TOURISMUS Vorarlberger Tourismusbetriebe investieren 188 Millionen Euro Eine von der Sparte Tourismus in der <strong>Wirtschaft</strong>skammer Vorarlberg erstmals durchgeführte Erhebung der Investitionen von Tourismusbetrieben in den Jahren 2009/10 bestätigte die dem Tourismus zugeordnete volkswirtschaftliche und beschäftigungspolitische Bedeutung für unser Land. Hubert Salzgeber und Mag.Christian Schützinger präsentierten die Umfrage im Rahmen einer Pressekonferenz im Hotel Garni Sonne, die in Zimmer und Dachterrasse investiert haben. <strong>Die</strong> Umfrage brachte überraschend hohe Investitionssummen. Im vergangenen Jahr haben Tourismusbetriebe ohne die Seilbahnen 108 Millionen und heuer 80 Millionen Euro investiert. In Summe waren es 135 Betriebe mit Investitionen zwischen <strong>3.</strong>000 und 37 Millionen Euro. Mehr als die Hälfte der Investitionen im heurigen Jahr flossen dabei in Gästezimmer und Betten (37,5 %) sowie in Wellness-Einrichtungen (14,1 %). Aufgeschlüsselt nach Destinationen wurdeinden beiden Jahren 2009/10 am meisten in der Region Bodensee Rheintal (45,3 Mio. Euro) <strong>Die</strong> Wertschöpfung bleibt im Land 8 DIE WIRTSCHAFT Freitag, <strong>3.</strong><strong>Dezember</strong> <strong>2010</strong> investiert, gefolgt <strong>vom</strong> Kleinwalsertal (39,7 Mio. Euro) und der Alpenregion Bludenz (39,4 Mio. Euro). <strong>Die</strong> größte Einzelinvestition tätigte der Ferienpark Brandertal, Bürserberg mit einer Gesamtinvestitionssumme von 37 Millionen Euro im Jahr 2009. „Der Tourismus hat sich damit als verlässlicher Motor für die Vorarlberger <strong>Wirtschaft</strong> auch in konjunkturell angespannten Zeiten erwiesen. Das zeigen diese beeindruckenden Zahlen deutlich“, so Hubert Salzgeber, Geschäftsführer der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft. Gleichzeitig verzeichnet die Branche seit Jahren in jeder Saison einen <strong>Die</strong> Ausgaben der Urlaubs-und Geschäftsreisenden belaufen sichinVorarlbergjährlich auf rund 1,5Mrd.Euro. 55 Prozent davon nehmen die Gastronomieund Hotellerie ein, die restlichen 45 Prozent fließen direkt in Handelsbetriebe, öffentliche und private Verkehrsmittel, Seilbahnen,verschiedene <strong>Die</strong>nstleistungsbetriebe und in Kultur-Eintritte. Ausden Einnahmen der Gastronomie und Hotellerie kommt ein erheblicher Teil durch Einkäufe von Lebensmitteln und Getränken ebenfallswieder Handels-, Gewerbe-und Industriebetrieben sowie der Landwirtschaft zu gute. Der Wareneinsatz liegt je nachBetriebsart, Standortund Preisniveau zwischen 14 und 25 Prozent der Betriebserlöse. Darüberhinaus haben Tourismusbetriebe, wie die Erhebung zeigt,einen sehrhohen Investitionsbedarfund Erhaltungsaufwand,wovon ebenfallsviele Unternehmen des Landesprofitieren. Der Anteil desTourismus an der Wertschöpfungliegt in Vorarlberg bei 7,5Prozent (mit <strong>Die</strong>nst- und Geschäftsreisen). Mit den Gastronomie-und Freizeitumsätzen der einheimischen Bevölkerung steigt die Wertschöpfungauf 9,2 Prozent. neuen Beschäftigtenrekord und hat damit einen wichtigen stabilisierenden Einfluss auf den Vorarlberger Arbeitsmarkt. Von2008 auf 2009 ist die Zahl der Beschäftigten in der Vorarlberger <strong>Wirtschaft</strong> ohne den Tourismus um 2Prozent gesunken, im Tourismus hingegen um 3,3 Prozent gestiegen. Im Tourismus sind gut 11 Prozent der unselbstständig Erwerbstätigen beschäftigt. Schlüsselressource Mitarbeiter Salzgeber: „<strong>Die</strong> Mitarbeiter übernehmen die Schlüsselrolle, sie sind der entscheidende Wettbewerbsfaktor in unserer Branche. <strong>Die</strong> Tourismusbetriebe bieten Jobs mit Standortgarantie und damit Sicherheit.Denn im Gegensatz zu anderen Branchen lagern wir keine Jobs aus, was uns zu verlässlichen Partnern für unsere Mitarbeiter, aber auch für alle <strong>Wirtschaft</strong>streibenden in den Regionen macht.“ Handwerk und Gewerbe profitieren gleichermaßen von der Arbeit des Tourismus, wie auch Handel und Landwirtschaft. 89 Prozent der Vorleistungen, beispielsweisevon Handwerkern, und Zulieferungen stammen aus dem Inland, gut die Hälfte sogar aus dem direkten Umfeld, also aus der Region rund um den entsprechenden Tourismusbetrieb. Jeder fünfte Arbeitsplatz in Vorarlberg ist Aktuelle T-MONAStudie Wieaus der T-MONAStudieersichtlich wird, ist die Gästezufriedenheit in Vorarlberg auf einem sehr hohen Niveau.Bei der Frage ob die Gästeinden nächsten 2bis 3Jahren wiederkommen würden, gibt es sogareinen Spitzenwertvon 1,45 beieiner Skala von 1bis 6. „<strong>Die</strong>ser hohe Wert bei der Gästezufriedenheit und dem Preis-Leistungs-Verhältnis ist gleichzeitig Auftrag,indie Qualität der Beherbergungsbetriebe und in die Modernität und den Komfortder Liftanlagen und Seilbahnen zu investieren.<strong>Die</strong>se Anpassungen werden von unseren qualitätsorientierten Wintergästen erwartetund als sehr passend eingestuft“,soSchützinger. direkt oder indirekt <strong>vom</strong> Tourismus abhängig, in kleineren Talschaften sogar jeder zweite. Touristische Reiseverkehrseinnahmen: 6,2 Mrd. Überschuss Laut Österreichischer Nationalbank wurde 2009 der negative Saldo aus Importen und Exporten bei Waren und Gütern in der Höhe von 2,1 Mrd. Euro erneut durch den Einnahmenüberschuss im reiseverkehr in der Höhe von 6,2 Mrd. Euro ausgeglichen. Der Tourismus war damit auch eine wichtige Stütze der heimischen Außenwirtschaft.
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