Leitlinie zu Medizinphysikalischen Aspekten - Strahlentherapie ...
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DGMP-<strong>Leitlinie</strong> <strong>zu</strong> <strong>Medizinphysikalischen</strong> <strong>Aspekten</strong> der intravaskulären Brachytherapie<br />
pie in den Bestrahlungsräumen der <strong>Strahlentherapie</strong> sind die apparativen und methodischen<br />
Vorausset<strong>zu</strong>ngen <strong>zu</strong>r Durchführung interventioneller Behandlungen <strong>zu</strong> erfüllen.<br />
(b) Manuelles Afterloading mittels umschlossener HDR-Gammastrahler (>100 keV)<br />
Für den baulichen und gerätebezogenen Strahlenschutz sind die besonderen Regelungen der<br />
Normenreihe DIN 6853 an<strong>zu</strong>wenden. Insbesondere sind Haut und Hände <strong>zu</strong> schützen.<br />
(c) Automatisches oder manuelles Afterloading mit Niederenergie-Photonenstrahlern<br />
Die im Katheterlabor vorhandenen Vorrichtungen <strong>zu</strong>m Strahlenschutz vor diagnostischer<br />
Röntgenstrahlung reichen <strong>zu</strong>m Schutz des Körpers aus. Haut und Hände sind <strong>zu</strong>sätzlich <strong>zu</strong><br />
schützen. Die Empfehlungen (d) gelten sinngemäß. Bei der Ermittlung der Exposition müssen<br />
die Dosiswerte durch die Röntgenuntersuchung mit berücksichtigt werden.<br />
Bei Miniatur-Röntgenstrahlern <strong>zu</strong>r IVB müssen die speziellen IEC/DIN/ISO-Anforderungen<br />
<strong>zu</strong>r elektrischen Sicherheit erfüllt sein; es werden Anodenspannungen von 20 bis 35 kV und<br />
hohe Anodenströme innerhalb des Katheters benötigt, um Röntgenstrahlung hinreichend hoher<br />
Energie und Dosisleistung <strong>zu</strong> erzeugen.<br />
(d) Automatisches oder manuelles Afterloading mittels umschlossenener Betastrahler<br />
Die Vermeidung unnötiger Strahlenexpositionen sollte sichergestellt sein, § 6 StrlSchV. Eine<br />
Dosisreduzierung auch unterhalb der in der StrlSchV festgelegten Grenzwerte muss angestrebt<br />
werden. Daher sollten die Hersteller von β-Strahlungs-Afterloadinggeräten durch entsprechende<br />
Konstruktion von Gerät und Strahlerführung sicherstellen, dass eine direkte β-<br />
Strahlungsexposition des Personals während der Nut<strong>zu</strong>ng der Geräte ausgeschlossen ist.<br />
Während keiner Phase der Therapie dürfen Dosisleistungswerte auftreten, die <strong>zu</strong> einer Überschreitung<br />
der gesetzlichen Grenzwerte für die Personendosis führen können.<br />
Falls - in einer Übergangszeit (s. 9.) - diese Anforderungen nicht sicher erfüllt werden, sind<br />
unter Berücksichtigung der möglichen Strahlenexposition besondere Einzelfall-Lösungen<br />
(Strahlenschutzplan, Notfall-Hilfeleistungsplan) aus<strong>zu</strong>arbeiten und bei den regelmäßigen<br />
Unterweisungen <strong>zu</strong> proben. Die Strahlenschutzbereiche sind eindeutig fest<strong>zu</strong>legen.<br />
(e) Manuelle Applikation von Betastrahlern<br />
Bei der manuellen Applikation von Brachytherapiestrahlern ist die Handhabung im Katheterlabor,<br />
die Positionierung im Zielvolumen und die Bestimmung und Einhaltung der Bestrahlungszeit<br />
problematisch. Die Empfehlungen für β-Afterloader (Abschnitt d) sind ein<strong>zu</strong>halten. Die<br />
kontaminationsfreie Entsorgung radioaktiver Abfälle sollte gewährleistet sein. Für einen Notfall,<br />
z.B. Beschädigung eines Ballonstrahlers, ist ein Notfallplan <strong>zu</strong> erstellen, der bei den regelmäßigen,<br />
halbjährlichen Unterweisungen <strong>zu</strong> proben ist.<br />
(f) Brachytherapie mit offenen Radionukliden<br />
Bei der Anwendung von Ballonkathetern als Volumenstrahlern, die mit radioaktivem Material<br />
gefüllt werden, gelten die Auflagen <strong>zu</strong>m Strahlenschutz in der Nuklearmedizin (s. z.B.<br />
DIN 6844-2). Aktivitätskontrollen sind vor und nach der Behandlung erforderlich, um Undichtigkeiten<br />
des Ballonkatheters sofort <strong>zu</strong> erkennen. Zur Aktivitätskontrolle sind für das Radionuklid<br />
kalibrierte Aktivimeter <strong>zu</strong> verwenden. Kontaminationskontrollen sind obligat.<br />
Darüber hinaus sind die Empfehlungen für β-Afterloader (Abschnitt d und e) ein<strong>zu</strong>halten.<br />
Für die Herstellung, Handhabung und Applikation konzentrierter Radiopharmaka <strong>zu</strong>r IVB<br />
sind <strong>zu</strong>sätzliche Einrichtungen für das Personal <strong>zu</strong>r Reduzierung der Strahlenbelastung der<br />
Hände vor<strong>zu</strong>sehen. Die sichere Entsorgung radioaktiver Abfälle sollte gewährleistet sein.<br />
Für einen Notfall, z.B. im Fall einer Ballonruptur im Patienten, ist ein Notfallplan <strong>zu</strong> erstellen,<br />
der bei den regelmäßigen, halbjährlichen Unterweisungen <strong>zu</strong> proben ist.<br />
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