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M 022 Sicher arbeiten in der Fleischvorbereitung - Medienangebot ...

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BGHW-Kompakt 22<br />

<strong>Sicher</strong> <strong>arbeiten</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Fleischvorbereitung</strong><br />

und an <strong>der</strong> Bedientheke


<strong>Sicher</strong> <strong>arbeiten</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Fleischvorbereitung</strong><br />

und an <strong>der</strong> Bedienheke


Inhalt<br />

Unfallgeschehen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Fleischabteilung .......................................................................................................... 5<br />

Grundsätzliches zur Masch<strong>in</strong>enbeschaffung .................................................................................................. 5<br />

Aufstellung von Masch<strong>in</strong>en ................................................................................................................................. 5<br />

<strong>Sicher</strong>e Handhabung von Masch<strong>in</strong>en ................................................................................................................ 6<br />

Lärm......................................................................................................................................................................... 6<br />

Elektrischer Strom ................................................................................................................................................. 7<br />

Messer, Beile und sonstige Werkzeuge .............................................................................................................. 7<br />

Messerauswahl ................................................................................................................................................................7<br />

Wetz- und Abziehstähle ................................................................................................................................................8<br />

Messer- und Beilablagen ..............................................................................................................................................8<br />

Persönliche Schutzausrüstung (PSA) .................................................................................................................. 9<br />

Haken ..................................................................................................................................................................................9<br />

Schnittschutz: ................................................................................................................................................................ 10<br />

Stechschutzhandschuhe und Stechschutzbekleidung ................................................................................... 10<br />

Stechschutzhandschuhe ........................................................................................................................................... 10<br />

Stechschutzschürzen .................................................................................................................................................. 12<br />

Pflege <strong>der</strong> Stechschutz-PSA ...................................................................................................................................... 13<br />

Gehörschützer siehe Abschnitt Lärm .............................................................................................................. 14<br />

Schutz gegen heißes Wasser, Säuren und Laugen <strong>in</strong> Re<strong>in</strong>igungsmitteln ................................................. 14<br />

Augenschutz .................................................................................................................................................................. 14<br />

Jugendliche/Praktikanten: Schutzalterbestimmung ....................................................................................14<br />

Unterweisung/Betriebsanweisung ..................................................................................................................14<br />

Prüfung .................................................................................................................................................................15<br />

Prüfung ............................................................................................................................................................................ 15<br />

Schriften/Informationsmaterial .......................................................................................................................15<br />

Anhang: Informationen zu ausgewählten Fleischereimaschien .................................................................17<br />

Aufschnittschneidemasch<strong>in</strong>e .................................................................................................................................. 18<br />

Steaker (Mürbeschnei<strong>der</strong>) ......................................................................................................................................... 21<br />

Knochenbandsäge ....................................................................................................................................................... 23<br />

Fleischwolf ...................................................................................................................................................................... 27<br />

Kutter ................................................................................................................................................................................ 30<br />

Kotelettschneidemasch<strong>in</strong>e ....................................................................................................................................... 32<br />

Kolbenwurstfüllmasch<strong>in</strong>e ......................................................................................................................................... 34


Unfallgeschehen<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Fleischabteilung<br />

Die meisten Unfälle <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Fleischvorbereitung</strong><br />

und im Verkauf ereignen sich beim<br />

Umgang mit Messern. Bei den Unfällen mit<br />

Masch<strong>in</strong>en steht die Aufschnittschneidemasch<strong>in</strong>e<br />

an erster Stelle. Nicht so häufig<br />

aber dafür mit auffallend schwerwiegenden<br />

Verletzungen gehen Unfälle an <strong>der</strong><br />

Knochenbandsäge e<strong>in</strong>her.<br />

Als Unfallursache spielen e<strong>in</strong>e falsche Arbeitsweise<br />

und Unachtsamkeit e<strong>in</strong>e große<br />

Rolle:<br />

• Die Beschäftigten benutzen die vorhandenen<br />

<strong>Sicher</strong>heitse<strong>in</strong>richtungen an den<br />

Masch<strong>in</strong>en nicht: An <strong>der</strong> Aufschnittschneidemasch<strong>in</strong>e<br />

wird <strong>der</strong> Restehalter<br />

nicht benutzt, an <strong>der</strong> Knochenbandsäge<br />

wird ohne Materialdrücker gearbeitet.<br />

• Die Re<strong>in</strong>igung erfolgt bei laufen<strong>der</strong> Masch<strong>in</strong>e.<br />

• Die Beschäftigten rutschen beim Aufschneiden<br />

<strong>der</strong> Wurst ab.<br />

• Nicht sicher abgelegte Messer fallen zu<br />

Boden und verletzen Beschäftigte an den<br />

Füßen.<br />

• Die Beschäftigten greifen an <strong>der</strong> Bedientheke<br />

o<strong>der</strong> am Zubereitungstisch<br />

versehentlich <strong>in</strong> dort abgelegte Messer.<br />

Dieses Merkblatt erläutert deshalb sichere<br />

Verhaltens- und Arbeitsweisen im Umgang<br />

mit Messern und den gebräuchlichsten<br />

Fleischereimasch<strong>in</strong>en im Lebensmittel-E<strong>in</strong>zelhandel.<br />

Grundsätzliches zur<br />

Masch<strong>in</strong>enbeschaffung<br />

Neue Masch<strong>in</strong>en müssen mit e<strong>in</strong>em CE-Zeichen<br />

versehen se<strong>in</strong> und <strong>der</strong> Hersteller/Lieferant<br />

muss e<strong>in</strong>e „Konformitätserklärung“<br />

mitliefern. Damit besche<strong>in</strong>igt er, dass se<strong>in</strong>e<br />

<strong>Sicher</strong> <strong>arbeiten</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Fleischvorbereitung</strong> und an <strong>der</strong> Bedientheke<br />

Masch<strong>in</strong>en den europäischen Richtl<strong>in</strong>ien<br />

entsprechen.<br />

Ist die Fleischereimasch<strong>in</strong>e zusätzlich mit<br />

e<strong>in</strong>em GS-Zeichen (Geprüfte <strong>Sicher</strong>heit)<br />

ausgestattet, wurde sie von e<strong>in</strong>er unabhängigen<br />

Kontrollstelle geprüft. Es kann davon<br />

ausgegangen werden, dass die Fleischereimasch<strong>in</strong>e<br />

den e<strong>in</strong>schlägigen <strong>Sicher</strong>heitsbestimmungen<br />

entspricht.<br />

Zum Lieferumfang von Fleischereimasch<strong>in</strong>en<br />

gehört auch e<strong>in</strong>e Bedienungsanleitung<br />

des Herstellers. Diese muss griffbereit aufbewahrt<br />

werden. Anhand <strong>der</strong> Angaben <strong>der</strong><br />

Bedienungsanleitung hat <strong>der</strong> Betreiber Instandhaltungsmaßnahmen<br />

(Wartung, Instandsetzung)<br />

und Re<strong>in</strong>igungsmaßnahmen<br />

zu planen und durchzuführen o<strong>der</strong> durchführen<br />

zu lassen. Sie dient auch als Grundlage für<br />

die Erstellung von Betriebsanweisungen.<br />

Aufstellung von Masch<strong>in</strong>en<br />

Alle e<strong>in</strong>gesetzten Arbeitsmittel müssen so<br />

aufgestellt se<strong>in</strong>, dass:<br />

• die Standsicherheit <strong>der</strong> Masch<strong>in</strong>e gewährleistet<br />

ist,<br />

• den Beschäftigten ausreichend Bedienraum<br />

zur Verfügung steht,<br />

• e<strong>in</strong>e Re<strong>in</strong>igung gefahrlos möglich ist,<br />

• durch die Verlegung beziehungsweise<br />

Führung von Anschlussleitungen ke<strong>in</strong>e<br />

Stolperstellen entstehen,<br />

• Verkehrswege und Arbeitsbereiche nicht<br />

e<strong>in</strong>geengt werden,<br />

5


<strong>Sicher</strong> <strong>arbeiten</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Fleischvorbereitung</strong> und an <strong>der</strong> Bedientheke<br />

• ke<strong>in</strong>e Gefährdung durch an den Masch<strong>in</strong>en<br />

vorbeiführende Verkehrswege (sich<br />

öffnende Türen, E<strong>in</strong>engungen etc.) entstehen,<br />

• die Bedienung unter möglichst ergonomischen<br />

Bed<strong>in</strong>gungen erfolgen kann,<br />

zum Beispiel durch e<strong>in</strong>e Tischhöhe, die<br />

e<strong>in</strong> optimales Arbeiten ermöglicht.<br />

<strong>Sicher</strong>e Handhabung von Masch<strong>in</strong>en<br />

Informationen zu Gefahren, Schutze<strong>in</strong>richtungen<br />

und <strong>der</strong> sicheren Handhabung ausgewählter<br />

Fleischereimasch<strong>in</strong>en f<strong>in</strong>den Sie<br />

im Anhang zu diesem Merkblatt.<br />

Lärm<br />

Lärmschwerhörigkeit ist e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> häufigsten<br />

Berufskrankheiten. Lärmbed<strong>in</strong>gte Gehörschäden<br />

können nicht geheilt werden.<br />

Deshalb gilt: Vermeiden Sie Lärm, wo immer<br />

die Möglichkeit besteht.<br />

Im <strong>Fleischvorbereitung</strong>sraum s<strong>in</strong>d <strong>der</strong> Kutter<br />

und die Bandsäge die lautesten Masch<strong>in</strong>en.<br />

Ob die Lärme<strong>in</strong>wirkung gesundheitsschädlich<br />

ist o<strong>der</strong> nicht, hängt sowohl von <strong>der</strong><br />

Dauer als auch von Stärke <strong>der</strong> Lärme<strong>in</strong>wirkung<br />

ab. Bereits bei e<strong>in</strong>em Tageslärmexpositionspegel<br />

von 80 dB(A) s<strong>in</strong>d Gehörschäden<br />

bei langjähriger Belastung nicht auszuschließen.<br />

Daher soll <strong>der</strong> Tageslärmexpositionspegel<br />

möglichst ger<strong>in</strong>g gehalten werden.<br />

Unabhängig von <strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong> Lärmexposition<br />

besteht die For<strong>der</strong>ung, die Lärmbelastung<br />

an Arbeitsplätzen zu vermeiden o<strong>der</strong> soweit<br />

wie möglich zu verr<strong>in</strong>gern (M<strong>in</strong>imierungsgebot).<br />

Hierbei sollen zuerst technische Lösungsmaßnahmen,<br />

dann organisatorische<br />

und zum Schluss persönliche Lösungsmaßnahmen<br />

zum Tragen kommen (TOP).<br />

Technische Lösungen können beispielsweise<br />

raumakustische Maßnahmen (entsprechende<br />

Boden-, Wand- beziehungsweise Deckengestaltung)<br />

sowie <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz von lärmarmen<br />

