Volltext - Fachbereich Physik - Universität Hamburg
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3.2 Quantensprünge und Projektionsrauschen 35<br />
wieder in einen der Zustände |0 oder |1 gelangt, wird die Resonanzfluoreszenz<br />
sprunghaft wieder einsetzen. Eine Dunkelzeit in der Fluoreszenz sagt also mit<br />
Gewißheit aus, daß das Atom sich im Zustand |2 befindet, eine Hellzeit, daß es sich im<br />
Zyklus |0 ↔|1 befindet.<br />
Einzelne Absorptions- und Emissionsprozesse auf dem schwachen Übergang schalten<br />
die Resonanzfluoreszenz des starken Dipolübergangs an und aus (Prinzip der<br />
Quantenverstärkung oder „electron shelving“ [DEH75]). Für Γ12=0 zeigen die<br />
Schaltstellen in der Fluoreszenzzählrate eindeutig Bohrsche Quantensprünge auf dem<br />
schwachen Übergang an.<br />
Beleuchten beide Lichtfelder das Atom gleichzeitig, springt die registrierte Zählrate im<br />
zeitlichen Verlauf zufällig verteilt zwischen zwei Werten hin und her, entsprechend den<br />
Fällen „Fluoreszenz an“ oder „Fluoreszenz aus“ („random telegraph signal“). Abbildung<br />
3.2.2 zeigt ein am einzelnen 172 Yb + -Ion gemessenes „random telegraph“-Signal. Das<br />
Niveau |0 entspricht hier dem Grundzustand 2 S1/2, |1 dem 2 P1/2- und |2 dem 2 D5/2-<br />
Niveau. Die mittlere Länge der Hell- und Dunkelzeiten hängt von den vorliegenden<br />
Rabifrequenzen und den Zerfallsraten ab [COO85,NIE87].<br />
Da der starke und der schwache Übergang durch den Grundzustand gekoppelt sind,<br />
führt beim gleichzeitigen Einstrahlen beider Lichtfelder die Wechselwirkung auf dem<br />
Zählrate (1/5ms)<br />
100<br />
0<br />
0 1 2 3<br />
Zeit (s)<br />
Abb. 3.2.2: „Random telegraph“-Signal eines einzelnen 172 Yb + -Ions bei Ankopplung des<br />
E2-Übergangs 2 S1/2↔ 2 D5/2 an den Monitorübergang 2 S1/2↔ 2 P1/2