03.03.2013 Aufrufe

Aus dem Anatomischen Institut der Tierärztlichen Hochschule ...

Aus dem Anatomischen Institut der Tierärztlichen Hochschule ...

Aus dem Anatomischen Institut der Tierärztlichen Hochschule ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

13<br />

den Kolibris und den Ziegenmelkern als „Cypselomorphae“ zusammen, hielt aber an<br />

<strong>der</strong> Auffassung fest, dass die Segler taxonomisch den Schwalben nahe stünden.<br />

Auch SHUFELDT (1893, 1894, 1902) bezeichnete die Segler als „modifizierte<br />

Schwalben“. LOWE (1938) stellte anhand von 22 anatomischen Charakteristika <strong>der</strong><br />

Passeriformes Übereinstimmungen bei Seglern und Kolibris fest, weshalb er diese<br />

als jeweils eine Unterordnung <strong>der</strong> Passeriformes betrachtete. Auch VERHEYEN<br />

(1956) platzierte die Baumsegler und echten Segler als „Apodiformes“ – getrennt von<br />

den Kolibris – zwischen die Hopfe (Upupiformes) und die Nachtschwalbenartigen<br />

(Caprimulgiformes). COHN (1968) hob neben den biologischen Unterschieden auch<br />

detaillierte anatomisch-funktionelle Unterschiede <strong>der</strong> Flügel bei<strong>der</strong> Vogelfamilien<br />

Apodidae und Trochilidae hervor und kam zu <strong>dem</strong> Ergebnis, dass die Kolibris in eine<br />

eigene Ordnung, die Trochiliformes, gehören.<br />

Die vogelsystematische Forschung bedient sich seit Mitte des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts auch<br />

biochemischer und molekularbiologischer Untersuchungsmethoden.<br />

So ergaben 1960 von SIBLEY durchgeführte Elektrophorese-Untersuchungen mit<br />

Vogelei-Proteinen den Hinweis auf eine Monophylie <strong>der</strong> Segler und Kolibris (SIBLEY<br />

u. AHLQUIST 1990). Auch Versuche mittels DNA-DNA-Hybridisierung führten zu<br />

<strong>dem</strong> Ergebnis, dass die DNA von Seglern mehr mit <strong>der</strong> von Kolibris als mit <strong>der</strong> an<strong>der</strong>er<br />

Vogelgruppen übereinstimmt, und somit Segler und Kolibris als Schwestergruppen<br />

anzusehen sind (SIBLEY u. AHLQUIST 1990; BLEIWEISS et al. 1994;<br />

BLEIWEISS 2002). Ein Vergleich dieser Untersuchungsergebnisse mit molekularen<br />

Stammbäumen, die auf Sequenzanalysen des nuklearen Transkriptionsfaktors ZENK<br />

basieren (CHUBB 2004), sowie Analysen <strong>der</strong> nuklearen Gene c-myc und RAG-1<br />

(JOHANSSON et al. 2001) bestätigten u.a. eine Monophylie <strong>der</strong> Apodidae,<br />

Hemiprocnidae und Trochilidae.<br />

MAYR (2002) postulierte ein inzwischen durch weiterführende morphologische und<br />

molekulare Untersuchungen (MAYR et al. 2003; CRACRAFT et al. 2004; FAIN u.<br />

HOUDE 2004) bestätigtes Schwestergruppenverhältnis <strong>der</strong> Höhlenschwalme<br />

(Aegothelidae) und Apodiformes. Diese neue Erkenntnis gibt gegenwärtig unter

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!