Masch<strong>in</strong>en (zum Beispiel: Lärmschutzdeckel<br />

6<br />

beim Kutter, E<strong>in</strong>satz spezieller lärmarmer<br />

Sägeblätter bei <strong>der</strong> Handkreissäge) se<strong>in</strong>.<br />

Transportgeräusche durch Transportwagen<br />

mit Kunststoffrollen können durch den Austausch<br />

<strong>der</strong> Kunststoffrollen durch Vollgummirollen<br />

drastisch reduziert werden.<br />

Organisatorische Maßnahmen s<strong>in</strong>d beispielsweise,<br />

lärm<strong>in</strong>tensive Arbeiten auf<br />

bestimmte Zeiten zu beschränken o<strong>der</strong> auf<br />

mehrere Personen zu verteilen. Zu den organisatorischen<br />

Maßnahmen zählt auch<br />

die Unterweisung und Beratung <strong>der</strong> Beschäftigten<br />

zur Gefährdung durch Lärm.<br />

Persönliche Maßnahmen s<strong>in</strong>d das zur Verfügung<br />

stellen und Tragen e<strong>in</strong>es geeigneten<br />

Gehörschutzes. Gehörschutz kann aus hygienischen<br />

Gründen nur persönlich verwendet<br />

werden. Gehörschützer sollten <strong>in</strong> lauten<br />

Arbeitsräumen (Tageslärmexpositionspegel<br />

≥ 80 dB(A)), bei Arbeiten mit dem Kutter,<br />

lärm<strong>in</strong>tensiven Arbeiten an Bandsägen (zum<br />

Beispiel umfangreiches Sägen von Knochen)<br />

und an Knochenkreissägen getragen werden.<br />

Die BG-Regel „E<strong>in</strong>satz von Gehörschützern“<br />

(BGR 194) enthält ausführliche Informationen<br />

zu diesem Thema.<br />

Die Lärm-Vibrationsarbeitsschutzverordnung<br />

enthält M<strong>in</strong>destvorschriften für <strong>Sicher</strong>heit<br />

und Gesundheit des Beschäftigten<br />

gegenüber e<strong>in</strong>er Gefährdung durch Lärm.<br />

Der Unternehmer ist verpflichtet, e<strong>in</strong>e Gefährdungsbeurteilung<br />

durchzuführen und<br />

unabhängig von <strong>der</strong> Beschäftigtenzahl zu<br />

dokumentieren. Anhand dieser Beurteilung<br />

(zum Beispiel durch Messung) ist <strong>der</strong> Unternehmer<br />

verpflichtet folgende Maßnahmen<br />

zu ergreifen:<br />

Tageslärmexpositionspegel LEX,8h ≥<br />

80dB(A):<br />

• Geeigneten Gehörschutz zur Verfügung<br />

stellen<br />

• Beschäftigte <strong>in</strong>formieren und über die Gefahren<br />

durch Lärm unterweisen (nähere


Informationen bzgl. <strong>der</strong> Unterweisungs<strong>in</strong>halte<br />

enthält die LärmVibrationsArbSchV)<br />

• Beschäftigten e<strong>in</strong>e arbeitsmediz<strong>in</strong>ische<br />

Vorsorgeuntersuchung anbieten<br />

Tageslärmexpositionspegel LEX,8h ≥<br />

85dB(A):<br />

• Lärmm<strong>in</strong><strong>der</strong>ungsprogramm aufstellen<br />

und durchführen<br />

• Lärmbereich mit dem Gebotszeichen<br />

„Gehörschutz benutzen“ kennzeichnen<br />

und Zugang beschränken<br />

Gebotszeichen:<br />

„Gehörschutz benutzen“<br />

• Im Lärmbereich muss bereitgestellter<br />

Gehörschutz getragen werden<br />

• Spezielle arbeitsmediz<strong>in</strong>ische Vorsorgeuntersuchungen<br />

„Lärm“ s<strong>in</strong>d für die im Lärmbereich<br />

tätigen Mitarbeiter verpflichtend<br />

Arbeitsmediz<strong>in</strong>ische Vorsorgeuntersuchung<br />

„Lärm“:<br />

Die Vorsorgeuntersuchung „Lärm” muss<br />

durch e<strong>in</strong>en Facharzt für Arbeitsmediz<strong>in</strong><br />

o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Betriebsarzt, <strong>der</strong> über spezielle<br />

Fachkenntnisse verfügt, erfolgen. Diese<br />

bestehen aus Erstuntersuchungen, die vor<br />

dem Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Beschäftigung im Lärmbereich<br />

durchgeführt werden und Nachuntersuchungen<br />

zur laufenden Überwachung.<br />

Über die durchgeführten Vorsorgeuntersuchungen<br />

hat <strong>der</strong> Arbeitgeber e<strong>in</strong>e „Vorsorgekartei“<br />

zu führen. Der Arbeitgeber erhält<br />

nur bei e<strong>in</strong>er Pflichtuntersuchung e<strong>in</strong>e Kopie<br />

<strong>der</strong> ärztlichen Besche<strong>in</strong>igung.<br />

Nähere Informationen zum Thema arbeitsmediz<strong>in</strong>ische<br />

Vorsorgeuntersuchung „Lärm”<br />

enthält die „Handlungsanleitung für die<br />

arbeitsmediz<strong>in</strong>ische Vorsorge nach dem Be-<br />

<strong>Sicher</strong> <strong>arbeiten</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Fleischvorbereitung</strong> und an <strong>der</strong> Bedientheke<br />

rufsgenossenschaftlichen Grundsatz G 20<br />

Lärm “ (BGI 504-20)<br />

Elektrischer Strom<br />

Beachten Sie folgende H<strong>in</strong>weise:<br />

• Re<strong>in</strong>igen Sie Fleischereimasch<strong>in</strong>en nicht<br />

mit Druckwasser, es sei denn, die Schutzart<br />

<strong>der</strong> zu re<strong>in</strong>igenden Geräte lässt dies<br />

zu. (Druckwasser ist Wasser mit e<strong>in</strong>em<br />

Druck, <strong>der</strong> größer als <strong>der</strong> am Wasserhahn<br />

des öffentlichen Netzes anliegende Wasserdruck<br />

ist.) Vor Re<strong>in</strong>igung mit Wasser<br />

und Re<strong>in</strong>igungslösung beachten Sie die<br />

Betriebsanleitung des Herstellers.<br />

• Kontrollieren Sie arbeitstäglich, ob die<br />

Zuleitungen unbeschädigt s<strong>in</strong>d.<br />

Messer, Beile und sonstige Werkzeuge<br />

Unsachgemäße Benutzung, unzweckmäßige<br />

Aufbewahrung und Nichtbenutzen <strong>der</strong><br />

persönlichen Schutzausrüstung s<strong>in</strong>d häufige<br />

Ursachen von Schnitt- und Stichverletzungen<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Fleischabteilung.<br />

Messerauswahl<br />

Für die unterschiedlichen Arbeitsaufgaben<br />

s<strong>in</strong>d die jeweils geeigneten Messer zu beschaffen.<br />

Auf unnötig lange Kl<strong>in</strong>gen und<br />

überflüssige Spitzen sollte verzichtet werden.<br />

Messer müssen e<strong>in</strong>en <strong>Sicher</strong>heitsgriff<br />

besitzen, <strong>der</strong> die Hand daran h<strong>in</strong><strong>der</strong>t, auf<br />

die Kl<strong>in</strong>ge zu rutschen (Bild 1). Der Griff des<br />

Messers muss sicher <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hand liegen (ergonomische<br />

Griffgestaltung).<br />

Foto: Giesser Messer<br />

Bild 1: Messer zum Schneiden von Wurst und Sch<strong>in</strong>ken<br />

Durch die abgerundete Messerkl<strong>in</strong>ge werden Stichverletzungen<br />

vermieden. Mit <strong>der</strong> Zahnung am Kl<strong>in</strong>gengrund <strong>in</strong><br />

Griffnähe ist das sichere Aufschlitzen von Folienverpackungen<br />

möglich. Der Griff ist so geformt, dass die haltende<br />

Hand nicht <strong>in</strong> die Kl<strong>in</strong>ge rutschen kann.<br />

7


<strong>Sicher</strong> <strong>arbeiten</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Fleischvorbereitung</strong> und an <strong>der</strong> Bedientheke<br />

Wetz- und Abziehstähle<br />

Um Verletzungen beim Abziehen o<strong>der</strong> Wetzen<br />

von Messern zu vermeiden, müssen die<br />

Handgriffe <strong>der</strong> Wetz- und Abziehstähle mit<br />

e<strong>in</strong>em Bund am Handgriff versehen se<strong>in</strong>,<br />

<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Abgleiten des Messers auf die Hand<br />

verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t.<br />

Foto: Giesser Messer<br />

Bild 2: Wetzstahl mit Bund am Handgriff<br />

Messer- und Beilablagen<br />

Für die Messer muss <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe des Arbeitsplatzes<br />

e<strong>in</strong>e geeignete Messerablage<br />

vorhanden se<strong>in</strong>. Hierdurch wird verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t,<br />

dass Messer durch Anstoßen herabfallen<br />

und den Fuß verletzen können o<strong>der</strong> <strong>in</strong> Messer<br />

gegriffen wird, die von Fleischstücken<br />

verdeckt werden (siehe Bild 3 bis Bild 5). An<br />

Wurst- und Fleischverkaufstheken haben<br />

sich Schneidbretter aus Kunststoff bewährt,<br />

die speziell für das Ablegen von Messern<br />

entwickelt wurden (siehe Bild 3). Neben<br />

<strong>der</strong> sicheren Aufbewahrung <strong>der</strong> Messer ist<br />

damit erreicht, dass die Messer bei Bedarf<br />

je<strong>der</strong>zeit griffbereit s<strong>in</strong>d.<br />

Verschiedene Hersteller bieten verschließbare<br />

Drahtkörbe an, <strong>in</strong> denen ganze Messersätze<br />

aufbewahrt werden können (siehe<br />

Bild 4). Der gesamte Messerkorb kann <strong>in</strong><br />

Bild 3: Komb<strong>in</strong>ation aus Schneidbrett und Messerablage<br />

8<br />

die Spülmasch<strong>in</strong>e gestellt werden. Dadurch<br />

werden sowohl die Messer als auch <strong>der</strong><br />

Korb <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en hygienisch e<strong>in</strong>wandfreien Zustand<br />

versetzt.<br />

Bild 4: Messerablage an e<strong>in</strong>er Bedientheke<br />

Bild 5: Messer- und Beilablage im Vorbereitungsraum<br />

Foto: Giesser Messer


Neben Messerhaltern zum E<strong>in</strong>stecken <strong>der</strong><br />

Kl<strong>in</strong>ge gibt es auch magnetische Messerhalter,<br />

diese haben den Vorteil, dass an ihnen<br />

auch Messer mit kurzen Kl<strong>in</strong>gen befestigt<br />

werden können.<br />

Haken<br />

Damit Verletzungen durch Spitzen von<br />

S-Haken vermieden werden, dürfen zum<br />

Aufspießen von Fleisch nur S-Haken mit<br />

e<strong>in</strong>er Spitze verwendet werden. Das an<strong>der</strong>e<br />

Ende muss abgestumpft se<strong>in</strong> (Bild 6).<br />

Zum Aufhängen an<strong>der</strong>er Ware (Wurstr<strong>in</strong>ge<br />

etc.) dürfen nur S-Haken mit beidseitig abgestumpften<br />

Enden e<strong>in</strong>gesetzt werden.<br />

Bild 6: S-Haken mit e<strong>in</strong>er Spitze nur zum<br />

Aufspießen von Fleisch verwenden!<br />

Bild 7: S-Haken vorbildlich an <strong>der</strong> Hakenleiste aufgehängt!<br />

<strong>Sicher</strong> <strong>arbeiten</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Fleischvorbereitung</strong> und an <strong>der</strong> Bedientheke<br />

Um Unfälle durch unbenutzte S-Haken zu<br />

vermeiden, sollten die S-Haken <strong>in</strong> Sammelbehältern<br />

(zum Beispiel Kunststoffkisten)<br />

aufbewahrt o<strong>der</strong> sicher aufgehängt werden<br />

(Bild 7).<br />

Persönliche Schutzausrüstung (PSA)<br />

Persönliche Schutzausrüstung (im Folgenden<br />

nur noch PSA genannt) wird immer dann<br />

e<strong>in</strong>gesetzt, wenn Unfall- und Gesundheitsgefahren<br />

nicht durch technische o<strong>der</strong> organisatorische<br />

Maßnahmen beseitigt werden können.<br />

Grundsätzlich sollen zuerst technische<br />

Lösungsmaßnahmen, dann organisatorische<br />

und zum Schluss persönliche Lösungsmaßnahmen<br />

zum Tragen kommen (TOP).<br />

Können Unfall- und Gesundheitsgefahren<br />

nur durch PSA vermieden werden, so ergeben<br />

sich folgende Pflichten:<br />

• Der Arbeitgeber muss PSA zur Verfügung<br />

stellen. Er muss dafür sorgen, dass sie<br />

auch gebrauchsfähig ist.<br />

• Der Arbeitnehmer ist verpflichtet die zur<br />

Verfügung gestellte PSA auch zu tragen.<br />

• Damit PSA auch wirkungsvoll vor Unfall-<br />

und Gesundheitsgefahren schützen<br />

kann, muss <strong>der</strong> Arbeitnehmer die PSA arbeitstäglich<br />

vor <strong>der</strong> Benutzung <strong>in</strong> Augensche<strong>in</strong><br />

nehmen. Bei Beschädigungen ist<br />

<strong>der</strong> betriebliche Vorgesetzte zu <strong>in</strong>formieren.<br />

Die beschädigte PSA muss entwe<strong>der</strong><br />

fachmännisch Instand gesetzt o<strong>der</strong> ausgetauscht<br />

werden.<br />

Bei <strong>der</strong> Neuanschaffung von PSA muss darauf<br />

geachtet werden, dass diese mit <strong>der</strong><br />

CE-Kennzeichnung versehen s<strong>in</strong>d. Damit<br />

bestätigt <strong>der</strong> Hersteller, dass die PSA den<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Verordnung über das<br />

