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Kathodischer Korrosionsschutz von Stahl in Beton

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<strong>Kathodischer</strong> <strong>Korrosionsschutz</strong> <strong>von</strong> <strong>Stahl</strong> <strong>in</strong> <strong>Beton</strong><br />

men ohne E<strong>in</strong>bettung und ohne e<strong>in</strong>geschränkten Zugang muss die Stromzuführung auf<br />

24 V Gleichstrom begrenzt werden [1].<br />

5 Inbetriebnahme<br />

5.1 Maßnahmen vor der Strome<strong>in</strong>speisung<br />

Vor Inbetriebnahme muss das kathodische <strong>Korrosionsschutz</strong>system durch den sachkundigen<br />

Planer e<strong>in</strong>er vollständigen visuellen Prüfung unterzogen werden. Hierbei wird<br />

der E<strong>in</strong>bau bzw. die Verlegung aller Bestandteile und Kabel des Schutzsystems überprüft<br />

sowie deutlich gekennzeichnet, um vor Schäden durch Mensch bzw. Natur zu<br />

schützen.<br />

Ebenso muss vor der E<strong>in</strong>speisung des Schutzstromes das <strong>Stahl</strong>-<strong>Beton</strong>-Potential aufgezeichnet<br />

werden (Nullmessung). Dabei wird das Ruhepotential durch die fest <strong>in</strong>stallierten<br />

Bezugselektroden mit e<strong>in</strong>em niedrigen (ca. 10 MΩ) und e<strong>in</strong>em hohen (500 MΩ bis<br />

1000 MΩ) E<strong>in</strong>gangswiderstand gemessen [1]. Dadurch wird überprüft, ob der Kontaktwiderstand<br />

der Elektroden zum <strong>Beton</strong> über dem geforderten Wert liegt. Außerdem wird<br />

die Ruhepotentialmessung durch tragbare Messelektroden nach den Festlegungen im<br />

Entwurf durchgeführt. Alle Messdaten sowie zusätzliche Daten des Betriebsüberwachungssystems<br />

s<strong>in</strong>d zu dokumentieren.<br />

5.2 Anfängliche Strome<strong>in</strong>speisung und E<strong>in</strong>stellung<br />

Wie bereits <strong>in</strong> Kapitel 4.2 beschrieben, sollte die Strome<strong>in</strong>speisung erst nach Beendigung<br />

der Abb<strong>in</strong>de- und Aushärtungsprozesse (ca. 2 Wochen) vorgenommen werden,<br />

um e<strong>in</strong>e Verfälschung der Messergebnisse zu vermeiden. [1]. Die Polarisation der Bewehrung<br />

ist durch Potentialmessungen der e<strong>in</strong>gebauten Bezugselektroden zu überwachen<br />

und die Austrittsspannung sowie Austrittsstromstärke ist zu dokumentieren. Außerdem<br />

muss beachtet werden, dass sich die <strong>Stahl</strong>-<strong>Beton</strong>-Potentiale <strong>in</strong> kathodische<br />

(negative) Richtung verschieben müssen. Ist dies nicht der Fall, so müssen zusätzliche<br />

Untersuchungen und Abhilfemaßnahmen vorgenommen werden.<br />

Die Stromstärke für die anfängliche Polarisation kann e<strong>in</strong>e berechnete Größe oder e<strong>in</strong><br />

Erfahrungswert aus vorhergegangenen Projekten bzw. Literaturquellen se<strong>in</strong>. Vorteilhaft<br />

sche<strong>in</strong>t hierbei e<strong>in</strong>e langsame Polarisation bei relativ ger<strong>in</strong>ger Stromdichte zu se<strong>in</strong>, z. B.<br />

e<strong>in</strong>e negative Polarisationsverschiebung <strong>von</strong> 300 mV <strong>in</strong> 7 bis 28 Tagen.<br />

5.3 Erste Funktionsüberwachung<br />

Nachdem die anfängliche Polarisation der Stähle erreicht wurde, ist e<strong>in</strong>e erste Funktionsüberwachung<br />

des kathodischen <strong>Korrosionsschutz</strong>es durchzuführen. Sie be<strong>in</strong>haltet<br />

die Messung der Austrittsspannung und Stromstärke aller Schutzbereiche des Systems<br />

zur Bestimmung der Widerstände e<strong>in</strong>zelner Stromkreise. E<strong>in</strong>e weitere Messgröße, die<br />

für die E<strong>in</strong>schätzung der Wirkung des <strong>Korrosionsschutz</strong>systems benötigt wird, ist das<br />

Ausschaltpotential. Dazu wird der Gleichstrom unterbrochen und das Ausschaltpotential<br />

mit den dauerhaft <strong>in</strong>stallierten Bezugselektroden <strong>in</strong>nerhalb <strong>von</strong> 0,1 s und 0,5 s gemessen.<br />

Messgeräte für die Aufzeichnung des Ausschaltpotentials müssen ausreichend<br />

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