02.03.2013 Aufrufe

Kathodischer Korrosionsschutz von Stahl in Beton

Kathodischer Korrosionsschutz von Stahl in Beton

Kathodischer Korrosionsschutz von Stahl in Beton

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Kathodischer</strong> <strong>Korrosionsschutz</strong> <strong>von</strong> <strong>Stahl</strong> <strong>in</strong> <strong>Beton</strong><br />

Der E<strong>in</strong>bau des kathodischen <strong>Korrosionsschutz</strong>es <strong>in</strong> vorhandene Bauwerke kann mit<br />

Reparaturarbeiten verbunden se<strong>in</strong>, die notwendig s<strong>in</strong>d, um e<strong>in</strong>en ungeh<strong>in</strong>derten Fluss<br />

des kathodischen Schutzstroms <strong>von</strong> der Anode zur Bewehrung zu gewährleisten. <strong>Beton</strong>,<br />

der für Kabelverb<strong>in</strong>dungen oder Überwachungselektroden entfernt wurde, muss<br />

wieder nach Übere<strong>in</strong>stimmung mit den zuständigen Regelwerken hergestellt werden.<br />

Spätestens hier muss klar se<strong>in</strong>, dass e<strong>in</strong>e Instandsetzungsmaßnahme e<strong>in</strong>es <strong>Stahl</strong>betonbauwerks<br />

mit Errichtung e<strong>in</strong>er kathodischen <strong>Korrosionsschutz</strong>anlage nur funktioniert,<br />

wenn e<strong>in</strong>e gezielte Teamarbeit aus dem Fachgebiet des <strong>Korrosionsschutz</strong>es und der<br />

<strong>Beton</strong><strong>in</strong>standsetzung gegeben ist [6].<br />

Wurde bei vorhergegangenen Reparaturmaßnahmen e<strong>in</strong>es Schutzobjektes Material<br />

verwendet, dessen Widerstand oberhalb 50 % bis 200 % des elektrischen Widerstandes<br />

des Ausgangsbetons liegt, so muss dieses entfernt werden [1]. Alle Metallteile, die<br />

an der Oberfläche sichtbar s<strong>in</strong>d und mit der Bewehrung <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung stehen könnten,<br />

müssen aufgrund der Kurzschlussgefahr zwischen Anode und Bewehrung zurückgeschnitten<br />

werden. Jedes metallische Objekt, das vom Kathodenkreis isoliert ist, kann<br />

korrodieren und muss elektrisch leitfähig mit der Bewehrung verbunden oder entfernt<br />

werden [1].<br />

Wird für Messungen oder Reprofilierungsarbeiten die Bewehrung freigelegt, so muss<br />

diese <strong>von</strong> Korrosionsprodukten gere<strong>in</strong>igt werden. Es dürfen ke<strong>in</strong>e Grundierschichten<br />

oder andere Beschichtungen auf die <strong>Stahl</strong>oberfläche aufgetragen werden. Bei der Wiederherstellung<br />

<strong>von</strong> <strong>Beton</strong>oberflächen muss Reparaturmörtel verwendet werden, der<br />

e<strong>in</strong>en ähnlichen elektrischen Widerstand wie der Orig<strong>in</strong>albeton aufweist und gleiche<br />

mechanische Eigenschaften besitzt. Der Widerstand muss <strong>in</strong>nerhalb 50 % bis 200 %<br />

des elektrischen Widerstandes des Ausgangsbetons liegen und Anodenüberdeckungen<br />

dürfen 200 % des elektrischen Widerstandes des Orig<strong>in</strong>albetons bis zu e<strong>in</strong>em Maximum<br />

<strong>von</strong> 100 kΩ cm <strong>in</strong> den Umgebungsbed<strong>in</strong>gungen überschreiten, solange die Anode <strong>in</strong><br />

der Überdeckung dieses Widerstandes den benötigten Schutzstrom bei entsprechendem<br />

Potential liefern kann [1]. Die Verbundfestigkeit zwischen vorhandenem <strong>Beton</strong> und<br />

Überdeckung muss größer se<strong>in</strong> als 1,5 N/mm 2 .<br />

Alle <strong>Beton</strong><strong>in</strong>standsetzungs- und Reparaturarbeiten müssen <strong>in</strong> Übere<strong>in</strong>stimmung mit<br />

ENV 1504 (Produkte und Systeme für den Schutz und die Instandsetzung <strong>von</strong> <strong>Beton</strong>tragwerken)<br />

ausgeführt werden.<br />

Nach e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>schätzung der Anwendbarkeit und Bestätigung des kathodischen <strong>Korrosionsschutz</strong>es<br />

als Reparaturmaßnahme werden die vorläufige Ortswahl und Größe der<br />

Anodenbereiche (Schutzzonen) basierend auf Faktoren festgelegt, die sich aus den<br />

Untersuchungen des Ist-Zustandes ergeben. Weitere Faktoren s<strong>in</strong>d dabei der benötigte<br />

Schutzstrom, die Lebensanforderungen, Betriebsbed<strong>in</strong>gungen, Gewicht und E<strong>in</strong>baufolge<br />

der Anoden. Ebenso werden die Kabelverläufe zwischen den e<strong>in</strong>zelnen Komponenten<br />

sowie e<strong>in</strong> möglicher Standort für den Gleichstromtransformator gewählt.<br />

Wird das kathodische <strong>Korrosionsschutz</strong>system als prophylaktische Maßnahme für e<strong>in</strong><br />

neues Bauwerk vorgesehen, so s<strong>in</strong>d für den Entwurf und während des Bauablaufs folgende<br />

Punkte zu beachten [1]:<br />

• Überwachung des Bewehrungsverlaufs <strong>in</strong> H<strong>in</strong>sicht auf elektrische Kont<strong>in</strong>uität mit<br />

den vorher beschriebenen Messverfahren<br />

Seite 9

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!