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Abitur 1 - limba germana

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Ministerul Educaţiei, Cercetării şi Inovării<br />

Centrul Naţional pentru Curriculum şi Evaluare în Învăţământul Preuniversitar<br />

EXAMENUL DE BACALAUREAT – 2009<br />

Proba C<br />

Proba scrisă la LIMBA GERMANĂ MATERNĂ<br />

♦ Toate subiectele sunt obligatorii. Se acordă 10 puncte din oficiu.<br />

♦ Timpul efectiv de lucru este de 3 ore.<br />

♦ Alle Themen sind verbindlich.<br />

♦ Die Arbeitszeit beträgt 3 Stunden, nachdem die Themen ausgeteilt worden sind.<br />

♦ Von Amts wegen 10 Punkte.<br />

Varianta 84<br />

SUBIECTUL I 30 Punkte<br />

Lesen Sie den Text und bearbeiten Sie anschlieβend die Aufgaben.<br />

Der junge Baum – Erich Fried<br />

Er wollte dem Baum nicht wehtun, aber er wollte etwas mehr Tageslicht in seinem Zimmer<br />

haben, nicht nur dieses satte, aber schattige Grün. Zweige oder gar Äste abzusägen, das wäre<br />

grausam gewesen, besonders jetzt im Sommer. Mit solchen Amputationen musste man schon<br />

bis zum Spätherbst oder Winter warten, und dann vergaß man es gewöhnlich, denn dann waren<br />

die Blätter ab, und die kahlen Zweige und Äste nahmen ohnehin kein Licht weg. Endlich<br />

beschloss er, dem jungen Baum jeden Tag ein Blatt abzureißen. Das war nicht brutal, das<br />

würde dem Baum nicht wehtun. Das erste Mal gelang es, aber das war Anfängerglück. Beim<br />

zweiten Mal hatte er nur das halbe Blatt in der Hand, beim dritten nur einen Zipfel, und<br />

außerdem hatte er einen grünen Fleck am Ärmel. Das war ihm zuviel. Er wollte dem Baum<br />

gewiss nicht wehtun, aber zum Narren halten lassen wollte er sich auch nicht. Also beschloss<br />

er, erst einmal zu üben, ehe er sich auf das eine Blatt pro Tag beschränkte. Etwa nach dem<br />

fünfzehnten oder zwanzigsten Blatt hatte er die Handbewegung richtig heraus. Fest anfassen,<br />

aber nicht zu fest und vor allem nicht mit den Fingernägeln das Blatt zerschneiden, sonst<br />

machte man sich grün und hatte nur das abgezwackte Blattstück zwischen den Fingern. Also<br />

fest zupacken, dann mit einem plötzlichen Ruck abreißen und zugleich eine Vierteldrehung mit<br />

der Hand vollführen. Dann klappte es immer. Es war befriedigend, etwas so gut zu können,<br />

manchmal befriedigender als die Arbeit an dem Schreibtisch, der immer noch im grünlichen<br />

Schatten lag. Ein Blatt pro Tag war auch wirklich nicht genug. Wenn ihm die Arbeit langweilig<br />

wurde oder wenn die Mittagspause wieder auf sich warten ließ, stand er auf, ging zur Tür<br />

hinaus, riss ein Blatt ab, manchmal auch mehrere, um nicht aus der Übung zu kommen, und<br />

kehrte dann erfrischt an den Schreibtisch zurück. Der grüne Schatten lichtete sich. Jetzt ist<br />

schon der Strauch neben der Gartenpforte an der Reihe.<br />

1. Interpretieren Sie die Kurzgeschichte, indem Sie von der Aussage des Textes<br />

ausgehen. Was meint der Verfasser mit „Er wollte dem Baum nicht wehtun“? Setzen Sie<br />

den Anfangssatz mit dem Schluss des Textes in Verbindung. 15 Punkte<br />

2. Nehmen Sie Stellung zum Thema „Umweltschutz“, indem Sie einen Bezug zu Frieds<br />

Text herstellen. 15 Punkte<br />

Varianta 84 1

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