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Ermüdung und Korrosion nach mechanischer ... - tuprints

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2 Literaturübersicht 16<br />

Wärmebehandlung für den T7-Zustand bewirkt darüber hinaus einen Versetzungsabbau.<br />

Bei Kontakt mit wässrigen Elektrolyten kommt es zur Bildung von Mg-H-Phasen<br />

(Song et al. [1996]). Die daraus resultierende Wasserstoffversprödung wirkt sich im<br />

unteralterten Zustand auf das im übersättigten Mischkristall gelöste Mg oder bei Überalterung<br />

auf Mg-Ausscheidungen in den Korngrenzen aus. Der korrosive Angriff<br />

erfolgt also je <strong>nach</strong> Auslagerungszustand großflächig über das gesamte Gefüge verteilt<br />

oder lokal auf die Korngrenzen beschränkt. In den Korngrenzen soll sich MgH2<br />

bilden können (Kermanidis et al. [2005]). Bei Rissbildung im Elektrolyten löst der<br />

Wasserstoff Metallbindungen an der Rissspitze <strong>und</strong> kann in den Bereich vor der<br />

Rissspitze eindiff<strong>und</strong>ieren, wo er Wasserstoffversprödung auslöst (Song et al.<br />

[1996]).<br />

Bei <strong>mechanischer</strong> Belastung der Aluminiumlegierung 7175 in einer NaCl-Lösung wird<br />

der Widerstand gegen Spannungsrisskorrosion mit der Auslagerungsdauer höher (R.<br />

Song et al. [2004]). Der steigende Widerstand wird auf Abbau von elementarem Ma-<br />

gnesium in den Korngrenzen durch Bildung der η-Phase erklärt, die weitaus weniger<br />

zur Wasserstoffversprödung neigt als reines Magnesium.<br />

An einem überalterten Zustand der Legierung 7050 zeigen Schweißnähte trotz zum<br />

Gr<strong>und</strong>werkstoff vergleichbaren mechanischen Eigenschaften ein deutlich schlechteres<br />

Verhalten bei Spannungsrisskorrosion in 3,5%iger NaCl-Lösung (Ciompi <strong>und</strong><br />

Lanciotti [1999]). Die kürzeren Lebensdauern werden mit den durch das Abkühlen<br />

<strong>nach</strong> dem Schweißen verursachten Zugeigenspannungen an der Oberfläche erklärt.<br />

In Oberflächenbereichen mit hohen Zugeigenspannungen wurden elektrochemisch<br />

höhere <strong>Korrosion</strong>sraten festgestellt.<br />

Die Vorkorrosion von 7075-T6 in NaCl-haltiger Lösung senkt bereits <strong>nach</strong> sechsstündigem<br />

Tauchversuch die <strong>Ermüdung</strong>slebensdauer an Luft auf ein Drittel des Wertes<br />

einer unkorrodierten Probe (DuQuesnay et al. [2003]). Bei gleicher Werkstoff-<br />

Elektrolyt-Kombination wird <strong>nach</strong> vier oder sieben Tagen Vorkorrosion im LCF-<br />

Bereich eine Verringerung der Zeitfestigkeit um den Faktor 10 festgestellt (Wang et<br />

al. [2003]). Im HCF-Bereich beträgt der Unterschied in der Lebensdauer zwei Größenordnungen.<br />

Durch Vorkorrosion entstandene <strong>Korrosion</strong>slöcher beschleunigen<br />

Rissbildung <strong>und</strong> führen zu mehreren Rissbildungszentren.<br />

Bei <strong>Ermüdung</strong> einer Aluminium-Gusslegierung an Luft <strong>und</strong> im Salzsprühnebel konnte<br />

bei keinem der Zustände eine ausgeprägte Dauerfestigkeit festgestellt werden (May-

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