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Kathodischer Korrosionsschutz von Stahl in Beton

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<strong>Kathodischer</strong> <strong>Korrosionsschutz</strong> <strong>von</strong> <strong>Stahl</strong> <strong>in</strong> <strong>Beton</strong><br />

Die Dokumentation ist Voraussetzung für zukünftige Inspektionen, Unterhaltungs- oder<br />

Reparaturmaßnahmen, Beschaffung <strong>von</strong> Ersatzteilen und die Instandhaltung.<br />

6 Betrieb und Instandhaltung<br />

Für den Betrieb und die Instandhaltung e<strong>in</strong>es kathodischen <strong>Korrosionsschutz</strong>systems<br />

müssen Intervalle und Verfahren für Inspektionen festgelegt werden. Die Intervalle s<strong>in</strong>d<br />

dabei abhängig vom Bauwerkstyp, der Dimension des kathodischen <strong>Korrosionsschutz</strong>systems,<br />

Art und Verlässlichkeit der Stromquelle, der Umgebung und möglicher mechanischer<br />

E<strong>in</strong>wirkungen und können daher variieren. Dagegen könne Systeme mit<br />

elektronischer Datenerfassung bzw. Datenübertragung Inspektions<strong>in</strong>tervalle verlängern,<br />

da die Prüfungen automatisch stattf<strong>in</strong>den.<br />

Die Inspektionen des Systems unterteilen sich <strong>in</strong> Funktionsprüfungen und Funktionsüberwachungen.<br />

Die Funktionsprüfung be<strong>in</strong>haltet die Funktionsüberprüfung aller Untersysteme<br />

der KKS-Anlage, Messung der Austrittsspannung und der Stromstärke sowie<br />

die Auswertung der Daten und sollte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Intervall <strong>von</strong> maximal 3 Monaten durchgeführt<br />

werden. Die Funktionsüberwachung be<strong>in</strong>haltet die Messung des Abschaltpotentials<br />

und des Potentialabfalls, e<strong>in</strong>e vollständige Sichtprüfung des <strong>Korrosionsschutz</strong>systems,<br />

die Auswertung der Daten sowie eventueller Anpassung des Schutzstromes und<br />

sollte alle 3 bis 12 Monate durchgeführt werden [1].<br />

Wie bereits erwähnt s<strong>in</strong>d Potentialmessungen stark <strong>von</strong> Temperatur und Feuchtigkeit<br />

des Probekörpers abhängig. Inspektionen bei kalten Temperaturen (unter 0° C) s<strong>in</strong>d<br />

daher zu vermeiden.<br />

7 Lebensdauer des Systems<br />

Das kathodische <strong>Korrosionsschutz</strong>system kann eigentlich nur auf zwei Möglichkeiten<br />

unterbrochen werden und zwar wenn e<strong>in</strong>erseits e<strong>in</strong>e Störung <strong>in</strong> der Stromversorgung<br />

vorliegt oder wenn die Aktivschicht der Anode nicht mehr arbeitet. Sollte es tatsächlich<br />

zu e<strong>in</strong>em Ausfallen der Verkabelung oder der Gleichrichter kommen, so wäre diese<br />

Störstelle relativ e<strong>in</strong>fach aufzuspüren und könnte schnell behoben werden. Die empf<strong>in</strong>dlichen<br />

Teile werden deshalb auch auf Putz montiert, damit sie im Notfall schnell<br />

ausgetauscht werden können.<br />

Der Ausfall der Aktivschicht erfordert jedoch e<strong>in</strong>e genauere Betrachtung. Wie schon<br />

beschrieben besitzt die Anode e<strong>in</strong>e Oxidbeschichtung, die ihr aufgrund ihrer thermodynamisch<br />

nicht stabilen Struktur ihre Aktivität und lange Lebensdauer verleiht. Die Aktivschicht<br />

kann nur durch zwei Möglichkeiten deaktiviert werden. Bei der ersten Möglichkeit<br />

bildet sich e<strong>in</strong>e Zwischenschicht aus nichtleitendem TiO2 zwischen dem Titan und<br />

der Aktivschicht. Hierzu ist zu sagen, dass dieser Prozess nur bei sehr hohen Stromdichten<br />

<strong>von</strong> ca. 10 000 A/m² (bei Elektroden für die <strong>Stahl</strong>bandverz<strong>in</strong>kung) e<strong>in</strong>tritt und<br />

deshalb bei der Anwendung im <strong>Stahl</strong>betonbau ke<strong>in</strong>e Rolle spielt. Auch Angriffe durch<br />

Säurebildung, die ebenfalls zur Passivierung durch TiO2-Bildung führen könnten, s<strong>in</strong>d<br />

auszuschließen, da die Anode im Zement alkalisch geschützt ist und somit die Säurebildung<br />

verh<strong>in</strong>dert wird.<br />

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