Landesjägermeisters<br />
Dr. Rudolf Wieser<br />
Fünf Jahrzehnte <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong>,<br />
ein wahrlich stolzes Jubiläum. Trotzdem<br />
möchte ich mit der zu solchen<br />
Anlässen üblichen Tradition, die Vergangenheit<br />
Revue passieren zu lassen,<br />
brechen, war doch der Chronist eher<br />
dazu geeignet, die wichtigsten Ereignisse<br />
der letzten 50 Jahre, den <strong>Tiroler</strong><br />
<strong>Jägerverband</strong> betreffend, in unserer<br />
Jubiläumsausgabe festzuhalten. Nicht<br />
versäumen möchte ich es jedoch, ohne<br />
sie alle namentlich zu nennen, jenen<br />
zu danken, die seit der Gründung<br />
des <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong>es für diesen<br />
Verantwortung getragen und ihn geformt<br />
haben und laßt uns vor allem<br />
auch gedenken an jene, die in der<br />
Zwischenzeit von uns gegangen sind.<br />
Es ist eine alte Weisheit, daß derjenige,<br />
der sich zu sehr mit der Vergangenheit<br />
beschäftigt, die Gegenwart<br />
verliert und dadurch unter Umständen<br />
die Zukunft nie erreicht. Wir<br />
können mit unserer Vergangenheit leben<br />
und den Großteil der historisch<br />
gewachsenen Grundlagen unserer<br />
Jagd übernehmen und weiterführen.<br />
Es wird auch in den kommenden 50<br />
Jahren, soweit es vorausschaubar ist,<br />
nicht notwendig sein, Grundlegendes<br />
in unserer Jagd zu verändern. Gefragt<br />
ist keine Revolution sondern höchstens<br />
eine Evolution, eine Anpassung<br />
an die sich immer mehr zur Kulturlandschaft<br />
hin verändernde Umgebung,<br />
an die geänderte Einstellung<br />
unserer Mitbürger jeglichem Lebewesen<br />
gegenüber, sowie vor allem an das<br />
gestiegene Freizeitbedürfnis und das<br />
dadurch bedingte veränderte Verhalten<br />
unserer Mitbürger, ausgelöst<br />
durch die für jedermann gegebene<br />
Mobilität. In den letzten Jahrzehnten<br />
wurde die bis dahin noch weithin unberührt<br />
gebliebene Natur den<br />
menschlichen Einflüssen in einem<br />
Maße unterworfen, daß der Tierwelt<br />
zwangsläufig die artgemäßen Lebens-<br />
50 Jahre <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong><br />
Sein 50jähriges Jubiläum beging der <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong> mit zwei<br />
Großveranstaltungen.<br />
Die Festveranstaltung am 2. Oktober <strong>1999</strong> im Congress Innsbruck<br />
stand unter dem Motto „Für Wild, Wald und Land - 50 Jahre<br />
<strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong>”, ca. 900 Mitglieder aus dem In- und Ausland<br />
nützten die Möglichkeit zum Mitfeiern.<br />
Eher für die nichtjagende Bevölkerung und als Öffentlichkeitsarbeit<br />
gedacht war die Sonderschau „Wild und schön - die Jagd in Tirol”<br />
auf der Innsbrucker Herbstmesse vom 25. September bis 3. Oktober<br />
<strong>1999</strong> in der neuerbauten Halle 4.<br />
Von den 148.000 Besuchern der Herbstmesse wird es kaum jemanden<br />
gegeben haben, der unsere Ausstellung nicht besuchte - sie war<br />
der Messerenner schlechthin.<br />
Aus der Einladung zum Festakt im Congress Innsbruck am 2. Oktober <strong>1999</strong><br />
3 JAGD IN TIROL ➜ 11/99
Landejägermeister Dr. Rudolf Wieser - seine Festansprache beeindruckend wie immer!<br />
bedingungen genommen wurden.<br />
Halten wir uns den Spiegel vor das<br />
Gesicht und wir werden erkennen,<br />
daß wir alle daran schuld sind, auch<br />
wir Jäger, denn auch wir sind genauso<br />
wie unsere Mitbürger nicht bereit, auf<br />
so manche Errungenschaften der Zivilisation<br />
bzw. Konsumgesellschaft zu<br />
verzichten und wirken so störend, oft<br />
zerstörend auf unsere Umwelt ein.<br />
Trotzdem glaube ich, können wir Jäger<br />
mit Stolz auf ein halbes Jahrhundert<br />
unseres Bestehens zurückblicken.<br />
Wenn sich auch einiges in all diesen<br />
Jahren in unserem Umfeld verändert<br />
hat, so sind wir Jäger aus unserer Gesellschaft<br />
nicht wegzudiskutieren, zumal<br />
wir nach wie vor und vor allem<br />
auch unentgeltlich Leistungen für<br />
unsere Umwelt, zu denen letztlich<br />
auch die freilebenden Tiere und ihr<br />
Lebensraum gehören, erbringen. Ein<br />
Verschwinden der Jäger konnte sich<br />
unsere Gesellschaft weder vor 50 Jahren,<br />
als der <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong> gegründet<br />
wurde, leisten, ebensowenig<br />
wie heute und auch in den nächsten<br />
50 Jahren.<br />
Wenn man 50 Jahre zurückblickt,<br />
fragt man sich manchmal, wie konnte<br />
denn früher der Wald aufkommen,<br />
obwohl es ja mehr Wild gegeben hat<br />
und sich dieses auch nicht von Steinen<br />
ernährte sondern genauso wie<br />
heute unter anderem auch Knospen<br />
und Triebe gefressen hat. Unser Wild<br />
lebt nicht nur im Wald, sondern auch<br />
vom Wald, ein gewisser Verbiß ist Teil<br />
11/99 JAGD IN TIROL 4<br />
➜<br />
der Ökologie dieses Lebensraumes.<br />
Kompromisse in dem sich immer<br />
mehr entschärfenden „Wald-Wild”-<br />
Problem sind unvermeidlich und dazu<br />
waren wir auch immer bereit und<br />
werden dies auch in der Zukunft sein.<br />
Es würde uns aber gut anstehen,<br />
wenn wir gelegentlich die leicht nachprüfbare<br />
Behauptung in die Diskussion<br />
einfließen lassen würden, daß die<br />
heute zwanzig- und dreißigjährigen<br />
Wälder schließlich trotz weit höherer<br />
Wildbestände hochgekommen sind.<br />
So schlecht ist das Bild doch wirklich<br />
nicht, das sie uns heute bieten.<br />
Der Waldzuwachs, besser gesagt die<br />
Verwaldung schreitet leider am wenigsten<br />
im Schutzwaldbereich fort.<br />
Den überalteten Beständen, dem<br />
nicht mehr Vorhandensein von Samenbäumen,<br />
kann nicht durch die<br />
Ausrottung der Wildbestände begegnet<br />
werden, sondern durch gezielte<br />
Schutzmaßnahmen, die mit der jährlichen<br />
Landesjagdabgabe von über<br />
ATS 30 Mio. in vielen Regionen finanziert<br />
werden könnten.<br />
Wir Jäger müssen aber trotzdem zur<br />
Kenntnis nehmen, daß nicht alles von<br />
der ökonomischen Seite betrachtet<br />
werden kann, sondern daß die Ökologie<br />
Beachtung finden muß.<br />
Der berechtigte Ruf unserer Forstleute<br />
zur verstärkten Naturverjüngung<br />
darf jedoch nicht nur bis zu uns Jägern<br />
vordringen, sondern muß auch<br />
zur Wald-Weidetrennung und zu<br />
neuzeitlichen forstlichen Maßnahmen<br />
in der Waldbewirtschaftung<br />
führen. Wir <strong>Tiroler</strong> Jäger sollten in<br />
den nächsten 50 Jahren nicht verkennen,<br />
daß speziell in einem Bergland<br />
wie unserer Heimat wir keine einseitige<br />
Betrachtung vornehmen dürfen,<br />
denn die hohe Sturm- und Schneedruckfestigkeit,<br />
wie überhaupt die<br />
bodenverbessernde Wirkung von<br />
Tiefwurzlern, machen ihr Aufkommen<br />
im Bergwald geradezu unverzichtbar.<br />
Mit einem egoistischen, rein jagdlichen<br />
Vorteilsdenken würden wir unsere<br />
Glaubwürdigkeit verlieren. Wir<br />
sollten uns aber nicht nur an forstlichen<br />
Aufnahmedaten, Statistiken<br />
und daraus abgeleiteten Zukunftsprognosen<br />
für unseren Wald orientieren,<br />
sondern vor allem an unseren eigenen<br />
Beobachtungen bei den zahlreichen<br />
Reviergängen. Wer dabei waldbauli-<br />
900 Jägerinnen und Jäger feierten im Saal Tirol des Congress Innsbruck 50 Jahre <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong>.
Bürgermeister DDr. Herwig van Staa gratulierte und überbrachte den Dank<br />
Innsbrucks, „daß eine so machtvolle Organisation wie der <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong>,<br />
eine Säule der <strong>Tiroler</strong> Landeskultur, ihren Sitz in der Landeshauptstadt<br />
gewählt hat.”<br />
che Nachhilfestunden benötigt, darf<br />
sich nicht zu schade sein, sich diese<br />
vom Fachmann, sei es vom Waldaufseher<br />
oder von dem mit den örtlichen<br />
Verhältnissen vertrauten Förster, erteilen<br />
zu lassen. Die ausschließliche<br />
Kompetenz für Wald und Wild muß<br />
aber nach wie vor bei den Forstleuten<br />
und uns Jägern bleiben. Hinzu<br />
kommt der Grundbesitzer, der gut<br />
beraten ist, uns im Bestreben, am Revierjagdsystem<br />
nicht rütteln zu lassen,<br />
zu unterstützen.<br />
Nicht extreme Tier- noch Naturschützer<br />
sollen die Zukunft der Jagd<br />
in unserem Land bestimmen, schließlich<br />
ist der <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong> älter<br />
als Greenpeace und WWF zusammen.<br />
Unser Jägerrock war schon grün<br />
,lange bevor die politischen Parteien<br />
mit unterschiedlicher Intensität diese<br />
Farbe in ihre Parteiprogramme einfließen<br />
ließen. Dies setzt jedoch voraus,<br />
daß wir ein waidmännisches Verhalten<br />
an den Tag legen und alle jene<br />
Aufgaben erledigen, die im Umfeld<br />
der Wildbewirtschaftung für die Erhaltung<br />
eines gesunden, artenreichen<br />
Waldes notwendig sind.<br />
Auch unser Jagdgesetz soll nach Möglichkeit<br />
erhalten bleiben und nur<br />
dort, wo es unbedingt notwendig ist,<br />
mit einer entsprechenden Adaptierung<br />
angemessen reagiert werden. Eine<br />
behutsame Veränderung - oder<br />
besser gesagt Fortschreibung - jagdrechtlicher<br />
Bestimmungen mag angebracht<br />
sein. Ob die ökologischen<br />
Jagdgesetze unserer Nachbarländer<br />
sich bewähren werden, ist abzuwarten.<br />
Setzen wir vorläufig auch in Zukunft<br />
nur dort Veränderungen, wo sie<br />
sich aus der Verwaltungspraxis, aus<br />
der Rechtssprechung oder eben aus<br />
Änderungen anderer Gesetze, wie<br />
beispielsweise des Tierschutz- oder<br />
Naturschutzgesetzes, notwendigerweise<br />
ergeben.<br />
Je einfacher und damit verständlicher<br />
unser Jagdgesetz sich weiterhin darstellt,<br />
umso eher kann es vom Jäger<br />
beachtet werden, was dann, wenn er<br />
nicht weiß, was das Gesetz von ihm<br />
verlangt, gar nicht möglich ist.<br />
Die Grundvorstellung unseres<br />
Rechtssystems basiert doch darauf,<br />
daß die Gesetze nicht durch Gerichte<br />
und Staatsanwaltschaften oder wie im<br />
Der Landeshauptmann von Südtirol, Dr. Luis Durnwalder, hob in seinen<br />
Grußworten die Verdienste der Jägerschaft für das Land Tirol hervor und betonte<br />
„daß es die Jagd braucht und daß das Jagdsystem, ganz egal, ob es in dieser<br />
oder jener Form angewandt wird, im Alpenraum einfach notwendig ist.”<br />
Falle des Jagdgesetzes durch die Verwaltungsbehörde<br />
durchgesetzt, sondern<br />
von den Bürgern, sprich vom Jäger,<br />
zunächst einmal freiwillig beachtet<br />
werden. Eine meiner beruflichen<br />
Erfahrungen ist jene, daß es kaum<br />
Novellen zu bestehenden Gesetzen<br />
oder Verordnungen gegeben hat, die<br />
den Paragraphendschungel aufhellten,<br />
es blieb meistens beim Dickicht.<br />
Die Schadenersatzregelungen im <strong>Tiroler</strong><br />
Jagdgesetz sehen beispielhaft<br />
kaum behördliches Durchgreifen vor.<br />
Die privatrechtliche Einigung zwischen<br />
Jagdpächter und Grundbesitzer<br />
ist gefragt. Wird diese nicht erzielt,<br />
entscheiden die unabhängigen Gerichte.<br />
Die Bindung des Jagdrechtes an das<br />
Eigentum an Grund und Boden soll<br />
genauso unumstößlich bleiben wie<br />
unser Reviersystem. Über Schwerpunktbejagungen<br />
kann man debattieren,<br />
mit Intervalljagden kann ich<br />
mich in unserem Bergland nicht anfreunden,<br />
gibt es doch genügend<br />
Störfaktoren, die für eine Beunruhigung<br />
des Wildes laufend sorgen.<br />
Wenn in Amerika Scharen von<br />
5 JAGD IN TIROL ➜ 11/99
meistens rotbekleideten Ballermännern<br />
mit für jedermann erhältlichen<br />
Abschußlizenzen kurz aber dafür umso<br />
heftiger durch die Wälder ziehen,<br />
