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Ermüdung und Korrosion nach mechanischer ... - tuprints

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2 Literaturübersicht 22<br />

spannungen befindet, die die Druckeigenspannungen in der Randzone ausgleichen<br />

(Wagner [1999]).<br />

Die α+β−Titanlegierung Ti6Al4V zeigt <strong>nach</strong> dem optimierten Kugelstrahlen gegen-<br />

über dem spanabhebend bearbeiteten Zustand nur eine geringe Steigerung der<br />

Dauerfestigkeit von 5% (Kocan et al. [2003]). Ein optimierter Festwalzvorgang verbessert<br />

die <strong>Ermüdung</strong>seigenschaften um 15%. Das Kugelstrahlen verbessert das<br />

<strong>Ermüdung</strong>sverhalten von Ti6Al4V bei zyklischer Biegebeanspruchung an Luft, im<br />

Vakuum <strong>und</strong> in einer 3,5%igen NaCl-Lösung (Wagner <strong>und</strong> Lütjering [1981]). Ein<br />

Spannungsarmglühen bewirkt einen starken Abfall der Zeit- <strong>und</strong> Dauerfestigkeiten,<br />

da die hohe Rauheit der kugelgestrahlten Oberfläche eine hohe Kerbwirkung erzeugt<br />

<strong>und</strong> entstehende Risse nicht mehr durch in der Randzone vorhandene Druckeigenspannungen<br />

behindert werden können. Bei axialer Zug-Druck-Wechselbelastung im<br />

Vakuum bewirken die hohen Zugeigenspannungen in der Probe eine deutliche Verschlechterung<br />

der <strong>Ermüdung</strong>seigenschaften <strong>nach</strong> Kugelstrahlen gegenüber dem elektrolytisch<br />

polierten Referenzzustand (Dörr <strong>und</strong> Wagner [1996]).<br />

2.3.3 Festwalzen<br />

Das Festwalzen führt wie das Kugelstrahlen zu Druckeigenspannungen <strong>und</strong> Kaltverfestigung<br />

in der Randzone. Gegenüber dem Kugelstrahlen kommt es beim Festwalzen<br />

zu einer höheren Oberflächenhärte, einer tieferen Einflusszone <strong>und</strong> einer sehr<br />

geringen Oberflächenrauheit (Drechsler et al. [1998]). Die Tiefe der Einflusszone <strong>und</strong><br />

das Maximum der Druckeigenspannungen nimmt mit der Walzkraft zu (Tönshoff et<br />

al. [2001]). Das Härtemaximum befindet sich etwas unterhalb der Oberfläche.<br />

Bei der Titanlegierung Beta C ist die Einflusszone <strong>nach</strong> dem Festwalzen größer als<br />

<strong>nach</strong> dem Kugelstrahlen, das Maximum der Druckeigenspannungen aber geringer<br />

(Wagner [1999]). Das Festwalzen ist folglich nicht bei allen Legierungen dem Kugelstrahlen<br />

in seiner Wirkung überlegen.<br />

Bei AZ31 wurde durch das Festwalzen eine starke Gefügeveränderung in Form einer<br />

Kornfeinung in einer Tiefe bis zu 200 µm festgestellt (Noster et al. [2001]). In einer<br />

Tiefe bis zu 700 µm fanden sich Verformungszwillinge. Im TEM konnte an festgewalztem<br />

Ti6Al4V in der Randzone nahe der Oberfläche eine nanokristalline Mikrostruktur<br />

mit erhöhter Versetzungsdichte <strong>nach</strong>gewiesen werden (Altenberger et al.<br />

[2003], Nikitin et al. [2005]), die auch <strong>nach</strong> thermischem oder zyklischem Abbau der<br />

Eigenspannungen noch erhalten bleibt <strong>und</strong> die Rissbildung behindert. Die Erzeugung

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