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Storytelling und Mundpropaganda<br />
1<br />
Werner T. Fuchs<br />
Menschen lieben<br />
Geschichten.<br />
Deshalb<br />
funktioniert<br />
Mund-<br />
propaganda<br />
am besten über<br />
Geschichten<br />
erzählen<br />
Mundpropaganda ist Storytelling. Und Storytelling ist Geschichten erzählen.<br />
Nur klingt Storytelling amerikanischer, was im Marketing die Bedeutung einer<br />
Methode erhöht. Dafür löst „Geschichten erzählen“ andere Gefühle aus. Denn<br />
die beiden Wörter „Geschichten“ und „erzählen“ gehören zur Schatztruhe, in<br />
der Erinnerungen unserer Kindheit aufbewahrt werden.<br />
Mundpropaganda machen wir also dann, wenn wir eine Geschichte erzählen,<br />
die uns mit einem Produkt, einem Unternehmen oder einer Dienstleistung<br />
widerfahren ist. Dass wir als Unternehmer ein Interesse daran haben, dass<br />
solche Geschichten ein Happy End haben, leuchtet ein.<br />
Menschen lieben Geschichten. Daher muss man sie ihnen liefern, bevor Kunden<br />
eigene Versionen erfinden oder bei der Konkurrenz suchen. Mundpropaganda<br />
heißt demnach: Die Mitarbeiter eines Unternehmens dazu ermuntern und<br />
befähigen, gute Geschichten zu kreieren. Und um den Boden zu bereiten, auf<br />
dem gute Geschichten wachsen können, muss man sähen, sprich investieren.<br />
Das jahrelange Gerede von „Gratis“ hat unsere Wahrnehmung etwas vernebelt.<br />
Es gibt in der Natur nichts gratis. Alles hat seinen Preis. Auch wenn sich dieser<br />
nur in den wenigsten Fällen mit den Währungseinheiten der traditionellen<br />
Ökonomie beschreiben und festhalten lässt. Wer Mundpropaganda wirklich<br />
fördern will, muss wohl oder übel auch andere Währungen akzeptieren, in<br />
denen gekauft und verkauft wird. Zudem sollte er die wichtigsten Elemente<br />
guter Geschichten kennen und wissen, wie man mit ihnen umgeht. Anders<br />
gesagt: Geschichtenerzähler sind mit Schachspielern vergleichbar. Sie kennen<br />
die Figuren, ihre Möglichkeiten und die Spielregeln. Und je mehr gängige<br />
Spielzüge sie beherrschen, desto besser können sie sich auf überraschende<br />
Varianten konzentrieren.<br />
Ein Beispiel für viele<br />
Wie jede gute Geschichte, beginnt auch mein erstes Beispiel mit einem Problem.<br />
Dieser Begriff mag Anhänger positiverer Wörter stören. Aber letztlich geht es<br />
auch beim Erfüllen von Wünschen, Sehnsüchten oder so etwas Hässlichem wie<br />
einem Bedürfnis immer um die Lösung eines Problems. Entweder es fehlt das<br />
Geld, die Zeit, das Wissen oder der Platz. Wir sind am falschen Ort, kennen die<br />
falschen Leute oder verstehen nur Bahnhof.<br />
Als ich vor gut zwölf Jahren einen Ort suchte, an dem meine behinderte Tochter<br />
ihren zehnten Geburtstag feiern konnte, schaute ich im Telefonbuch unter dem<br />
Buchstaben „R“ nach. Ich betrachtete die geistigen Bilder, die von den Namen<br />
http://www.marketing-boerse.de/Experten/details/Werner-Fuchs<br />
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