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Kathodischer Korrosionsschutz von Stahl in Beton

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<strong>Kathodischer</strong> <strong>Korrosionsschutz</strong> <strong>von</strong> <strong>Stahl</strong> <strong>in</strong> <strong>Beton</strong><br />

• Der Potentialabfall nach der Stromunterbrechung über 4 h bzw. 24 h beträgt m<strong>in</strong>destens<br />

100 mV<br />

Dabei muss beachtet werden, dass das Ausschaltpotential der Bewehrung nicht negativer<br />

als – 1100 mV gegen Ag/AgCl und für Spannstähle nicht negativer als – 900 mV<br />

gegen Ag/AgCl se<strong>in</strong> darf. Bei negativeren Werten kann sich Wasserstoff am Bewehrungsstahl<br />

bilden. Falls dieser zu den kathodisch geschützten Spanngliedern diffundiert,<br />

kann es zur Versprödung des <strong>Stahl</strong>s und katastrophalen Folgeschäden kommen.<br />

Bei Verwendung des Schutzkriteriums h<strong>in</strong>sichtlich Potentialabfall ist darauf zu achten,<br />

die Depolarisationskurve (Abbildung 10) richtig zu <strong>in</strong>terpretieren.<br />

Potential<br />

[mV]<br />

EIN<br />

AUS<br />

0 4<br />

Abschnitt 1<br />

Abschnitt 2<br />

Bild 10: Ausschaltmessung mit Depolarisationskurve<br />

Zeit<br />

[h]<br />

In Abschnitt 1 ist der schnelle Abfall<br />

(eigentlich Anstieg) des Potentials<br />

zu erkennen, der sich sofort<br />

nach dem Abschalten des Stroms<br />

ergibt. Dies ist der sogenannte<br />

ohmsche Spannungsabfall im<br />

<strong>Beton</strong>, der nicht für das „100 mV-<br />

Kriterium“ verwendet werden darf.<br />

Erst die <strong>in</strong> Abschnitt 2 dargestellte<br />

Depolarisationskurve darf <strong>in</strong> das<br />

Kriterium e<strong>in</strong>gehen.<br />

Bei Ausschaltmessungen mit tragbaren Bezugselektroden ist zu beachten, dass bei<br />

Messung auf Reparaturmörtel oder beschädigtem <strong>Beton</strong> die Messergebnisse stark bee<strong>in</strong>trächtigt<br />

se<strong>in</strong> können. Außerdem wirken sich Temperatur und <strong>Beton</strong>feuchtigkeit auf<br />

die Potentiale aus, was bei der Interpretation berücksichtigt werden muss.<br />

Typische Stromdichten für e<strong>in</strong>e kathodische Vorbeugung s<strong>in</strong>d Werte zwischen<br />

0,2 mA/m 2 und 2 mA/m 2 . Für kathodischen Schutz werden Stromdichten <strong>von</strong> 2 mA/m 2<br />

bis 20 mA/m 2 benötigt. Stromanpassungen s<strong>in</strong>d nur dann durchzuführen, wenn die<br />

Schutzkriterien nicht e<strong>in</strong>gehalten werden oder wenn zukünftige Unterschreitungen e<strong>in</strong>geschätzt<br />

werden können.<br />

5.5 Dokumentation<br />

Über den E<strong>in</strong>bau und die Inbetriebnahme des <strong>Korrosionsschutz</strong>systems ist e<strong>in</strong>e Dokumentation<br />

mit m<strong>in</strong>destens folgenden Punkten anzufertigen [1]:<br />

• Beschreibung der Arbeiten aller am Bau Beteiligten und der Verantwortungsbereiche<br />

• Detaillierte Beschreibung des E<strong>in</strong>baus und Inbetriebnahme<br />

• Detailzeichnungen<br />

• Messdaten vor und nach der Strome<strong>in</strong>speisung<br />

• Listen und Datenblätter der Hauptbestandteile des Schutzsystems<br />

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