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Die Wirtschaft Nr. 48 vom 3. Dezember 2010

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TOURISMUS<br />

Vorarlberger Tourismusbetriebe<br />

investieren 188 Millionen Euro<br />

Eine von der Sparte Tourismus in der <strong>Wirtschaft</strong>skammer Vorarlberg erstmals durchgeführte Erhebung<br />

der Investitionen von Tourismusbetrieben in den Jahren 2009/10 bestätigte die dem Tourismus<br />

zugeordnete volkswirtschaftliche und beschäftigungspolitische Bedeutung für unser Land.<br />

Hubert Salzgeber und Mag.Christian Schützinger präsentierten die Umfrage im Rahmen einer Pressekonferenz im Hotel Garni Sonne, die in Zimmer und Dachterrasse investiert haben.<br />

<strong>Die</strong> Umfrage brachte überraschend<br />

hohe Investitionssummen.<br />

Im vergangenen<br />

Jahr haben Tourismusbetriebe ohne<br />

die Seilbahnen 108 Millionen und<br />

heuer 80 Millionen Euro investiert. In<br />

Summe waren es 135 Betriebe mit Investitionen<br />

zwischen <strong>3.</strong>000 und 37<br />

Millionen Euro.<br />

Mehr als die Hälfte der Investitionen<br />

im heurigen Jahr flossen dabei in<br />

Gästezimmer und Betten (37,5 %)<br />

sowie in Wellness-Einrichtungen<br />

(14,1 %). Aufgeschlüsselt nach Destinationen<br />

wurdeinden beiden Jahren<br />

2009/10 am meisten in der Region<br />

Bodensee Rheintal (45,3 Mio. Euro)<br />

<strong>Die</strong> Wertschöpfung bleibt im Land<br />

8 DIE WIRTSCHAFT Freitag, <strong>3.</strong><strong>Dezember</strong> <strong>2010</strong><br />

investiert, gefolgt <strong>vom</strong> Kleinwalsertal<br />

(39,7 Mio. Euro) und der Alpenregion<br />

Bludenz (39,4 Mio. Euro). <strong>Die</strong><br />

größte Einzelinvestition tätigte der Ferienpark<br />

Brandertal, Bürserberg mit<br />

einer Gesamtinvestitionssumme von<br />

37 Millionen Euro im Jahr 2009.<br />

„Der Tourismus hat sich damit als<br />

verlässlicher Motor für die Vorarlberger<br />

<strong>Wirtschaft</strong> auch in konjunkturell<br />

angespannten Zeiten erwiesen. Das<br />

zeigen diese beeindruckenden Zahlen<br />

deutlich“, so Hubert Salzgeber,<br />

Geschäftsführer der Sparte Tourismus<br />

und Freizeitwirtschaft.<br />

Gleichzeitig verzeichnet die Branche<br />

seit Jahren in jeder Saison einen<br />

<strong>Die</strong> Ausgaben der Urlaubs-und Geschäftsreisenden belaufen sichinVorarlbergjährlich<br />

auf rund 1,5Mrd.Euro. 55 Prozent davon nehmen die Gastronomieund Hotellerie ein,<br />

die restlichen 45 Prozent fließen direkt in Handelsbetriebe, öffentliche und private Verkehrsmittel,<br />

Seilbahnen,verschiedene <strong>Die</strong>nstleistungsbetriebe und in Kultur-Eintritte.<br />

Ausden Einnahmen der Gastronomie und Hotellerie kommt ein erheblicher Teil durch<br />

Einkäufe von Lebensmitteln und Getränken ebenfallswieder Handels-, Gewerbe-und Industriebetrieben<br />

sowie der Landwirtschaft zu gute. Der Wareneinsatz liegt je nachBetriebsart,<br />

Standortund Preisniveau zwischen 14 und 25 Prozent der Betriebserlöse.<br />

Darüberhinaus haben Tourismusbetriebe, wie die Erhebung zeigt,einen sehrhohen<br />

Investitionsbedarfund Erhaltungsaufwand,wovon ebenfallsviele Unternehmen des<br />

