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Volltext - Fachbereich Physik - Universität Hamburg

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Einleitung 7<br />

Lichtfeld hinreichend schmalbandig, wird das Anregungsspektrum durch ein Lorentz-<br />

Profil beschrieben, dessen Halbwertsbreite durch die natürliche Linienbreite gegeben ist.<br />

Für hohe Intensität des anregenden Lichtfeldes wird die Lebensdauer des angeregten<br />

Zustandes durch stimulierte Emission verkürzt und das Lorentz-Profil verbreitert. Dieser<br />

Effekt wird als Leistungsverbreiterung bezeichnet.<br />

Werden zwei dipolerlaubte Übergänge durch zwei anregende Lichtfelder Λ-förmig<br />

(entsprechend der Lage der Niveaus im Termschema) gekoppelt und bleibt die Summe<br />

der Besetzungen der drei atomaren Zustände erhalten, zeigt das Anregungsspektrum bei<br />

gleicher Verstimmung der Lichtfelder bezüglich des gemeinsamen Niveaus einen<br />

Einbruch, die sogenannte Dunkelresonanz [HÄN69,ALZ76,ORR79]. Die<br />

Übergangsamplituden der beiden angeregten Übergänge interferieren destruktiv. Das<br />

Atom absorbiert kein Licht mehr und kann demnach auch kein Licht emittieren. Es wird<br />

transparent.<br />

Werden ein starker Dipolübergang und ein schwacher dipolverbotener Übergang zu<br />

einem metastabilen Niveau durch zwei anregende Lichtfelder V-förmig gekoppelt, zeigt<br />

die Resonanzfluoreszenz eines einzelnen Ions eine bemerkenswerte Eigenschaft. Die im<br />

Vergleich zur Anregungsrate des starken Übergangs selten auftretenden Absorptionsakte<br />

des schwachen Übergangs schalten die Resonanzfluoreszenz des starken Übergangs aus.<br />

Während der Besetzungsdauer des metastabilen Niveaus kann kein Licht an dem starken<br />

Übergang gestreut werden. Erst ein Emissionsakt auf dem schwachen Übergang schaltet<br />

die Resonanzfluoreszenz wieder ein. Beim einzelnen Ion zeigt sie statistisch verteilte<br />

Hell- und Dunkelzeiten, deren Wechsel jeweils einen Bohrschen Quantensprung auf<br />

dem schwachen Übergang anzeigt. Dieses Prinzip wird als Quantenverstärkung<br />

bezeichnet. Es wurde 1975 von Dehmelt [DEH75]vorhergesagt und 1986 experimentell<br />

bestätigt [NAG86,SAU86,BER86]. Die Aufzeichnung der Quantensprungrate in<br />

Abhängigkeit von der Verstimmung des den schwachen Übergang anregenden<br />

Lichtfeldes ergibt das Anregungsspektrum. Es wird möglich, Spektren von atomaren<br />

Resonanzen zu vermessen, deren Zerfallsrate so gering ist, daß ihre Anregung nicht<br />

durch Beobachtung der Fluoreszenz auf diesem Übergang nachweisbar ist. Es können<br />

feinste spektrale Strukturen aufgelöst werden, beispielsweise die durch die<br />

Säkularbewegung des Ions verursachten Bewegungsseitenbänder.

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