mag es schon stimmen, daß die kurze<br />
Jagdzeit an der Tierwelt wie ein Gewitter<br />
vorüberzieht und sohin der<br />
Mensch von dieser nicht als dauernde<br />
Gefahr angesehen wird. Natürlich ist<br />
die Folge davon, daß die Tiere lange<br />
nicht so scheu sind wie bei uns. In<br />
unseren bis auf die höchste Bergspitze<br />
erschlossenen Gebirgsrevieren ist eine<br />
Abschußerfüllung mit einer Intervalljagd<br />
unmöglich, im Gegenteil, es ist<br />
heute für jeden Revierpächter ein<br />
großer Zeitaufwand erforderlich, um<br />
seiner Verpflichtung nachzukommen,<br />
muß er doch sein Revier mit vielen<br />
anderen Naturnutzern teilen.<br />
Ich rufe nicht nach einer jagdlichen<br />
Planwirtschaft, trotzdem sollten wir<br />
über die Reviergrenzen hinaus zusammenarbeiten.<br />
Alle Hegegemeinschaften,<br />
wann und wo immer sie gegründet<br />
wurden, haben sich bewährt.<br />
Kleinräumiges Egoismusdenken<br />
bringt höchstens einen kurzfristigen<br />
Erfolg. Wer den Jagdneid schüren<br />
will, muß sich mit jenen wenigen verbinden,<br />
die nach einer Verkleinerung<br />
der Eigenjagdgebietsfläche rufen.<br />
Man muß bei Gott kein Wildbiologe<br />
sein um festzustellen, daß die<br />
großräumige Wildbewirtschaftung<br />
gefragt ist. Dies haben die in diesem<br />
Land für die Jagd Verantwortlichen<br />
und vor allem auch der Gesetzgeber<br />
schon vor 40 Jahren erkannt, indem<br />
Tirol als einziges Bundesland die<br />
Mindestgröße für eine Eigenjagd mit<br />
300 ha und für die Genossenschaftsjagd<br />
mit 500 ha neu festsetzte.<br />
Wenn der Gesetzgeber uns vorschreibt,<br />
in Tirol die Jagd zu pflegen<br />
und zu fördern und sie zu einem<br />
wertvollen Zweig der Volkswirtschaft<br />
auszubauen, für den Aufbau eines<br />
hochwertigen, gesunden, den Interessen<br />
der Landeskultur Rechnung tragenden<br />
Standes aller heimischen<br />
Wildarten und deren sachgemäße<br />
Nutzung Sorge zu tragen, Jungjäger,<br />
Jagdaufseher und Berufsjäger aus-<br />
Am Vortag des Festaktes tagten Österreichs Landesjägermeister in Innsbruck, nahezu vollzählig erschienen<br />
sie auch zur Jubiläumsveranstaltung.<br />
und fortzubilden, Einrichtungen zur<br />
Förderung der Jagdwissenschaft und<br />
des jagdlichen Schießwesens zu schaffen<br />
und die Jagdhundezucht und<br />
Führung zu fördern, um nur einige,<br />
der uns gesetzlich vorgeschriebenen<br />
Aufgaben zu nennen, so können wir<br />
am Jubiläumstag mit Stolz verkünden,<br />
daß der <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong> in<br />
all den Jahren seines Bestehens diesen<br />
Aufgabenbereich erfüllt hat. In diesem<br />
Zusammenhang sei mir aber<br />
auch gestattet darauf hinzuweisen,<br />
daß wir auch in finanzieller Hinsicht<br />
unser Haus gut bestellt haben. Nichts<br />
macht dies deutlicher als die Tatsache,<br />
daß der bis vor einigen Jahren im<br />
Budget des Landes Tirol vorgesehene<br />
Betrag für jagdliche Ausbildung und<br />
Forschung, wodurch wir jährliche<br />
Dotationen zur Erfüllung dieser Aufgaben<br />
erhielten, nur mehr als Erinnerungsposten<br />
mit einem Betrag von öS<br />
1.000,– aufscheint. Sind wir stolz<br />
darauf, daß wir der Öffentlichkeit<br />
nicht zur Last fallen, obwohl wir<br />
nicht nur einer Passion fröhnen, sondern<br />
mit unseren eigenen Mitteln viele<br />
öffentliche Aufgaben im Interesse<br />
unserer Landeskultur erfüllen. Betrachten<br />
wir auch in den kommenden<br />
Jahrzehnten unser Land über die Reviergrenzen<br />
hinaus als mündige und<br />
nicht egoistische Staatsbürger. Der<br />
sehr verbreiteten Anspruchsmentalität,<br />
wonach ein generelles Anrecht<br />
11/99 JAGD IN TIROL 6<br />
➜<br />
Der Landeshauptmann von Tirol, Dr. Wendelin Weingartner, wies in seiner Grußbotschaft unter anderem<br />
darauf hin, daß die Jäger für das Land Tirol, für die Kultur unseres Landes eine wesentliche Säule darstellen<br />
und beteuerte abschließend: „Das Land Tirol steht hinter seinen Jägern. Ganz Tirol steht hinter der<br />
<strong>Tiroler</strong> Jägerschaft und diese Botschaft möchte ich am heutigen Tag gerne den <strong>Tiroler</strong> Jägern übergeben. Es<br />
lebe die Jagd! Weidmannsheil!”
In launiger Art unterhielt Bezirksjägermeister Dr. Hermann Spinner mit heiteren Erlebnissen aus dem Jägerleben,<br />
. . .<br />
auf öffentliche Subventionen besteht,<br />
müssen wir uns nicht anschließen.<br />
Wir werden daher auch in Zukunft<br />
keine Ausgabenpolitik betreiben, die<br />
uns allenfalls im <strong>Tiroler</strong> Landtag wieder<br />
„subventionswürdig" macht.<br />
Nachahmung bei anderen Institutionen<br />
darf empfohlen werden.<br />
Vielleicht sollten wir mehr Geld für<br />
die Öffentlichkeitsarbeit ausgeben.<br />
Manches Mitglied wirft die Frage auf,<br />
warum wir in den meistgesehenen Informationssendungen<br />
des ORF, sei es<br />
„Zeit im Bild” bzw. „Tirol heute",<br />
kaum vorkommen. Persönlich vertrete<br />
ich den Standpunkt, daß Jagd Gott<br />
sei Dank kein zentrales Thema unserer<br />
Gesellschaft ist. Wir existieren<br />
trotzdem und widerlegen damit zumindest<br />
zum Teil die Ansicht: „Was<br />
nicht in den Medien ist, ist nicht<br />
Wirklichkeit". Die Fernsehdemokratie<br />
mag für die Politik gelten, auf Nebenkriegsschauplätzen<br />
kann man ohne<br />
sie leben. Wir sind nun einmal eine<br />
Nebenerscheinung und kommen<br />
daher in den Informationssendungen<br />
noch am ehesten vor, wenn das Waffengesetz<br />
wieder einmal zur Debatte<br />
steht bzw. realitätsfremde Tierschützer<br />
glauben, fordern zu müssen, daß<br />
auf wildernde Hunde überhaupt<br />
nicht, und wenn ja, höchstens mit einem<br />
Narkosegewehr geschossen werden<br />
darf. Wir können noch so viel<br />
Öffentlichkeitsarbeit betreiben. Es<br />
wird trotzdem nicht das Wunder ein-<br />
. . . was die Festgäste sichtlich amüsierte.<br />
treten, daß die Medien nur noch positiv<br />
über die Jagd berichten. Bei objektiver<br />
Betrachtung können wir jedoch<br />
feststellen, daß die wenige Berichterstattung<br />
über weite Strecken<br />
viel moderater geworden ist. Der totgeschossene,<br />
angeblich nicht wildernde<br />
Hund ist zwar nach wie vor eine<br />
Schlagzeile und eine entsprechende<br />
Empörungsgeschichte wert, die werden<br />
sich die Journalisten auch in Zukunft<br />
nicht ausreden lassen, überhaupt<br />
solange es dafür den „Markt"<br />
der gierigen Leser gibt. Sind wir ehrlich,<br />
jeder von uns gehört letztlich<br />
auch zu denen, der eine mehr und der<br />
andere weniger, die die „bad news"<br />
Zeile für Zeile verschlingen und die<br />
„good news" höchstens überfliegen.<br />
Das Wald-Wild-Thema produziert<br />
keine Leserbriefflut, wohl aber erlegte<br />
wildernde Hunde und sich eingeengt<br />
fühlende Schwammerlsucher und<br />
Mountainbiker. Diese werden daher -<br />
und damit müssen wir leben - auch in<br />
den nächsten Jahren die Spalten der<br />
Rubrik „Leserbriefe" in unseren Tageszeitungen<br />
füllen.<br />
Verstärken wir also in den kommenden<br />
Jahren die Schulbesuche und Reviergänge<br />
mit Kindern. Verteilen wir<br />
weiter jene von Kinderpsychologen<br />
erarbeiteten Bücher, mit denen wir<br />
den heute Sechs- bis Zwölfjährigen in<br />
einfacher Weise die jagdlichen Zusammenhänge<br />
verständlich machen.<br />
Sie sind es, die schon in wenigen<br />
Jahren in den Discos und in mehreren<br />
Jahren an den Stammtischen die<br />
7 JAGD IN TIROL ➜ 11/99
Meinungen in der Öffentlichkeit bestimmen.<br />
Je mehr wir hier Aktivitäten<br />
setzen, umso mehr nehmen wir Einfluß<br />
darauf, daß aus den Kindern von<br />
heute Freunde, zumindest jedoch<br />
nicht Gegner der Jagd von morgen<br />
werden. Das Bild vom Jäger entsteht<br />
in der persönlichen Begegnung mit<br />
unseren Mitbürgern. Unser Verhalten<br />
diesen gegenüber ist die beste Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Herablassende Ermahnungen<br />
und Belehrungen aus<br />
dem halbgeöffneten Fenster des<br />
Geländewagens stellen für mich<br />
Kommunikation auf der schiefen und<br />
daher unangebrachten Ebene dar.<br />
Das offene Gespräch ist gefragt, in<br />
welchem wir unsere Mitbürger aufklären,<br />
daß die Natur für jedermann<br />
nur eine beschränkte Nutzung zuläßt.<br />
Jagd ist schon lange nicht mehr das<br />
Geburtsrecht Privilegierter, sondern<br />
wird von Angehörigen aller Gesellschaftsschichten<br />
ausgeübt. Mit nicht<br />
geringen materiellen Opfern und viel<br />
Idealismus, sicherlich gepaart mit<br />
dem lustvollen Moment uralter Jagdleidenschaft,<br />
die in unterschiedlich<br />
ausgeprägter Form jedem Menschen<br />
noch immer eigen ist, wird die Jägerschaft<br />
auch in den nächsten Jahrzehnten<br />
auf eigene Kosten einen wesentlichen<br />
Beitrag zum praktischen Naturund<br />
Umweltschutz leisten.<br />
Wenn das seit dem Jahre 1706 aus<br />
den <strong>Tiroler</strong> Bergen verschwundene<br />
Steinwild durch die Bemühungen der<br />
Jägerschaft seit Gründung unseres<br />
Verbandes wieder heimisch geworden<br />
ist, so können wir besonders stolz darauf<br />
sein. Das seinerzeit ausgerottete<br />
Fählwild kommt nun wieder in 29<br />
Kolonien mit einem Stand von ca.<br />
2.700 Stück vor.<br />
Der <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong> ist eine politisch<br />
unabhängige Körperschaft, weshalb<br />
ich nicht den Anschein erwecken<br />
möchte - noch dazu am Vortag<br />
der Nationalratswahl - in den<br />
Wahlkampf eingreifen zu wollen. Im<br />
Rahmen der Wahrung der Interessen<br />
des <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong>es sei mir jedoch<br />
gestattet darauf hinzuweisen,<br />
daß es politische Parteien gibt, die<br />
den Tierschutz in Österreich via Än-<br />
derung der Bundesverfassung zu einer<br />
Bundesmaterie machen wollen. Offenbar<br />
verspricht man sich davon, alle<br />
Unterzeichner des seinerzeitigen<br />
Tierschutzvolksbegehrens zu befriedigen.<br />
Hier frägt man sich dann aber<br />
schon, warum man noch vor wenigen<br />
Monaten die Angleichung der länderweisen<br />
Regelungen über den Weg des<br />
Staatsvertrages gemäß Art. 15 a Bundesverfassungsgesetz<br />
herbeiführte. Alle<br />
Bundesländer haben diesen Staatsvertrag<br />
unterschrieben, also müssen<br />
in spätestens fünf Jahren alle Landes-<br />
Tierschutzgesetze inhaltlich gewisse<br />
Mindeststandards enthalten, die in<br />
diesem Staatsvertrag geregelt sind.<br />
Das <strong>Tiroler</strong> Tierschutzgesetz ist beispielhaft<br />
und entspricht bereits dem<br />
geforderten Standard. Man kann sich<br />
des Eindruckes nicht erwehren, daß<br />
die militanten Aktivisten es offenbar<br />
in Wien bei einem Ministerium leichter<br />
hätten zu lobbyieren, als vor neun<br />
Ämtern der Landesregierungen, zumal<br />
diese immer realitätsnäher sind<br />
als die Bundesbehörden.<br />
Auch das Thema Waffengesetz kann<br />
jede Woche politisch auf den Tisch<br />
kommen, es genügt dazu einfach ein<br />
medial plakativ aufgemachtes Verbrechen<br />
mit einer illegalen Schußwaffe.<br />
Wie können wir jenen Stimmen aus<br />
der SPÖ Glauben schenken, die die<br />
Jäger immer von einer Verschärfung<br />
der waffenrechtlichen Bestimmungen<br />
ausnehmen, wenn man im Internet<br />
11/99 JAGD IN TIROL 8<br />
➜<br />
200 Jagdhornbläser aus Nord-, Ost- und Südtirol sorgten mit ihren Darbietungen für einen beeindruckenden<br />
(nicht nur musikalischen) Rahmen.<br />
Mit der Landeshymne und dem Marsch „Dem Land Tirol die Treue” setzte die Musikkapelle Roppen den<br />
abschließenden Höhepunkt einer gelungenen Veranstaltung.