Landesprofitieren.<br />

Der Anteil desTourismus an der Wertschöpfungliegt in Vorarlberg bei 7,5Prozent (mit<br />

<strong>Die</strong>nst- und Geschäftsreisen). Mit den Gastronomie-und Freizeitumsätzen der einheimischen<br />

Bevölkerung steigt die Wertschöpfungauf 9,2 Prozent.<br />

neuen Beschäftigtenrekord und hat<br />

damit einen wichtigen stabilisierenden<br />

Einfluss auf den Vorarlberger Arbeitsmarkt.<br />

Von2008 auf 2009 ist die<br />

Zahl der Beschäftigten in der Vorarlberger<br />

<strong>Wirtschaft</strong> ohne den Tourismus<br />

um 2Prozent gesunken, im Tourismus<br />

hingegen um 3,3 Prozent gestiegen.<br />

Im Tourismus sind gut 11<br />

Prozent der unselbstständig Erwerbstätigen<br />

beschäftigt.<br />

Schlüsselressource Mitarbeiter<br />

Salzgeber: „<strong>Die</strong> Mitarbeiter übernehmen<br />

die Schlüsselrolle, sie sind<br />

der entscheidende Wettbewerbsfaktor<br />

in unserer Branche. <strong>Die</strong> Tourismusbetriebe<br />

bieten Jobs mit Standortgarantie<br />

und damit Sicherheit.Denn<br />

im Gegensatz zu anderen Branchen<br />

lagern wir keine Jobs aus, was uns zu<br />

verlässlichen Partnern für unsere Mitarbeiter,<br />

aber auch für alle <strong>Wirtschaft</strong>streibenden<br />

in den Regionen<br />

macht.“ Handwerk und Gewerbe profitieren<br />

gleichermaßen von der Arbeit<br />

des Tourismus, wie auch Handel und<br />

Landwirtschaft. 89 Prozent der Vorleistungen,<br />

beispielsweisevon Handwerkern,<br />

und Zulieferungen stammen<br />

aus dem Inland, gut die Hälfte<br />

sogar aus dem direkten Umfeld, also<br />

aus der Region rund um den entsprechenden<br />

Tourismusbetrieb. Jeder<br />

fünfte Arbeitsplatz in Vorarlberg ist<br />

Aktuelle T-MONAStudie<br />

Wieaus der T-MONAStudieersichtlich<br />

wird, ist die Gästezufriedenheit in Vorarlberg<br />

auf einem sehr hohen Niveau.Bei<br />

der Frage ob die Gästeinden nächsten<br />

2bis 3Jahren wiederkommen würden,<br />

gibt es sogareinen Spitzenwertvon 1,45<br />

beieiner Skala von 1bis 6. „<strong>Die</strong>ser hohe<br />

Wert bei der Gästezufriedenheit und<br />

dem Preis-Leistungs-Verhältnis ist gleichzeitig<br />

Auftrag,indie Qualität der Beherbergungsbetriebe<br />

und in die Modernität<br />

und den Komfortder Liftanlagen und<br />

Seilbahnen zu investieren.<strong>Die</strong>se Anpassungen<br />

werden von unseren qualitätsorientierten<br />

Wintergästen erwartetund als<br />

sehr passend eingestuft“,soSchützinger.<br />

direkt oder indirekt <strong>vom</strong> Tourismus<br />

abhängig, in kleineren Talschaften<br />

sogar jeder zweite.<br />

Touristische Reiseverkehrseinnahmen:<br />

6,2 Mrd. Überschuss<br />

Laut Österreichischer Nationalbank<br />

wurde 2009 der negative Saldo<br />

aus Importen und Exporten bei<br />

Waren und Gütern in der Höhe von<br />

2,1 Mrd. Euro erneut durch den Einnahmenüberschuss<br />

im reiseverkehr<br />

in der Höhe von 6,2 Mrd. Euro ausgeglichen.<br />

Der Tourismus war damit<br />

auch eine wichtige Stütze der heimischen<br />

Außenwirtschaft.

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