Volltext - Fachbereich Physik - Universität Hamburg
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1 Einleitung<br />
Optische Interferometrie gehört zu den bewährten Methoden der experimentellen<br />
<strong>Physik</strong>. Erste interferometrische Messungen wurden von Huygens Mitte des 17.<br />
Jahrhunderts und von Young im Jahre 1802 [YOU02] zur Klärung der physikalischen<br />
Natur des Lichtes durchgeführt. Sie zeigten die Wellennatur des Lichtes. Die klassische<br />
Theorie des Lichtes wurde 1864 in Form der Maxwellschen Gleichungen<br />
zusammengefaßt. Sie beschreiben die Ausbreitung elektromagnetischer Wellen,<br />
insbesondere Interferenz- und Beugungserscheinungen.<br />
Bei der Beschreibung der Wechselwirkung zwischen Licht und Atom erwies sich die<br />
Maxwellsche Theorie jedoch als nicht ausreichend. Erscheinungen wie die diskreten<br />
Linienspektren der chemischen Elemente oder die Hohlraumstrahlung machten deutlich,<br />
daß die Kenntnis über den Aufbau der Atome und die Natur des Lichtes unzureichend<br />
war. Im Jahre 1900 legte Planck mit dem Postulat von der Quantelung der Energie des<br />
harmonischen Oszillators [PLA00] den Grundstein der Quantentheorie, als deren Teil<br />
die Quantenoptik die quantisierte Wechselwirkung von elektromagnetischer Strahlung<br />
und Materie beschreibt.<br />
Auf Grundlage des Planckschen Postulats gelang es Einstein 1905, den Photoeffekt auf<br />
den Teilchencharakter des Lichtes zurückzuführen. Andererseits war durch Interferenz-<br />
und Beugungserscheinungen der Wellencharakter des Lichtes gesichert. Damit wurde<br />
erstmals ein zentrales Thema der Quantentheorie berührt, der Welle-Teilchen-<br />
Dualismus. Abhängig von der physikalischen Fragestellung verhält sich Licht als Welle<br />
oder Teilchen.<br />
Bohr berücksichtigte 1913 die Quantentheorie bei der Entwicklung seines Atommodells<br />
[BOH13], mit dem die diskreten Linienspektren der Elemente plausibel wurden. Er<br />
postulierte diskrete Energiezustände der Elektronen in der Atomhülle. Beim Übergang<br />
eines Elektrons von einem Zustand höherer Energie E2 zu einem Zustand niedrigerer<br />
Energie E1, einem Quantensprung, emittiert das Atom die freiwerdende Energie ∆E=E2-<br />
E1 in Form eines Lichtquants, dessen Frequenz ν mit dem energetischen Abstand der<br />
Elektronenzustände durch die Plancksche Konstante h verknüpft ist: ∆E=hν.