Inverkehrbr<strong>in</strong>gen von persönlichen Schutzausrüstungen<br />

entsprechen.<br />

Vor <strong>der</strong> Auswahl und dem E<strong>in</strong>satz von PSA<br />

hat <strong>der</strong> Unternehmer e<strong>in</strong>e Gefährdungs-<br />

9


<strong>Sicher</strong> <strong>arbeiten</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Fleischvorbereitung</strong> und an <strong>der</strong> Bedientheke<br />

beurteilung durchzuführen. Um die Akzeptanz<br />

zu erhöhen ist es s<strong>in</strong>nvoll die Beschäftigten<br />

bei <strong>der</strong> Auswahl h<strong>in</strong>zuzuziehen.<br />

Die zu verwendenden Stechschutzschürzen,<br />

Schutzhandschuhe und Armschützer, Gehörschützer<br />

etc. müssen entsprechend <strong>der</strong> Gefährdungsermittlung<br />

ausgewählt werden.<br />

Schnittschutz:<br />

Schnittfeste Handschuhe – meist aus e<strong>in</strong>em<br />

textilen Gewebe hergestellt – bieten<br />

bed<strong>in</strong>gten Schutz bei re<strong>in</strong>en Schneid<strong>arbeiten</strong>.<br />

Sie werden auch beim Re<strong>in</strong>igen und<br />

Austauschen von Masch<strong>in</strong>enmessern/Sägeblättern<br />

(zum Beispiel: Kuttermessern, Aufschnittschneidmasch<strong>in</strong>enmessern,Sägeblatt<br />

Knochenbandsäge etc.) e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Mit diesem Piktogramm s<strong>in</strong>d Schnittschutzhandschuhe<br />

gekennzeichnet<br />

Bild 8: Schnittschutzhandschuhe aus Kevlar<br />

Stechschutzhandschuhe und Stechschutzbekleidung<br />

Vor <strong>der</strong> Auswahl und dem E<strong>in</strong>satz von<br />

Stechschutzhandschuhen und Stechschutzbekleidung<br />

hat <strong>der</strong> Unternehmer e<strong>in</strong>e Gefährdungsbeurteilung<br />

durchzuführen.<br />

Hierbei s<strong>in</strong>d<br />

• die Richtung <strong>der</strong> Messerbewegungen,<br />

10<br />

• die aufgewendeten Kräfte,<br />

• die Körperhaltung,<br />

• die Geschicklichkeit <strong>der</strong> Beschäftigten,<br />

• die Eigenschaften <strong>der</strong> zu be<strong>arbeiten</strong>den<br />

Materialien (rutschig, fettig),<br />

• die Messerform und<br />

• die Umgebungse<strong>in</strong>flüsse wie Beleuchtung,<br />

Rutschgefahr, Gefahr des Angestoßenwerdens<br />

zu berücksichtigen.<br />

Stechschutzhandschuhe<br />

Für alle Arbeiten, bei denen mit Stichen zu<br />

rechnen ist (zum Beispiel Ausbe<strong>in</strong>-, Auslöse-<br />

und Zerlege<strong>arbeiten</strong>) braucht man e<strong>in</strong>en<br />

Schutzhandschuh aus Metallr<strong>in</strong>ggeflecht<br />

(siehe Bild 9 und Bild 10). Diese Handschuhe<br />

aus e<strong>in</strong>zelnen verschweißten R<strong>in</strong>gen<br />

bieten e<strong>in</strong>en optimalen Schutz <strong>der</strong> Hand<br />

vor Verletzungen durch das Ausbe<strong>in</strong>messer<br />

und gleichzeitig zusätzliche <strong>Sicher</strong>heit<br />

gegen Schnitt- und Rissverletzungen durch<br />

scharfkantige Knochen.<br />

Achtung: An Entschwartern ke<strong>in</strong>e Handschuhe<br />

aus Metallr<strong>in</strong>ggeflecht tragen! Verletzungen<br />

durch solche Masch<strong>in</strong>en s<strong>in</strong>d mit<br />

Handschuhen meist wesentlich schwerer<br />

als ohne sie.<br />

Damit die zur Verfügung gestellten Schutzhandschuhe<br />

auch getragen werden, ist es<br />

wichtig, bei <strong>der</strong> Anschaffung auf die richtige<br />

Handschuhgröße zu achten. Der Schutzhandschuh<br />

darf nicht zwischen den F<strong>in</strong>gern<br />

klemmen, und die Spitzen <strong>der</strong> Handschuhf<strong>in</strong>ger<br />

sollen sich beim Tragen nicht umlegen<br />

können.<br />

Metallr<strong>in</strong>ggeflechthandschuhe stehen <strong>in</strong><br />

sechs Größen zur Verfügung. Jede Größe ist<br />

mit e<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>sfarbigen Riemen ausgerüstet,<br />

wobei die Farben folgenden Größen<br />

entsprechen:


Farbe Handgröße<br />

braun 5<br />

grün 6<br />

weiß 7<br />

rot 8<br />

blau 9<br />

orange 10<br />

Handschuhe entsprechend vorgenannter<br />

Handgrößen gewähren für m<strong>in</strong>destens 5 %<br />

aller Hände ke<strong>in</strong>e annehmbare Passform.<br />

Für diesen Personenkreis müssen beim Hersteller<br />

Son<strong>der</strong>anfertigungen angefor<strong>der</strong>t<br />

werden.<br />

Bild 9: Schutzhandschuh aus Metallr<strong>in</strong>ggeflecht mit<br />

kurzer Stulpe und Pulsschutz mit Silikon-Versteifung.<br />

Bild 10: Schutzhandschuh mit langer Stulpe (Unterarmschutz);<br />

nahtlose, vulkanisierte Bän<strong>der</strong> und Stege aus<br />

Silikonkautschuk verstärken die Stulpe und halten sie <strong>in</strong><br />

Form.<br />

Foto: Miroflex<br />

<strong>Sicher</strong> <strong>arbeiten</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Fleischvorbereitung</strong> und an <strong>der</strong> Bedientheke<br />

Stich- und Schnittverletzungen des Unterarms<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel schwerwiegend,<br />

weil hier beson<strong>der</strong>s mit Schädigungen von<br />

Sehnen o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Schlaga<strong>der</strong> zu rechen ist.<br />

Bei e<strong>in</strong>er Verletzung <strong>der</strong> Unterarmschlaga<strong>der</strong><br />

besteht akute Lebensgefahr. Deshalb<br />

müssen bei allen Arbeitsvorgängen mit <strong>der</strong><br />

Gefahr von Unterarmverletzungen Schutzhandschuhe<br />

mit Stulpen o<strong>der</strong> Armschützern<br />

zur Verfügung gestellt und auch getragen<br />

werden. Je nach ermitteltem Grad <strong>der</strong><br />

Gefährdung s<strong>in</strong>d Schutzhandschuhe mit<br />

kurzer o<strong>der</strong> langer Stulpe beziehungsweise<br />

e<strong>in</strong>er Komb<strong>in</strong>ation von Schutzhandschuh<br />

und Armschützer e<strong>in</strong>zusetzen.<br />

Armschützer können aus Metallr<strong>in</strong>ggeflecht<br />

o<strong>der</strong> Hartkunststoff bestehen (siehe<br />

Bild 10 und Plakat P 66).<br />

Schutzhandschuhe<br />

schützen vor<br />

Schnittverletzungen.<br />

Plakat „Schutzhandschuhe“ Bestell-Nr. P 66<br />

Bestell-Nr.: P 26 (BGHW – Sparte E<strong>in</strong>zelhandel)<br />

11


<strong>Sicher</strong> <strong>arbeiten</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Fleischvorbereitung</strong> und an <strong>der</strong> Bedientheke<br />

Stechschutzschürzen<br />

Stechschutzschürzen müssen bei Ausbe<strong>in</strong>-,<br />

Auslöse- und Zerlege<strong>arbeiten</strong> getragen<br />

werden. Sie schützen gegen Bauch- und<br />

Oberschenkelstiche.<br />

Nähere Informationen hierzu enthält die<br />

BGR 196 „Benutzung von Stechschutzkleidung“.<br />

Damit die Stechschutzschürze e<strong>in</strong>en optimalen<br />

Schutz bietet, muss sie für den Benutzer<br />

groß genug se<strong>in</strong> und richtig angelegt<br />

werden. Die Oberkante <strong>der</strong> Schürze muss<br />

sich auf Höhe <strong>der</strong> Brustbe<strong>in</strong>mitte bef<strong>in</strong>den,<br />

die Unterkante sollte sich auf <strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong><br />

Oberschenkelmitte bef<strong>in</strong>den. Die Abmessungen<br />

<strong>der</strong> Schutzfläche von Stechschutzschürzen<br />

werden <strong>in</strong> Abhängigkeit <strong>der</strong> Körpergröße<br />

des Benutzers wie folgt ermittelt:<br />

Breite Brust- o<strong>der</strong> Bauchumfang (cm) x<br />

0,45 (das größere Material gilt)<br />

Länge Körpergröße (cm) x 0,42<br />

Beispiel:<br />

Bauchumfang 117 cm x 0,45 = 52,6<br />

rund 53 cm Breite<br />

Körpergröße 180 cm x 0,42 = 75,6<br />

rund 76 cm Länge<br />

Bei richtiger E<strong>in</strong>stellung <strong>der</strong> Schulterriemen<br />

wird das Gewicht <strong>der</strong> Schürze nicht vom<br />

Nacken, son<strong>der</strong>n von den Schultern aufgenommen<br />

(Bild 11). Hüftgurte sorgen dafür,<br />

dass die Schürze auch bei vorgeneigter<br />

Haltung am Körper anliegt. Der Fleischer <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er Lebensmittelfiliale, dessen Tätigkeit<br />

sich häufig wechselseitig auf den Verkauf<br />

und auf die <strong>Fleischvorbereitung</strong> erstreckt,<br />

kann e<strong>in</strong>e mo<strong>der</strong>ne Stechschutzschürze<br />

durchaus für die Kunden unsichtbar, unter<br />

dem Kittel tragen.<br />

Stechschutzschürzen können aus verknüpften<br />

Metallplättchen (Bild 12) o<strong>der</strong> Metall-<br />

12<br />

Foto: Miroflex<br />

Bild 11: Die Gurte <strong>der</strong> Stechschutzschürze s<strong>in</strong>d wegen<br />

<strong>der</strong> besseren Gewichtsverteilung über die Schultern<br />

geführt.<br />

Bild 12: Schuppenplättchengeflecht (Leichtmetall)<br />

r<strong>in</strong>ggeflecht (Bild 13) o<strong>der</strong> Materialien mit<br />

gleichwertigen Schutzfunktionen bestehen.<br />

Es werden Stechschutzschürzen <strong>der</strong> Leistungsklassen<br />

1 (leichtere Ausführung) und<br />

2 angeboten.<br />

Wenn zum Beispiel bei Auslöse<strong>arbeiten</strong><br />

das Messer zum Körper h<strong>in</strong> geführt werden<br />

muss, bieten Schürzen <strong>der</strong> Leistungsklasse<br />

1 ke<strong>in</strong>en ausreichenden Schutz. Hier ist


Bild 13: Stechschutzschürze aus Metallr<strong>in</strong>ggeflecht (Stahl)<br />

Bild 14: Die Stechschutzschürze kann nur vor Verletzungen<br />

schützen, wenn die benutzten Messer die Schürze<br />

nicht durchdr<strong>in</strong>gen können. Dieses Messer hat die<br />

erfor<strong>der</strong>liche Kl<strong>in</strong>genbreite.<br />

Bild 15: Dieses Messer ist soweit abgeschliffen, dass es<br />

die Schürze durchdr<strong>in</strong>gt. Das Messer darf bei Ausbe<strong>in</strong>-,<br />

Auslöse- und Zerlege<strong>arbeiten</strong> nicht mehr benutzt<br />

werden.<br />

<strong>Sicher</strong> <strong>arbeiten</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Fleischvorbereitung</strong> und an <strong>der</strong> Bedientheke<br />

Leistungsklasse 2 erfor<strong>der</strong>lich. Ältere Schürzen<br />

erfüllen meist die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

Leistungsklasse 2.<br />

Die R<strong>in</strong>ge bestehen aus e<strong>in</strong>em nicht rostenden<br />

Stahl, die R<strong>in</strong>genden s<strong>in</strong>d verschweißt.<br />

Die M<strong>in</strong>destkl<strong>in</strong>genbreite <strong>der</strong> Messer muss<br />

auf die vorhandene persönliche Schutzausrüstung<br />

abgestimmt se<strong>in</strong>. Dabei s<strong>in</strong>d die<br />

Angaben <strong>der</strong> Hersteller <strong>der</strong> Stechschutzschürzen<br />

und Stechschutzhandschuhe zu<br />

beachten und die M<strong>in</strong>destkl<strong>in</strong>genbreiten<br />

entsprechend festzulegen.<br />

Für viele Stechschutzschürzen neueren<br />

Baujahrs ist e<strong>in</strong>e Breite <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ge von m<strong>in</strong>destens<br />

