Leitlinie zu Medizinphysikalischen Aspekten - Strahlentherapie ...
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DGMP-<strong>Leitlinie</strong> <strong>zu</strong> <strong>Medizinphysikalischen</strong> <strong>Aspekten</strong> der intravaskulären Brachytherapie<br />
• Der Medizinphysiker ist <strong>zu</strong>ständig für die radioaktiven Strahler. Das beinhaltet:<br />
- die Prüfung der Vollständigkeit, die Buchführung und Mitteilung (§70 StrlSchV),<br />
- die Lagerung, die Abgabe radioaktiver Stoffe, Veranlassung der Entsorgung,<br />
- die Aufbewahrung der Unterlagen (30 Jahre, gemäß Richtl StrlSch i d Med).<br />
• Der phys.-techn. Teil des Strahlenschutzes der intravaskulären Brachytherapie im interventionellen<br />
Katheterlabor gehört <strong>zu</strong> seinem Verantwortungsbereich, insbesondere:<br />
- die Erstellung von Strahlenschutzanweisungen und Hilfeleistungsmaßnahmen,<br />
- Strahlenschutz-Unterweisungen und methodische Einweisungen des beteiligten Personals<br />
vor Einführung der Therapie und bei Personalwechsel, sie sind regelmäßig <strong>zu</strong> wiederholen,<br />
- die Durchführung der physikalischen Strahlenschutzkontrolle (Personendosimetrie).<br />
• Bei der Analyse klinischer Ergebnisse sollte der Medizinphysiker mit einbezogen werden.<br />
Zur Vermeidung von Fehlern wird eine möglichst enge Mitarbeit des Medizinphysikers in der<br />
Vorbereitung, Planung und Durchführung der intravaskulären Brachytherapie empfohlen.<br />
4. Vorausset<strong>zu</strong>ngen <strong>zu</strong>r Durchführung<br />
Im folgenden werden der erforderliche Raumbedarf, die notwendige Personalausstattung und<br />
die apparative Ausrüstung <strong>zu</strong>sammengestellt und erläutert.<br />
Die Empfehlungen <strong>zu</strong>r apparativen Ausrüstung sind wichtige Zielvorstellungen. Bei einer - während<br />
einer Übergangszeit (s. 9.) - begründeten Abweichung von diesen Anforderungen muss<br />
erhöhte Sorgfalt bei Sicherheit und Strahlenschutz aufgebracht werden.<br />
4.1 Intravaskuläre Brachytherapie peripherer Gefäße<br />
4.1.1 Raumbedarf<br />
Bei der Anwendung des 192 Ir-HDR Afterloading (a) <strong>zu</strong>r intravaskulären Brachytherapie peripherer<br />
Gefäße ist der Raumbedarf ähnlich dem der „konventionellen“ Afterloading-Brachytherapie.<br />
Die Qualitätssicherungsmaßnahmen erfolgen in der Regel im Behandlungsraum. Zur Aufbewahrung<br />
der notwendigen Messmittel und <strong>zu</strong>r Archivierung der Dokumente ist <strong>zu</strong>sätzlicher Raum <strong>zu</strong><br />
reservieren (s. 12.1).<br />
4.1.2 Apparative Ausrüstung<br />
Benötigt werden ein ferngesteuertes Afterloadinggerät, eine spezielle Röntgeneinrichtung <strong>zu</strong>r<br />
Verifizierung der Bestrahlungskatheterposition, ein Bestrahlungsplanungssystem und ein Protokolliersystem.<br />
Das Planungssystem muss u.a. die Richtlinien der AAPM TG 43 berücksichtigen,<br />
um die Dosisverteilung im Nahbereich möglichst genau berechnen <strong>zu</strong> können.<br />
Zur exakten Erfassung der Bestrahlungslänge sowie <strong>zu</strong>r Verifizierung der Katheterposition nach<br />
Transport des Patienten vom Angiographielabor in die Brachytherapieabteilung sind u.a. geeignete<br />
Strahlerattrappen sowie radio-opake Messlineale <strong>zu</strong> verwenden.<br />
Für die Qualitätssicherungsmaßnahmen sind geeignete Dosimetriesysteme und Phantome bereit<strong>zu</strong>stellen.<br />
Die Messung der Wasser-Energiedosis(leistung) in Wasser im Nahbereich der Strahler<br />
und die Bestimmung der Kenndosisleistung sollten - sobald diese verfügbar sind - mittels Therapiedosimeter<br />
erfolgen, die gegen ein auf ein nationales oder internationales Normal rückführbar<br />
kalibriertes Dosimeter kalibriert wurden. Zusätzlich werden die bekannten Verfahren und Vorrichtungen<br />
<strong>zu</strong>r Qualitätskontrolle der Afterloading-Gammastrahler benötigt.<br />
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