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physio-Journal I 1/2012

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KongressbeobaChter<br />

Text: Susanne Klotz<br />

ebM-Kongress<br />

Jahrestagung des Deutschen<br />

Netzwerks Evidenzbasierte Medizin<br />

Hauptthema<br />

»Komplexe interventionen – entwicklung<br />

durch austausch« lautete das thema der<br />

13. Jahrestagung des deutschen netzwerks<br />

für evidenzbasierte Medizin. diese<br />

fand vom 15. – 17. März <strong>2012</strong> in hamburg<br />

statt. der einladung in die überaus reizvolle<br />

hansestadt folgten annähernd 500 teilnehmer,<br />

was den Veranstaltern einen neuen<br />

besucherrekord bescherte. das thema evidenzbasierte<br />

Medizin (ebM) ist lange kein<br />

bereich mehr nur für Ärzte, die gruppe<br />

der Mediziner machte nur ein Viertel der<br />

anmeldungen aus. in etwa genauso stark<br />

waren die health Care Professionals, wozu<br />

auch Physiotherapeuten zählen, sowie der<br />

bereich Public health vertreten, daneben<br />

soziologen, Medizin-/Pfl egepädagogen und<br />

<strong>Journal</strong>isten.<br />

neben dem hauptthema widmete sich<br />

der Kongress auch dem bereich der Patientenbeteiligung<br />

sowie der edukation in ebM.<br />

durch die Vielzahl von Veranstaltungen<br />

konnte jeder teilnehmer sich ein individuelles<br />

Programm zusammenstellen, um sich je<br />

nach Vorliebe und diskutierfreudigkeit eher<br />

Vorträge anzuhören oder Workshops aktiv<br />

mitzugestalten.<br />

Programm<br />

der donnerstag stand unter dem schwerpunkt<br />

Patientenvertretung. im rahmen der<br />

Veranstaltung wurden die Positionen der<br />

abhängigen und unabhängigen Patientenvertretung<br />

erläutert sowie über die Möglichkeiten<br />

des Patienten zur beteiligung im<br />

entscheidungsprozess diskutiert. am nachmittag<br />

bestand die Möglichkeit, einen trainingskurs<br />

zum thema ebM zu besuchen. den<br />

Verantwortlichen gelang es, bei der themenwahl<br />

die unterschiedlichen berufsgruppen<br />

sowie die heterogene Vorbildung auf<br />

dem gebiet der ebM zu berücksichtigen.<br />

38 <strong>physio</strong>-<strong>Journal</strong><br />

am Freitag wurde das hauptthema<br />

»komplexe interventionen«<br />

aufgegriffen, aber auch<br />

diejenigen, die andere interessen<br />

hatten, kamen mit den Vorträgen<br />

zum thema Leitlinien und Patienteninformation<br />

auf ihre Kosten.<br />

nach der Vorstellung der Poster<br />

und der Verleihung des davidsackett-Preises<br />

am nachmittag<br />

konnten die ersten warmen Frühlingsstrahlen<br />

in hamburg genossen<br />

werden. der abend hatte<br />

noch ein richtiges highlight zu<br />

bieten: tanz und essen auf dem<br />

Windjammer rickmer rickmers mit unvergleichlichem<br />

blick über den hamburger<br />

hafen.<br />

der letzte tag bot neben Vorträgen zum<br />

thema edukation in ebM auch wieder die<br />

Möglichkeit die bereiche Versorgung und<br />

Komplexe interventionen zu vertiefen. nach<br />

dem Mittag wurden die teilnehmer dann<br />

mit der einladung zur nächsten Jahrestagung<br />

nach berlin 2013 verabschiedet und<br />

damit ein wirklich interessanter und abwechslungsreicher<br />

Kongress beendet.<br />

Persönlicher Eindruck<br />

Für mich als Physiotherapeutin bot der Kongress<br />

die Möglichkeit auch mal über den<br />

tellerrand zu schauen, fernab von den rein<br />

<strong>physio</strong>therapeutischen tagungen. die evidenzbasierte<br />

Medizin oder, in unserem Fall,<br />

evidenzbasierte Physiotherapie hat schon<br />

seit einigen Jahren einzug in die Praxis gehalten.<br />

War die defi nition sacketts bezüglich<br />

der ebM als die »… integration individueller<br />

klinischer expertise mit der bestmöglichen<br />

externen evidenz …« (sackett et al. 1996)<br />

bisher nur ein theoretisches Konstrukt,<br />

konnte man hier die umsetzung von kon-<br />

Vorträge im Hörsaal, Foto: DNEbM e.V.<br />

Postervorstellung, Foto: DNEbM e.V.<br />

kreten Projekten in Vorträgen und Posterpräsentationen<br />

erleben. neben <strong>physio</strong>therapeutischen<br />

Konzepten wurden Projekte aus<br />

den unterschiedlichen sektoren im gesundheitswesen<br />

vorgestellt. darüber hinaus boten<br />

die zahlreichen Pausen gelegenheit, ins<br />

gespräch mit anderen Professionen zu kommen<br />

und Kontakte zu knüpfen. Zusätzlich zu<br />

den erfolgreichen beispielen aus der Praxis,<br />

die auch anregung für eigene Konzeptionen<br />

boten, gab es auch Workshops rund um das<br />

thema ebM. speziell für die gesundheitsberufe<br />

gab es einen trainingskurs »evidenzbasierte<br />

Praxis für gesundheitsberufe – eine<br />

einführung«, welcher zum größten teil von<br />

Physiotherapeuten besucht wurde. hier<br />

wurden nochmal die grundlagen der ebM<br />

nach sackett und einige basics zum umgang<br />

mit klinischen studien vermittelt. da immer<br />

mehr die Forderungen nach evidenzbasiertem<br />

arbeiten auch in der Physiotherapie<br />

lautwerden, bot der Kongress sowohl teilnehmern<br />

mit als auch ohne Vorkenntnisse<br />

in diesem bereich eine gute Möglichkeit sich<br />

einen Überblick zu dem thema zu verschaffen<br />

und zu erfahren, was ebM nun konkret<br />

bedeutet.

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