8 mm (gemessen 20 mm h<strong>in</strong>ter<br />

<strong>der</strong> Spitze) erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Pflege <strong>der</strong> Stechschutz-PSA<br />

Damit Stechschutz-PSA auch vor möglichen<br />

Stichverletzungen schützen kann, muss <strong>der</strong><br />

Stechschutz arbeitstäglich vor <strong>der</strong> Benutzung<br />

<strong>in</strong> Augensche<strong>in</strong> genommen werden.<br />

Typische Beschädigungen können se<strong>in</strong>:<br />

• gesprengte R<strong>in</strong>ge<br />

• geknickte o<strong>der</strong> gekerbte R<strong>in</strong>ge<br />

• korrodierte R<strong>in</strong>ge o<strong>der</strong> Schließ- und Befestigungse<strong>in</strong>richtungen<br />

• abgeschliffene R<strong>in</strong>ge<br />

• beschädigte o<strong>der</strong> fehlende Plättchen<br />

• Beschädigung <strong>der</strong> Schürzenhalterungen<br />

etc. (Haken, Bän<strong>der</strong>, Druckknöpfe, Verschlüsse)<br />

Ist die PSA beschädigt muss <strong>der</strong> Vorgesetzte<br />

<strong>in</strong>formiert werden. Die beschädigte<br />

PSA muss entwe<strong>der</strong> fachmännisch Instand<br />

gesetzt werden o<strong>der</strong> ausgetauscht werden.<br />

Die meisten Hersteller bieten für ihre<br />

Stechschutzprodukte e<strong>in</strong>en Instandsetzungsservice<br />

an.<br />

Die Re<strong>in</strong>igung <strong>der</strong> Stechschutz-PSA kann<br />

manuell o<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Spülmasch<strong>in</strong>e erfolgen.<br />

13


<strong>Sicher</strong> <strong>arbeiten</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Fleischvorbereitung</strong> und an <strong>der</strong> Bedientheke<br />

Beachte:<br />

Stechschutzgewebe aus Leichtmetall (zum<br />

Beispiel Alum<strong>in</strong>ium) darf nicht mit Laugen<br />

gere<strong>in</strong>igt werden, da diese das Metall<br />

angreifen!<br />

Stechschutz-PSA, die zum Beispiel zum<br />

besseren Griffverhalten des Handschuhs<br />

mit Silikonnoppen ausgestattet ist, sollte<br />

nicht mit chlorhaltigem Re<strong>in</strong>igungsmittel<br />

gere<strong>in</strong>igt werden.<br />

Metallr<strong>in</strong>ggefl echt-Handschuhe dürfen<br />

nicht zur Re<strong>in</strong>igung auf e<strong>in</strong>e harte Unterlage<br />

aufgeschlagen werden. Da die Handschuhe<br />

sonst massiv beschädigt werden<br />

(gesprengte R<strong>in</strong>ge an den F<strong>in</strong>gerspitzen).<br />

Zur Re<strong>in</strong>igung s<strong>in</strong>d unbed<strong>in</strong>gt die Hersteller<strong>in</strong>formationen<br />

zu beachten.<br />

Nähere Informationen hierzu enthält die BGR<br />

196 „Benutzung von Stechschutzkleidung“.<br />

Gehörschützer siehe Abschnitt Lärm<br />

Schutz gegen heißes Wasser, Säuren<br />

und Laugen <strong>in</strong> Re<strong>in</strong>igungsmitteln<br />

Beschäftigte verletzen sich nicht nur beim<br />

Umgang mit Arbeitsmitteln son<strong>der</strong>n auch<br />

bei Re<strong>in</strong>igungs<strong>arbeiten</strong>.<br />

Guten Schutz bietet die Fleischerschürze,<br />

hochschäftige Schutzstiefel (gemäß BGR 191<br />

„Benutzung von Fuß- und Be<strong>in</strong>schutz“) und<br />

geeignete lange Schutzhandschuhe (gemäß<br />

BGR 195 „E<strong>in</strong>satz von Schutzhandschuhen“).<br />

Augenschutz<br />

Beim Umgang mit ätzenden Re<strong>in</strong>igungsmitteln<br />

(Säuren und Laugen) aber auch<br />

bei Schleif<strong>arbeiten</strong> muss e<strong>in</strong>e geeignete<br />

Schutzbrille getragen werden (siehe BGR<br />

192 „Regeln für den E<strong>in</strong>satz von Augen- und<br />

14<br />

Foto: Niroflex<br />

Gesichtsschutz“). Die Schutzbrille sollte<br />

auch beim Knochen sägen getragen werden<br />

(Gefahr durch Splitter).<br />

Jugendliche/Praktikanten:<br />

Schutzalterbestimmung<br />

Es gibt Tätigkeiten, die Auszubildenden unter<br />

18 Jahren nach dem Jugendarbeitsschutzgesetz<br />

verboten s<strong>in</strong>d. Dies s<strong>in</strong>d alle Arbeiten,<br />

die „mit Unfallgefahren verbunden s<strong>in</strong>d,<br />

welche e<strong>in</strong> Jugendlicher aufgrund mangelnden<br />

<strong>Sicher</strong>heitsbewusstse<strong>in</strong>s o<strong>der</strong> mangeln<strong>der</strong><br />

Erfahrung nicht erkennen kann“.<br />

Ausnahmen gibt es, wenn das Beherrschen<br />

solcher Arbeiten für das Erreichen von Ausbildungszielen<br />

(zum Beispiel für die Gesellenprüfung)<br />

nötig ist, <strong>der</strong> auszubildende<br />

Jugendliche älter als 16 Jahre ist und wenn<br />

dabei sachkundige Aufsicht gewährleistet<br />

ist. Im Fleischereibereich fallen sowohl<br />

die Instandhaltung als auch das Betreiben<br />

folgen<strong>der</strong> Masch<strong>in</strong>en unter diese Schutzalterbestimmung:<br />

Kutter, Kreis-, Bandsäge-,<br />

Entschwartungs- und Entvliesmasch<strong>in</strong>en<br />

sowie Hochdruckre<strong>in</strong>iger.<br />

Unterweisung/Betriebsanweisung<br />

Der Unternehmer ist verpflichtet, die Beschäftigten<br />

im sicheren Umgang mit Fleischereimasch<strong>in</strong>en,<br />

Werkzeugen und persönlicher<br />

Schutzausrüstung zu unterweisen. Erst<br />

nach erfolgter Unterweisung im sicheren<br />

Umgang mit den entsprechenden Masch<strong>in</strong>en<br />

dürfen die Beschäftigten daran tätig<br />

werden. Nach <strong>der</strong> Erstunterweisung ist es<br />

wichtig, die Beschäftigten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Folgezeit bei<br />

ihrer Tätigkeit zu beobachten und erfor<strong>der</strong>lichenfalls<br />

erneut <strong>in</strong> <strong>der</strong> richtigen Arbeitsweise<br />

zu unterweisen. Die Unterweisung, auch<br />

von langjährig erfahrenen Kollegen, ist <strong>in</strong> regelmäßigen<br />

Abständen von längstens e<strong>in</strong>em<br />

Jahr zu wie<strong>der</strong>holen. Bei Jugendlichen erfolgt<br />

die Unterweisung m<strong>in</strong>destens halbjährlich.


Die Unterweisung ist zu dokumentieren. Der<br />

Vorgesetzte muss die E<strong>in</strong>haltung <strong>der</strong> Unterweisungs<strong>in</strong>halte<br />

überwachen, zum Beispiel<br />

den E<strong>in</strong>satz von Stechschutzschürzen, Stechschutzhandschuhen,<br />

Benutzung von <strong>Sicher</strong>heitse<strong>in</strong>richtungen<br />

(u. a. Materialdrücker).<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus muss <strong>der</strong> Unternehmer den<br />

Mitarbeitern angemessene schriftliche <strong>Sicher</strong>heits<strong>in</strong>formationen<br />

zur Verfügung stellen,<br />

z. B. Betriebsanleitungen <strong>der</strong> Hersteller<br />

o<strong>der</strong>, falls erfor<strong>der</strong>lich, schriftliche Betriebsanweisungen<br />

(§ 9 Betriebssicherheitsverordnung).<br />

Die Betriebsanweisung hat gegenüber <strong>der</strong><br />

Betriebsanleitung des Herstellers den Vorteil,<br />

dass Beson<strong>der</strong>heiten des Betriebes dabei<br />

berücksichtigt werden können und dass<br />

sie durch die Unterschrift des Vorgesetzten<br />

verb<strong>in</strong>dlich ist. Zusätzlich ist e<strong>in</strong>e kurzgefasste<br />

und übersichtliche Betriebsanweisung<br />

e<strong>in</strong>e praktische Unterweisungshilfe<br />

für den Vorgesetzten.<br />

Die Betriebsanweisung muss <strong>in</strong> verständlicher<br />

Form und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sprache <strong>der</strong> Versicherten<br />

erstellt werden. Sie beschreibt die auftretenden<br />

Gefährdungen an <strong>der</strong> Masch<strong>in</strong>e<br />

sowie alle erfor<strong>der</strong>lichen Schutzmaßnahmen<br />

und Verhaltensregeln. Die Betriebsanweisung<br />

muss unter Berücksichtigung <strong>der</strong> vom<br />

Hersteller mitgelieferten Bedienungsanleitung<br />

erstellt werden. Im Anhang f<strong>in</strong>den Sie<br />

Musterbetriebsanweisungen. Diese können<br />

als Basis zur Erstellung von Betriebsanweisungen<br />

genutzt werden. Diese Musterbetriebsanweisungen<br />

s<strong>in</strong>d auf die Gegebenheiten<br />

des jeweiligen Betriebes anzupassen.<br />

Als Hilfsmittel für die Organisation und<br />

Dokumentation von Unterweisungen kann<br />

<strong>der</strong> Nachweisblock „Unterweisungen zur<br />

Arbeitssicherheit und zum Gesundheitsschutz“<br />

(Bestell-Nr. A 238) verwendet werden.<br />

Weitere Informationen zum Thema<br />

bietet die Broschüre „Unterweisungen/Betriebsanweisungen“<br />

(Bestell-Nr. B 36).<br />

<strong>Sicher</strong> <strong>arbeiten</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Fleischvorbereitung</strong> und an <strong>der</strong> Bedientheke<br />

Selbstverständlich muss <strong>der</strong> Vorgesetzte<br />

Vorbild se<strong>in</strong>. Wenn <strong>der</strong> Meister ungeschützt<br />

zum Ausbe<strong>in</strong>messer greift o<strong>der</strong> den Materialdrücker<br />

an <strong>der</strong> Knochenbandsäge nicht<br />

benutzt, ist auch die beste Unterweisung<br />

unglaubwürdig und vergebens.<br />

Prüfung<br />

Prüfung<br />

Um die Schutzwirkung <strong>der</strong> <strong>Sicher</strong>heitse<strong>in</strong>richtungen<br />

<strong>der</strong> Masch<strong>in</strong>en und <strong>der</strong> persönlichen<br />

Schutzausrüstung zu erhalten, muss<br />

<strong>der</strong> Unternehmer für ihre regelmäßige Kontrolle<br />

auf ordnungsgemäßen Zustand sorgen.<br />

Arbeitstäglich muss vor Inbetriebnahme <strong>der</strong><br />

jeweiligen Masch<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>e Funktionsprüfung<br />

<strong>der</strong> <strong>Sicher</strong>heitse<strong>in</strong>richtungen durchgeführt<br />

werden. Die persönliche Schutzausrüstung<br />

(PSA) muss vor <strong>der</strong> Benutzung <strong>in</strong><br />

Augensche<strong>in</strong> genommen werden.<br />

Auch Messer und Beile müssen regelmäßig<br />

auf ihren ordnungsgemäßen Zustand h<strong>in</strong><br />

überprüft werden, zum Beispiel auf die E<strong>in</strong>haltung<br />

<strong>der</strong> M<strong>in</strong>destkl<strong>in</strong>genbreite.<br />

