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Anne M. Schüller & Torsten Schwarz: Leitfaden WOM-Marketing / Kap. 1 Strategische Grundlagen<br />

Frühkindliche<br />

Ereignisse<br />

werden besser<br />

gespeichert und<br />

bilden Mustervorlagen<br />

Gute Geschichten<br />

sind oft<br />

Varianten von<br />

Ur-Themen<br />

einzelnen Punkte muss ich im Rahmen eines solchen Beitrages allerdings<br />

verzichten.<br />

Die Prägungsstärken von Geschichten gezielt nutzen<br />

Analysieren wir Geschichten, die besonders gerne weitererzählt werden,<br />

stoßen wir auf ein Phänomen, das Gedächtnisforscher bei der Suche nach<br />

prägenden Erlebnissen entdeckten. Sie fanden heraus, dass unser episodisches<br />

Gedächtnissystem Geschichten der frühen Kindheit, der Pubertät und von<br />

Ersterlebnissen besser speichern. Denn in den ersten Lebensjahren bilden<br />

sich die meisten neuronalen Netze. Mit dem Einsetzen der sexuellen Reifung<br />

kommt es dann im Sitz der Vernunft zu wesentlichen Neuverknüpfungen.<br />

Und Ersterlebnisse dienen als Mustervorlagen, die bei Wiederholungen das<br />

Abgleichen neuer Datenpakete erleichtern.<br />

Wer die Mundpropaganda verstärken will, tut also gut daran, Erlebnisse<br />

zu ermöglichen, die Kunden an Geschichten mit größerer Prägungsstärke<br />

erinnern. Auf der Checkliste für wirkungsvolle Mundpropaganda steht das<br />

Ordnungsmuster „Prägungsstärke“ daher weit oben.<br />

Nach Ur-Themen Ausschau halten<br />

Gäbe es beliebig viele Themen, von denen Geschichten erzählen, könnten sie<br />

dem Gehirn bei der Datenverarbeitung nicht als Mustervorlagen dienen. Aber<br />

tatsächlich lassen sich alle Varianten uns bekannter Geschichten auf wenige<br />

Themen reduzieren. Wie man diese benennt und eingrenzt, ist eine Frage der<br />

Sichtweise und Methode. Für die in der Checkliste aufgeführten Ur-Themen<br />

habe ich mich auch deshalb entschieden, weil sie Antworten auf die bereits<br />

formulierten Fragen geben. Gestalte ich einen Anlass so, dass die Gäste<br />

leicht miteinander in Kontakt kommen, erzähle ich anderen vielleicht eine<br />

Geschichte, die vom Thema Suchen & Finden handelt. Überdurchschnittlich<br />

viele Personen näher kennenlernen, ist immer ein kleines Ereignis. Und für die<br />

Mundpropaganda aufregend ist es, weil ich den Schauplatz des Geschehens<br />

meistens erwähne. Denn schließlich weiß ich, dass dies dem Zuhörer beim<br />

Einordnen einer Geschichte hilft. Der Veranstalter darf also mindestens mit<br />

der Rolle des Helfers rechnen. Und hat er noch andere Pfeile im Köcher, ist er<br />

sogar der Held.<br />

Durch günstige Andockstellen fester verankern<br />

Wenn so erfolgreiche Drehbuchschreiber wie Steven Spielberg und George<br />

Lucas behaupten, alle guten Geschichten seien bereits erzählt worden, so<br />

sind sie in bester Gesellschaft. Denn auch Goethe und andere europäische<br />

Geistesgrößen vertraten die Meinung, dass wir uns lieber an die Vorlagen aus<br />

der Bibel, Grimms Märchen oder der Odyssee halten sollten, als krampfhaft<br />

etwas Neues erfinden zu wollen. Wie beim Schachspiel geht es also auch beim<br />

Finden guter Geschichten darum, in einer bestimmten Situation die bestmögliche<br />

Variante zu entdecken. Selbst in einer globalisierten und pluralistischen<br />

Gesellschaft gibt es Geschichten, die im kulturellen Gedächtnis gespeichert<br />

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