Mit den Klängen der Landeshymne wurde der offizielle Teil des Festaktes beschlossen.<br />
zu lesen bekommt, daß sowohl die<br />
Grünen, als auch die von sozialdemokratischen<br />
Parteigeldern gesponserte<br />
„Waffen-weg-Bewegung” von einer<br />
Ausnahmeregelung sowohl für Jäger<br />
als auch für Sportschützen nichts<br />
mehr wissen wollen.<br />
Fest steht jedenfalls, daß nur das untadelige<br />
Verhalten, das richtige Verwahren<br />
und die sichere Handhabung<br />
der Waffen uns Jäger vor Verschärfungen<br />
waffenrechtlicher Bestimmungen<br />
bewahren kann. Wir werden<br />
daher auch im kommenden Jahrhundert<br />
nicht genötigt sein, eine eigene<br />
Jägerpartei wie in Frankreich zu gründen,<br />
die bei den Regionalwahlen insgesamt<br />
32 Abgeordnete stellte und<br />
mit 6 Abgeordneten in das Europäische<br />
Parlament einzog.<br />
Lassen Sie mich noch abschließend<br />
an unserem Jubiläumstag zwei Punkte<br />
kritisch beleuchten:<br />
Der WWF Österreich sah sich veranlaßt,<br />
eine Beschwerde an die Kommission<br />
der Europäischen Gemeinschaft<br />
wegen nicht ordnungsgemäßer<br />
Umsetzung der Vogelschutzrichtlinie<br />
und der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie<br />
in die österreichische Rechtsordnung<br />
einzubringen. Besonders in den<br />
Bereichen Jagd und Fischerei wurde<br />
angezeigt, daß eine entsprechende<br />
rechtliche Umsetzung der beiden EU-<br />
Naturschutzrichtlinien noch nicht<br />
durchgeführt wurde. Von den zehn<br />
Beschwerdefällen möchte ich auf jenen<br />
eingehen, der unsere Jagdtradition<br />
im Falle einer Verurteilung mit einem<br />
Blattschuß träfe: Mangelhafte<br />
Umsetzung der Vorschriften gegen<br />
die Bejagung während sensibler Lebensphasen<br />
in den einzelnen Jagdgesetzen<br />
wird uns vorgeworfen. In den<br />
Jagdgesetzen ist zu verankern, daß jene<br />
Vogelarten, auf welche die Jagdvorschriften<br />
Anwendung finden, wie<br />
eben unsere Rauhfußhühner, nur<br />
während bestimmter Jagdzeiten bejagt<br />
werden dürfen. Wir haben dafür<br />
Sorge zu tragen, daß sie nicht während<br />
der Nistzeit oder während der<br />
einzelnen Phasen der Brut- und Aufzuchtszeit<br />
bejagt werden dürfen. Diese<br />
Zeiten fanden in unser Jagdgesetz<br />
schon Einzug, lange bevor man von<br />
einer Europäischen Gemeinschaft gesprochen<br />
hat. Letztlich geht es um die<br />
Definition, ob die Brutzeit schon beginnt,<br />
wenn eine einzige oder erst<br />
dann, wenn eine repräsentative Menge<br />
von Hennen das Brutgeschehen<br />
eröffnet haben. Hier dürfen zur Beurteilung<br />
aber nicht die unterschiedlichen<br />
Interessen, sondern praxisbezogene<br />
objektive Kriterien herangezogen<br />
werden.<br />
Der Verein mit den drei Buchstaben<br />
zeigt offenbar den neuen österreichischen<br />
Weg auf: „Wenn Du nicht tust,<br />
was man von Dir will, dann zeigen<br />
wir Dich an, damit Du saftig Strafe<br />
zahlst”. Strafgelder werden dann aus<br />
den Steuereinnahmen bezahlt und es<br />
kann sich jeder selbst ausrechnen, ob<br />
dann mehr Geld für den Naturschutz<br />
übrig bleibt.<br />
Zwölf alpine Vereine, angefangen<br />
vom Österreichischen Alpenverein<br />
bis zu den Naturfreunden, haben<br />
nunmehr eine Initiative zur Sicherstellung<br />
der freien Begehbarkeit von<br />
Ehrengäste :<br />
Dr. Wendelin Weingartner, Landeshauptmann<br />
von Tirol; Dr. Luis<br />
Durnwalder, Landeshauptmann<br />
von Südtirol; Landeshauptmann-<br />
Stv. Ferdinand Eberle, Landesrat<br />
Fritz Astl, Landesrat Konrad<br />
Streiter, Landtagspräsident Ing.<br />
Helmut Mader, Landtagsvizepräsident<br />
und Obmann des <strong>Tiroler</strong><br />
Bauernbundes, Anton Steixner;<br />
DDr. Herwig van Staa, Bürgermeister<br />
der Stadt Innsbruck;<br />
Dipl.-Vw. Hubert Rauch, Präsident<br />
des <strong>Tiroler</strong> Gemeindeverbandes;<br />
Univ.-Prof. Dr. Andreas Khol,<br />
Klubobmann der Österreichischen<br />
Volkspartei; Dipl.-Ing. Eugen<br />
Sprenger, Vizebürgermeister der<br />
Landeshauptstadt; Landesamtsdirektor<br />
HR Dr. Hermann Arnold,<br />
Landesforstdirektor Dr. Hubert<br />
Kammerlander, Landesveterinärdirektor<br />
Dr. Edi Wallnöfer, HR<br />
Dr. Eberhard Lang und HR Dr.<br />
Hans Jürgen Abart von der auch<br />
für die Jagd zuständigen Abteilung<br />
des Amtes der <strong>Tiroler</strong> Landesregierung,<br />
Adolf Wildauer, Sektion<br />
Dienstnehmer der Landeslandwirtschaftskammer;<br />
Komm.-Rat<br />
Arthur Thöni, Präsident der <strong>Tiroler</strong><br />
Industriellenvereinigung; HR<br />
Mag. Ferdinand Knapp, Sicherheitsdirektor<br />
von Tirol; Mag. Arnold<br />
Stattmann, Polizeidirektor<br />
Innsbruck; die Landesjägermeister<br />
Klaus Stocker, Südtirol, Dr. Markus<br />
Hasler, Liechtenstein, Dr.<br />
Manfred Lampelmayer, Wien,<br />
Dipl.-Ing. Friedrich Prandl, Burgenland,<br />
Dipl.-Ing. Heinz Gach,<br />
Steiermark, Komm.-Rat Josef Eder,<br />
Salzburg und Hans Reisetbauer,<br />
Oberösterreich; die Ehrenzeichenträger<br />
des <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong>es<br />
Alt-LJM Karl Weyrer, Rupert Vonbank<br />
und Dr. Franz Obholzer, die<br />
Alt-Landesräte Dr. Luis Bassetti<br />
und Dr. Fritz Greiderer, Christiane<br />
und Emil Underberg, Dipl.-<br />
Kfm. Gerhard Swarovski mit Gattin<br />
u.v.a.<br />
9 JAGD IN TIROL ➜ 11/99
Wald und Alpenregion mit einer<br />
österreichweiten Unterschriftenaktion<br />
gestartet. Diese Aktion deckt sich<br />
mit einem von sozialistischen Abgeordneten<br />
im Nationalrat eingebrachten<br />
Entschließungsantrag zur „Sicherung<br />
des Waldes als Erholungsgebiet”.<br />
Grundtenor ist in beiden Fällen<br />
die Behauptung, daß das im Forstgesetz<br />
festgeschriebene „freie Wegerecht”<br />
immer mehr zurückgedrängt<br />
wird. Die bewußte Verbreitung der<br />
falschen Information „immer mehr<br />
Wald darf nicht mehr betreten werden,<br />
weil sich's die Jäger richten”,<br />
weist auf die Absicht hin „das Wildtier<br />
hat in unserer Gesellschaft kein<br />
Rückzugsrecht, kein Lebensrecht und<br />
keine Wohnung mehr. Die unbeschränkte<br />
Freiheit des Menschen hat<br />
Vorrang”. Die in diesem Zusammenhang<br />
kolportierte Fläche von 300 km 2<br />
entspricht genau 0,35 % der Fläche<br />
Österreichs oder 0,8 % der Waldfläche<br />
Österreichs, auf der jeder Besucher<br />
auf den schon bestehenden Wegen<br />
bleiben muß. Wegegebot auf 0,8<br />
% des Waldes in ganz Österreich und<br />
freies Betretungsrecht zu Erholungszwecken,<br />
etwa für Wanderer und<br />
Bergsteiger, auf 99,2 % des Waldes<br />
Österreichs ist wohl ein zumutbares<br />
„Opfer”, das unsere Gesellschaft wohl<br />
für die heimischen Wildtiere, in deren<br />
Lebensraum wir Menschen einge-<br />
Streiflichter vom gesellschaftlichen Teil: Landesrat Fritz Astl, Landtagsvizepräsident<br />
Anton Steixner und Wildmeister Ludwig Messner<br />
drungen sind, erbringen kann. In der<br />
Jagd wurde auch schnell ein Schuldiger<br />
gefunden. Die Stimme der Ökologen,<br />
die diese Forderung nach Biotopschutzgebieten<br />
aufgestellt haben,<br />
wurde bis heute nicht gehört. Geradezu<br />
bösartig ist, daß in diesem Zusammenhang<br />
immer mit falschen<br />
Zahlen operiert wird. Bei der Vollversammlung<br />
des Österreichischen Alpenvereines<br />
vor einem Jahr hier in<br />
Innsbruck erging eine Presseaussendung,<br />
wonach in Tirol allein 24 km 2<br />
von Wildschutz- und Sperrgebieten<br />
erfaßt wären. Nachdem wir über die<br />
zuständige Behörde nachweisen<br />
konnten, daß wir in Wirklichkeit<br />
tatsächlich, und zwar jeweils beschränkt<br />
auf die Winterzeit, nur 34<br />
Sperrflächen im Ausmaß von insgesamt<br />
ca. 813 ha im Umgebungsbereich<br />
von Wildfütterungen behördlich<br />
festgesetzt haben, verstummten<br />
zumindestens in unserem Bundesland<br />
die kritischen Stimmen und damit<br />
die Initiative des Österreichischen Alpenvereins.<br />
Persönlich habe ich an einen<br />
Friedensschluß geglaubt. Offenbar<br />
war es aber nur ein kurzfristiger<br />
Waffenstillstand. Man fordert zu<br />
Recht für Tiere, deren Fleisch und Eier<br />
wir essen, artgerechte Lebensbedingungen.<br />
Wenn wir das gleiche für unsere<br />
Wildtiere in Anspruch nehmen<br />
und von allen Naturnützern Rück-<br />
sichtnahme besonders zur Notzeit im<br />
Fütterungsbereich fordern, wird uns<br />
Scheinheiligkeit vorgeworfen, weil es<br />
uns angeblich letztlich nur um die<br />
Trophäe und unser Hobby geht. Allen<br />
Natur-, Umwelt- und Tierschützern<br />
zolle ich Respekt, soweit sie das<br />
Augenmaß nicht verlieren und sich<br />
auf die Arbeit in ihrem eigenen Wirkungsbereich<br />
beschränken und nicht<br />
diffamierend, aber dafür publikumswirksam<br />
nach anderen Ausschau halten.<br />
Der Großteil unserer Mitbürger<br />
ist zum umweltbewußt denkenden<br />
Menschen motivierbar. Jeder Mensch<br />
will Wasser, das klar und damit trinkbar,<br />
Luft, die rein und atembar und<br />
schließlich einen Boden, der sauber<br />
und somit fruchtbar ist. Jedermann<br />
ist aber auch für die Erhaltung unserer<br />
Tierwelt, denn ein Wald ohne<br />
Wild ist wie ein Bach ohne Fisch.<br />
Reden wir daher in Zukunft nicht<br />
übereinander sondern miteinander,<br />
und wir werden so manches anstehende<br />
Problem damit gemeinsam lösen.<br />
Selbst als Landesjägermeister<br />
scheue ich mich nicht, öffentlich zu<br />
bekunden, daß es mir vordergründig<br />
nicht um das Überleben der Jäger,<br />
sondern um das Überleben des Wildes<br />
geht. Da aber das eine ohne das<br />
andere nicht möglich ist, kämpfe ich<br />
für beide und bitte Sie alle um Ihre<br />
Unterstützung.<br />
11/99 JAGD IN TIROL 10<br />
➜<br />
Nicht nur die ORF-Seitenblicke (im Bild Sybille Brunner mit jagendem Kollegen<br />
Christoph Sailer) berichteten, Radio Tirol war ebenfalls vertreten.
