Ermüdung und Korrosion nach mechanischer ... - tuprints
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2 Literaturübersicht 12<br />
ein den Aluminiumlegierungen <strong>und</strong> vielen Stählen überlegenes <strong>Korrosion</strong>sverhalten.<br />
Der Oberflächenfilm besteht aus drei Schichten (Song et al. [1999a]). Die äußere<br />
Schicht aus Magnesiumhydroxid wird vom Basiswerkstoff durch eine mittlere Schicht<br />
aus MgO <strong>und</strong> einer Al2O3-Schicht an der Grenzfläche zum Basiswerkstoff getrennt.<br />
Oberhalb von β−reichen Oberflächenbereichen bildet sich zusätzlich auch Alumini-<br />
umhydroxid in der äußersten Schicht. Der Oberflächenfilm ist bei pH-Werten >10,5 in<br />
wässrigen Lösungen stabil. Dieser Wert entspricht dem Löslichkeitsprodukt von<br />
Mg(OH)2.<br />
Leitungswasser kann einen <strong>nach</strong>weisbaren, Meerwasser einen starken korrosiven<br />
Angriff an AZ91 verursachen (Ferguson et al. [2003]). Der Passiv-Film wird sehr effektiv<br />
von in der Lösung vorhandenen Chlorid-, Nitrat- oder Phosphat-Ionen durch<br />
Bildung leicht löslicher Magnesiumsalze zerstört (Potzies <strong>und</strong> Kainer [2004]). Durch<br />
den Chlorid-Ionen-Angriff kommt es zu Lochfraß (Song <strong>und</strong> Atrens [1999a]). Weitere<br />
Faktoren, die die Kontaktkorrosion beschleunigen, sind eine hohe Leitfähigkeit des<br />
Elektrolyten, großer Potentialunterschied <strong>und</strong> geringe Polarisierbarkeit von Anode<br />
<strong>und</strong> Kathode, großes Flächenverhältnis von Anode zu Kathode <strong>und</strong> geringer Abstand<br />
zwischen Anode <strong>und</strong> Kathode.<br />
Die Mg(OH)2-Schicht ist mechanisch instabil (Song <strong>und</strong> Atrens [1999b]) <strong>und</strong> haftet<br />
sehr schlecht (Koppers et al. [2001]). Rühren des Elektrolyten behindert die Bildung<br />
einer geschlossenen Deckschicht aus Magnesiumhydroxid.<br />
Die auf der Probenoberfläche bei <strong>Korrosion</strong> ablaufenden Reaktionen lauten wie folgt<br />
(Song et al. [1997]):<br />
Anodische Auflösung:<br />
Mg Mg 2+ + 2 e -<br />
Filmbildung:<br />
Mg 2+ + 2 OH - Mg(OH)2<br />
Kathodische Wasserstoffbildung:<br />
2 H2O + 2 e - H2 + 2 OH -<br />
Gesamtreaktion:<br />
Mg + 2 H2O Mg(OH)2 + H2<br />
Im Zusammenhang mit den auf der Oberfläche ablaufenden Reaktionen wurde der<br />
für Magnesium typische NDE („negative difference effect“) entdeckt (Song et al.<br />
[1997], G. Song [2005]). Bei diesem Phänomen nimmt bei Polarisation die Wasserstoffbildungsreaktion<br />
im anodischen Bereich nicht ab, sondern zu. Wasserstoff bildet<br />
sich mit steigendem Potential zunehmend auf der Oberfläche der Arbeitselektrode,