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Kathodischer Korrosionsschutz von Stahl in Beton

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<strong>Kathodischer</strong> <strong>Korrosionsschutz</strong> <strong>von</strong> <strong>Stahl</strong> <strong>in</strong> <strong>Beton</strong><br />

E<strong>in</strong>leitung<br />

Korrosion <strong>von</strong> <strong>Stahl</strong> <strong>in</strong> <strong>Beton</strong> stellt für die Bauwirtschaft <strong>in</strong> ökonomischer H<strong>in</strong>sicht e<strong>in</strong><br />

großes Problem dar und kann im Extremfall die allgeme<strong>in</strong>e Sicherheit gefährden. Die<br />

durch Karbonatisierung und besonders Chlorid<strong>in</strong>duzierung verursachten Korrosionsschäden<br />

können Instandsetzungsmaßnahmen erfordern, die sehr aufwendig und kosten<strong>in</strong>tensiv<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

Die durch Chloride hervorgerufene Lochfraßkorrosion (Makroelementkorrosion) ist erst<br />

spät erkennbar, da sie sich nicht wie bei der gleichmäßigen Korrosion durch e<strong>in</strong>e erhebliche<br />

Volumenvergrößerung am Bewehrungsstahl und somit <strong>Beton</strong>abplatzungen<br />

ankündigt. Besonders gefährdet s<strong>in</strong>d <strong>Stahl</strong>betonbauwerke wie Straßen- oder Autobahnbrücken<br />

und Parkhäuser bzw. Tiefgaragen, die w<strong>in</strong>terlichen Streusalze<strong>in</strong>flüssen<br />

ausgesetzt s<strong>in</strong>d. Ebenso betroffen s<strong>in</strong>d Bauwerke <strong>in</strong> maritimen Klimabed<strong>in</strong>gungen oder<br />

Gründungen bzw. Fundamente <strong>in</strong> salzhaltigem Grundwasser.<br />

Bei den sogenannten konventionellen Instandsetzungsmaßnahmen muss chlorid<strong>in</strong>duzierter<br />

<strong>Beton</strong> <strong>in</strong> großer Tiefe abgetragen werden, was e<strong>in</strong>en erheblichen E<strong>in</strong>griff <strong>in</strong> das<br />

Bauwerk darstellt. Diese Instandsetzung ist für den Betreiber mit hohem f<strong>in</strong>anziellen<br />

Aufwand aufgrund der Ausführung als auch Nutzungse<strong>in</strong>schränkung des Bauwerks<br />

verbunden. Bei e<strong>in</strong>er unvollständigen Entfernung des chloridhaltigen <strong>Beton</strong>s kann durch<br />

fortlaufende Korrosion bereits nach e<strong>in</strong>igen Jahren e<strong>in</strong>e erneute Instandsetzungsmaßnahme<br />

erforderlich werden.<br />

Der kathodische <strong>Korrosionsschutz</strong> <strong>von</strong> <strong>Stahl</strong> <strong>in</strong> <strong>Beton</strong> (KKSB) ist e<strong>in</strong>e alternative Instandsetzungsmethode,<br />

die <strong>in</strong> Deutschland trotz des vorhandenen Know-hows noch<br />

sehr wenig Anwendung f<strong>in</strong>det. Das 1974 <strong>in</strong> den USA entwickelte Schutzsystem wird<br />

weltweit für e<strong>in</strong>e Vielzahl verschiedenster <strong>Stahl</strong>betonbauwerke <strong>in</strong> den unterschiedlichsten<br />

Umgebungsbed<strong>in</strong>gungen e<strong>in</strong>gesetzt. Dagegen wurden <strong>in</strong> Deutschland Projekte erst<br />

<strong>in</strong> den letzten Jahren realisiert. Der Vorteil bei e<strong>in</strong>er Instandsetzung mit kathodischem<br />

<strong>Korrosionsschutz</strong> (KKS) gegenüber e<strong>in</strong>er konventionellen Maßnahme liegt <strong>in</strong> der hohen<br />

Lebensdauer des Schutzsystems sowie den kostengünstigeren Ausbesserungsarbeiten<br />

am <strong>Beton</strong>. Das kathodische <strong>Korrosionsschutz</strong>system verh<strong>in</strong>dert e<strong>in</strong>e Weiterentwicklung<br />

der Lochkorrosion. Daher muss lediglich <strong>Beton</strong> bis zu e<strong>in</strong>er Tiefe entfernt werden, <strong>in</strong><br />

welcher der <strong>Stahl</strong> aufgrund Querschnittsverm<strong>in</strong>derung reprofiliert werden muss.<br />

Dieses Konzept beschreibt die Grundlagen für die Planung, Installation, Inbetriebnahme<br />

und Überwachung e<strong>in</strong>er kathodischen <strong>Korrosionsschutz</strong>anlage für <strong>Stahl</strong> <strong>in</strong> <strong>Beton</strong>. Der<br />

kathodische <strong>Korrosionsschutz</strong> <strong>von</strong> <strong>Stahl</strong> <strong>in</strong> <strong>Beton</strong> ist <strong>in</strong> der DIN EN 12696 geregelt und<br />

auf den Schutz des an der Atmosphäre ausgesetzten <strong>Stahl</strong>s <strong>in</strong> <strong>Beton</strong> begrenzt [1].<br />

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