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Kathodischer Korrosionsschutz von Stahl in Beton

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<strong>Kathodischer</strong> <strong>Korrosionsschutz</strong> <strong>von</strong> <strong>Stahl</strong> <strong>in</strong> <strong>Beton</strong><br />

• Aktivierte Titananodensysteme<br />

Weitere Anodensysteme, auf die aber im folgendem Abschnitt nicht näher e<strong>in</strong>gegangen<br />

wird, s<strong>in</strong>d [1]:<br />

• Leitfähige Überzüge<br />

• Leitfähige Polymere<br />

• Leitfähige Keramiken<br />

• Leitfähige zementartige Materialien<br />

Organische Beschichtungen basieren auf Lösungsmittel mit Kohlenstoff als elektrischer<br />

Leiter. In die Beschichtung werden Zuleitungen (sog. Primäranoden) e<strong>in</strong>gelagert, um<br />

den Strom <strong>in</strong>nerhalb der Beschichtung zu verteilen. Materialien für die Zuleitungen s<strong>in</strong>d<br />

z. B. plat<strong>in</strong>iertes Titan oder Mischmetalloxid beschichtetes Titan und s<strong>in</strong>d widerstandsfähig<br />

gegen anodische Reaktionen. Die Beschichtung wird mit e<strong>in</strong>er Filmdicke <strong>von</strong><br />

0,25 mm bis 0,50 mm mittels Bürste, Rolle oder durch Spritzen aufgetragen [1]. Das<br />

Anodensystem kann mit e<strong>in</strong>er Stromdichte bis 20 mA/m 2 betrieben werden und erreicht<br />

dabei e<strong>in</strong>e Lebensdauer <strong>von</strong> 5 bis 15 Jahren. Des weiteren s<strong>in</strong>d organische Anoden<br />

empf<strong>in</strong>dlich gegen Umwelte<strong>in</strong>flüsse und können andauernder Nässe sowie maritimen<br />

Klima nicht standhalten.<br />

Bei Anodensystemen aus metallischen Beschichtungen wird Z<strong>in</strong>k durch Bogen- oder<br />

Flammsprühen mit e<strong>in</strong>er Dicke <strong>von</strong> 0,15 mm bis 0,20 mm aufgebracht. Mit Beschichtungen<br />

aus Z<strong>in</strong>k-Legierungen und nachträglich aktiviertem Titan liegen ke<strong>in</strong>e Langzeiterfahrungen<br />

vor, deshalb muss die Wirksamkeit dieser bei Verwendung erst durch Versuche<br />

überprüft werden. Die mögliche Stromdichte <strong>von</strong> thermisch aufgesprühtem Z<strong>in</strong>k<br />

beträgt wie bei der organischen Beschichtung etwas 20 mA/m 2 . Die Lebensdauer dieses<br />

Anodentyps liegt mit maximal 6 Jahren etwas ger<strong>in</strong>ger als bei organischen Beschichtungen<br />

[1]. Jedoch kann sie bei <strong>Stahl</strong>betonbauwerken e<strong>in</strong>gesetzt werden, die der<br />

Witterung und sogar maritimen Bed<strong>in</strong>gungen ausgesetzt s<strong>in</strong>d. Außerdem wurden Z<strong>in</strong>k-<br />

Beschichtungen bereits erfolgreich als Opferanode e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Die am häufigsten verwendeten Anodensysteme s<strong>in</strong>d jedoch Mischmetalloxid beschichtete<br />

Titananoden (MMO). Diese Anoden s<strong>in</strong>d erst seit e<strong>in</strong>igen Jahren <strong>in</strong> Form <strong>von</strong><br />

flexiblen Titannetzen, Bändern und Matten erhältlich. Titan ist elektrochemisch passiv<br />

und muss deshalb mit e<strong>in</strong>er Beschichtung versehen werden, damit der Stromfluss <strong>von</strong><br />

Metall <strong>in</strong> den <strong>Beton</strong> ermöglicht wird. Das Titangrundgerüst wird dafür durch Sandstrahlen<br />

bzw. Beizen gere<strong>in</strong>igt und für die Beschichtung vorbereitet. Die fertige Beschichtung,<br />

die durch Tauchen oder Spritzen aus e<strong>in</strong>er edelmetallhaltigen Lösung aufgebracht<br />

und anschließend bei 300 bis 600°C e<strong>in</strong>gebrannt wird, enthält Oxide der Plat<strong>in</strong>metalle<br />

und Oxide <strong>von</strong> Metallen wie Z<strong>in</strong>n, Titan, Zirkon und Tantal. MMO Anoden garantieren<br />

e<strong>in</strong>en gleichmäßigen Strome<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> den <strong>Beton</strong> bei e<strong>in</strong>er Lebensdauer <strong>von</strong> 50 Jahren<br />

und mehr. Sie s<strong>in</strong>d flexibel und <strong>in</strong> allen Größen erhältlich. Dadurch s<strong>in</strong>d sie besonders<br />

für den E<strong>in</strong>bau <strong>in</strong> <strong>Stahl</strong>betonbauwerke geeignet.<br />

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