11. IB – Dynamo Dresden - Generation Luzifer
11. IB – Dynamo Dresden - Generation Luzifer
11. IB – Dynamo Dresden - Generation Luzifer
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Wir laufen langsam weiter, sammeln uns nochmal<br />
und stürmen, kurz bevor wir sie erreicht haben,<br />
auf sie drauf.<br />
Nach einer Schrecksekunde drehen die Dresdner<br />
ab und flitzen wie die Hasen. Einige fallen<br />
und werden gestiefelt. Wir rennen vor die Kurve<br />
in den Dresdner Mob, die uns erstmal Platz machen.<br />
Obwohl wir jetzt stehen, rennt noch immer<br />
eine Gruppe Dresdner weg. Wir stehen vor deren<br />
Rest, klatschen in die Hände und lassen das übliche<br />
„hey, hey“ Gerufe los.<br />
Wir sind jetzt höchstens 65 Mann, die Dresdner<br />
ca. 120-150 Mann. Sie stehen vor uns, wissen nicht<br />
was sie tun sollen. Wir stürmen mit unserem Mob<br />
auf sie drauf und das hättet ihr sehen sollen <strong>–</strong> sie<br />
flitzen und die Letzten werden getreten, daß die<br />
Füße wehtun. Das ganze ohne Polizei!<br />
Jetzt wird es kritisch, weil wir doch ziemlich verteilt<br />
sind und um uns herum überall Dresdner sind.<br />
Wir sammeln uns wieder und laufen an eine Straßenecke,<br />
stellen uns mit dem Rücken zur Wand<br />
und warten auf den Gegenangriff der Dresdner.<br />
Doch <strong>–</strong> es ist nicht zu glauben <strong>–</strong> obwohl die Jungs<br />
mehr als doppelt soviele wie wir sind, machen sie<br />
nichts. Aber, weil wir Lauterer sind und wir gut<br />
sind, gehen wir eben noch einmal drauf. Und wieder<br />
gibt es eine üble Treterei, der die Dresdner<br />
wenig entgegensetzen. Vereinzelt bleiben einige<br />
stehen, doch sie fallen gnadenlos und der Rest<br />
rennt wieder weg und sieht zu, wie die eigenen<br />
Leute abserviert werden. Wieder sammeln wir<br />
uns und gehen weiter. Die Dresdner respektvolle<br />
15-20 Meter hinter uns, dann fallen sie zurück.<br />
Plötzlich rennen sie los, damit hatten wir eigentlich<br />
nicht mehr gerechnet und <strong>–</strong> diesmal rennen<br />
wir weg.<br />
Aber, es ist noch genug Abstand zwischen uns,<br />
die Dresdner sind zu früh losgerannt, wir können<br />
uns neu „formieren“ und stürmen ihnen entgegen.<br />
Und sie halten es nicht durch, bleiben stehen,<br />
| Fankultur<br />
rennen weg und müssen wieder einstecken. Die<br />
Ersten sind die Letzten und lassen wieder einige<br />
Turnschuhe über sich ergehen. Wieder sammeln.<br />
Weitergehen.<br />
Das ganze hat bis jetzt wohl 5 Minuten gedauert.<br />
Als wir um die nächste Straßenecke kommen,<br />
taucht zum ersten Mal die Bereitschaftspolizei auf.<br />
Und das, obwohl sich die Ausschreitungen keine<br />
200m vom Stadion entfernt abgespielt haben. Man<br />
läßt uns weitergehen, gefolgt von der Polizei. Die<br />
Dresdner setzen sich ab.<br />
Kurze Zeit darauf warten sie in einer Seitenstraße<br />
auf uns. Einige von ihnen machen sich schon daran,<br />
Pflastersteine rauszureißen. Noch einmal bleiben<br />
wir stehen und hoffen, die Dresdner ergreifen einmal<br />
die Initiative und greifen uns an. Doch dann<br />
rennt die Polizei in unseren Mob und jagt uns die<br />
Straße zum Bahnhof hoch. Hier trifft sich alles wieder.<br />
Die Bahnhofshalle ist voll von Polizisten, sowie<br />
tief beleidigte und gekränkt dreinblickende Dresdner.<br />
Da niemand Lust hat, länger hier zu bleiben,<br />
fahren wir um 18 Uhr nach Leipzig. Dort feiert<br />
der Mob noch in einer Nobel-Disco (?) die beiden<br />
Siege. Als es gegen Mitternacht wieder in Richtung<br />
Heimat geht, ist wohl jeder von uns froh, diesen<br />
Teil Deutschlands verlassen zu können. Gegen<br />
08.00 Uhr, nach über 30 Stunden, ist man endlich<br />
wieder im trauten K-Town.<br />
Fazit: Geilste Auswärtsfahrt, Auftrag 100% erfüllt.<br />
Hätten wir nicht nur ein Drittel unserer Stammbesatzung<br />
dabei gehabt, hätten die Dresdner ihr<br />
totales Fiasko erlebt.<br />
Ob ihr diesen Bericht glaubt, oder nicht, ist mir<br />
scheißegal. Was ich erlebt habe, war so ziemlich<br />
das Beste meiner Hool-Laufbahn. Und wer mich<br />
und meine Berichte kennt, der müßte inzwischen<br />
wissen, daß ich immer versuche wahrheitsgetreu<br />
zu berichten.<br />
So long, „C.U.“ soon at K-Town<br />
Patrick, Rotfront<br />
Infoblättsche Nr. 11 | 2012/2013 | 1.FC Kaiserslautern - <strong>Dynamo</strong> <strong>Dresden</strong><br />
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