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Ermüdung und Korrosion nach mechanischer ... - tuprints

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2 Literaturübersicht 14<br />

Durch kathodische Polarisation kann die Oberfläche vor korrosivem Angriff (Song et<br />

al. [1997], Berger et al. [2003]) <strong>und</strong> Spannungsrisskorrosion (Winzer et al. [2005])<br />

geschützt werden. Zu Beginn der anodischen Polarisation entstehen auf der Magnesiumoberfläche<br />

verteilt wenige Millimeter große, r<strong>und</strong>e Pits (Song et al. [1997]). Es<br />

werden keine tiefen <strong>Korrosion</strong>slöcher gebildet. Durch die kathodische Reaktion entstehen<br />

nicht nur Wasserstoff, sondern auch Hydroxyl-Ionen, die den lokalen pH-Wert<br />

auf über 11 anheben <strong>und</strong> den Magnesiumhydroxid-Film lokal stabilisieren können. Es<br />

findet laterales Wachstum der <strong>Korrosion</strong>slöcher ohne nennenswerten Fortschritt in<br />

die Tiefe statt (Song <strong>und</strong> Atrens [2003, 2004]), bis sich ein geschlossener schwarzer<br />

Deckfilm ergibt (Song et al. [1997], Öteyaka et al. [2004]). Auf den wachsenden Pits<br />

läuft die Wasserstoffbildungsreaktion ab, in den übrigen Bereichen ist keine Gasentwicklung<br />

zu erkennen. Ist der Deckfilm geschlossen, beginnt die anodische Auflösung<br />

<strong>und</strong> die Steigung des anodischen Astes sinkt deutlich, d.h. die anodische Aktivität<br />

nimmt ab.<br />

Die Messung von Polarisationskurven von Gussbarren <strong>und</strong> Druckgussproben aus<br />

AZ91 in 3,5%iger NaCl-Lösung zeigt eine höhere kathodische <strong>und</strong> eine niedrigere<br />

anodische Stromdichte bei Druckgussproben (Ambat et al. [2000b]). Der höhere An-<br />

teil an β−Phase in der Gusshaut führt zu einer Verschiebung der kathodischen Tafel-<br />

geraden zu höheren Stromdichten <strong>und</strong> damit auch zu einem höheren Ruhepotential<br />

gegenüber der Polarisationskurve von Gussbarren.<br />

Um den Einfluss des <strong>Korrosion</strong>sverhaltens auf das <strong>Ermüdung</strong>sverhalten zu charakterisieren,<br />

gibt es die beiden Möglichkeiten, in einem Tauchversuch die Oberfläche<br />

vollständig mit dem Elektrolyt zu benetzen oder im Salzsprühtest die Oberfläche nur<br />

sehr lokal begrenzt mit dem Elektrolyt in Kontakt zu bringen. Darüber hinaus wird<br />

zwischen einer Vorkorrosion (Tauchversuch oder Salzsprühnebel) ohne mechanische<br />

Belastung <strong>und</strong> einer <strong>Ermüdung</strong> im korrosiven Medium (ebenfalls im Tauchversuch<br />

oder Salzsprühnebel) unterschieden.<br />

Salzsprühtests mit NaCl-Lösung an AZ91 hp ergeben <strong>Korrosion</strong>sraten zwischen 200<br />

<strong>und</strong> 500 µm/a (Klassen et al. [2004], Öteyaka et al. [2004]). Bei Verwendung von<br />

AZ91 in einer nicht dem „high purity“-Standard entsprechenden Qualität treten im<br />

Salzsprühtest um zwei Größenordnungen höhere <strong>Korrosion</strong>sraten auf (Öteyaka et al.<br />

[2004]). Die <strong>Korrosion</strong>sraten von AZ91 hp in Tauchversuchen mit NaCl-Lösung liegen<br />

bei bis zu 1000 µm/a. Der gegenüber Vorkorrosion durch Tauchversuche geringe<br />

Einfluss von Vorkorrosion im Salzsprühnebel zeigt sich auch bei gleichzeitiger

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