Product (Marktleistung) - managerTool
Product (Marktleistung) - managerTool
Product (Marktleistung) - managerTool
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Da die einzelnen Marken unabhängig voneinander sind, weil sie<br />
sich in verschiedenen Segmenten befinden, steht jede für sich.<br />
Umpositionierungen seitens des Marketings zum Beispiel sind<br />
einfach zu handhaben, weil sie nur den jeweiligen Artikel<br />
betreffen. Alle anderen Marken bleiben davon unberührt und es<br />
muss keine Koordination zwischen den Artikeln vorgenommen<br />
werden.<br />
Der Nachteil dieses Einzelmarkensystems sind die anfallenden<br />
Kosten. Jede Marke muss ihr eigenes Marketingkonzept<br />
bekommen. Es gibt also für jeden Markenartikel eine komplette<br />
Kampagne mit auf den Artikel abgestimmten Anzeigen, Spots<br />
usw.<br />
Ausserdem kann es vorkommen, dass sich der Markenname so<br />
sehr beim Verbraucher einprägt, dass er die gesamte<br />
Produktgattung prägt. Ein Papiertaschentuch ist ein Tempo (oder<br />
in den USA ein Kleenex), egal, ob es wirklich ein Taschentuch<br />
der Marke Tempo ist oder ein anderes. Die angedachte<br />
Markenpersönlichkeit, die das Produkt von der Konkurrenz<br />
eigentlich abheben sollte, weitet sich auf das Segment selbst<br />
aus und kann ihren Sinn und Zweck somit konterkarieren.<br />
Mehrmarke<br />
Das Prinzip heisst: Mehrere Eisen im Feuer!<br />
In einem Produktbereich sollten nach diesem Ansatz zwei oder<br />
mehr Marken vorhanden sein. Das hat gleich mehrere Vorteile:<br />
Zum einen kann man Kundschaft halten, die sich von einer<br />
Marke nicht angesprochen fühlen oder einfach andere<br />
Präferenzen haben. So verdient Coca Cola auch daran, wenn<br />
einem Konsumenten die Cola zu süss ist und er deshalb zur<br />
Fanta oder dem Mezzo-Mix greift, weil diese Marken auch aus<br />
dem Hause Coca Cola stammen. Zigaretten werden vom Käufer<br />
ganz besonders mit dem zur Marke aufgebauten Image<br />
verknüpft. Und da es unklug wäre, auf den globalen "Cowboy –<br />
Konformismus" zu hoffen, hat Phillip Morris neben der Marke<br />
Marlboro eben auch weitere etabliert, die völlig andere<br />
Bedürfnisse der (Verb)Raucher befriedigen. Markenwechsler<br />
können auf diese Weise im eigenen Hause gehalten werden.<br />
Nicht nur das Image sondern auch andere Entscheidungskriterien,<br />
wie etwa der Preis eines Produktes, kann durch eine<br />
zusätzliche Marke abgedeckt werden. Wem Image egal ist –<br />
Hauptsache der Preis stimmt – wird ebenfalls bedient. Die Marke<br />
WEST ist bei den Zigarettenmarken aus dem Hause Reemtsma<br />
diejenige für preisorientierte Raucher. Ein weiterer Vorteil ist die<br />
Verdrängung potentieller Konkurrenz aus den Regalen der<br />
Anbieter. Mehrere eigene, etablierte Marken sichern den Platz<br />
im Kaufhaus, bevor eine Konkurrenzmarke dies tut.<br />
Ein Nachteil dieser Strategie könnte sein, dass der Aufwand,<br />
eine neue Marke zu kreieren, nicht mehr in Relation zum Gewinn<br />
stehen könnte. Der Bedarf an Waschmittel etwa wird durch eine<br />
neue Marke nicht steigen – er wird sich bestenfalls umverteilen.<br />
6 <strong>managerTool</strong>.ch