Sonderausstellung<br />
„Wild und schön - die Jagd in Tirol”
Unsere Leser meinen<br />
Stellungnahme zum Leserbrief des<br />
Herrn Dipl.-Ing. Heinz Walch, bezüglich<br />
des Artikels<br />
11/99 JAGD IN TIROL 14<br />
➜<br />
„Die Zaunbauer”<br />
Dipl.-Ing. Heinz Walch schreibt unter<br />
anderem, daß die Errichtung eines<br />
„Wintergatters” in einem Revier des<br />
Bezirkes Reutte bei den „jagdlich Verantwortlichen”<br />
für helle Aufregung<br />
gesorgt hätte. Als Bezirksjägermeister<br />
und somit erster jagdlich Verantwortlicher<br />
des Bezirkes möchte ich meine<br />
Meinung dazu in aller Kürze zu Papier<br />
bringen.<br />
Die Vorkommnisse rund um die<br />
„Zäunung” in dem von Dipl.-Ing.<br />
Heinz Walch angesprochenen Revier<br />
haben mich nicht in helle Aufregung<br />
versetzt, sie haben bei mir allerdings<br />
für anhaltende, große Verwunderung<br />
gesorgt. Nach dem <strong>Tiroler</strong> Jagdgesetz<br />
gibt es nur eine mögliche Zäunung,<br />
in dem jagdbare Tiere eingesperrt<br />
werden können - das Gehege!<br />
Unter welchen Bedingungen eine solche<br />
Zäunung erfolgen kann, ist im<br />
§ 7 des TJG klar geregelt. Eine andere<br />
Zäunung, um jagdbare Tiere einzusperren,<br />
kennt das <strong>Tiroler</strong> Jagdgesetz<br />
nicht.<br />
Was das <strong>Tiroler</strong> Jagdgesetz sehr wohl<br />
kennt, ist das Verbot, Einsprünge in<br />
einem Revier zu errichten. Das TJG<br />
verlangt sogar, daß das Wild die Möglichkeit<br />
haben muß, an der gleichen<br />
Stelle wieder auszuwechseln und<br />
nicht für fünf bis sechs Monate eingesperrt<br />
zu werden!<br />
Für größte Verwunderung bei mir<br />
sorgte auch jener Umstand, daß eine<br />
Überprüfung der „jagdrechtlichen<br />
Zulässigkeit” dieser Zäunung von einem<br />
Mitarbeiter der Landesforstdirektion<br />
(Dipl.-Ing. Andreas Pohl)<br />
durchgeführt wurde!<br />
Wie man aus der Kolumne der „Jagadistel”<br />
eine Diffamierung eines bestimmten<br />
Berufsjägers herauslesen<br />
kann, ist für mich ebenso verwunderlich!<br />
Nach nur einem, sehr außergewöhn-<br />
lichen Winter Jubeltänze aufzuführen,<br />
erscheint mir zumindest verfrüht.<br />
Noch dazu bin ich der Auffassung,<br />
daß im vergangenen Winter in<br />
einigen Revieren des Lechtales Rotwild<br />
nur deshalb Lawinen entrinnen<br />
konnte, weil es sich frei bewegen<br />
durfte! Durch Jahrhundertlawinen<br />
wurden Einstände weggefegt und<br />
Fütterungseinrichtungen beschädigt,<br />
aber Rotwild kam kaum oder gar<br />
nicht zu Schaden. Gegen das Einzäunen<br />
von jungen, gefährdeten Bäumen<br />
in der Nähe der Fütterung zu sein, ist<br />
eine Sache, gleichzeitig aber für das<br />
Einsperren von Rotwild an der Fütterung?<br />
- anhaltende Verwunderung!<br />
An der Stirnwand der Trophäenschau<br />
in Reutte ein Hirsch im 12. Kopf, der<br />
sechs Jahre in Gefangenschaft gelebt<br />
hat? Da ist es bei mir mit Verwunderung<br />
allein nicht mehr abgetan.<br />
Dipl.-Ing. Heinz Walch schreibt: „Im<br />
Jagdgebiet des diffamierten Berufsjägers<br />
sind wunderschöne Verjüngungen<br />
der Mischbaumarten - auch der<br />
Tanne - unverbissen zu finden.”<br />
In einem solchen Revier Rotwild einzusperren<br />
sorgt einerseits für die<br />
größte Verwunderung bei mir - zeigt<br />
aber auch klar auf, wie hoch die Latte<br />
liegt - im Bezirk Reutte!<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
und Weidmannheil<br />
Klaus Perl, Bezirksjägermeister<br />
Sehr geehrte Redaktion!<br />
Von den vielen Drucksorten, die einem<br />
so ins Haus kommen, gefällt uns<br />
Ihre Fachzeitschrift sowohl in Aufmachung<br />
als auch vom Inhalt her besonders<br />
gut. Es wird einem so richtig ein<br />
Stück <strong>Tiroler</strong> Jagd nach Hause vermittelt.<br />
Sehr zugesagt hat mir auch der Bericht<br />
von Herrn Dr. Hermann Spinner<br />
„50 Jahre <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong>” in<br />
der Ausgabe September <strong>1999</strong>.<br />
Carlo von Opel<br />
Hofgut Petersau, Frankenthal, D
20 Jahre Vogelrichtlinie<br />
Schützen wir sie alle - und wir helfen nur ein paar wenigen wirklich . . .<br />
So wie jede Sache<br />
zwei Seiten hat, so<br />
wie ein zur Hälfte<br />
mit Wasser gefülltes<br />
Glas „halbvoll”<br />
oder „halbleer” sein<br />
kann, läßt sich grundsätzlich ein Problem<br />
von zwei verschiedenen Seiten<br />
her bearbeiten.<br />
Im Jahr 1979 entschied sich die Europäische<br />
Gemeinschaft bei der<br />
Schaffung der Vogelrichtlinie<br />
79/409/EWG für eine der möglichen<br />
Varianten von Schutz- und Erhaltungsmaßnahmen<br />
zugunsten der Vogelwelt<br />
in Europa, die vielleicht schon<br />
10 oder 15 Jahre später, jedenfalls<br />
aber heute grundsätzlich in Frage gestellt<br />
würde.<br />
„Macht es denn Sinn, jedem in Europa<br />
vorkommenden Vogel, welcher<br />
Art auch immer, von vorneherein und<br />
generell den Schutzstatus der »Unantastbarkeit«<br />
aufzuerlegen?” Der bittere<br />
Nachgeschmack, bedingt durch die<br />
große Menge nicht zu bewältigender<br />
Aufgaben der Kommission, mit der<br />
die Mitgliedstaaten konfrontiert werden,<br />
wirft die Frage auf, „Wo beginnen?”,<br />
wenn ein Ende der Pflichten<br />
und Zusagen nicht in Sicht ist.<br />
Die Methodik aller Mitgliedstaaten<br />
erinnert an das Bestreuen von Tortenstücken<br />
mit einem Zuckerstreuer.<br />
Würden wir denn heute nicht unsere<br />
Kräfte vielmehr auf jene Tierarten focussieren,<br />
die unserer Aufmerksamkeit,<br />
des Bemühens und der menschlichen<br />
Hilfe, einer geregelten Bewirtschaftung<br />
und einer vollziehbaren<br />
Kontrolle bedürfen?<br />
Die Richtlinien der EU Anfang der<br />
Neunziger (etwa die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie<br />
92/43 / EWG) zeigen<br />
diesen zweiten Weg der Artenlisten<br />
auf, welchen Priorität hinsichtlich der<br />
zu setzenden Maßnahmen und der<br />
einzusetzenden Mitteln zu gelten hat.<br />
Die Motivation ist in diesem zweiten<br />
Fall eine ungleich andere: Aufgaben<br />
und Ziele sind sichtbar, scheinen<br />
nicht unerreichbar und lassen sich<br />
überblicken. Entscheiden Sie selbst:<br />
Halbvoll oder halbleer!<br />
Die Schwerfälligkeit läßt sich leicht<br />
anhand von Beispielen illustrieren:<br />
Wenn unter Beachtung der Vogelrichtlinie<br />
in ganz Europa eine Vogelart<br />
die autochtonen und in den einzelnen<br />
Regionen heimischen Fischarten<br />
gefährdet, wird der an der Fisch-<br />
Fauna verursachte Schaden von einer<br />
geschützten Art (sagen wir vom Kormoran)<br />
herbeigeführt.<br />
Nur Arten des Anhanges II lassen sich<br />
generell - über jagdliche Maßnahmen<br />
- reduzieren, vertreiben oder bewirtschaften.<br />
Jede andere europäische Vogelart,<br />
und wir finden den Kormoran<br />
nicht in Anhang II der Vogelrichtlinie,<br />
läßt sich nur über Artikel 9 und<br />
dessen streng normierte Ausnahmeregelungen<br />
beeinflussen.<br />
Auch die bloße Vertreibung, das<br />
Stören an Schlafbäumen oder Nestern<br />
(Horsten) oder die Unterbindung<br />
der Reproduktion oder die Beeinflussung<br />
der Jungenaufzucht würden<br />
schon Eingriffe gegen den<br />
Schutzstatus der Vogelrichtlinie bedeuten.<br />
Ein über Jahre hinweg Periode für Periode<br />
etabliertes Vertreibungs- und<br />
Abschußsystem gestützt auf den<br />
Schadenstatbestand des Artikel 9 -<br />
entspräche jedenfalls nicht der „Ausnahme<br />
von der Regel”, weil es nach<br />
Jahren selbst „Regel” wäre. Artikel 9<br />
kann aber nicht Anhänge - etwa Anhang<br />
II/2. Teil ersetzen. Um die Realität,<br />
nämlich die Zunahme der Kormoranbestände<br />
in Europa, einzuholen,<br />
ist eine Gesamtänderung der Vogelrichtlinie<br />
notwendig. Bis die<br />
Richtlinie adaptiert wird, kann es für<br />
die Ökosysteme in manchen Regionen<br />
zu spät sein.<br />
Ein anderes Beispiel sind die Rabenvögel<br />
(Corvidae), die 1979 offenbar<br />
bei der Endredaktion der Vogelrichtlinie<br />
„vergessen worden waren”.<br />
15 Jahre dauerte es, bis die Rabenvögel<br />
in Anhang II/2. Teil aufgenommen<br />
wurden. Österreich hat im Zuge<br />
seiner Beitrittsverhandlungen diese<br />
Richtlinienänderung (Erweiterung<br />
des Anhanges II/2. Teil um die Rabenvögel)<br />
offenkundig „verschlafen”und<br />
alle vier Arten der Corvidae<br />
„nicht als bejagbar” reklamiert und<br />
sohin nicht „genannt”.<br />
Trotz einer innerstaatlich akkordierten<br />
Fachmeinung aller neun Regionen<br />
in Österreich hatten es die Vertreter<br />
beim Verhandeln verabsäumt,<br />
das „Kreuzchen” bei den vier Vogelarten<br />
zu machen. Die Auswirkungen<br />
dieses formaljuristischen Versäumnisses<br />
sind für unsere heimische Tierwelt<br />
(vor allem für die Singvögel und das<br />
Jungwild) fatal: Seit 1995 (dem Beitrittsjahr<br />
Österreichs) verstößt die Bejagung<br />
der Rabenvögel in Österreich<br />
gegen Gemeinschaftsrecht, weil das<br />
„Kreuzchen” an der richtigen Stelle<br />
fehlt.<br />
Was bis Dezember 1994 richtig war<br />
und in 13 Mitgliedstaaten zulässig ist,<br />
ist seit 1995 in Österreich nicht mehr<br />
gesetzeskonform. Um diesen Umstand<br />
zu sanieren, ist eine Gesamtänderung<br />
der Vogelrichtlinie notwendig.<br />
Bis die Richtlinie in der Spalte<br />
Österreichs in Anhang II/2. Teil „repariert”<br />
ist, wird es für viele Beutetiere<br />
der Rabenvögel - darunter sind vor<br />
allem auch andere Vogelarten - zu<br />
spät sein.<br />
Es zeigt sich, daß ein lückenlos erscheinendes<br />
oder wenig flexibles „Tabu-System”<br />
dazu führt, bestimmte<br />
Vogelarten in Europa zu begünstigen:<br />
Dann nämlich, wenn auf tatsächliche<br />
Populationstrends nicht flexibel genug<br />
reagiert werden kann und eine<br />
schwerfällige Gesamtänderung der<br />
Richtlinie als Lösung für ein Problem<br />
um Jahre zu spät eintritt.<br />
Wir Europäer könnten viel mehr für<br />
den Vogelschutz in Europa tun, wenn<br />
dort Maßnahmen und Regulierungen<br />
möglich wären, wo sie nötig sind.<br />
Zum Wohle betroffener Tierarten -<br />
und nicht, um eine starre und unflexible<br />
Rechtsnorm zu vollziehen.<br />
Dr. Peter Lebersorger<br />
Zentralstelle Österreichischer<br />
Landesjagdverbände<br />
15 JAGD IN TIROL ➜ 11/99
Tollwutimpfprogramm Herbst <strong>1999</strong><br />
Im Herbst <strong>1999</strong> werden in den Impfgebieten<br />
Burgenland, der Steiermark<br />
und Niederösterreich auf einer Fläche<br />
von 9.699 km 2 244.000 Impfköder<br />
mit dem Flugzeug ausgelegt.<br />
Das österreichische Impfprogramm<br />
wird im Frühjahr fortgesetzt. Anläßlich<br />
der Besprechung im Frühjahr<br />
wird zur Diskussion stehen, ob neben<br />
der Flugzeug- auch eine Handauslage<br />
durch die Jägerschaft erforderlich ist.<br />
11/99 JAGD IN TIROL 16<br />
➜<br />
Orale Immunisierung der<br />
Füchse gegen Tollwut<br />