Entsprechend <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satzbed<strong>in</strong>gungen und<br />

den betrieblichen Verhältnissen, m<strong>in</strong>destens<br />

jedoch e<strong>in</strong>mal jährlich, müssen die<br />

Schutze<strong>in</strong>richtungen von Masch<strong>in</strong>en sowie<br />

die Stechschutzschürzen, durch e<strong>in</strong>e<br />

befähigte Person auf ihren e<strong>in</strong>wandfreien<br />

Zustand überprüft werden. Beschädigte<br />

Schutzausrüstungen s<strong>in</strong>d vor ihrer Weiterbenutzung<br />

fachgerecht <strong>in</strong>stand setzen zu<br />

lassen o<strong>der</strong> zu ersetzen.<br />

Schriften / Informationsmaterial<br />

• Unfallverhütungsvorschrift „Grundsätze<br />

<strong>der</strong> Prävention“ (BGV A1)<br />

• BG-Regel „Arbeiten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Fleischwirtschaft“<br />

(BGR 229)<br />

• Lärm- und Vibrationsarbeitsschutz-Verordnung<br />

(enthalten <strong>in</strong> B1)<br />

15


<strong>Sicher</strong> <strong>arbeiten</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Fleischvorbereitung</strong> und an <strong>der</strong> Bedientheke<br />

• Betriebssicherheitsverordnung (enthalten<br />

<strong>in</strong> B1)<br />

• Verordnung zur arbeitsmediz<strong>in</strong>ischen<br />

Vorsorge (enthalten <strong>in</strong> B1)<br />

• Broschüre „Unterweisungen / Betriebsanweisungen<br />

(Bestell-Nr. B36)<br />

• Plakat P 51 (Umgang mit Aufschnittschneidemasch<strong>in</strong>e)<br />

• Plakat P 66 (Schutzhandschuhe)<br />

• Plakat P 65 (Gehörschutz benutzen)<br />

• Nachweisblock zur betrieblichen Unterweisung<br />

(Bestell-Nr. A 238)<br />

Für Mitgliedsbetriebe kostenlos zu beziehen<br />

bei <strong>der</strong> BGHW (siehe Impressum).<br />

• BG-Regel „Benutzung von Fuß- und Be<strong>in</strong>schutz“<br />

(BGR 191)<br />

• BG-Regel „Regeln für den E<strong>in</strong>satz von Augen-<br />

und Gesichtsschutz“ (BGR 192)<br />

• BG-Regel „E<strong>in</strong>satz von Schutzhandschuhen“<br />

(BGR 195)<br />

• BG-Regel „Benutzung von Stechschutzkleidung“<br />

(BGR 196)<br />

• BG-Regel „Benutzung von Stechschutzhandschuhen<br />

und Armschützern“<br />

(BGR 200)<br />

• BG-Information „Handlungsanleitung für<br />

die arbeitsmediz<strong>in</strong>ische Vorsorge nach<br />

dem berufsgenossenschaftlichen Grundsatz<br />

G20 Lärm“ (BGI 504-20)<br />

kostenfrei unter: http://publikationen.dguv.de<br />

o<strong>der</strong> kostenpflichtig zu beziehen bei:<br />

Wolters Kluwer Deutschland<br />

Elfriede-Seppi-Str. 15<br />

56564 Neuwied<br />

Tel.: 02631/801 2222<br />

Fax: 02631/801 2223<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo@wolterskluwer.de<br />

Normen:<br />

16<br />

• DIN EN 12268 „Nahrungsmittelmasch<strong>in</strong>en<br />

– Bandsägemasch<strong>in</strong>en – <strong>Sicher</strong>heits-<br />

und Hygieneanfor<strong>der</strong>ungen“<br />

• DIN EN 12331 „Nahrungsmittelmasch<strong>in</strong>en<br />

– Wölfe – <strong>Sicher</strong>heits- und Hygieneanfor<strong>der</strong>ungen“<br />

• DIN EN 12355 „Nahrungsmittelmasch<strong>in</strong>en<br />

– Entschwartungs-, Enthäutungs-<br />

und Entvliesmasch<strong>in</strong>en - <strong>Sicher</strong>heits-<br />

und Hygieneanfor<strong>der</strong>ungen“<br />

• DIN EN 12463 „Nahrungsmittelmasch<strong>in</strong>en<br />

– Füllmasch<strong>in</strong>en und Vorsatzmasch<strong>in</strong>en –<br />

<strong>Sicher</strong>heits- und Hygieneanfor<strong>der</strong>ungen“<br />

• DIN EN 12855 „Nahrungsmittelmasch<strong>in</strong>en<br />

– Kutter mit umlaufen<strong>der</strong> Schüssel –<br />

<strong>Sicher</strong>heits- und Hygieneanfor<strong>der</strong>ungen“<br />

• DIN EN 13870 „Nahrungsmittelmasch<strong>in</strong>en<br />

– Kotelettschneidemasch<strong>in</strong>en – <strong>Sicher</strong>heits-<br />

und Hygieneanfor<strong>der</strong>ungen“<br />

Kostenpflichtig zu beziehen bei:<br />

Beuth Verlag GmbH<br />

Burggrafenstraße 6<br />

10787 Berl<strong>in</strong>


Anhang<br />

Informationen zu ausgewählten<br />

Fleischereimasch<strong>in</strong>en<br />

- Gefahren<br />

- Schutze<strong>in</strong>richtungen<br />

- <strong>Sicher</strong>e Handhabung


<strong>Sicher</strong> <strong>arbeiten</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Fleischvorbereitung</strong> und an <strong>der</strong> Bedientheke<br />

Aufschnittschneidemasch<strong>in</strong>e<br />

Gefahren bei <strong>der</strong> Benutzung von Aufschnittschneidemasch<strong>in</strong>en:<br />

• Schneiden durch laufendes sowie stehendes Rundmesser<br />

• Überlastungen im Hand-Arm- und Schulter-Nackenbereich durch ungünstige Körperhaltung<br />

(Zwangshaltung <strong>in</strong>folge zu großer / zu niedriger Arbeitshöhe; unnatürliche Handhaltung<br />

durch nicht erlaubtes H<strong>in</strong>durchgreifen unter den Restehalter; erhöhter Kraftaufwand<br />

durch schwergängigen Schlitten und Restehalter)<br />

Schutze<strong>in</strong>richtungen an e<strong>in</strong>er gängigen Aufschnittschneidemasch<strong>in</strong>e mit von Hand bewegtem<br />

Schlitten:<br />

Schutze<strong>in</strong>richtungen an Aufschnittschneidemasch<strong>in</strong>en<br />

18


<strong>Sicher</strong>e Handhabung:<br />

<strong>Sicher</strong> <strong>arbeiten</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Fleischvorbereitung</strong> und an <strong>der</strong> Bedientheke<br />

Beachten Sie für e<strong>in</strong>e sichere Benutzung von Aufschnittschneidemasch<strong>in</strong>en mit handbewegtem<br />

Schlitten die Bedienungsanleitung des Herstellers und die folgenden Handhabungsh<strong>in</strong>weise:<br />

Aufschnittware so auflegen, dass <strong>der</strong> Restehalter auf<br />

<strong>der</strong> Wurst aufliegt.<br />

Bei Wurstresten das abgebundene Ende (Wurstzipfel)<br />

von Hand<br />

abschneiden.<br />

Zum Re<strong>in</strong>igen Schnittstärke unter „0“ stellen, Messerabdeckung<br />

abnehmen und das Messer von <strong>in</strong>nen nach<br />

außen abwischen.<br />

Der Daumen gehört h<strong>in</strong>ter die Schlittenrückwand, die<br />

F<strong>in</strong>ger müssen auf <strong>der</strong> Wurst liegen.<br />

Wurstreste so anlegen, dass die größere Schnittfläche<br />

am Restehalter anliegt.<br />

Bitte denken Sie auch an Folgendes:<br />

• Trennen Sie die Masch<strong>in</strong>e zur Re<strong>in</strong>igung vom<br />

Stromnetz.<br />

• Tragen Sie möglichst zum Re<strong>in</strong>igen und zum<br />

E<strong>in</strong>- und Ausbau des Rundmessers schnittfeste<br />

Handschuhe.<br />

• Setzen Sie zum Schärfen des Messers e<strong>in</strong>e<br />

Schärfee<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>.<br />

19


<strong>Sicher</strong> <strong>arbeiten</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Fleischvorbereitung</strong> und an <strong>der</strong> Bedientheke<br />

Betriebsanweisung<br />

für die Benutzer von Aufschnittschneidemasch<strong>in</strong>en<br />

20<br />

Arbeitsbereich: Datum:<br />

Unterschrift:<br />

Gefahren<br />

• Verletzungsgefahr durch Rundmesser beim Schneiden / Re<strong>in</strong>igen<br />

• Körperliche Belastung durch ungeeignete Arbeitshöhe, falsche Handhaltung o<strong>der</strong> schwergängigem<br />

Schlitten / Restehalter (Schmerzen im Hand-/Arm- und Schulter-/Nacken-Bereich)<br />

• Gefährdung durch Stolpern über herabhängende elektrische Zuleitungen<br />

Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln<br />

Täglich vor Arbeitsbeg<strong>in</strong>n:<br />

• Funktionskontrolle des <strong>Sicher</strong>heitsschalters, ob Ingangsetzen <strong>der</strong> Masch<strong>in</strong>e bei abgeklapptem<br />

Schlitten nicht möglich ist.<br />

• Kontrolle, ob Verriegelung beim Abklappen des Schlittens wirksam ist (verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t Abklappen<br />

des Schlittens bei e<strong>in</strong>er Schnittstärkene<strong>in</strong>stellung von mehr als 0 mm).<br />

• Abstand zwischen Messerschneide und Schutzbügel kontrollieren; bei mehr als 5 mm Messer<br />

austauschen lassen.<br />

• Leichtgängigkeit des Schlittens und des Restehalters prüfen.<br />

• Auf sicheren Stand <strong>der</strong> Masch<strong>in</strong>e achten.<br />

Beim Betrieb:<br />

• Schlitten zum E<strong>in</strong>legen und Entnehmen des Schneidgutes ganz zu sich heranziehen.<br />

• Restehalter auf das Schneidgut absenken und so weit wie möglich Richtung Messer schieben.<br />

• Daumen <strong>der</strong> rechten Hand beim Schneiden immer h<strong>in</strong>ter die Schlittenrückwand legen.<br />

• Nicht unter dem Restehalter h<strong>in</strong>durchgreifen.<br />

• Restehalter zum Aufschneiden von Endstücken benutzen; vorher abgebundenes Ende abschneiden.<br />

• Schrägschnitt nur an Masch<strong>in</strong>en mit hierfür geeigneten E<strong>in</strong>richtungen durchführen.<br />

• Nach dem Schneiden Masch<strong>in</strong>e sofort ausschalten (Verletzungsgefahr durch leise laufendes<br />

Messer).<br />

Beim Re<strong>in</strong>igen und Instandhalten:<br />

• Masch<strong>in</strong>e ausschalten, Netzstecker ziehen. Schnittstärkene<strong>in</strong>stellung bis zum Anschlag auf<br />

„0“ stellen. Schlitten abklappen bzw. abnehmen.<br />

• Mit feuchtem Re<strong>in</strong>igungstuch immer von <strong>der</strong> Messermitte nach außen wischen.<br />

• F<strong>in</strong>gerkuppen dabei nicht <strong>in</strong> den Spalt zwischen Messer und Schutzbügel drücken.<br />

• Re<strong>in</strong>igungsplan des Herstellers bzw. eigenen Re<strong>in</strong>igungsplan e<strong>in</strong>halten.<br />

• Führungen von Schlitten und Restehalter regelmäßig schmieren (z. B. mit Leichtgleitöl).<br />

• Beim Schleifen Herstellervorgaben für Schleifgerät beachten. Bei e<strong>in</strong>em Abstand von mehr<br />

als 5 mm zw. Messerschneide und Schutzbügel Rundmesser erneuern.<br />

• Messerausbau / -wechsel nur mit schnitthemmenden Handschuhen durchführen.<br />

• Instandhaltung nur durch hiermit beauftragte Personen.<br />

Verhalten bei Störungen/Unfällen Notruf:<br />

• Gerät bei Störungen/untypischen Geräuschen o<strong>der</strong> Verdacht auf Beschädigungen nicht weiter<br />

benutzen und den Verantwortlichen <strong>in</strong>formieren.<br />

• Instandsetzung nur durch beauftragte Personen bzw. Fachfirmen durchführen lassen.<br />

• Nach e<strong>in</strong>em Unfall: Geräte stillsetzen, Erste-Hilfe-Maßnahmen e<strong>in</strong>leiten, Verantwortlichen<br />

<strong>in</strong>formieren.<br />

Dieses Muster muss vom Betrieb an die betrieblichen Gegebenheiten angepasst werden.


