Ermüdung und Korrosion nach mechanischer ... - tuprints
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2 Literaturübersicht 24<br />
2.4 Einfluss der mechanischen Oberflächenbehandlung auf das<br />
<strong>Korrosion</strong>sverhalten<br />
Die in der Literatur zu dieser Thematik verfügbaren Ergebnisse sind sehr unsystematisch<br />
<strong>und</strong> für viele unterschiedliche Metalle verfügbar. Ergebnisse zum Einfluss einer<br />
gezielten Variation der Bearbeitungsparameter (z.B. Almenintensität, Art des Strahlmittels)<br />
auf das <strong>Korrosion</strong>sverhalten liegen nicht vor. Ebenso wenig liegen Erkenntnisse<br />
zum Einfluss des Elementübertrags beim Kugelstrahlen auf das <strong>Korrosion</strong>sverhalten<br />
mit geschlossenem Elektrolytfilm vor.<br />
Bei Ti6Al4V wird von Wagner <strong>und</strong> Lütjering [1981] keine Beeinflussung des <strong>Korrosion</strong>sverhaltens<br />
oder der Schwingungsrisskorrosion durch das Kugelstrahlen beobachtet.<br />
Bei technisch reinem Titan <strong>und</strong> Ti6Al7Nb sinken laut Papakyriacou et al. [2000] in<br />
physiologischer Lösung die <strong>Ermüdung</strong>slebensdauern von geschliffenen Proben gegenüber<br />
einem elektrolytisch polierten Referenzzustand deutlich ab. Die Rauheit oder<br />
die eingebrachte plastische Verformung haben also einen messbaren Einfluss<br />
auf die <strong>Ermüdung</strong> in korrosivem Medium, werden aber nicht näher diskutiert.<br />
Durch das Strahlen mit Keramik können die <strong>Ermüdung</strong>seigenschaften in korrosivem<br />
Medium verbessert werden. Unter konstanter Zugbelastung von rostfreiem Stahl in<br />
Magnesiumchlorid-Lösung führt das Kugelstrahlen zu einer Steigerung der Zeit- <strong>und</strong><br />
Dauerfestigkeiten gegenüber dem elektrolytisch polierten Referenzzustand (Al-Obaid<br />
[1995]).<br />
Ein interessantes Phänomen wurde an Messing festgestellt. Der <strong>Korrosion</strong>swiderstand<br />
sinkt <strong>nach</strong> einer Kugelstrahlbehandlung gegenüber einem spanabhebend bearbeiteten<br />
Zustand (Hassan <strong>und</strong> Momani [2000]). Die Verschlechterung des <strong>Korrosion</strong>sverhaltens<br />
wird auf die höhere spezifische Oberfläche zurückgeführt. In den Vertiefungen<br />
der Kugeleindrücke kann angesammeltes Medium stark korrosiv wirken.<br />
Dieser Zusammenhang von Rauheit <strong>und</strong> korrosivem Angriff ist unabhängig von der<br />
Material-Elektrolyt-Kombination zu berücksichtigen.<br />
Gefräste Oberflächen der Aluminiumlegierung 7075 zeigen <strong>nach</strong> Vorkorrosion im<br />
Salzsprühtest sowie bei <strong>Ermüdung</strong> in 3,5% NaCl-Lösung einen Abfall der Dauerfestigkeit<br />
um fast 50% gegenüber dem elektrolytisch polierten Referenzzustand (Prevey<br />
<strong>und</strong> Cammett [2004]). Die Bearbeitung der Proben mit LPB bewirkt hingegen eine<br />
Steigerung um 50%. Die Dauerfestigkeit wurde jedoch nicht bei 10 7 , sondern bei<br />
2x10 6 Lastwechseln bestimmt, <strong>und</strong> es wurden ausgeprägte Dauerfestigkeiten, d.h.