Herbst <strong>1999</strong><br />
Tollwutfälle in Österreich <strong>1999</strong><br />
Burgenland: 1 Fuchs<br />
Zur Überwachung des Impferfolges<br />
ist es notwendig, daß ausreichendes<br />
Untersuchungsmaterial zur Diagnose<br />
an die Bundesanstalt für Seuchenschutzbekämpfung<br />
eingesandt wird.<br />
Wünschenswert wäre pro Bezirk und<br />
Monat die Anzahl von 5 Füchsen. Im<br />
Einsendezeitraum Jänner bis August<br />
wurde in folgenden Bezirken diese<br />
Anzahl nicht erreicht: Neunkirchen,<br />
Wien-Umgebung, Baden, Mödling,<br />
Klagenfurt-Land, Fürstenfeld, Feldbach,<br />
Deutschlandsberg<br />
Es wird ersucht, die zuständigen Bezirksjägermeister<br />
über die Notwendigkeit<br />
der verstärkten Einsendung zu<br />
informieren.<br />
Für die Bundesministerin für Frauenangelegenheiten<br />
und Verbraucherschutz<br />
Dr. Weber
Ein Weidmannsheil den Jubilaren<br />
Im <strong>November</strong> gratulieren die <strong>Tiroler</strong> Jäger den Weidkameraden<br />
Zur Vollendung<br />
des 96. Lebensjahres:<br />
Ludwig Pappenberger, München, D<br />
Zur Vollendung<br />
des 89. Lebensjahres:<br />
Rudolf Knapp, Angerberg<br />
Zur Vollendung<br />
des 88. Lebensjahres:<br />
Hubert Obermair, Salzburg<br />
Johann Prantl, Imst<br />
Zur Vollendung<br />
des 86. Lebensjahres:<br />
Johann Schmitt, Mayrhofen<br />
Zur Vollendung<br />
des 85. Lebensjahres:<br />
Franz Egger, Mayrhofen<br />
Georg Rahm, Fügen<br />
Zur Vollendung<br />
des 84. Lebensjahres:<br />
Dr. Karl Kremer, Düsseldorf, D<br />
Zur Vollendung<br />
des 83. Lebensjahres:<br />
Eugen Jörg, Kappl<br />
Georg Exenberger, Wörgl<br />
Dr. Heinrich Fien, Karlsruhe, D<br />
Dr. Mario Andretta, München, D<br />
Zur Vollendung<br />
des 81. Lebensjahres:<br />
Fritz Schintler, Bodensdorf<br />
Bernhard Bergmann,<br />
Rheda-Wiedenbrück, D<br />
Zur Vollendung<br />
des 80. Lebensjahres:<br />
Engelbert Zangerle, Pettnau a. A.<br />
Zur Vollendung<br />
des 79. Lebensjahres:<br />
Emma Österle, Bad Häring<br />
Zur Vollendung<br />
des 78. Lebensjahres:<br />
Karl Mark, Spiss<br />
Dipl.-Ing. Peter-Balthasar Schmitz,<br />
Köln/Lövenich, D<br />
Josef Tscharnig, Lienz<br />
Alois Laimböck, Oberau<br />
Zur Vollendung<br />
des 77. Lebensjahres:<br />
Josef Egger, Bad Häring<br />
Alfred Ing. Reindl, Maurach<br />
Vinzenz Falkner, Ranggen<br />
Robert Bierlein, St. Anton a. A.<br />
Dr. Robert Günther, Innsbruck<br />
Zur Vollendung<br />
des 76. Lebensjahres:<br />
Hermann Schöpf, Sölden<br />
Karl Hörtnagl, Innsbruck<br />
Albert Zanetti, Bozen<br />
Bernhard Flunger, Mötz<br />
Dipl.-Ing. Franz Stock, Hall i. T.<br />
Rudolf Leiter, Nassereith<br />
Hans Hobi, Heiligkreuz, CH<br />
Zur Vollendung<br />
des 75. Lebensjahres:<br />
Gordon Gilroy,<br />
New Hampshire, USA<br />
Johann Linthaler, Kirchberg i.T.<br />
Jakob Obermascher, Obertilliach<br />
Rolf Schimpf, München, D<br />
Matthias Schnell, Kals<br />
Erich Tonscheck, Bonn, D<br />
Zur Vollendung<br />
des 70. Lebensjahres:<br />
Johann Barbist, Wängle<br />
Peter Brenninkmeyer, Pullach i.I., D<br />
Dipl.- Ing. Walter Bubik, Imst<br />
Albert Harri Dexling, Essen, D<br />
Dipl.-Ing. Dr. Bruno Grösel, Wien<br />
Gottfried Hager, Thiersee<br />
Johann Kobald, Schwaz<br />
Hugo Krabacher, Karrösten<br />
Robert Ley, Bad Münstereifel, D<br />
Othmar Peter Meitinger, Oetz<br />
Friedrich Neuner, Gallzein<br />
Franz Pemperl, Goschenreith<br />
Karl Pittl, Fulpmes<br />
Martin Praxmarer, Längenfeld<br />
Reinhold Prugger, Olang<br />
Johann Scheurer, Kundl<br />
Anton Schöpf, Obergurgl<br />
Martin Schösser, Mayrhofen<br />
Giselbert, Wagenbach,<br />
Hundsangen, D<br />
Franz Walder, Ausservillgraten<br />
Zur Vollendung<br />
des 65. Lebensjahres:<br />
Leonhard Astl, Wörgl<br />
Josef Bachmann, Leisach<br />
Karl Barbist, Wängle<br />
Hubert Bömer, Ratingen, D<br />
Virgil Bortolotti, Sarnthein<br />
Dr. Rudolf Buchmeiser, Rohrbach<br />
Steven De Graf,<br />
BC Brunschoten, NL<br />
Karl Falkner, Sölden<br />
Johann Gatz, Neu-Arzl<br />
Karl Hinderer, Alfdorf-Burgh., D<br />
Hubert Lindner, Fritzens<br />
Hubert Maurer, Tumpen<br />
Ludwig Neumayr, Oberdrum<br />
Andreas Partl, Wenns<br />
Ernest Renz, Marbach a.d.K.<br />
Josef Senn, Stanz<br />
Ernst Sichelschmidt, Ennepetal, D<br />
Gottfried Trutschnig, Nikolsdorf<br />
Leopold Turek, Matrei a.Br.<br />
Emmerich Weiskopf, Fieberbrunn<br />
Zur Vollendung<br />
des 60. Lebensjahres:<br />
Franz Berghammer, Meggenhofen<br />
Manfred Binder, Innsbruck<br />
Gerhard Bornemann, Kelkheim, D<br />
Ossi Bühler, Mauren, FL<br />
Volker Emmeluth, Niestetal-H., D<br />
Johann Falschlunger, Aldrans<br />
Otto Förg, Zirl<br />
Damian Frick, Schaan, FL<br />
Franz Gegenleitner, Pettenbach<br />
Hermann Giardini, Marling<br />
Dr. Leon Gomig, Lienz<br />
Johann Hein, Aurach b.K.<br />
Lubbert Hartog,<br />
Ne Bunschoten, NL<br />
Herbert Heel, Imst<br />
Gerhard Hörhager, Ginzling<br />
Josef Hörtnagl, Navis<br />
Karl Hofbauer, Kundl<br />
Otto Kapferer, Sellrain<br />
17 JAGD IN TIROL ➜ 11/99
Erwin Kaltenbrunner,<br />
Eisenbach-Oberbränd, D<br />
Wilhelm Kleffmann, Minden, D<br />
Hugo Klotz, Haiming<br />
Erich Kratzer, Oetz<br />
Joachim Margreiter, Alpbach<br />
11/99 JAGD IN TIROL 18<br />
➜<br />
Johann Pfandl, Bad Häring<br />
Heinz Pfurtscheller, Neustift<br />
Emöke Rohner,<br />
Teufen/Appenzell, CH<br />
Josef Sartori, Hippach<br />
Hermann Siller, Neustift<br />
50 Jahre <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong><br />
Die Feiern sind vorbei - die Schlacht ist geschlagen.<br />
War es ein Sieg oder eine Niederlage?<br />
Viel wurde gesprochen und geschrieben, viele Menschen besuchten die Ausstellung bei der Herbstmesse.<br />
Nicht alles wird jedem gefallen haben. Einige hätten sicher alles viel besser gemacht - allerdings erst jetzt.<br />
Bei den Vorarbeiten hat man von ihnen nicht viel gesehen und gehört.<br />
Viele waren hoffentlich begeistert, zumindest aber zufrieden.<br />
Sie werden jetzt einwerfen, dass mein Beitrag verspätet erscheint.<br />
Sie haben Recht! Mir wollte aber einfach zum Jubiläum nichts Gescheites einfallen und so hielt ich lieber<br />
mein vorlautes Maul.<br />
Bei den Feiern plagte mich allerdings plötzlich der folgende Gedanke: Ist der <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong> eigentlich<br />
50 Jahre jung - oder 50 Jahre alt? Sie werden vielleicht sagen - das ist relativ - je nach Sichtweise. Ein Haar<br />
in der Suppe ist relativ viel, zwei Haare auf dem Kopf sind relativ wenig. So ähnlich geht es mir mit dem Jubiläum<br />
des <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong>es. Für einen Achtzigjährigen ist er jung, für einen Fünfzehnjährigen steinalt<br />
- beinahe schon ein „Grufti”. (Wenn Sie diesen Ausdruck nicht kennen sollten, fragen Sie jemanden, der<br />
die Sprache der Jungen versteht.) Alte Menschen sind weise, erfahren, abgeklärt, überlegt, nicht leicht aufzuregen,<br />
aber - sie wissen alles besser, sind starrsinnig und überzeugt, dass in ihrer Jugend alles besser war. Sie<br />
belehren andauernd die Jungen, auch wenn sie nicht gefragt werden. Junge Menschen sind flexibel, lernbegierig,<br />
belastbar, werden mit jeder Situation fertig, aber sie wissen auch alles besser. Sie sind vorlaut, kämpfen<br />
gegen alte Zöpfe, wollen ihr Leben ganz anders gestalten, haben keinen Respekt und sind unerfahren. Jetzt habe<br />
ich viele Standardwendungen über alte und junge Menschen zusammengetragen und weiß natürlich, dass<br />
sie falsch sind. Ich habe Siebzigjährige und Ältere kennen gelernt, die geistig beweglicher und jünger waren,<br />
als viele Zwanzigjährige. Ich habe aber auch Zwanzigjährige kennen gelernt, die ein geistiges Korsett hatten,<br />
das dem Klischee eines Achtzigjährigen entspricht. Das gibt es aber auch in Verbänden, Vereinen, Interessensvertretungen,<br />
Religionsgemeinschaften, . . . Auch dort findet man die „nur Zurückschauer”, genauso aber die<br />
„Systemveränderer”.<br />
Ich wünsche mir zum Jubiläum einen <strong>Jägerverband</strong>, der die guten Seiten aller Altersgruppen aufweist.<br />
Seine Funktionäre sollen weise, abgeklärt, überlegt und nicht leicht aufzuregen sein.<br />
Sie sollen aber noch mehr aufmüpfig, flexibel, belastbar, zukunftsorientiert - eben geistig jung sein!<br />
Jubiläen sollen gefeiert werden!<br />
Es sollen aber nicht nur die Erinnerungen an das Alte, Gewesene im Vordergrund<br />
stehen, sondern auch Ausblicke in die Zukunft! Ich persönlich habe für<br />
die Zukunft einen großen Wunsch: Vergessen wir die oft kleinlichen Streitereien<br />
unter Jägerinnen und Jägern, die Wadelbeißereien, den Jagdneid, . . .<br />
Freuen wir uns doch über unsere herrliche Natur und die Jagd!<br />
Wer wird zum nächsten Jubiläum mit einem Strauß Disteln<br />
in der Hand gratulieren?<br />
Die Jagadistl wird vermutlich schon verwelkt sein.<br />
Gottfried Steiner, Seefeld<br />
Dr. Walter Thöni, Ischgl<br />
Albrecht Thurner, Mils b.I.<br />
Hermann Tipotsch, Hintertux<br />
Uwe Voss, Ritterhude, D<br />
Fritz Witting, Leutasch
MITTEILUNGEN<br />
DER GESCHÄFTSSTELLE<br />
6020 Innsbruck, Adamgasse 7a, Tel. 0 <strong>51</strong>2 / 57 10 93 od. 57 49 73,<br />
Fax 0 <strong>51</strong>2 / 57 10 93-15, e-mail: tjv@tirol.com<br />
Bürozeiten<br />
der Geschäftsstelle<br />
Von Montag bis Donnerstag jeweils<br />
von 7.30 bis 13.00 Uhr und von<br />
14.00 bis 17.00 Uhr; am Freitag von<br />
7.30 bis 13.00 Uhr<br />
Rechtsberatung<br />
Nach telefonischer Voranmeldung<br />
(0 <strong>51</strong>2 / 57 10 93, 57 49 73) können<br />
kurzfristig Termine mit unserem<br />
Rechtsberater Dr. Stefan Zelger vereinbart<br />
werden.<br />
In der Geschäftsstelle werden abgegeben<br />
oder auf Wunsch zugesandt:<br />
• Verbandsabzeichen für den Hut<br />
(ATS 60,–), als Anstecknadel<br />
(ATS 50,–)<br />
• Jagderlaubnisscheinvordrucke<br />
(ATS 5,–)<br />
• Wildbretanhänger (ATS 5,– )<br />
• Wildbrethygiene - eine reich illustrierte<br />
Broschüre auf Basis der<br />
Wildfleischverordnung über das<br />
richtige Aufbrechen und Auswerfen<br />
(ATS 25,– )<br />
• Broschüre „Lebensraumverbesserung<br />
für das Wild im Bergland”<br />
(ATS 60,–)<br />
• Broschüre „Wer war es?”, Erkennen<br />
von Raubtierrissen (ATS<br />
40,–)<br />
• Kollektivverträge für Berufsjäger<br />
(ATS 25,–)<br />
• Hinweistafeln, Format 30 x 40 cm<br />
(ATS 100,–)<br />
• Autoaufkleber (ATS 10,–)<br />
• Wildfleisch-Direktvermarktung<br />
Ein Hygieneleitfaden für alle, die<br />
mehr aus dem Wildbret machen<br />
wollen. (ATS 60,–)<br />
• Musterpachtverträge (ATS 25,–)<br />
• Broschüre „Richtiges Erkennen<br />
von Wildschäden am Wald”<br />
(ATS 95,–)<br />
Jubiläumsabzeichen<br />
„50 Jahre <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong>”<br />
Das Abzeichen „50 Jahre <strong>Tiroler</strong><br />
<strong>Jägerverband</strong>” ist zum Preis von ATS<br />
100,– in der Geschäftsstelle des TJV<br />
