Ermüdung und Korrosion nach mechanischer ... - tuprints
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4 Gefüge <strong>und</strong> mechanische Eigenschaften 48<br />
nicht gleichmäßig im Gefüge verteilt sind, sondern sich entlang der Strangpressrichtung<br />
dunkel angeätzte Gefügezeilen ausbilden. Die hellen Gefügeanteile besitzen<br />
sehr kleine, nicht anätzbare kontinuierliche Ausscheidungen.<br />
Die Gefügeanalyse ergab eine mittlere Sehnenlänge der Körner von 14 µm. Eine<br />
Streckung der Körner entlang der Strangpressrichtung konnte nicht festgestellt werden.<br />
Der Anteil der Körner mit diskontinuierlichen Ausscheidungen betrug etwa 60%.<br />
Vickershärtemessungen mit einer Last von 10 g bzw. 50 g ergaben eine durchschnittliche<br />
Härte von 108 HV0,01 bzw. 85 HV0,05. Eine signifikante Abhängigkeit<br />
der Härte von der Orientierung zur Strangpressrichtung konnte nicht festgestellt werden.<br />
Die Härteunterschiede zwischen den verschiedenen Orientierungen lagen im<br />
einstelligen Prozentbereich.<br />
Die Charakterisierung der mechanischen Eigenschaften erfolgte mit Proben, deren<br />
Achse entlang der Strangpressrichtung orientiert war. Der ermittelte E-Modul entsprach<br />
dem Literaturwert von 45 GPa.<br />
Rp0,2<br />
[MPa]<br />
Zugversuche Druckversuche<br />
Rm<br />
[MPa]<br />
A5<br />
[%]<br />
σp0,2<br />
[MPa]<br />
σm<br />
[MPa]<br />
220 320 6 200 500 8<br />
Tabelle 4.2: Mechanische Eigenschaften der Magnesiumlegierung AZ80<br />
Die Legierung AZ80 zeigt entlang der Strangpressrichtung unter Zugbelastung ein<br />
merkliches Verfestigungsvermögen. Die Zugfestigkeit liegt annähernd 50% oberhalb<br />
der 0,2%-Dehngrenze (Tabelle 4.2). Der Verlauf der σ-ε-Kurve zeigt ein sprödes<br />
Bruchverhalten, eine Gleichmaßdehnung konnte nicht festgestellt werden. Der<br />
Sprödbruch wird auch im Bruchbild erkennbar (Abbildung 4.5a).<br />
Die 0,2%-Stauchgrenze liegt etwa 10% unter der 0,2%-Dehngrenze aufgr<strong>und</strong> der<br />
unter Druckbelastung begünstigten Zwillingsbildung. Die Zwillingsbildung ist im Querschliff<br />
der gebrochenen Druckprobe deutlich zu erkennen (Abbildung 4.5b). Die<br />
Druckprobe wies <strong>nach</strong> dem Versuch keine Ausbauchung auf, sondern versagte aufgr<strong>und</strong><br />
von Scherbandbildung in einem Winkel von etwa 45° zur Belastungsrichtung.<br />
Die Druckfestigkeit liegt 150% über der 0,2%-Stauchgrenze.<br />
A1<br />
[%]