<strong>Sicher</strong> <strong>arbeiten</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Fleischvorbereitung</strong> und an <strong>der</strong> Bedientheke<br />

Steaker (Mürbeschnei<strong>der</strong>)<br />

Gefahren:<br />

• Schneiden beim H<strong>in</strong>e<strong>in</strong>greifen <strong>in</strong> das Gerät (wenn die Schutze<strong>in</strong>richtungen defekt s<strong>in</strong>d)<br />

• Schneiden beim Ausbau / Re<strong>in</strong>igung <strong>der</strong> Messerwalzen<br />

Schutze<strong>in</strong>richtungen:<br />

• E<strong>in</strong>laufseitig verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t <strong>der</strong> enge Zuführschacht, dass e<strong>in</strong> Zugriff auf die Gefahrstelle<br />

nicht möglich ist.<br />

• Wird <strong>der</strong> Steaker während des Betriebes geöffnet, so schaltet das Gerät automatisch ab.<br />

• Auslaufseitig verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>gebauter Abstreiferkamm den Zugriff auf die E<strong>in</strong>zugstelle<br />

zwischen Gehäuse und Messerwalze.<br />

<strong>Sicher</strong>e Handhabung:<br />

Beachten Sie beim Arbeiten mit dem Steaker die Bedienungsanleitung des Herstellers und<br />

die folgenden Handhabungsh<strong>in</strong>weise:<br />

• Entnehmen Sie das bearbeitete Stück Fleisch am Auslauf nicht von Hand aus <strong>der</strong> Masch<strong>in</strong>e<br />

– es fällt durch die Rotation <strong>der</strong> Messerwalzen automatisch heraus.<br />

• Steaken Sie ke<strong>in</strong> gewürfeltes Fleisch.<br />

• Kontrollieren Sie arbeitstäglich, ob sich die Masch<strong>in</strong>e bei abgenommenem Gehäuse<br />

nicht e<strong>in</strong>schalten lässt.<br />

• Drücken Sie die Ware nicht von Hand nach; die Messerwalzen ziehen das Fleisch automatisch<br />

e<strong>in</strong>.<br />

• Trennen Sie den Steaker bei <strong>der</strong> Re<strong>in</strong>igung<br />

vom Stromnetz.<br />

• Tragen Sie beim Hantieren (Ausbau, Re<strong>in</strong>igung,<br />

E<strong>in</strong>bau) mit den Messerwalzen<br />

geeignete schnittfeste Handschuhe<br />

(siehe Seite 10).<br />

Messerwalze<br />

21


<strong>Sicher</strong> <strong>arbeiten</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Fleischvorbereitung</strong> und an <strong>der</strong> Bedientheke<br />

22<br />

Betriebsanweisung<br />

für die Benutzer von Steakern und Streifenschnei<strong>der</strong>n<br />

Arbeitsbereich: Datum:<br />

Unterschrift:<br />

Gefahren<br />

• Schnittverletzungen beim H<strong>in</strong>e<strong>in</strong>greifen <strong>in</strong> das Gerät o<strong>der</strong> beim Re<strong>in</strong>igen <strong>der</strong> Messer<br />

Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln<br />

Täglich vor Arbeitsbeg<strong>in</strong>n:<br />

• Kontrolle, ob sich die Masch<strong>in</strong>e bei abgenommenen Gehäuse o<strong>der</strong> Halbschalen<br />

nicht e<strong>in</strong>schalten lässt.<br />

Beim Betrieb:<br />

• Niemals von Hand nachstopfen.<br />

• Ke<strong>in</strong> gewürfeltes Fleisch steaken.<br />

Beim Re<strong>in</strong>igen, Rüsten, Instandhalten:<br />

• Masch<strong>in</strong>e ausschalten, Netzstecker ziehen.<br />

• Re<strong>in</strong>igungsplan des Herstellers bzw. eigenen Re<strong>in</strong>igungsplan e<strong>in</strong>halten.<br />

• Beim Hantieren mit dem Messersatz schnitthemmende Handschuhe tragen.<br />

Verhalten bei Störungen/Unfällen Notruf:<br />

• Gerät bei Störungen/untypischen Geräuschen o<strong>der</strong> Verdacht auf Beschädigungen<br />

nicht weiter benutzen und den Verantwortlichen <strong>in</strong>formieren.<br />

• Instandsetzung nur durch beauftragte Personen bzw. Fachfirmen durchführen lassen.<br />

• Nach e<strong>in</strong>em Unfall: Gerät stillsetzen, Erste-Hilfe-Maßnahmen e<strong>in</strong>leiten, Verantwortlichen<br />

<strong>in</strong>formieren.<br />

Dieses Muster muss vom Betrieb an die betrieblichen Gegebenheiten angepasst werden.


<strong>Sicher</strong> <strong>arbeiten</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Fleischvorbereitung</strong> und an <strong>der</strong> Bedientheke<br />

Knochenbandsäge<br />

Knochenbandsägen werden <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Fleischvorbereitung</strong> häufig e<strong>in</strong>gesetzt. Die Unfälle s<strong>in</strong>d<br />

meist äußerst schwer.<br />

Gefahren:<br />

• Verletzungsgefahr:<br />

– beim Abrutschen des Sägeguts<br />

– beim versehentlichen H<strong>in</strong>e<strong>in</strong>greifen <strong>in</strong> den Sägebereich bei laufendem Betrieb<br />

– bei <strong>der</strong> Re<strong>in</strong>igung und beim Wechseln des Sägebandes<br />

• Gehörschäden bei längeren lärm<strong>in</strong>tensiven Arbeiten<br />

Schutze<strong>in</strong>richtungen:<br />

Bezüglich <strong>der</strong> Schutze<strong>in</strong>richtungen wird zwischen<br />

zwei Arten von stationären Bandsägen<br />

unterschieden:<br />

1. Stationäre Bandsäge mit fest angebrachtem<br />

Materialdrücker<br />

– Materialdrücker: Mit dem beweglichen<br />

Materialdrücker wird das Sägegut gegen<br />

das Sägeblatt gedrückt. Die Benutzung<br />

<strong>der</strong> Materialdrücker ist zw<strong>in</strong>gend vorgeschrieben.<br />

– Portionierungsanschlag: Das Sägegut<br />

wird entlang des Portionierungsanschlages<br />

geführt.<br />

H<strong>in</strong>weis:<br />

Diese Masch<strong>in</strong>en besitzen e<strong>in</strong>e Schneidhöhe<br />

von unter 250 mm und s<strong>in</strong>d aufgrund<br />

<strong>der</strong> relativ ger<strong>in</strong>gen Größe und Standsicherheit<br />

meist nur für kle<strong>in</strong>eres Sägegut<br />

geeignet. Außerdem ist bei sperrigem<br />

Sägegut <strong>der</strong> Materialdrücker nicht gut<br />

zu benutzen. Deshalb ist <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz <strong>der</strong><br />

folgenden Bandsäge meist vorteilhafter.<br />

23


<strong>Sicher</strong> <strong>arbeiten</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Fleischvorbereitung</strong> und an <strong>der</strong> Bedientheke<br />

2. Stationäre Bandsäge mit höhenverstellbarer Schutzleiste<br />

24<br />

– Höhenverstellbare Schutzleiste: Diese ist jeweils auf die Schneidguthöhe e<strong>in</strong>zustellen.<br />

So wird vermieden, dass <strong>der</strong> Benutzer das Sägeband oberhalb des Sägeguts berührt.<br />

Die Schutzleiste dient außerdem <strong>der</strong> besseren Sägebandführung.<br />

– Optional: Schiebetisch mit F<strong>in</strong>gerschutzsteg und Portionierungsanschlag - diese nicht<br />

an allen Masch<strong>in</strong>en angebrachten <strong>Sicher</strong>heitse<strong>in</strong>richtungen ermöglichen e<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>s<br />

sicheres Arbeiten.<br />

– Optional: Abnehmbarer Materialdrücker - bei vielen stationären Bandsägen mit höhenverstellbarer<br />

Schutzleiste ist zusätzlich e<strong>in</strong> abnehmbarer Materialdrücker angebracht.<br />

Diese ermöglicht e<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>s sicheres Sägen von kle<strong>in</strong>erem Sägegut, wie zum Beispiel<br />

Knochen.<br />

Bei allen Bandsägetypen muss das Öffnen des Gehäuses unverzüglich zum Abschalten des<br />

Masch<strong>in</strong>enantriebs führen.<br />

<strong>Sicher</strong>e Handhabung:<br />

Beachten Sie beim Sägen mit Knochenbandsägen die Bedienungsanleitung des Herstellers<br />

und die folgenden Handhabungsh<strong>in</strong>weise:<br />

• Der zum Sägen erfor<strong>der</strong>liche Teil des Sägebandes muss durch e<strong>in</strong>e geeignete Schutze<strong>in</strong>richtung<br />

gesichert bleiben: Stellen Sie deshalb die höhenverstellbare Schutzleiste auf<br />

die Höhe des Schneidgutes e<strong>in</strong> beziehungsweise benutzen Sie den Materialdrücker.<br />

• Führen Sie das Fleisch etc. dem Sägeblatt mit möglichst ger<strong>in</strong>gem Druck zu. Benutzen<br />

Sie wann immer möglich, den Schiebetisch mit F<strong>in</strong>gerschutzsteg beziehungsweise den<br />

Materialdrücker.<br />

Portionierungsanschlag<br />

abnehmbarer Materialdrücker


<strong>Sicher</strong> <strong>arbeiten</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Fleischvorbereitung</strong> und an <strong>der</strong> Bedientheke<br />

• Müssen Sie beim Sägen großen Druck aufbr<strong>in</strong>gen, so deutet dies auf e<strong>in</strong>e zu ger<strong>in</strong>ge<br />

Sägebandspannung beziehungsweise e<strong>in</strong> stumpfes Sägeband h<strong>in</strong>. Das Sägeband muss<br />

nachgespannt o<strong>der</strong> gewechselt werden.<br />

• Sägen Sie an R<strong>in</strong><strong>der</strong>knochen zuerst die Gelenkstücke ab; dies ermöglicht e<strong>in</strong> sicheres<br />

Halten und e<strong>in</strong>e gute Auflage des Restknochens.<br />

• Trennen Sie die Masch<strong>in</strong>e zum Re<strong>in</strong>igen vom Stromnetz.<br />

• Tragen Sie beim Wechsel des Sägebandes schnittfeste Handschuhe.<br />

Tipps zur Anschaffung und zum Aufstellen:<br />

• Die Größe <strong>der</strong> Bandsäge muss an die Größe des Sägeguts angepasst se<strong>in</strong>. Bei zu kle<strong>in</strong>en<br />

Bandsägen besteht sonst Kippgefahr beim Sägen großer Teile.<br />

• Durch den E<strong>in</strong>satz stabiler Masch<strong>in</strong>entische wird die Standsicherheit von Bandsägen des<br />

Typs 1 gewährleistet.<br />

25


<strong>Sicher</strong> <strong>arbeiten</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Fleischvorbereitung</strong> und an <strong>der</strong> Bedientheke<br />

26<br />

Betriebsanweisung<br />

für die Benutzer von stationären Knochensägen<br />

Arbeitsbereich: Datum:<br />

Unterschrift:<br />

Gefahren<br />

• Schwerste Schnittverletzungen durch Bandsägeblatt an den Händen bzw. F<strong>in</strong>gern<br />

• Schnittverletzungen durch reißende Sägeblätter (beim Verkanten von Knochen)<br />

Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln<br />

Täglich vor Arbeitsbeg<strong>in</strong>n:<br />

• Kontrolle, ob das Öffnen <strong>der</strong> Gehäusetüren zum Abschalten des Antriebes führt.<br />

• Kontrolle, ob <strong>der</strong> Materialandrücker vorhanden ist und/o<strong>der</strong><br />

• Kontrolle, ob die höhenverstellbare Schutzleiste leichtgängig und feststellbar ist.<br />

• Standsicherheit des Gerätes prüfen.<br />

Beim Betrieb:<br />

• Umgangsverbot für Praktikanten und Jugendliche unter 16 Jahren beachten,<br />

16-18jährige nur zu Ausbildungszwecken und unter Aufsicht benutzen lassen.<br />

• Andrückvorrichtung benutzen bzw. Schutzleiste <strong>der</strong> Schneidguthöhe anpassen.<br />

• Schiebetisch mit F<strong>in</strong>gerschutzsteg benutzen.<br />

• Nicht <strong>in</strong> den Bereich des laufenden Sägebandes greifen.<br />

Beim Re<strong>in</strong>igen und Instandhalten:<br />

• Instandhaltung nur durch hiermit beauftragte Personen.<br />

• Masch<strong>in</strong>e ausschalten, Netzstecker ziehen.<br />

• Re<strong>in</strong>igungsplan des Herstellers bzw. eigenen Re<strong>in</strong>igungsplan e<strong>in</strong>halten.<br />

• Sägeblattwechsel nur mit schnitthemmenden Handschuhen durchführen.<br />

Verhalten bei Störungen/Unfällen Notruf:<br />

• Gerät bei Störungen/untypischen Geräuschen o<strong>der</strong> Verdacht auf Beschädigungen<br />

nicht weiter benutzen und den Verantwortlichen <strong>in</strong>formieren.<br />

• Instandsetzung nur durch beauftragte Personen bzw. Fachfirmen durchführen lassen.<br />

• Nach e<strong>in</strong>em Unfall: Gerät stillsetzen, Erste-Hilfe-Maßnahmen e<strong>in</strong>leiten, Verantwortlichen<br />

<strong>in</strong>formieren.<br />

Dieses Muster muss vom Betrieb an die betrieblichen Gegebenheiten angepasst werden.