erhältlich.<br />
Achtung<br />
Jagdaufseheraspiranten!<br />
Auf mehrfachen Wunsch erwägt der<br />
<strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong> wieder einmal,<br />
einen Jagdaufseher-Ausbildungslehrgang<br />
im Sommer (in den letzten beiden<br />
Juli-Wochen) zu veranstalten, um<br />
auch jenen Personen, die zum üblichen<br />
April-Termin verhindert sind,<br />
die Möglichkeit zu bieten, an dieser<br />
Ausbildung teilzunehmen bzw. die<br />
daran anschließende Jagdaufseherprüfung<br />
abzulegen.<br />
Eine weitere Möglichkeit bestünde<br />
darin, im Jahr 2000 zwei Kurse abzuhalten,<br />
und zwar im April und im Juli,<br />
Voraussetzung dafür ist allerdings,<br />
daß sich mindestens 40 Bewerber für<br />
die jeweiligen Termine melden.<br />
Es ergeht daher der Aufruf, der Geschäftsstelle<br />
des <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong>es,<br />
Tel. 0 <strong>51</strong>2 / 57 10 93, verbindlich<br />
mitzuteilen, für welchen der angebotenen<br />
Termine sich die Jagdaufseher-<br />
Anwärter aussprechen.<br />
Weidmannsruh<br />
unseren Jagdkameraden<br />
Dr. Werner Hilberger<br />
Garmisch-Partenk., 76 Jahre<br />
Eduard Schlichtherle<br />
Ehrwald, 56 Jahre<br />
Bernhard Pohl<br />
Roppen, 35 Jahre<br />
Ernst Mark<br />
Landeck, 72 Jahre<br />
Leonhard Zass<br />
Westendorf, 73 Jahre<br />
Sperrgebiete:<br />
Hinweistafeln<br />
Wie aus einem gegebenen Anlaßfall<br />
hervorgeht, werden aus einem Katalog<br />
einer österreichischen Firma angebotene<br />
Tafeln für „Jagdliche Sperrgebiete<br />
bzw. für Wildfütterungen” verschiedentlich<br />
in Tirol verwendet.<br />
In diesem Zusammenhang wird darauf<br />
hingewiesen, dass für behördlich<br />
festgesetzte Sperrflächen ausnahmslos<br />
die in der 2. DVO zum TJG 1983,<br />
LGBl.Nr. 16/1995 in der Fassung<br />
LGBl.Nr. 30/1996, vorgesehenen<br />
Sperrflächentafeln zu verwenden<br />
sind; die Verwendung anderer als dieser<br />
Tafeln hat keine normative Wirkung,<br />
ihre Nichtbeachtung ist auch<br />
nicht durch die Behörde strafbar (vgl.<br />
dazu Abart/Lang/Obholzer, <strong>Tiroler</strong><br />
Jagdrecht, Kommentar, Universitätsverlag<br />
Wagner Innsbruck 1995, Anmerkungen<br />
zu § 5 der 2. DVO, S.<br />
238).<br />
Solcherart aufgestellte Tafeln haben<br />
bestenfalls hinweisenden Charakter,<br />
haben aber gegenüber Dritten keinerlei<br />
rechtsverbindliche Wirkung.<br />
Für die Landesregierung:<br />
Dr. Abart<br />
19 JAGD IN TIROL ➜ 11/99
Landesjägermeisterkonferenz<br />
in Innsbruck<br />
Österreichs Landesjägermeister trafen<br />
einander am 1. Oktober <strong>1999</strong> zur<br />
jährlichen Landesjägermeisterkonferenz<br />
- diesmal in Tirol. Unter dem<br />
Vorsitz des <strong>Tiroler</strong> Landesjägermeisters<br />
Dr. Rudolf Wieser wurden unter<br />
anderem folgende Beschlüsse gefaßt:<br />
• Eine koordinierte Vorgangsweise<br />
aller Landesjagdverbände im Bereich<br />
der Bejagung der Rabenvögel<br />
(Nebelkrähe, Rabenkrähe, Elster,<br />
Eichelhäher), um bis zur Sanierung<br />
des Anhages II der EU-<br />
Vogelrichtlinie eine Bejagung dieser<br />
opportunistischen Vogelarten<br />
in möglichst allen Bundesländern<br />
Österreichs - wenigstens im Rahmen<br />
der Niederwildjagden - zu ermöglichen;<br />
• Ein enger Schulterschluß mit den<br />
Landeslandwirtschaftskammern<br />
und den Waldbesitzerverbänden -<br />
auf Bundesebene mit der Präsidentenkonferenz<br />
und dem<br />
Hauptverband der Land- und<br />
Forstwirtschaftsbetriebe Österreichs<br />
- im Bereich der Umsetzung<br />
des europaweiten Netzwerkes<br />
„Natura 2000”, insbesondere bei<br />
der rechtlichen Umsetzung im<br />
Landesrecht (Novellierungen von<br />
Landes-Naturschutzgesetzen) und<br />
bei der Erstellung von Managementplänen;<br />
• Ein selbstbewußter Vorstoß - auch<br />
medial - gegen die Unwahrheiten,<br />
die derzeit von den Alpinen Vereinigungen<br />
Österreichs im Zusammenhang<br />
mit der behaupteten<br />
„gefährdeten alpinen Wegefreiheit“<br />
genannt werden - und zwar<br />
auf Basis der gesicherten und unmißverständlichen<br />
Daten des<br />
Bundesministeriums für Landund<br />
Forstwirtschaft, die nachfolgendes<br />
belegen: Es geht um 0,8 %<br />
des österreichischen Waldes (Biotopschutzgebiete,Wildruhezonen),<br />
wo jeder Fußgänger (Spaziergänger,<br />
Wanderer, Bergsteiger)<br />
auf den dort vorhandenen Wegen<br />
bleiben muß - auf den restlichen<br />
99,2 % des Waldes ist ein Betreten<br />
durch Fußgänger uneingeschränkt<br />
aufrecht. Diese Einschränkung in<br />
Form eines „Wegeverbotes” auf<br />
0,8 % der Waldfläche ist den<br />
Menschen zum Wohle unserer<br />
heimischen Tierwelt „zumutbar”,<br />
• Die professionelle Zusammenarbeit<br />
mit den österreichischen<br />
Europaparlamentariern in Fragen<br />
der Jagd, der Umwelt und des Naturschutzes<br />
und der Bereitstellung<br />
und Aufbereitung von Informationen<br />
und Daten für die Abgeordneten<br />
- und in diesem Zusammenhang<br />
ein verstärktes Lobbying<br />
auf Basis der Intergruppe des<br />
Europäischen Parlaments „Jagd,<br />
Fischerei und Umwelt”;<br />
Die Landesjägermeister zeigten sich von der Sonderschau „Wild und schön - die Jagd in Tirol” anläßlich<br />
der Innsbrucker Herbstmesse sichtlich beeindruckt.<br />
• Die konsequente Fortführung der<br />
Aus- und Weiterbildung der Jägerschaft<br />
auf dem Gebiete des Waffenrechts,<br />
der sicheren Waffenhandhabung<br />
und des weidgerechten<br />
jagdlichen Schusses. Besonderes<br />
Augenmerk wird dabei auch<br />
auf die richtige und sichere Verwahrung<br />
der Jagdwaffen oder auf<br />
das makellose Verhalten jedes einzelnen<br />
Jägers etwa bei Gesellschaftsjagden<br />
zu legen sein.<br />
28 S<br />
12 S<br />
14 D<br />
Pressereferat der Zentralstelle Österreichischer<br />
Landesjagdverbände<br />
Sonne & Mond<br />
im <strong>November</strong>/Dezember<br />
15 M<br />
16 D l<br />
17 M<br />
18 D<br />
19 F<br />
20 S<br />
21 S<br />
22 M<br />
23 D K<br />
24 M<br />
25 D<br />
26 F<br />
27 S<br />
29 M<br />
30 D L<br />
1M<br />
2D<br />
3F<br />
4S<br />
5S<br />
6M<br />
7Dk<br />
8M<br />
9D<br />
10 F<br />
11 S<br />
13 M<br />
Sonne Mond<br />
Aufgang Untergang Aufgang Untergang<br />
7.21<br />
<strong>November</strong><br />
16.37 13.02 22.39<br />
7.22 16.36 13.25 23.44<br />
7.24 16.35 14.04 –<br />
7.25 16.34 14.32 00.52<br />
7.27 16.33 14.58 2.03<br />
7.28 16.32 15.25 3.17<br />
7.30 16.31 15.55 4.34<br />
7.31 16.30 16.28 5.53<br />
7.33 16.29 17.07 7.14<br />
7.34 16.28 17.54 8.33<br />
7.35 16.27 18.50 9.45<br />
7.37 16.26 19.55 10.49<br />
7.38 16.26 21.04 11.41<br />
7.40 16.25 22.16 12.23<br />
7.41 16.24 23.27 12.58<br />
7.42 16.24 – 13.27<br />
7.43<br />
Dezember<br />
16.23 00.36 13.52<br />
7.45 16.23 1.42 14.16<br />
7.46 16.22 2.48 14.39<br />
7.47 16.22 3.52 15.02<br />
7.48 16.22 4.55 15.28<br />
7.49 16.21 5.57 15.55<br />
7.<strong>51</strong> 16.21 6.58 16.27<br />
7.52 16.21 7.57 17.04<br />
7.53 16.21 8.52 17.47<br />
7.54 16.21 9.42 18.36<br />
7.55 16.20 10.26 19.30<br />
7.56 16.20 11.04 20.30<br />
7.57 16.21 11.38 21.32<br />
7.57 16.21 12.08 22.38<br />
11/99 JAGD IN TIROL 20<br />
➜
6. Bayerischer Landeswettbewerb<br />
im Es-Horn-Blasen<br />
am 7. Mai 2000<br />
in Vilshofen/Niederbayern<br />
Teilnahmeberechtigt sind Bläsergruppen<br />
mit Es-Hörnern und Umschalthörnern<br />
B/Es.<br />
Meldeschluß ist Samstag, 8. April<br />
2000. Die Ausschreibungsunterlagen<br />
können in der Geschäftsstelle<br />
des <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong>es, Tel.<br />
0 <strong>51</strong>2 / 57 10 93, angefordert werden.<br />
Intergruppe „Jagd, Fischerei<br />
und Umwelt” im EP<br />
neu konstituiert<br />
Die für unser Jagdwesen wohl wichtigste<br />
Intergruppe des Europäischen<br />
Parlaments „Jagd, Fischerei und Umwelt”<br />
trat Anfang Oktober in Straßburg<br />
in der neuen Legislaturperiode<br />
des EP erstmals neu zusammen.<br />
Den Vorsitz führt der Südtiroler Abgeordnete<br />
Dr. Michl Ebner. In den<br />
Vorstand der Intergruppe wurde auch<br />
der Österreicher Dr. Paul Rübig (EU-<br />
Abgeordneter der ÖVP) gewählt. Mit<br />
Dr. Paul Rübig wird auch die EU-Abgeordnete<br />
der ÖVP, Agnes Schierhuber,<br />
selbst Mitglied des Landwirtschaftsausschusses<br />
des EP, die Interessen<br />
der österreichischen Jäger in Brüssel<br />
und Straßburg vertreten.<br />
Die Intergruppe will über alle Jagdarten,<br />
über die Rolle der Jagd für die<br />
Hege und die nachhaltige Nutzung<br />
von wildlebenden Tierarten, über deren<br />
Lebensräume sowie über die Entwicklung<br />
des ländlichen Raumes in<br />
der EU beraten und Entscheidungen<br />
vorbereiten.<br />
„Das konstruktive Diskussionsforum<br />
und das Zusammentreffen mit Experten<br />
aus den EU-Mitgliedstaaten wird<br />
von uns Abgeordneten dieser größten<br />
im EU-Parlament konstituierten Intergruppe<br />
geschätzt”, meint Dr. Paul<br />
Rübig. „Daran soll sich auch in dieser<br />
Legislaturperiode nichts ändern”, so<br />
Dr. Yves Lecocq, Generalsekretär der<br />
FACE (des Dachverbandes der Jagdverbände<br />
in Europa), die für das Sekretariat<br />
der Intergruppe verantwortlich<br />
ist.<br />
Die FACE wird größer und<br />
verstärkt ihre Position.<br />
Die vorrangige Aufgabe ist die<br />
Änderung der „Vogel-Richtlinie”<br />
Anläßlich der jährlichen Mitgliederversammlung<br />
am 17. September in<br />
Brüssel wurden die nationalen Jagdverbände<br />
Kroatiens und Estlands als<br />
neue Vollmitglieder des Zusammenschlusses<br />
begrüßt. Die neue Mitgliederzahl<br />
erhöht sich somit auf 24 Länder<br />
(die »15« + Schweiz, Malta,<br />
Tschechien, Slowenien, Slowakei,<br />
Ungarn, Polen, Estland, Kroatien),<br />
deren Jäger - insgesamt etwa 6,5 Millionen<br />
- durch die FACE repräsentiert<br />
werden.<br />
Die FACE hat ebenso einstimmig<br />
entschieden, daß sie ihre Lobbyarbeit<br />
bei den europäischen Institutionen<br />
vorrangig auf die Änderung und Konsolidierung<br />
der „Vogel”-Richtlinie<br />
von 1979 richten wird. Noch vor Ende<br />
der laufenden EP-Legislaturperiode<br />
möchte die FACE diese Zielsetzung<br />
erreichen.<br />
Die Intergruppe „Jagd, Fischerei und<br />
Umwelt” - die FACE unterhält das<br />
Sekretariat und stellt ein ausgezeichnetes<br />
Diskussionsforum dar, um die<br />
Abgeordneten für die Notwendigkeit<br />
einer pragmatischen Änderung der<br />
Richtlinie zu sensibilisieren. Eine<br />
Idee, die auch in der Sonderausgabe<br />
des Nachrichtenblatts FACE Facts,<br />
das herausgegeben wurde, um den<br />
20. Geburtstag der „Vogel”-Richtlinie<br />
hervorzuheben, behandelt wurde.<br />
Des weiteren hat die FACE einstimmig<br />
eine Resolution angenommen,<br />
welche die Jagd mit der Meute, insbesondere<br />
im Vereinigten Königreich,<br />
unterstützt. Dort haben die verantwortlichen<br />
Behörden die Absicht erklärt,<br />
diese Jagdart zu verbieten, trotz<br />
des selektiven, ökologischen und<br />
nicht-schädlichen Charakters und ihres<br />
bedeutenden Beitrags zur ländlichen<br />
Wirtschaft und der Erhaltung<br />
des ländlichen Raums.<br />
Die FACE hat nun ihre eigene „Homepage”,<br />
die unter der folgenden<br />
Adresse besucht werden kann:<br />
http://www.face-europe.org, eine Seite,<br />
die sich zum Ziel gesetzt hat, die<br />
Referenzadresse für die europäische<br />
Gesetzgebung, die praktische Jagdausübung<br />
und das Wildtiermanagement<br />
in den verschiedenen europäischen<br />
Ländern zu werden.<br />
Anerkennung von ausserkantonalen<br />
und ausländischen<br />
Jagdfähigkeitsausweisen<br />
Nach Art. 31 Abs. 3 des St. Gallischen<br />
Jagdgesetzes kann das für die<br />
Jagd zuständige Departement andere<br />
Jägerprüfungen ganz oder teilweise<br />
anerkennen und Gegenrechtsvereinbarungen<br />
abschliessen. Zur Zeit bestehen<br />
15 bilaterale Abkommen (12<br />
mit anderen Kantonen sowie 2 mit<br />
österreichischen und 1 mit einem<br />
deutschen Bundesland).<br />
Die Ausbildungslehrgänge und die<br />
Jägerprüfungen als Voraussetzung für<br />
den Erwerb des Jagdfähigkeitsausweises<br />
sind in der Schweiz und im benachbarten<br />
deutschsprachigen Raum<br />
auf vergleichbar hohem Niveau. Dies<br />
veranlasst uns, auf den Abschluss weiterer<br />
bilateraler Abkommen mit den<br />
Kantonen, dem Fürstentum Liechtenstein<br />
sowie den Bundesländern<br />
Deutschlands und Österreichs zu verzichten<br />
und ab sofort ihre Jagdfähigkeitsausweise<br />
anzuerkennen, soweit<br />
sie aufgrund einer Jägerprüfung erworben<br />
worden sind. Für im Kanton<br />
St. Gallen wohnhafte Jäger gilt die<br />
Anerkennung aber nur, wenn sie die<br />
Jagd im Land oder im Kanton, in<br />
welchem die Prüfung abgelegt wurde,<br />
während mindestens zweier Jahre als<br />
Pächter oder Patentinhaber ausgeübt<br />
haben.<br />
Wir hoffen, damit einen Beitrag<br />
dafür zu erbringen, dass bald einmal<br />
eine generelle gegenseitige Anerkennung<br />
der Jagdfähigkeitsausweise der<br />
Schweiz, des Fürstentums Liechtenstein,<br />
Deutschlands und Österreichs<br />
zustandekommt.<br />
Peter Schönenberger, Regierungsrat<br />
Finanzdepartement St. Gallen<br />
21 JAGD IN TIROL ➜ 11/99
11/99 JAGD IN TIROL 22<br />
➜<br />
Unkenntnis oder Verzögerungstaktik<br />
Ein deutscher Gast verbrachte im letzten schneereichen<br />
Winter mit seiner Familie und seinem Hund,<br />
einem Huskymischling, in einem <strong>Tiroler</strong> Wintersportort<br />
den Winterurlaub.<br />
Anläßlich eines Ausfluges entkam dieser Hund zufolge<br />
Unachtsamkeit des Eigentümers und verschwand<br />
im angrenzenden Wald. Dem Gast gelang es nicht,<br />
seinen Hund durch Zurufen und Locken zurückzuholen.<br />
Der Hund hat in der Folge einen Rehbock gerissen.<br />
Der krankgerissene Bock mußte in der Folge<br />
mit Fangschuß erlegt und - da er nicht mehr genußtauglich<br />
war - entsprechend versorgt werden.<br />
Der zuständige Jagdpächter hat wegen des Vorfalles -<br />
wie sich nachträglich herausstellte - richtigerweise<br />
Anzeige erstattet.<br />
Die Erhebungen führten zur Feststellung des Hundeeigentümers.<br />
Dieser bekannte sich zu seinem Verhalten<br />
und erklärte sich überdies bereit, für den entstandenen<br />
Schaden aufzukommen.<br />
Der <strong>Tiroler</strong> Jagdpächter versuchte in der Folge vom<br />
zwischenzeitlich abgereisten Hundeeigentümer<br />
mehrfach seine Schadenersatzforderungen einzubringen,<br />
was vorerst mißlang. Der angeschriebene<br />
Hundeeigentümer lehnte es aus versicherungsrechtlichen<br />
Gründen ab, auf die Schadenersatzforderungen<br />
des geschädigten Jagdpächters einzugehen. Die an<br />
ihn geltend gemachten Forderungen leitete er an seine<br />
Haftpflichtversicherung weiter.<br />
Wer nun geglaubt hat, daß der Jagdpächter nunmehr<br />
ohne weitere Mühen, gestützt auf den widerspruchslosen<br />
Sachverhalt, zu seinem Recht, zum Ersatz<br />
seines Schadens kommen sollte, der irrt sich.<br />
Zwar war die befasste Versicherungsanstalt geneigt,<br />
die an sich geringen Unkosten (Beseitigungskosten)<br />
zu bezahlen. Sie lehnte es aber ab, für den gerissenen<br />
Bock einen Schaden zu ersetzen, weil wie sie ausführten:<br />
„Es sich bei dem vom Hund gerissenen Reh<br />
um eine sogenannte herrenlose Sache handelte, sodaß<br />
eine konkrete Eigentumsverletzung nicht vorliegt,<br />
weshalb hiefür keine Entschädigung möglich ist".<br />
Erst nach Einschreiten eines Anwaltes kam es letztlich<br />
zur Begleichung des vom geschädigten Jagdpächter<br />
geforderten Schadens.<br />
Das Eigentumsrecht an sogenannten „ansprüchigen<br />
Sachen" zu denen insbesondere auch die jagdbaren<br />
Tiere gehören, wird originär durch Zueignung (Okkupation)<br />
erworben, welche Erwerbungsart im Falle<br />
jagdbarer Tiere gemäß der Jagdgesetze den Jagdausübungsberechtigten<br />
vorbehalten ist (§§ 381, 382<br />
ABGBG).<br />
§<br />
Rechtsecke<br />
Das geltende <strong>Tiroler</strong> Jagdgesetz definiert den Begriff<br />
des Jagdrechtes in seinem § 1 folgendermaßen:<br />
„(1) Das Jagdrecht ist die aus dem Grundeigentum<br />
erfließende Befugnis<br />
a) den jagdbaren Tieren nachzustellen, sie zu<br />
fangen und zu erlegen;<br />
b) das erlegte Wild, Fallwild, verendetes Wild,<br />
Abwurfstangen und die Eier des jagdbaren<br />
Federwildes sich anzueignen.<br />
(2) Die Ausübung des Jagdrechtes (im folgenden<br />
auch Jagd genannt) unterliegt den Bestimmungen<br />
dieses Gesetzes.”<br />
Insoferne die belangte Versicherung ausführte, daß<br />
im gegenständlichen Falle eine konkrete Eigentumsverletzung<br />
nicht vorliege, hat sie recht, weil, wie bereits<br />
oben ausgeführt, das Eigentumsrecht an jagdbaren<br />
Tieren (auch Fallwild, verendetes Wild, usw.)<br />
erst durch Zueignung (Okkupation) durch den Jagdausübungsberechtigten<br />
erworben wird.<br />
Im geschilderten Falle hat der Hund den Rehbock<br />
vor der Erwerbung des Eigentumsrechtes am Rehbock<br />
durch den Jagdpächter gerissen.<br />
Es irrt jedoch die geforderte Versicherungsanstalt,<br />
wenn sie jeden Schadenersatz für den gerissenen<br />
Bock mit dem Hinweis des mangelnden Eigentumsrechtes<br />
durch den Jagdpächter ablehnt.<br />
Dazu ist zu sagen: Der Jagdausübungsberechtigte ist<br />
Rechtsbesitzer. Rechtsbesitz bedeutet nicht die volle<br />
Beherrschung einer körperlichen Sache, sondern die<br />
Macht über eine unkörperliche Sache und zwar über<br />
ein Recht, das nicht im Eigentum einer körperlichen<br />
Sache besteht, sondern einen eingeschränkten Umfang<br />
hat.<br />
Gegenstand des Rechtsbesitzers ist unter anderem<br />
auch das Jagdrecht, das nicht nur strafrechtlichen,<br />
sondern auch zivilrechtlichen Schutz nach der geltenden<br />
Rechtsordnung genießt.<br />
Dem Jagdausübungsberechtigten als Rechtsbesitzer<br />
besteht bei Beschädigung oder Zerstörung der Sache<br />
grundsätzlich in Fortwirkung seines Rechtes auch<br />
voller Schadenersatzanspruch zu, weil ihm die Sache<br />
- jedenfalls im Verhältnis zum Schädiger - zugeordnet<br />
ist.<br />
Da in der Republik Deutschland die Rechtsordnung<br />
zu dieser Frage gleich wie in Österreich gegeben ist,<br />
war die Wahl der Überschrift sachlich begründet.<br />
Dr. Franz Obholzer<br />
Landesgerichtspräsident i.R.
Aus den Bezirken<br />
BEZIRK INNSBRUCK-STADT<br />
Jungjägerkurs 2000<br />
Der Vorbereitungskurs für die Ablegung<br />
der Prüfung zur Erlangung der ersten<br />
<strong>Tiroler</strong> Jagdkarte beginnt am Mittwoch,<br />
5. Jänner 2000, um 18.30 Uhr<br />
im <strong>Tiroler</strong> Jägerheim, Innsbruck, Ing.-<br />
Etzel-Straße 63.<br />
Weitere Kursabende an allen Mittwochabenden<br />
vom 12. Jänner bis 5.<br />
April 2000, Beginn jeweils 19.00 Uhr,<br />
Ende ca. 22.00 Uhr.<br />
Die Kursgebühr beträgt ATS 1.500,–,<br />
Kursunterlagen sind bei Kursbeginn<br />
zum Preis von ATS 600,– erhältlich.<br />
Allfällige vorherige Anfragen unter Tel.<br />
0 <strong>51</strong>2 / 36 23 89.<br />
Außergewöhnliche Trophäen<br />
auch in Stadtnähe<br />
Auch in stadtnahen Revieren wächst<br />
kräftiges Wild mit außergewöhnlichen<br />
Trophäen heran.<br />
Am 1. Juni <strong>1999</strong> erlegte der Jagdpächter<br />
der GJ Arzl/Mühlau, Ing. Hans<br />
Stern, unter der Pirschführung von<br />
Jagdaufseher Romed Felderer den abgebildeten<br />
Rehbock.<br />
Das Trophäengewicht des ca. 6jährigen<br />
Rehbockes beträgt bei einer Stangenlänge<br />
von jeweils 28 cm 500 Gramm.<br />
Diese 18-jährige Gamsgeiß wurde am<br />
25. August <strong>1999</strong> in der EJ Samertal<br />
vom Jagdpächter Heribert Schmid unter<br />
Pirschführung von Hubert Leitinger<br />
erlegt. Bei einer Höhe von 18,5 cm und<br />
einer Auslage von 19,5 cm erreicht diese<br />
Gamskrucke 106 (!) Punkte.<br />
Beiden glücklichen Erlegern ein kräftiges<br />
Weidmannsheil !<br />
BJM Hans Heinz Machalitzky<br />
BEZIRK KUFSTEIN<br />
Jagerische Vorweihnacht beim<br />
Sattlerwirt in Ebbs<br />
Freitag, 3. 12. 99 - 20.00 Uhr: Eröffnung<br />
der Gemäldeausstellung von Dr.<br />
Franz Obholzer, Innsbruck-Kirchbichl,<br />
musikalische Umrahmung „Kapelle<br />
Kaiserklang Ebbs”<br />
4. 12. bis 23. 12. 99: „Kunst im Wirtshaus”.<br />
Dr. Franz Obholzer stellt Aquarelle<br />
mit Motiven heimischer Wildarten<br />
in unseren Gasträumen aus.<br />
Dienstag, 7. 12. 99 - 20.15 Uhr:<br />
„Grüner Abend - Heimisches Wild in<br />
der Jahreszeit”. Ein Film von Jagdaufseher<br />
Willi Exenberger, Schwoich (Eintritt<br />
frei!), anschließend „Jagahoangart”<br />
und „Speck- und Zeltenwatten”<br />
Samstag, 11. 12. 99 - 20.15 Uhr: Dia-<br />
Vortrag „Fünf <strong>Tiroler</strong> in Afrika”. Fünf<br />
Ebbser Jäger berichten vom Jagderlebnis<br />
Namibia. Eintritt frei!<br />
Donnerstag, 16. 12. 99 - 20.15 Uhr:<br />
„Jagd und Wahrheit”, WM Herbert<br />
Rupprechter, Brandenberg, zeigt einen<br />
neuen Jagdfilm. Eintritt frei!<br />
Vorankündigung:<br />
Samstag, 29. 1. 2000: Ebbser Jägerball<br />
mit dem „Ebbser Kaiserklang”<br />
BEZIRK IMST<br />
Bezirksversammlung<br />
am Samstag, 4. Dez. <strong>1999</strong>,<br />
um 10.00 Uhr,<br />
Gasthof „Lamm” in Tarrenz.<br />
Tagesordnung:<br />
1. Eröffnung, Begrüßung und<br />
Feststellung der Beschlußfähigkeit<br />
2. Ermittlung der Kandidaten<br />
zur Bestellung des Bezirksjägermeisters<br />
3. Bestellung des Bezirksjägermeisters<br />
4. Allfälliges<br />
Gemäß den Satzungen des TJV<br />
ist die Bezirksversammlung nach<br />
§ 16 Abs. 4 bei Anwesenheit eines<br />
Viertels der Mitglieder beschlußfähig.<br />
Beschlüsse werden<br />
mit einfacher Mehrheit gefaßt.<br />
Sofern die Beschlußfähigkeit<br />
nicht gegeben ist, ist nach § 9<br />
Abs. 2 derselben Satzungen diese<br />