Fleischwolf<br />

Gefahren:<br />

<strong>Sicher</strong> <strong>arbeiten</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Fleischvorbereitung</strong> und an <strong>der</strong> Bedientheke<br />

• Schergefahr für Hand o<strong>der</strong> F<strong>in</strong>ger zwischen Arbeitsschnecke und dem Gehäuse.<br />

• Schneidgefahr beim H<strong>in</strong>e<strong>in</strong>greifen <strong>in</strong> rotierendes Messer am Auslauf.<br />

• Gefahr von Fußverletzungen beim Ausbau schwerer Schnecken.<br />

Schutze<strong>in</strong>richtungen:<br />

• Über dem E<strong>in</strong>laufschacht des Fleischwolfes ist e<strong>in</strong>e Schutzplatte montiert, die den Zugriff<br />

zur Schnecke verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t. Diese ist so befestigt, dass Fleischstücke unterhalb <strong>der</strong><br />

Platte <strong>in</strong> den E<strong>in</strong>lauf geschoben werden können.<br />

• Bei kle<strong>in</strong>en Wölfen (Ladenwölfen) mit e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>laufdurchmesser ist ke<strong>in</strong>e<br />

Schutzplatte vorgesehen. Hier verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t die Enge des E<strong>in</strong>laufschachtes den Zugriff zur<br />

Schnecke.<br />

• An <strong>der</strong> Auslaufseite wird <strong>der</strong> Zugriff auf den Messersatz mittels e<strong>in</strong>er Lochscheibe verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t.<br />

Die Lochscheibe darf, ohne weitere <strong>Sicher</strong>heitsmaßnahmen, e<strong>in</strong>en Lochdurchmesser<br />

von max. 8 mm haben<br />

(= Durchschnittsmaß <strong>der</strong> Kle<strong>in</strong>f<strong>in</strong>gerdicke).<br />

Schutzplatte<br />

Lochscheibe<br />

Stopfer<br />

27


<strong>Sicher</strong> <strong>arbeiten</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Fleischvorbereitung</strong> und an <strong>der</strong> Bedientheke<br />

• Ist <strong>der</strong> Lochdurchmesser größer als 8 mm, so besteht die Gefahr, dass man <strong>in</strong>s rotierende<br />

Messer greifen kann. Die Auslaufseite ist dann mit e<strong>in</strong>em Auslaufschutz zu sichern.<br />

<strong>Sicher</strong>e Handhabung:<br />

Beachten Sie beim Umgang mit dem Fleischwolf die Bedienungsanleitung des Herstellers<br />

und die folgenden Handhabungsh<strong>in</strong>weise.<br />

• Überprüfen Sie arbeitstäglich vor <strong>der</strong> ersten Inbetriebnahme des Fleischwolfes den festen<br />

Sitz <strong>der</strong> Schutzplatte, soweit diese werkseitig vorgesehen ist.<br />

• Drücken Sie Fleisch nur mit e<strong>in</strong>em passenden Stopfer nach.<br />

• Streifen Sie Fleisch am Auslauf nur bei abgeschalteter Masch<strong>in</strong>e ab, wenn <strong>der</strong> Messersatz<br />

zum Stehen gekommen ist.<br />

• Trennen Sie den Wolf bei <strong>der</strong> Re<strong>in</strong>igung vom Stromnetz.<br />

• Benutzen Sie zum Ausbau des Schneidsatzes und <strong>der</strong> Arbeitsschnecke e<strong>in</strong>e Ausstoßvorrichtung<br />

beziehungsweise Ausziehklaue.<br />

• Benutzen Sie e<strong>in</strong>e Hebevorrichtung, wenn Arbeitsschnecke o<strong>der</strong> Schneidsatzteile mehr<br />

als 25 kg wiegen.<br />

• Tragen Sie zum Re<strong>in</strong>igen <strong>der</strong> Messer geeignete schnittfeste Handschuhe.<br />

28


Betriebsanweisung<br />

für die Benutzer von Fleischwölfen<br />

<strong>Sicher</strong> <strong>arbeiten</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Fleischvorbereitung</strong> und an <strong>der</strong> Bedientheke<br />

Arbeitsbereich: Datum:<br />

Unterschrift:<br />

Gefahren<br />

• Schneidgefahr beim H<strong>in</strong>e<strong>in</strong>greifen <strong>in</strong> rotierendes Kreuzmesser am Auslauf (z. B.<br />

Schnittverletzungen an Händen bzw. F<strong>in</strong>gern o<strong>der</strong> Abscheren <strong>der</strong> F<strong>in</strong>ger)<br />

• Gefahr des Abscherens <strong>der</strong> F<strong>in</strong>ger o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Hand o<strong>der</strong> des Unterarmes an den E<strong>in</strong>zugstellen<br />

<strong>der</strong> Arbeitsschnecke<br />

Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln<br />

Täglich vor Arbeitsbeg<strong>in</strong>n: (nicht zutreffende Schutze<strong>in</strong>richtung streichen)<br />

• Kontrolle, ob die Schutzplatte über dem E<strong>in</strong>füllschacht fest angebracht ist.<br />

• Durch Anheben <strong>der</strong> Schutzhaube am Wolfsgehäuse um max. 50 mm muss <strong>der</strong><br />

Fleischwolf abschalten.<br />

• Kontrolle, ob e<strong>in</strong> Stopfer vorhanden ist.<br />

Beim Betrieb:<br />

• Nur mit ordnungsgemäß e<strong>in</strong>gesetztem Messersatz mit Lochscheibe <strong>in</strong> Betrieb<br />

nehmen.<br />

• Lochscheiben mit mehr als 13 mm Lochdurchmesser nur mit zusätzlichem Auslaufschutz<br />

verwenden.<br />

• Material mit passendem Stopfer (Orig<strong>in</strong>al) <strong>der</strong> Wolfsschnecke zuführen.<br />

• Zum Abstreifen von Fleisch am Auslauf die Masch<strong>in</strong>e ausschalten. Stillstand abwarten.<br />

• Arbeitsplatz sauber und trocken halten (damit rutschsichere Standfläche vorhanden).<br />

Beim Re<strong>in</strong>igen und Instandhalten:<br />

• Instandhaltung nur durch hiermit beauftragte Personen.<br />

• Masch<strong>in</strong>e ausschalten, Stillstand abwarten und Hauptstromzufuhr unterbrechen<br />

(Netzstecker ziehen).<br />

• Zum Ausbau des Schneidsatzes und <strong>der</strong> Arbeitsschnecke vorhandene Ausstoßvorrichtung<br />

bzw. Ausziehgerät verwenden.<br />

• Re<strong>in</strong>igungsplan des Herstellers bzw. eigenen Re<strong>in</strong>igungsplan e<strong>in</strong>halten.<br />

• Bei E<strong>in</strong>bau des Schneidsatzes richtige Reihenfolge beachten.<br />

Verhalten bei Störungen/Unfällen Notruf:<br />

• Gerät bei Störungen/untypischen Geräuschen o<strong>der</strong> Verdacht auf Beschädigungen<br />

nicht weiter benutzen und den Verantwortlichen <strong>in</strong>formieren.<br />

• Instandsetzung nur durch beauftragte Personen bzw. Fachfirmen durchführen lassen.<br />

• Nach e<strong>in</strong>em Unfall: Gerät stillsetzen, Erste-Hilfe-Maßnahmen e<strong>in</strong>leiten, Verantwortlichen<br />

<strong>in</strong>formieren.<br />

Dieses Muster muss vom Betrieb an die betrieblichen Gegebenheiten angepasst werden.<br />

29


<strong>Sicher</strong> <strong>arbeiten</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Fleischvorbereitung</strong> und an <strong>der</strong> Bedientheke<br />

Kutter<br />

Gefahren:<br />

• Beim Greifen unter den Deckel, besteht die Gefahr schwerster Schnittverletzungen<br />

• Bei Arbeiten am Messerkopf (Re<strong>in</strong>igung, Ausbau) besteht Schneidgefahr<br />

• Bei langzeitigen Arbeiten besteht e<strong>in</strong>e Gefährdung durch Lärm<br />

• Verletzungsgefahr bei zufallendem Deckel<br />

Schutze<strong>in</strong>richtungen:<br />

• Der Kutterdeckel schützt vor Zugriff auf den laufenden Messersatz. Beim Öffnen des Deckels<br />

kommt das Messer unverzüglich zum Stillstand.<br />

• Die Lärmentwicklung wird durch e<strong>in</strong>en Lärmschutzdeckel reduziert. Ab e<strong>in</strong>er gewissen<br />

Masch<strong>in</strong>engröße muss dieser gekoppelt se<strong>in</strong>, so dass <strong>der</strong> Kutter bei geöffnetem Lärmschutzdeckel<br />

nur im langsamen Gang laufen kann.<br />

<strong>Sicher</strong>e Handhabung:<br />

Beachten Sie beim Arbeiten mit dem Kutter die Bedienungsanleitung des Herstellers und<br />

die folgenden Handhabungsh<strong>in</strong>weise:<br />

• Greifen Sie während des Betriebes nie <strong>in</strong> die rotierende Kutterschüssel (zum Beispiel bei<br />

Fehle<strong>in</strong>gabe von Material o<strong>der</strong> Gegenständen).<br />

• Halten Sie den Lärmschutzdeckel möglichst immer geschlossen.<br />

• Entleeren Sie die Kutterschüssel von Hand immer im vor<strong>der</strong>en Bereich, an <strong>der</strong> Auslaufseite.<br />

• Trennen Sie die Masch<strong>in</strong>e bei <strong>der</strong> Re<strong>in</strong>igung / Instandhaltung vom Stromnetz.<br />

• Tragen Sie bei Arbeiten am Messer (Re<strong>in</strong>igung, Messerwechsel, Schärfen) schnittfeste<br />

Handschuhe.<br />

• Decken Sie beim Re<strong>in</strong>igen des geöffneten Deckels den Messersatz ab (zum Beispiel mit<br />

e<strong>in</strong>em halbierten Kanister).<br />

• Re<strong>in</strong>igen Sie das Kuttermesser mit <strong>der</strong><br />

Kuttermesserbürste.<br />

30<br />

Lärmschutzdeckel Messersatz


Betriebsanweisung<br />

für die Benutzer von Kuttern<br />

<strong>Sicher</strong> <strong>arbeiten</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Fleischvorbereitung</strong> und an <strong>der</strong> Bedientheke<br />

Arbeitsbereich: Datum:<br />

Unterschrift:<br />

Gefahren<br />

• Beim Greifen unter den Deckel Gefahr schwerster Schnittverletzungen (Verlust von Gliedmaßen)<br />

• Gefahr des Schneidens bei Arbeiten am Messerkopf (Austausch bzw. Re<strong>in</strong>igung)<br />

• Gefahr e<strong>in</strong>er Gehörschädigung durch Lärmemissionen größer 85 dB(A)<br />

Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln<br />

Täglich vor Arbeitsbeg<strong>in</strong>n:<br />

• Kontrolle, ob das Messer bei Anheben des Kutterdeckels <strong>in</strong> 4 Sekunden zum Stehen<br />

kommt bzw. sich bei laufendem Kutter <strong>der</strong> Deckel nicht anheben lässt.<br />

• Kontrolle, ob <strong>der</strong> Schneidsatz fest sitzt.<br />

• Kontrolle, ob Gehörschutz vorhanden ist (bei Beurteilungspegeln über 85 dB(A)).<br />