nach einer Wartezeit von einer<br />
halben Stunde ohne Rücksicht<br />
auf die Anzahl der anwesenden<br />
Mitglieder beschlußfähig.<br />
Bitte gültige Jagdkarte mitbringen!<br />
Karl Scheiber<br />
Bezirksjägermeister<br />
23 JAGD IN TIROL ➜ 11/99
Die Bezirksstelle Schwaz des <strong>Tiroler</strong><br />
<strong>Jägerverband</strong>es veranstaltet folgende<br />
Kurse:<br />
11/99 JAGD IN TIROL 24<br />
➜<br />
BEZIRK SCHWAZ<br />
Zerwirkkurs<br />
am Samstag, 27. <strong>November</strong> <strong>1999</strong><br />
Zeit: 13.00 bis ca. 17.00 Uhr<br />
Ort: Landeslehranstalt Rotholz<br />
(Schlachtraum)<br />
Vortragender: Metzgermeister David<br />
Pfattner<br />
Kursgebühr: ATS 300,– (inkl. Unterlagen)<br />
Die Teilnehmerzahl ist mit 15 Personen<br />
begrenzt (die ersten 15 Anrufer<br />
sind daher zum Kurs zugelassen!).<br />
Sollte das Interesse größer sein, wird<br />
ein zweiter Termin angeboten.<br />
Anmeldung: Landwirtschaftliche<br />
Landeslehranstalt Rotholz, Tel. 0 52<br />
44 / 62 1 61<br />
Anmeldeschluß: Freitag, 19. <strong>November</strong><br />
<strong>1999</strong> bis 16.00 Uhr<br />
Organisation: BJM-Stv. Otto Weindl<br />
Wildbretkochkurs<br />
Samstag, 27. <strong>November</strong> <strong>1999</strong><br />
Zeit: 18.00 bis 22.00 Uhr<br />
Ort: Haushaltungsschule Rotholz<br />
Dabei wird kurz auf das Zerwirken einer<br />
Gemse eingegangen sowie auf die<br />
schmackhafte Zubereitung.<br />
Als Kursleiter stehen Chefkoch Engelbert<br />
Wassertheurer und Otto<br />
Weindl zur Verfügung.<br />
Die Teilnehmerzahl ist auf 15 Personen<br />
beschränkt (die ersten 15 Anrufer<br />
sind daher zum Kurs zugelassen).<br />
Sollte das Interesse größer sein, wird<br />
ein Zusatztermin angeboten.<br />
Anmeldung: Landeslandwirtschaftliche<br />
Landeslehranstalt Rotholz, Tel.<br />
0 52 44 / 62 1 61<br />
Anmeldeschluß: Freitag, 19. <strong>November</strong><br />
<strong>1999</strong> bis 16.00 Uhr<br />
Kursgebühr: ATS 300,– (inkl. Rezepte,<br />
Unterlagen und Verkostung)<br />
Organisation: BJM-Stv. Otto Weindl<br />
BEZIRK LIENZ<br />
Ein außergewöhnlicher<br />
Hühnerdieb<br />
„Du Jagawirt, irgend so a Viech hot<br />
schün siebn vi meine Henn hingemocht,<br />
viere davun liegn no in Hennstolle,<br />
des Jaga mießt amol epis tün.”<br />
So lautete der verzweifelte Anruf eines<br />
leidgeprüften Landwirtes beim Jagawirt<br />
in St. Jakob in Def.<br />
Am selben Abend bezog derselbe im<br />
Wirtschaftsgebäude mit Blick zum<br />
Hühnerstall und zum naheliegenden<br />
Waldrand in Bedachtnahme des<br />
Lichtscheins der Hofraumbeleuchtung<br />
Stellung.<br />
Nach ca. eineinhalb Stunden langweiligen<br />
Wartens unterbrochen von<br />
Pferdewiehern, Hundegebell und<br />
dem Gackern der verbliebenen Hühner<br />
löste sich vom Geröllhaufen am<br />
Waldrand doch endlich ein Stück, das<br />
im ersten Ansprechen wie ein Dachs<br />
aussah. Aber als sich das Tier im<br />
Lichtkegel der Platzlampe als Waschbär<br />
entpuppte, krachte der Schuß,<br />
der dem Hühnerdieb sein Tun beendete.<br />
Der Bauer sowie alle Vereinsmitglieder<br />
des Jagdvereines St. Jakob i. Def.<br />
inklusive des Schützen staunten nicht<br />
schlecht über das außergewöhnliche<br />
Weidmannsheil. Bleibt die Frage offen:<br />
Ist das Tier ausgesetzt worden,<br />
entlaufen oder zugewandert?<br />
Günter Paulitschke, St. Jakob i. Def.<br />
Seltenes Weidmannsheil in Osttirol - ein Waschbär!<br />
Jagdzeiten für Tirol<br />
Wildart vom bis<br />
Männl. Rotwild Kl. I 1. 8 15. 11.<br />
Männl. Rotwild Kl. II und III 1. 8.<br />
Weibl. Rotwild / Kälber und<br />
31. 12.<br />
Schmalspießer 1. 6. 31. 12.<br />
Gamswild 1. 8. 15. 12.<br />
Gamswild in Osttirol 1. 8. 31. 12.<br />
Männl. Rehwild Kl. I und II 1. 6. 31. 10.<br />
Männl. Rehwild Kl. III 1. 6. 31. 12.<br />
Weibl. Rehwild und Kitze 1. 6. 31. 12.<br />
Steinwild 1. 8. 15. 12.<br />
Muffelwild 1. 8. 31. 12.<br />
Murmeltiere 15. 8. 30. 9.<br />
Feld- und Alpenhasen 1. 10. 15. 1.<br />
Dachse I5. 7. 15. 2.<br />
Auerhahnen (in unger. Jahren) 1. 5. 15. 5.<br />
Birkhahnen 10. 5. 31. 5.<br />
Rackelwild 1. 5. 31. 5.<br />
Haselhahnen 15. 9. 15. 10.<br />
Schneehühner 15. 11. 31. 12.<br />
Stockenten, Ringeltauben 1. 10. 15. 1.<br />
Kolkraben 1. 10. 15. 1.<br />
Elstern, Eichelhäher 1. 10. 15. 1.<br />
Ganzjährig bejagbar: Füchse, Steinmarder, Iltisse,<br />
Waschbären, Marderhunde und Schwarzwild.<br />
Folgende Wildarten sind ganzjährig zu schonen: Bären,<br />
Edelmarder, Luchse, Wildkatzen, Rebhühner, Steinhühner,<br />
Wildtauben mit Ausnahme der Ringeltauben,<br />
Tannenhäher, Waldschnepfen, Eulen, Falken, Habichte,<br />
Mäusebussarde, Sperber, Steinadler, Bläßhühner,<br />
Graureiher, Möwen, Wildenten mit Ausnahme der<br />
Stockenten und Wildgänse.
Büchertips - Video<br />
St. Hubertus Jahrbuch 2000<br />
360 Seiten, zahlreiche Tabellen<br />
und Grafiken, ISBN 3-7040-<br />
1600-4, Österr. Agrarverlag, A-<br />
2335 Leopoldsdorf, Preis: ATS<br />
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Jagdjahr. Der aktualisierte Adressenteil<br />
mit Angaben zu<br />
• Behörden Landesjagdverbänden,<br />
Bezirksjägermeistern,<br />
Schusszeiten, Wildbrethändlern,<br />
Jagdhornbläsergruppen, Jagd- und<br />
Schützenvereinen, Schießständen,<br />
Büchsenmachern, Waffen- und Munitionshändlern,<br />
Präparatoren, Gerbern,<br />
Lederbekleidungserzeugern, Fischereiverbänden,<br />
Fisch-Fangzeiten<br />
bis hin zu den Tierärzten - alles nach<br />
Bundesländern geordnet - bietet umfassende<br />
Information zu jeder Anfrage.<br />
Im allgemeinen Teil finden Sie alles<br />
über das österreichische Jagdhundewesen,<br />
die Falknerei, überregionale<br />
und internationale Vereinigungen,<br />
Natur- und Tierschutzorganisationen,<br />
gerichtlich beeidete Sachverständige<br />
für Jagd, Fischerei, Hundewesen<br />
und Greifvogelhaltung, Ziviltechniker<br />
für Forst- und Holzwirtschaft sowie<br />
die Auflistung der deutschsprachigen<br />
Jagdzeitschriften<br />
Forst Jahrbuch 2000<br />
352 Seiten, ISBN 3-7040-1595-4,<br />
Österr. Agrarverlag, A-2335 Leopoldsdorf,<br />
Preis: ATS<br />
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Forstwirtschaft<br />
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J ahrbuch<br />
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,,Holzzertifizierung’’<br />
und „Natura<br />
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Ebene erarbeitete Ö-Normen<br />
über Rundholz Qualitätsklassen<br />
verschiedener Holzarten. Werden diese<br />
in Zukunft die derzeit so geliebten<br />
Holzhandelsusancen ablösen?<br />
Einigen brisanten Themen werden im<br />
Forst Jahrbuch 2000 interessante<br />
Beiträge gewidmet. Von Praktikern<br />
und Fachleuten verfasst, sind sie eine<br />
wichtige Bereicherung.<br />
„Wild und schön - die Jagd<br />
in Tirol”<br />
war der Titel der Ausstellung anläßlich<br />
des 50-jährigen Jubiläums des <strong>Tiroler</strong><br />
<strong>Jägerverband</strong>es, die auf ca. 800<br />
m 2 bei der Innsbrucker Herbstmesse<br />
der nichtjagenden Bevölkerung präsentiert<br />
wurde. Das vorliegende Video<br />
dokumentiert diese Ausstellung.<br />
Zu sehen sind die<br />
einzelnen Präparate,<br />
die Fotogalerie<br />
und als „Seitenblicke”prominentePersönlichkeiten<br />
anläßlich der<br />
Eröffnung. Das<br />
Video ist um ATS<br />
300,– in der Geschäftsstelle<br />
des<br />
<strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong>es,<br />
Tel. 0 <strong>51</strong>2<br />
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Helmuth Wölfel<br />
Turbo-Reh und Öko-Hirsch<br />
Perspektiven zu Wild, Hege und Jagd<br />
200 Seiten, zahlr. Farbabbildungen<br />
und Grafiken, 15 x 23 cm, Hardcover,<br />
ISBN 3-7020-0855-1, Leopold-<br />
Stocker-Verlag, A-8011 Graz, Hofgasse<br />
5, Tel. 0 216 / 82 16 38, Preis:<br />
ATS 291,–, DM 39,90, SFR 37,–<br />
Die Jagd ist<br />
in Diskussiongekommen.<br />
Zwar<br />
ist klar, daß<br />
das Wild in<br />
unseren<br />
Wäldern allemalartgerechter<br />
lebt<br />
(und stirbt)<br />
als die meisten<br />
unserer<br />
Nutztiere<br />
und daß die<br />
Jagd zur Erhaltung<br />
eines Gleichgewichtes im<br />
Wald und zur Aufrechterhaltung des<br />
Bestandes an Wildtieren auch in Zukunft<br />
unverzichtbar ist. Wie aber<br />
können Jagdpraxis und Hege zeitgemäß<br />
und tiergerecht aussehen?<br />
Welche Ansprüche stellen Öffentlichkeit,<br />
Tourismus, Landwirtschaft, Umwelt-<br />
und Tierschützer, Jäger, Konsumenten<br />
und - vor allem - die Tiere?<br />
Die Antworten eines Wildbiologen<br />
und Jägers werden für<br />
alle Seiten überraschend<br />
und herausfordernd<br />
sein.<br />
Alle „heißen Eisen” in<br />
der heftigen Diskussion<br />
um eine zeitgemäße<br />
Jagdausübung aus der<br />
Sicht der Wildbiologie!<br />
Der Autor: Dr. Helmuth<br />
Wölfel ist Mitarbeiter<br />
am Institut für<br />
Wildbiologie und Jagdkunde<br />
der Universität<br />
Göttingen.
Roland Gerhard Zeitler<br />
Waffen und Kaliber<br />
Büchsen, Optik, Kaliber und Zubehör<br />
unter jagdpraktischen Gesichtspunkten<br />
betrachtet<br />
2. erweiterte und aktualisierte Auflage,<br />
416 Seiten, durchgehend 4-farbig,<br />
Hardcover, Österr. Agrarverlag, A-<br />
2335 Leopoldsdorf, ISBN 3-7040-<br />
1592-X, Preis: ATS 698,–, DM<br />
95,90,–, SFR 90,–, E 50,73<br />
11/99 JAGD IN TIROL 26<br />
➜<br />
Das<br />
Buch<br />
spannt<br />
einen<br />
Bogen<br />
von<br />
Büchsen,Kalibern,<br />
Optik<br />
bis hin<br />
zu Zubehör<br />
und Wiederladen; von Waffen, die<br />
Jagdgeschichte schrieben, bis zu<br />
hochmodernen Büchsen der Gegenwart;<br />
von der unterschiedlichen Wirkung<br />
verschiedener Geschosse bis hin<br />
zur praxisgerechten Handhabung einer<br />
Waffe. Neben allen technischen<br />
Einzelheiten und Theorie kommt vor<br />
allem die jagdliche Praxis nicht zu<br />
kurz:<br />
- umfangreiches Tabellenmaterial<br />
- praxisbezogene Darstellung<br />
- praxisbewährte Wiederladedaten<br />
- Besprechung von Waffenmodellen<br />
und Optik unter praktischen Gesichtspunkten<br />
In die Neuauflage konnten zahlreiche<br />
Erfahrungen mit neuen Kalibern wie<br />
.260 Rem., 7mm STW., .300 Rem.<br />
Ultra Mag., .30-378 Wby. Mag.,<br />
.338-378 Wby. Mag. oder .585 Nyati<br />
aufgenommen werden. Neuentwicklungen<br />
auf dem Waffenmarkt werden<br />
vorgestellt. Neben dem Schlagwort<br />
thermostabile Läufe bei mehrläufigen<br />
Jagdwaffen wie Bockbüchsen oder<br />
Drillinge sind es in erster Linie sehr<br />
praxisgerechte Repetierbüchsen wie<br />
Blasers Offroad, Steyr’s Scout oder<br />
Dakotas Long Range Hunter. Bei der<br />
Optik gab es zwischenzeitlich neue<br />
Generationen an Zielfernrohren und<br />
Beobachtungsoptik sowie handliche<br />
Spektive.<br />
Handgearbeiteter<br />
Jagdschmuck<br />
Kurzer Graben 1<br />
6060 Hall in Tir<br />
Tel. und Fax<br />
0 52 23/52 5 70