Beim Betrieb:<br />

• Umgangsverbot für Praktikanten und Jugendliche unter 16 Jahren beachten, 16-18jährige<br />

nur zu Ausbildungszwecken und unter Aufsicht benutzen lassen.<br />

• Nie unter den Kutterdeckel greifen (z. B. bei Fehle<strong>in</strong>gabe von Material o<strong>der</strong> Gegenständen).<br />

• Beim Entleeren von Hand nur vor<strong>der</strong>en Teil (an <strong>der</strong> Auslaufseite) entleeren.<br />

• Lärmschutzdeckel - wenn möglich - schließen.<br />

• Bei laufendem Kutter müssen alle im Lärmbereich anwesenden Personen Gehörschutz<br />

tragen (bei Beurteilungspegel über 85 dB(A).<br />

• Nie im Schwenkbereich <strong>der</strong> Beschickungse<strong>in</strong>richtung stehen (soweit vorhanden).<br />

• Zum Öffnen und Schließen des Deckels vorhandenen Handgriff benutzen (Quetschgefahr<br />

b. Abrutschen).<br />

Beim Re<strong>in</strong>igen und Instandhalten:<br />

• Instandhaltung nur durch hiermit beauftragte Personen.<br />

• Masch<strong>in</strong>e ausschalten, Netzstecker ziehen.<br />

• Re<strong>in</strong>igungsplan des Herstellers bzw. eigenen Re<strong>in</strong>igungsplan e<strong>in</strong>halten.<br />

• Bei Kutterre<strong>in</strong>igung Messer abdecken.<br />

• Re<strong>in</strong>igung <strong>der</strong> Kuttermesser mit Kuttermesserbürste.<br />

• Bei Arbeiten am Messer (Re<strong>in</strong>igung, Schärfen, Messerwechsel) schnitthemmende<br />

Handschuhe tragen.<br />

Verhalten bei Störungen/Unfällen Notruf:<br />

• Gerät bei Störungen/untypischen Geräuschen o<strong>der</strong> Verdacht auf Beschädigungen<br />

nicht weiter benutzen und den Verantwortlichen <strong>in</strong>formieren.<br />

• Instandsetzung nur durch beauftragte Personen bzw. Fachfirmen durchführen lassen.<br />

• Nach e<strong>in</strong>em Unfall: Gerät stillsetzen, Erste-Hilfe-Maßnahmen e<strong>in</strong>leiten, Verantwortlichen<br />

<strong>in</strong>formieren.<br />

Dieses Muster muss vom Betrieb an die betrieblichen Gegebenheiten angepasst werden.<br />

31


<strong>Sicher</strong> <strong>arbeiten</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Fleischvorbereitung</strong> und an <strong>der</strong> Bedientheke<br />

Kotelettschneidemasch<strong>in</strong>e<br />

Gefahren:<br />

• Schwerste Verletzungen an Händen / F<strong>in</strong>gern beim E<strong>in</strong>griff <strong>in</strong> die Gefahrenstelle am<br />

Messer (wenn die Schutze<strong>in</strong>richtungen defekt s<strong>in</strong>d).<br />

• Schneidgefahr am Sichelmesser bei Re<strong>in</strong>igungs- o<strong>der</strong> Instandsetzungs<strong>arbeiten</strong>.<br />

Schutze<strong>in</strong>richtungen:<br />

• E<strong>in</strong>- und Auslaufhaube: Beim Anheben e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> Hauben schaltet die Masch<strong>in</strong>e ab beziehungsweise<br />

lässt sich <strong>in</strong> angehobenem Zustand nicht e<strong>in</strong>schalten.<br />

• Wird die Auslaufseite aufgeklappt, zum Beispiel zum Messerwechsel, so darf sich die<br />

Masch<strong>in</strong>e nicht e<strong>in</strong>schalten lassen.<br />

<strong>Sicher</strong>e Handhabung:<br />

Beachten Sie die Bedienungsanleitung des Herstellers und die folgenden Handhabungsh<strong>in</strong>weise:<br />

32<br />

Sichelmesser<br />

E<strong>in</strong>- und Auslaufhauben<br />

• Kontrollieren Sie arbeitstäglich, ob die<br />

E<strong>in</strong>- und Auslaufhauben unbeschädigt<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

• Kontrollieren Sie arbeitstäglich, ob die<br />

Masch<strong>in</strong>e bei angehobener E<strong>in</strong>- / Auslaufhaube<br />

abschaltet beziehungsweise<br />

<strong>in</strong> angehobenem Zustand sich nicht e<strong>in</strong>schalten<br />

lässt.<br />

• Trennen Sie die Kotelettschneidemasch<strong>in</strong>e<br />

bei <strong>der</strong> Re<strong>in</strong>igung vom Stromnetz.<br />

• Benutzen Sie zum Ausbau des Sichelmessers<br />

geeignete schnittfeste Handschuhe.


<strong>Sicher</strong> <strong>arbeiten</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Fleischvorbereitung</strong> und an <strong>der</strong> Bedientheke<br />

Betriebsanweisung<br />

für die Benutzer von Kotelettschneidemasch<strong>in</strong>en<br />

Arbeitsbereich: Datum:<br />

Unterschrift:<br />

Gefahren<br />

• Gefahr schwerster Verletzungen an F<strong>in</strong>gern und Händen bei E<strong>in</strong>griff <strong>in</strong> die Gefahrenstelle<br />

am Messer (bei defekten Schutze<strong>in</strong>richtungen)<br />

• Schneidgefahr bei Arbeiten am Sichelmesser (Instandsetzung/Re<strong>in</strong>igung)<br />

Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln<br />

Täglich vor Arbeitsbeg<strong>in</strong>n:<br />

• Kontrolle, ob E<strong>in</strong>- und Auslaufhauben unbeschädigt s<strong>in</strong>d.<br />

• Kontrolle, ob sich die Masch<strong>in</strong>e bei angehobenen E<strong>in</strong>- und Auslaufhauben abschaltet<br />

bzw. ob sie sich <strong>in</strong> angehobenem Zustand nicht e<strong>in</strong>schalten lässt.<br />

• (Masch<strong>in</strong>en mit Kopplung des Späneauffangbehälters mit dem Antrieb): Kontrolle,<br />

ob sich beim Entfernen des Behälters die Masch<strong>in</strong>e ausschaltet bzw. bei entferntem<br />

Behälter nicht betreiben lässt.<br />

Beim Re<strong>in</strong>igen und Instandhalten:<br />

• Masch<strong>in</strong>e ausschalten, Netzstecker ziehen.<br />

• Re<strong>in</strong>igungsplan des Herstellers bzw. eigenen Re<strong>in</strong>igungsplan e<strong>in</strong>halten.<br />

• E<strong>in</strong>- und Ausbau des Sichelmessers nur mit schnitthemmenden Handschuhen vornehmen.<br />

Verhalten bei Störungen/Unfällen Notruf:<br />

• Gerät bei Störungen/untypischen Geräuschen o<strong>der</strong> Verdacht auf Beschädigungen<br />

nicht weiter benutzen und den Verantwortlichen <strong>in</strong>formieren.<br />

• Instandsetzung nur durch beauftragte Personen bzw. Fachfirmen durchführen lassen.<br />

• Nach e<strong>in</strong>em Unfall: Gerät stillsetzen, Erste-Hilfe-Maßnahmen e<strong>in</strong>leiten, Verantwortlichen<br />

<strong>in</strong>formieren.<br />

Dieses Muster muss vom Betrieb an die betrieblichen Gegebenheiten angepasst werden.<br />

33


<strong>Sicher</strong> <strong>arbeiten</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Fleischvorbereitung</strong> und an <strong>der</strong> Bedientheke<br />

Kolbenwurstfüllmasch<strong>in</strong>e<br />

1. Kolbenwurstfüllmasch<strong>in</strong>e mit Portionsdreher<br />

Gefahrstellen:<br />

Bei Kolbenwurstfüllmasch<strong>in</strong>e mit Portionsdreher besteht ke<strong>in</strong>e spezifische Gefahr.<br />

2. Kolbenwurstfüllmasch<strong>in</strong>e mit Abteilschieber<br />

Gefahrstellen:<br />

• Scherstelle: sich bewegen<strong>der</strong> Abteilschieber<br />

Schutze<strong>in</strong>richtungen:<br />

Der Abteilschieber beziehungsweise Drehschieber ist so gesichert, dass er sich beim Öffnen<br />

des Deckels <strong>in</strong> die Position „Offen“ bewegt.<br />

34<br />

Foto: FBG<br />

<strong>Sicher</strong>e Handhabung:<br />

Beachten Sie beim Arbeiten mit <strong>der</strong> Wurstfüllmasch<strong>in</strong>e die Bedienungsanleitung<br />

des Herstellers und die folgenden Handhabungsh<strong>in</strong>weise:<br />

• Prüfen Sie arbeitstäglich, dass sich die Abteilvorrichtung bei<br />

offenem Deckel nicht selbstständig schließt.<br />

• Bauen Sie die Abteilvorrichtung zum Re<strong>in</strong>igen aus.<br />

• Benutzen Sie zum Heben des Kolbens aus dem Zyl<strong>in</strong><strong>der</strong> den<br />

werksseitig mitgelieferten Spezialschlüssel.


<strong>Sicher</strong> <strong>arbeiten</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Fleischvorbereitung</strong> und an <strong>der</strong> Bedientheke<br />

Betriebsanweisung<br />

für die Benutzer von Wurstfüllmasch<strong>in</strong>en<br />

Arbeitsbereich: Datum:<br />

Unterschrift:<br />

Gefahren<br />

• Quetschen von F<strong>in</strong>gern und Händen zwischen dem hochfahrenden Kolben und dem<br />

nicht ganz geschlossenen Deckel<br />

• Quetschen <strong>der</strong> F<strong>in</strong>ger, <strong>der</strong> Hand o<strong>der</strong> des Unterarmes beim Schließen des Deckels<br />

• Schwerste Handverletzungen bei defekten Schutze<strong>in</strong>richtungen<br />

Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln<br />

Täglich vor Arbeitsbeg<strong>in</strong>n: (nicht zutreffendes streichen)<br />

• Kontrolle, ob sich beim Öffnen des Deckels <strong>der</strong> Abteilschieber (Drehschieber) <strong>in</strong> die<br />

Position „offen“ bewegt.<br />

• Kontrolle, dass sich Abteilvorrichtung bei offenem Deckel nicht selbständig<br />

schließt.<br />

• Kontrolle, ob (bei Masch<strong>in</strong>en mit verriegeltem Deckel) sich beim Öffnen des Deckels<br />

<strong>der</strong> Antrieb abschaltet.<br />

• Kontrolle, ob Kopplung des <strong>Sicher</strong>heitsauftrittes wirksam ist.<br />

• Kontrolle, ob beim Abklappen des Trichters Masch<strong>in</strong>e stillsteht.<br />

Beim Betrieb:<br />

• Immer den <strong>Sicher</strong>heitsauftritt verwenden (soweit vorhanden).<br />

Beim Re<strong>in</strong>igen und Instandhalten:<br />

• Masch<strong>in</strong>e ausschalten, Stillstand abwarten und Masch<strong>in</strong>e vom Stromnetz trennen<br />

(Netzstecker ziehen).<br />

• Um den Kolben aus dem Zyl<strong>in</strong><strong>der</strong> zu heben, ist <strong>der</strong> vom Hersteller mitgelieferte<br />

Spezialschlüssel zu verwenden.<br />

• Re<strong>in</strong>igungsplan des Herstellers bzw. eigenen Re<strong>in</strong>igungsplan e<strong>in</strong>halten.<br />

Verhalten bei Störungen/Unfällen Notruf:<br />

• Gerät bei Störungen/untypischen Geräuschen o<strong>der</strong> Verdacht auf Beschädigungen<br />

nicht weiter benutzen und den Verantwortlichen <strong>in</strong>formieren.<br />

• Instandsetzung nur durch beauftragte Personen bzw. Fachfirmen durchführen lassen.<br />

• Nach e<strong>in</strong>em Unfall: Gerät stillsetzen, Erste-Hilfe-Maßnahmen e<strong>in</strong>leiten, Verantwortlichen<br />

<strong>in</strong>formieren.<br />

Dieses Muster muss vom Betrieb an die betrieblichen Gegebenheiten angepasst werden.<br />

35


BGHW - Prävention<br />

Postfach 12 08<br />

53002 Bonn<br />

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Bestell-Nr. M 22 Ausgabe Februar 2012 (02/12)<br />

Bildnachweis: BGHW, FBG, Fotolia, Glesser Messer, Nirofelx

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